Sind Einzelgänger zwangsläufig auch Außenseiter?

vom 16.05.2012, 15:01 Uhr

Ein Einzelgänger hat ja mit anderen Menschen nicht viel am Hut und deswegen sagt man ja auch oft, dass so ein Mensch ein Außenseiter ist. Aber ist es wirklich so, dass ein Einzelgänger zwangsläufig ein Außenseiter ist oder schließt das eine das andere da nicht aus? Denkt ihr, dass auch ein Einzelgänger nicht unbedingt ein Außenseiter sein muss? Würdet ihr euch eher als Einzelgänger bezeichnen und auch als Außenseiter? Kennt ihr Menschen, die Einzelgänger sind und dennoch kein Außenseiter sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Da müsste man erst einmal klären, was ein Außenseiter ist. Der Begriff Außenseiter ist negativ besetzt. Ein Außenseiter hält sich nicht an die allgemeinen Normen einer Gruppe und wird in diese nicht integriert oder stellt sich bewusst außerhalb. Die Gruppe sieht dies negativ.

Ein Einzelgänger kann durchaus die Normen der Gruppe akzeptieren und einhalten, er ist einfach lieber alleine. Die Gruppe sieht dies nicht unbedingt negativ. Der Begriff Einzelgänger ist nicht so negativ besetzt wie der Begriff Außenseiter. Von einem Außenseiter nimmt man an, dass er gerne in die Gruppe möchte, aber nicht aufgenommen wird. Ein Außenseiter wird eher mit einem schwachen Menschen assoziiert, ein Einzelgänger eher mit einer starken Persönlichkeit. Ich sehe zwischen den beiden Begriffen keinen Zusammenhang. Ich würde mich selber als temporären Einzelgänger bezeichnen, aber nicht als Außenseiter.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es schwierig, die Frage allgemein zu beantworten aber so spontan kann ich anlupa nur zustimmen und würde behaupten, dass ein Einzelgänger nicht zwangsläufig ein Außenseiter ist. Die Differenzierung zwischen beiden Begriffen, die anlupa gemacht hat, finde ich ziemlich gut. Ich denke Einzelgänger entscheiden sich bewusst für das Alleinsein, während Außenseiter eher ungewollt alleine sind und von der Gesellschaft im Schlimmsten Fall verstoßen werden. Das stimmt durchaus, dass der Begriff Außenseiter eigentlich immer negativ besetzt ist, da ich persönlich auch niemanden kann, der sich freiwillig in der Position des Außenseiters befindet. Es gibt aber sicherlich auch Menschen, die bewusst ihre Meinung frei äußern und diese sich möglicherweise von der Mehrheit distanziert. In solch einem Fall könnte ich mir vorstellen, dass Menschen keinen Wert darauf legen, von der Masse akzeptiert zu werden, da sie sich bewusst für ihre Meinung einsetzen. Aber wie gesagt, erlebt habe ich sowas bislang noch nicht.

Einzelgänger hingegen werden oft in ihrer Persönlichkeit geschätzt, da sie ein Menschenbild repräsentieren, das auch gut ohne andere Menschen zurecht kommt. Während andere ständig Menschen um sich herum brauchen, bevorzugen Einzelgänger das Alleinsein, ihre Ruhe und Unabhängigkeit. Ich selbst würde mich in gewissen Situationen auch als Einzelgänger bezeichnen. So gehe ich z.B. viel lieber alleine shoppen als mit Anderen. Ich finde es einfach gut, mir meine Zeit so einzuteilen wie ich möchte und selbst, unabhängig von anderen, bestimmen zu können, wo ich wann hingehe. In anderen Situationen wiederum kann ich die Einsamkeit nicht ertragen und bin dann lieber unter Menschen. Deshalb würde ich mich nicht als totalen Einzelgänger bezeichnen. Auch hier kenne ich wieder keinen, der es wirklich immer bevorzugt, alleine zu sein. Ich glaube, ab und zu ist es auch ganz schön, nicht alleine zu sein.

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Tendenziell sollte man den Begriff "Einzelgänger" und "Außenseiter" einmal unterscheiden. Ein Einzelgänger ist eine Person, die alles alleine, ohne fremde Hilfe, durchziehen möchte. Dies kann sich auf die verschiedensten Situationen des Lebens beziehen.

Ein Außenseiter jedoch ist eine vereinsamte Seele, welche von jeglichen Seiten aus der Welt ausgegrenzt wird. In den meisten Fällen sind das Personen, welche nicht dem Norm entsprechen, wie zum Beispiel wegen Übergewicht, Nationalität, Hautfarbe, Größe oder einfach wegen irgendwelchen anderen Körpermerkmalen (Brille, Zahlspange, Akne usw.).

Persönlich habe ich aber auch schon mitbekommen, dass bei vielen Menschen der Ausdruck Einzelgänger und Außenseiter die selbe Bedeutung aufweist, auch wenn es laut Duden zwei verschiedene Zuweisungen sind.

