Postbotin schließt die Türe auf! Wie reagieren?

vom 15.05.2012, 18:41 Uhr

Frau N. ist alleine zuhause. Es ist Mittag und ihre kranke Tochter ist gerade auf ihrem Arm eingeschlafen. Plötzlich klingelt es an der Tür. Da die Tochter eben krank ist und aufwachen würde, wenn Frau N. aufstehen würde, bleibt Frau N. sitzen. Ein zweites Mal wird geklingelt. Dann wird heftig gegen die Tür geklopft. Frau N. aber ist es wichtiger, dass die Tochter weiter schläft. Plötzlich kommt ein Rufen: „Frau N.?“. Frau N. steht auf und geht zur Tür.

Dort steht die Postfrau. Frau N. hatte wohl vergessen den Schlüssel aus der Haustüre zu ziehen. Die Postfrau meckerte lautstark: „Das ist ja wohl nicht wahr“. Darauf hin fragt Frau N. sauer, was nicht wahr sei. Ob nicht wahr sei, dass die Postfrau einfach die Türe aufschließt. Darauf hin meckert die Postfrau noch mehr und meint, dass Frau N. doch zuhause sei und dann auch die Türe aufzumachen habe und sie nun extra die Pakete noch mal vorbei gebracht habe und beim nächsten Mal im ca. 15km weit entfernten Ort in der Filiale abgäbe.

Schon in der Vorzeit hatte Frau N. einige Konflikte mit der Postbotin, da sie sehr unfreundlich ist und sich vor etwa einem Jahr erlaubte mit Kugelschreiber den Familiennamen auf den weißen Briefkasten zu schreiben. Frau N. ist fassungslos und fragt sich was alles hätte passieren können. Auch für die Postfrau war diese Tat sehr gefährlich. Man stelle sich nur mal vor in dem Haus wäre ein Wachhund gewesen.

Zählt die Tat der Postbotin schon als Hausfriedensbruch und wie seht ihr diese Situation? Ist euch schon mal so etwas passiert wie Frau N. und wie würdet ihr an der Stelle von Frau N. reagieren?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Naja, so eine gewisse Mitschuld hat Frau N. natürlich schon. Man lässt den Schlüssel einfach nicht stecken. Für Einbrecher wäre das ja auch regelrecht eine Einladung gewesen. Aber trotzdem berechtigt das die Postbotin eben noch lange nicht, einfach mal ins Haus zu gehen. Und es bleibt wohl jedem selber überlassen, ob er an die Tür geht oder nicht. Da verstehe ich ehrlich gesagt dann auch nicht, wieso die Postbotin da so ein Fass aufmacht.

Wenn es noch mehr Probleme mit dieser Postbotin gibt, dann kann man sich aber durchaus beschweren und ich glaube das würde ich auch, wenn es da noch mehr Gründe gibt, dass man sich beschweren sollte. Unter Umständen wird dann in Zukunft jemand anderes die Tür übernehmen. Das wäre vielleicht auch für beide Seiten das beste.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ein Postbote hat auf keinen Fall das Recht, die Wohnungstür aufzumachen. Das ist Hausfriedensbruch. Eine Ausnahme gilt dann, wenn Gefahr in Verzug ist, wenn ist zum Beispiel ein Stöhnen hört und der Meinung ist, dass da jemand verletzt in der Wohnung liegt. Ich würde mich auf jeden Fall bei der Post beschweren.Ich würde auch die Postbotin darauf hinweisen, dass ich das nächste Mal bei einem solchen Eingriff in die Privatsphäre eine Anzeige erstatte.

Man hat nicht die Pflicht, die Türe zu öffnen, wenn jemand klingelt. Die Wohnung ist der allerprivateste Bereich, in den niemand eindringen darf, wenn man das nicht möchte. Der Postbote muss das Paket dann wohl oder übel wieder mitnehmen. Und beschimpfen lassen muss man sich vom Postboten auch nicht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das der Schlüssel stecken geblieben ist, kann jedem einmal passieren. Deswegen finde ich es super, dass sie dann den Schlüssel gebracht hat. Denn es hätte ja auch genauso gut jemand den Schlüssel mitnehmen können.

