Postbotin schließt die Türe auf! Wie reagieren?

vom 15.05.2012, 18:41 Uhr

In diesem Falle ist die tat der Postbotin rechtlich ganz klar als Einbruch zu werten. Sie darf nicht ungefragt, und ungebeten fremden Grund betreten. Das tut sie im Zuge ihrer Tätigkeit natürlich Tagtäglich, ist aber auch mit der Zustellung der Post beauftragt, und betritt das Grundstück im Sinne des Besitzers, um ihm sein Eigentum zukommen zu lassen. Betritt sie allerdings Räumlichkeiten oder Gebiete die nicht zur direkten Erfüllung ihrer Tätigkeit gehören reden wir hier nicht mehr von einem berechtigten Interesse, oder berechtigten Annahme das der Besitzer des Grundstücks ein Anliegen hat, das die Postbotin sein Grundstück zur Zustellung betritt.

In diesem Falle macht sich die Postbotin strafbar.
Frau N. hingegen hat den Hausschlüssel stecken lassen, und macht sich somit der Verleitung zu einer Straftat schuldig. Das ganze verhält sich nahezu wie bei einem Auto. Wer bei einem Auto die Türe nicht abschließt, der riskiert seinen Versicherungsschutz, weil er potentielle Diebe einfach einlädt, und sie zu einer Straftat verleitet.

Sprich in deinem Beispiel haben sich beide Strafbar gemacht. wir reden hier nicht von Ordnungswidrigkeiten, sondern von Straftaten, und das bei beiden. Wenn Frau N. allerdings oft Probleme mit der Postbotin hat, dann sollte Frau N. auf jeden Fall eine Beschwerde bei der Post einreichen. Sollten sich die Beschwerden häufen wird die Postbotin nicht lange ihren Job haben.

» Frank The Tank » Beiträge: 350 » Talkpoints: 44,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass dies gar keine Frage ist. Nur weil der Haustürschlüssel in der Tür steckt, heißt es noch lange nicht, dass nun jeder freien Eintritt hat. Es handelt sich somit noch immer um Hausfriedensbruch, was natürlich strafbar ist. Aber andererseits, denke ich mir, was sucht ein Haustürschlüssel von außen? Ein Dieb hätte schnell den Schlüssel nehmen können, die Form kopieren und beim nächsten Urlaub oder Ausflug nutzt der Dieb die Gelegenheit und räumt das Haus einmal leer.

Natürlich geht es an, in welcher Hinsicht, der Postbote durch die Tür kommt. Aber eigentlich gibt es erst andere Möglichkeiten als hinein zu treten. Wie wäre es, wenn der Postbote einfach erst schellt und Bescheid gibt, dass die Schlüssel in der Tür stecken? Natürlich kann es aus der Reflex passieren, dass der Postbote den Schlüssel umdreht und rein ruft, und den Schlüssel überreichen möchte, aber dies kann sehr schlecht für den Postboten enden. Empfindliche Menschen werden natürlich ganz schnell diesen Postboten anzeigen und dieser kriegt dann die Anzeige und ist sein Job los.

Meiner Mutter ist es auch schon einmal passiert, dass bei der alten Wohnung sie den Schlüssel draußen stecken gelassen hat. Unsere Nachbarin hat natürlich auch nicht die Tür einfach geöffnet, sondern hat angeschellt und uns Bescheid gegeben, dass der Schlüssel Draußen steckt. Natürlich wussten wir nicht, welche Menschen an der Tür vorbei gelaufen sind und haben deshalb das Schloss extra wechseln lassen. Und so gehört sich das auch. Schlüssel bedeuten nicht gleich, dass man freien Eintritt hat, auf gar keinen Fall!

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Und wenn Frau N. verletzt in der Wohnung gelegen hätte, würde sie sich über den Vorfall nicht aufregen, sondern dankbar sein, da man sie gefunden hat. Also man kann auch aus einem Pups einen Donnerschlag machen. Der Schlüssel steckte, vermutlich passiert das Frau N. nicht ständig und so hat sich die Postbotin einfach nur Gedanken gemacht. Was man der Frau immerhin als positiv anrechnen sollte. Denn nicht jeder Postbote reagiert entsprechend bei einer ungewohnten Situation.

Auch wenn es mit der Postbotin schon Probleme in der Vergangenheit gab und sie auch gleich gemeckert hat, sollte man nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen. Frau N. sollte eigentlich froh darüber sein, dass eben nur die Postbotin an der Tür war und nicht jemand, der die Situation ganz anders ausgenutzt hätte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich sehe das ähnlich wie Punktedieb und Ich denke dass Frau N. sich gar nicht so darüber aufregen würde, wenn sie sich mit der Postbotin gut verstehen würde. Dann wäre die ganze Situation sicher kein Problem und Frau N. sicherlich auch dankbar, dass sie jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dass ihr Schlüssel noch steckte; selbst wenn man sich erst mal erschreckt, wenn jemand plötzlich in der eigenen Wohnung steht. So kommt es mir vor, als würde Frau N. nun einen Weg suchen, es der Postbotin quasi "heimzuzahlen".