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Normalerweise entspricht der Begriff schon deiner Lösung. Denn wenn du fragst, ob ein Einzelgänger ein Außenseiter ist, hast du die Lösung eigentlich schon parat auf der Hand. Dennoch solltest du diese 2 Begriffe unbedingt von einander unterscheiden.

Einerseits, gibt es Einzelgänger, die natürlich nicht gerne in Gruppen sind und sich lieber fern halten. Es ist ja auch völlig in Ordnung, es heißt aber nicht automatisch, dass die jeweiligen Gruppen diesen Einzelgänger als Außenseiter sehen. Diese fangen ihn nicht automatisch an zu beleidigen oder mobben, nur weil er lieber alleine bleibt und sich in größeren Gruppen nicht wohl fühlt.

Der Begriff Außenseiter ist dabei mehrdeutig. Für mich ist ein Außenseiter, der zwar in einer Gruppe sein möchte, aber sich durch Worte und Taten zum Außenseiter entwickelt. Dazu gehört zum Beispiel ständiges Lästern über Freunde oder hinterhältige Aktionen. Diese Menschen sind nicht unbedingt Einzelgänger, sondern wollen ja eigentlich in der Gruppe sein. Sie sind ungern alleine, nur entwickeln sie sich durch Gesten und Taten zu Außenseiter, woran sie natürlich meistens selbst Schuld sind.

Natürlich kommt es oft vor, dass Einzelgänger in Schulen ungern gesehen werden und Schüler sofort anfangen, sich über diesen Menschen lustig zu machen und akzeptieren ihn nicht. Somit drängen Schüler diesen Einzelgänger dazu, sich auch noch zusätzlich zum Außenseiter zu entwickeln, indem diese sich von diesem Schüler distanzieren und nichts mit ihm zu tun haben, wobei es sein kann, dass dieser Schüler schon noch mit den Menschen sprechen will, nur halt nicht zu einer Gruppe dazu gehören will, sondern lieber eigenständige Entscheidungen treffen möchte und halt auf eigenen Füßen stehen will, ohne Schutz von anderen Personen zu bekommen.

Somit kann man nach meiner Beachtung diese 2 Begriffe nicht miteinander kombinieren, da es immer Ausnahmen gibt. Sicherlich kommt es mal vor, dass Einzelgänger auch meistens Außenseiter gibt, doch es gibt auch die Ausnahme und wenn es Ausnahmen gibt, sollte man Wörter auch nicht verallgemeinern, denn dies führt öfters zu größeren Problemen. Menschen, sollten auch Einzelgänger akzeptieren, müssen diesen aber nicht unbedingt ausgrenzen, sodass er sich automatisch zum Außenseiter entwickelt.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ein Einzelgänger muss definitiv nicht auch automatisch ein Außenseiter sein, so wie man umgekehrt ja auch nicht sagen kann, das ein Außenseiter ein Einzelgänger ist. Man kann beide dieser Implikationen für gültig erklären, bei Außenseitern und Einzelgängern handelt es sich einfach um zwei verschiedene Kategorien von Menschen, wobei natürlich auch wieder nicht ausgeschlossen ist, dass es Menschen gibt welche sich beiden Kategorien zuordnen lassen.

Ich kenne genügend viele Beispiele von Einzelgängern, die aber ganz sicher keine Außenseiter sind, sondern in den verschiedensten Gruppen doch sehr gut integriert sind und sich dort dann auch wohl fühlen. Nur ist ein Einzelgänger ja nun einmal ein Mensch, der die Nähe von mehreren verschiedenen Menschen nicht unbedingt schätzt oder zumindest nicht darauf besteht, andauernd mit anderen Menschen zusammen zu sein.

Ein Außenseiter hingegen ist ein Mensch, der von einer bestimmten oder vielleicht sogar von einer generellen sozialen Gruppe nicht akzeptiert und somit nicht angenommen wird. Das hat ja auch nichts damit zu tun, ob er ein Mensch ist der gerne mit anderen Menschen zusammen ist oder nicht.

Ein Einzelgänger kann sich aber zu einem Außenseiter machen, wenn er sich überhaupt nicht mehr mit anderen Menschen abgibt und wenn er sich von Gruppen von Menschen gezielt distanziert.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Nicht zwangsläufig, meiner Meinung nach. Ich kenne Leute, die sind zwar keine Einzelgänger in dem Sinne, aber sind auch öfter mal freiwillig alleine und haben kein Problem damit. Trotzdem sind sie nicht unbeliebt, aber generell stelle ich mir das schwierig vor, beliebt und gleichzeitig Einzelgänger zu sein.

Denn wenn man eher Einzelgänger und mit anderen nicht viel am Hut hat, dann bindet man sich ja auch nicht so in eine Gruppe ein. Man unternimmt vielleicht nicht viel mit anderen und keiner kennt einen so richtig. Wenn es dann darum geht, bei Gruppenarbeiten in der Schule, beispielsweise, direkt mit eingebunden zu werden, dann wird es komplitziert. Natürlich schließen sich erstmal die zusammen, die gut miteinander befreundet sind und auch viel miteinander zu tun haben. Einzelgänger gehören dann eben eher nicht dazu und werden außen vor gelassen, sind also irgendwie schon Außenseiter.