Die nächste Sache ist das mit den Paketen. Da hätte ich mich mit Sicherheit aufgeregt, denn auch wenn man zu Hause ist, heißt es nicht, dass man auch die Tür aufmachen muss. Man möchte ja schließlich auch mal nicht gestört werden. Es ist nicht die Aufgabe der Mieter, Pakete von anderen Mietern anzunehmen und auch keine Pflicht. Die Aufgabe des Postboten ist es wiederum die Pakete zur nächst gelegenen Poststelle zu bringen, wenn der Mieter nicht da ist. Da hat sich auch kein Postbote drüber zu beschweren. Kulanz von anderen Mietern ist es, das Paket eines Nachbarn anzunehmen, aber kein Muss.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mir ist zum Glück noch nie so etwas passiert. Sollte so etwas aber vorkommen, würde ich nicht noch warten bis es weitere Gründe zum Beschweren gibt. Das, und auch die Sache mit dem Briefkasten, wären für mich Grund genug sich unverzüglich zu beschweren. Abgesehen davon, würde ich so eine patzige Person achtkantig aus meiner Wohnung befördern. Da hört der Spaß wirklich auf!

Auch gibt es keine Pflicht, dass man die Türe immer öffnen muss, wenn es klingelt. Zu Hause muss ich nämlich gar nichts. Höchstens mal aufs Klo. Dass dann die Pakete weggebracht werden, ist dann zwar ärgerlich, aber auch der Job der Postbotin.

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» Verandi » Beiträge: 24 » Talkpoints: 11,31 »


Selbst, wenn die Türe weiter offen gestanden hätte, hätte die Postbotin nicht das Haus betreten dürfen, das steht gar nicht zur Debatte. Wo käme man denn dahin, wenn jeder x-beliebige aufgrund eines vergessenen Schlüssels einfach so das Haus betreten würde? Sicherlich ist die Frau N. selbst Schuld an der Tatsache, aber in dem Fall hätte die Postbotin dennoch nicht ohne Einwilligung einer der Bewohner das Haus betreten dürfen.

Ich würde das Verhalten schon noch ansprechen, dass sie so etwas bitte zu unterlassen habe und dass man da eine andere Lösung findet. Wenn es um die Pakete geht, könnte man Frau N. auch nahe legen, einen Garagenvertrag abzuschließen und so eine Abmachung zu treffen, wohin die Sendung, die nicht in den Briefkasten gelegt werden kann, eben platziert wird. Allerdings hätte Frau N. dann die alleine Verantwortung dafür.

Sollte die Postbotin nicht begreifen, was sie da getan hat, kann Frau N. sich eben auch bei der Hotline über besagte Postbotin beschweren. Zudem muss aber auch Frau N. dafür Sorge tragen, dass der Schlüssel nicht mehr vergessen wird, einfach auch, um sich selbst zu schützen.

Aber manchmal ist es doch verhext, die einen Postboten und Zusteller klingen einmal und verlassen umgehend das Grundstück, andere Zusteller, jedweder Art, verschaffen sich dann noch Zutritt. Beides geht in meinen Augen nicht, von daher sollte Frau N. wie gesagt das nächste Mal den Schlüssel eben nicht mehr stecken lassen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Frau N ist nicht verpflichtet, die Tür aufzumachen, wenn es klingelt. Aber ich meine, dass sie das auf jeden Fall tun sollte, wenn sie Sachen bestellt hat und die Lieferung der Pakete erwartet. Da nun Frau N nicht geöffnet hat und der Haustürschlüssel steckte, konnte die Postbotin annehmen, dass etwas passiert sei. Deshalb hat sie mehrmals geklingelt und geklopft. Wenn sie nun die Tür aufgrund des steckenden Schlüssels öffnete, wird sie das auch gemacht haben um festzustellen, ob alles in Ordnung war und um die Pakete da zu lassen. Im Grunde genommen durfte sie das nicht, aber wenn sie dadurch jemanden in Not hätte helfen können, sollte man das nicht so eng sehen.

@Jenna87w, wo steht denn etwas von Pakete annehmen für andere Mieter? Hier handelt es sich um Pakete für Frau N.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Wenn man mal außer Acht lässt, dass es schon öfter Probleme mit der Postbotin gegeben hat, finde ich die Geschichte eigentlich nicht so schlimm. Ich muss sagen, dass ich mich auch wundern würde, wenn irgendwo in der Tür einfach ein Schlüssel hängt, aber keiner öffnet. Ich würde da auch versuchen, irgendjemanden zu erreichen, denn vielleicht hat diese Person ja noch gar nicht bemerkt, dass der Schlüssel draußen hängt und jeder in das Haus bzw. die Wohnung gelangen könnte. Im Normalfall würde ich erst mal davon ausgehen, dass es vielleicht einfach nur nett gemeint war. Davon abgesehen ist ja eigentlich auch jeder froh, wenn man die Pakete gleich bekommt und nicht erst selbst noch bei der Post abholen muss. So würde ich erst mal nichts Böses denken und mich auch nicht aufregen.

Mit dem Wissen, dass es schon öfter Probleme mit der Postbotin gegeben hat, sieht es natürlich etwas anders aus. Da würde ich mich auch nicht freuen, wenn eine solche Person einfach die Tür öffnet und dann auchnoch so reagiert. Trotzdem hat man ja in gewisser Weise auch selbst Schuld, wenn man den Schlüssel einfach draußen stecken lässt.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann in dieser Situation beide Seiten etwas verstehen. Es ist natürlich ungünstig gewesen, dass Frau N. den Schlüssel stecken ließ und der Postbotin so signalisierte, dass sie zu Hause ist. Im Grunde war es ja gar nicht so schlecht, dass die Postbotin den Schlüssel bemerkt hat, sonst hätte womöglich noch jemand anders den Schlüssel stehlen können oder sich sofort mithilfe des Schlüssels Zutritt zu dem Haus verschaffen können. Außerdem hat sich Frau N. Auf diese Weise auch das panische Suchen nach dem Schlüssel erspart, was wohl unweigerlich gekommen wäre.

Aber es steht auch außer Frage, dass die Postbotin nicht einfach den Schlüssel dazu nutzen darf, um ins Haus zu gelangen. Außerdem ist nun wirklich niemand verpflichtet, die Tür zu öffnen, nur weil man zu Hause ist. Da es mit dieser Postbotin nun schon öfter Probleme gab, würde ich auch über eine Beschwerde nachdenken, schon wegen der patzigen Bemerkungen. Ich weiß allerdings nicht, was ich als Postbotin gemacht hätte, wenn der Schlüssel gesteckt, aber auf das Klingeln keiner reagiert hätte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Das ist wirklich ein starkes Stück, wenn es wirklich so passiert ist. Ein Postbote hat natürlich kein Recht, in eine fremde Wohnung herein zu platzen. Das gilt in jedem Fall als Hausfriedensbruch. Auch wenn nun draußen der Haustürschlüssel steckt, hat man da noch lange nicht rein zu gehen.

Auch wenn Frau N. zu Hause war, aber die Türe nicht öffnete, da sie ihre kranke Tochter im Arm hat, hat die Postbotin sie doch deswegen nicht gleich so an zu machen. Frau N. kann in ihrer Wohnung tun und lassen, was sie will. Gut, ich kann die Postbotin ein wenig verstehen, wenn sie extra mit dem Paket zu ihr kommt, und sie ansonsten wieder mitnehmen muss. Ärgerlich ist das schon, doch ist es eben ihr Job. Ich glaube, dass ich ziemlich entsetzt gewesen wäre, und ich hätte mich in jedem Falle bei der Post beschwert. Zumal es ja auch kein Einzelfall war, dass die Postbotin sich solche Dinge heraus nimmt.

Nun weiß man nicht, ob die Postbotin vielleicht auch in erster Linie nur den Schlüssel hinein geben wollte. Was sollte sie denn auch machen, wenn sie den Haustürschlüssel von draußen stecken sieht? Sie weiß ja nicht, ob vielleicht Frau N. hinaus gegangen ist, und den Schlüssel einfach vergessen hat. Da hätten es Einbrecher leicht. Sollte sie nun einfach den Schlüssel stecken lassen? Das wäre ja auch nicht richtig gewesen. Und den Schlüssel einfach in den Briefkasten zu werfen, auch nicht, wenn vielleicht der Briefkastenschlitz in der Türe ist, oder auch der Briefkastenschlüssel an dem Haustürschlüssel ist.

Ich hätte wahrscheinlich erst einmal genauso gehandelt, dass ich geklingelt hätte. Wenn niemand öffnet, würde ich die Türe vorsichtig öffnen, und einfach in die Wohnung rufen, ob jemand zu Hause ist, und dabei auch sagen, dass man den Schlüssel hat. Wenn sich daraufhin auch noch nichts regt, hätte ich den Schlüssel wahrscheinlich mit genommen und einfach eine Nachricht an der Türe hinterlassen, dass ich den Schlüssel vielleicht bei der Postfiliale abgebe. So hat man es versucht und ist auch auf der sicheren Seite.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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