Das muss ja nicht heißen, dass niemand einen Einzelgänger mag. Und es kommt auch darauf an, in wie weit sich jemand doch mit einbringt. Man muss ja keine großen Menschenmassen mögen, wer mag das schon. Aber wenn man wirklich keinen Kontakt zu anderen schließt, dann kann man so freundlich und hübsch sein und einen guten Charakter haben, wie man will. Es gibt eben diese typische Grüppchenbildung, und Einzelgänger sind dann eben alleine. Wenn sie an sich eine gute Persönlichkeit haben, schließe ich aber nicht aus, dass sie Außenseiter bleiben, wenn sie versuchen, sich mit einzubringen.

» Tinker123 » Beiträge: 154 » Talkpoints: 10,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke auch, dass man hierfür erstmal sagen muss, was für einen selbst ein Außenseiter ist. Für mich selbst ist ein Außenseiter jemand, der nicht so ist wie die anderen Leute oder Menschen und der sich eben nicht so gerne an die Gruppe anpasst. Dies wird von vielen Leuten meist negativ gesehen, aber es muss nicht unbedingt negativ sein. Manchmal sind Außenseiter auch einfach Leute, die ihren eignen Stil haben und sich deswegen von der Masse abheben wollen.

Deswegen denke ich nicht, dass man, wenn man ein Einzelgänger ist, unbedingt auch ein Außenseiter sein muss. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass es viele Einzelgänger gibt, die den Kontakt zu anderen Menschen fast ganz meiden, und deswegen zum Außenseiter werden, ohne dass sie es wollen. Dadurch, dass man sich vielleicht nicht so gerne in einer großen Gruppe von Menschen aufhält, denken viele gleich, dass man sie nicht leiden kann und grenzen einen dann automatisch aus.

Ich selbst würde mich nicht unbedingt als Außenseiter bezeichnen und ich würde mich auch nicht als Einzelgänger bezeichnen. Bei mir ist es so, dass ich mich eigentlich zusammen mit anderen Leuten meist lieber fühle als alleine, aber das sind eben nur bestimmte Leute, mit denen ich mich wohl fühle. Ich habe meine festen Freunde und Freundinnen und mit denen verbringe ich viel lieber Zeit als mit irgendwelchen Fremden. Wenn ich die Wahl hätte alleine zu sein oder mit irgendwelchen Leuten zusammen zu sein, die ich nicht kenne oder die mir unsympathisch sind, dann bin ich einfach lieber alleine.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Es gibt Menschen, die bezeichnen mich als Einzelgänger. Ich schließe mich bewusst keinen Gruppierungen an. Der Vorteil: Ich unterliege keinen Gruppenzwang bzw. muss mich damit nicht auseinander setzen. Die "Gruppenmenschen" würden mich wohl als Außenseiter bezeichnen. Im Gegensatz zu diesen Gruppenmenschen pflege ich aber Kontakte zu vielen unterschiedlichen Gruppierungen - schließe mich aber diesen nicht an.

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» Gedankenzeugnis » Beiträge: 19 » Talkpoints: 3,85 »


Ich denke nicht, dass Einzelgänger gleichzeitig auch Außenseiter sein müssen. Immerhin bedeutet es, Einzelgänger zu sein, wenn man bewusst eher alleine sein möchte, weil man sich lieber alleine beschäftigt und nicht so gerne mit anderen etwas unternimmt. Ist man hingegen Außenseiter, dann bedeutet es, dass man gerne den Kontakt zu anderen Menschen hätte, wobei diese den Kontakt jedoch nicht wollen. Von daher würde ich behaupten, dass das zwei gegenteilige Begriffe sind. Ein Einzelgänger möchte keinen Kontakt zu anderen Menschen haben, wobei andere Leute Kontakt mit ihm haben wollen, während ein Außenseiter gerne mit anderen Menschen zu tun haben möchte, wobei diese das jedoch nicht wollen.

Nur weil man Einzelgänger ist, muss das ja auch noch lange nicht heißen, dass man deshalb nicht glücklich ist. Viele Menschen mögen es nicht unbedingt, ständig etwas mit anderen zu tun haben zu müssen und wollen am liebsten alleine sein, da sie Bücher lesen oder vom Computer sitzen zu müssen. Das kann für einige auch sehr erfüllend sein. Jeder Mensch ist eben unterschiedlich und nicht jeder braucht rund um die Uhr den Kontakt zu anderen, weshalb manche sich richtig wohl fühlen, wenn sie auch alleine sein können.

Ich denke, dass sich das Ganze aber auch nicht verallgemeinern lässt. Sicherlich gibt es auch Einzelgänger, die zum Außenseiter werden, weil sie überhaupt keinen Kontakt zu anderen Menschen wollen und diese auch abweisen. Dabei gibt es auch mit Sicherheit Außenseiter, die sich gerne in dieser rolle befinden, da sie auch kein Interesse daran haben, sich mit anderen zu unterhalten. Stattdessen sind Sie dann auch froh darüber, wenn sie deshalb in Ruhe gelassen werden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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