Dass diese unfreundlich ist und auch noch mit einem Kugelschreiber den Namen auf den Briefkasten geschrieben hat, geht natürlich gar nicht, hat aber für mich nichts mit der Schlüssel-Aktion zu tun. Darüber hätte man sich bereits bei der Post beschweren können, oder kann dies auch noch tun, wenn man der Meinung ist dass diese Postbotin unzumutbar ist. In erster Linie wäre ich wohl aber nur froh darüber, dass die Postbotin gesehen hat, dass der Schlüssel noch steckt und mich darüber informieren wollte. Wie bereits gesagt wurde, hätte es auch jemand sehen können, der nichts Gutes im Schilde führt.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Die eine Sache ist sicher, dass es schon häufiger Ärger mit der Zustellerin gab. Hier stellt sich aber auch die Frage, wie Familie N bisher auf die Zustellerin reagiert hat, denn meist ist es doch so, dass so etwas auf Gegenseitigkeit beruht und irgendwann eskaliert es dann.

Weiterhin stelle ich mir die Frage, wo Familie N denn wohnt. Gerade im ländlichen Bereich kennen die Zusteller ihr Gebiet doch recht gut und nehmen sich teilweise eben auch Rechte heraus, die sie sich in anonymen Gegenden vielleicht nicht heraus nehmen würden. Hier stellt sich die Frage, ob man da etwas sagen möchte und vor allen Dingen in welcher Form. Denn immerhin wird die Zustellerin dann wohl ihr Versprechen oder ihre Drohung wahr machen und künftig Sendungen in der Filiale hinterlegen, wo sie dann erst am nächsten Tag abgeholt werden könnten.

Sicherlich ist es nicht schön, wenn die Zustellerin allein die Haustür aufschließt, nur muss sich N zurechnen lassen, zumindest fahrlässig gehandelt zu haben als sie den Schlüssel stecken ließ. Das gibt zwar niemandem das Recht, diese Situation auszunutzen, aber in ländlichen Gegenden sehen die Postzusteller das eben anders.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich denke dies ist eine schwere Situation. Auf der einen Seite hat die Postbotin natürlich kein Recht die Tür aufzuschließen, auf der anderen Seite wollte sie vielleicht auch nur den Schlüssel innen rein stecken damit nicht jeder der vorbei kommt weiß, da ist nicht abgeschlossen. Sie ist ja auch nicht von Anfang an reingelaufen, sondern dachte niemand wäre da und die Tür nicht abgeschlossen. Ich bin ehrlich ich wäre froh wen meine Postbotin den Schlüssel dann reinlegen würde. Schließlich kann ja sonst etwas passieren, wen der Schlüssel in falsche Hände gelangt.

Also rechtlich ist es natürlich nicht erlaubt, aber man sollte sich schon überlegen ob es nicht vielleicht die bessere Entscheidung der Postbotin war. Klar man weiß nicht ob jemand den Schlüssel an sich genommen hätte, aber es hätte passieren können. Also ich persönlich würde lieber auf Nummer sicher gehen wollen und hoffen das meine Postbotin den Schlüssel reinlegt.

Das sie den Namen auf den Briefkasten schreibt geht natürlich gar nicht. Allerdings finde ich schon dass jeder seinen Namen auf dem Briefkasten haben sollte. Aber das ist halt immer Ansichtsache. Ein Stückweit kann ich auch verstehen wen die Postbotin genervt ist, wen man da ist aber die Türe nicht aufmacht. Allerdings gibt es keinen Zwang dazu. Natürlich geht man dann eben auch das Risiko ein, sein Paket einige Kilometer entfernt abholen zu müssen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was die Handlung am Briefkasten angeht, so ist man als Besitzer des Briefkastens verpflichtet seinen Namen dran zu schreiben. Denn ansonsten hätte die Postbotin das Recht alle Postsendungen also nicht zustellbar zurückgehen zu lassen. Wenn sie Frau N. schon darauf hingewiesen hatte, dass ein Name dran gehört, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn dann andere Menschen handeln.

In meiner alten Heimat hatten wir auch keinen Namen dran. So nach dem Motto, die Postbotin ist auch aus dem Ort und kennt uns ja. Irgendwann fanden wir da auch mal unsere Namen am Briefkasten. Allerdings hatte die Postbotin dort so ein Gerät, wo man das auf Plastikschildchen drucken konnte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich denke auch, dass es schon eine Unverschämtheit der Postbotin war, die Tür einfach aufzuschließen. Immerhin hat sie ja dann nur gerufen und ist nicht etwa in die Wohnung von Frau N. gelaufen. Es ist sicherlich schon etwas Mitschuld von Frau N. im Spiel, da diese den Schlüssel stecken ließ. Dennoch gehört sich so ein Verhalten der Postbotin nicht.

Es hätte ja auch sein können, dass Frau N. eben nicht zu Hause ist oder eben auf der Toilette ist und die Tür eben nicht öffnen kann. Es ist schon unverschämt, dass die Postbotin ihr da vorwirft, dass sie die Pflicht hätte, an die Tür zu kommen. Vielleicht sollte sich Frau N. überlegen einen Garagenvertrag zu machen. Wo sie dann einen Ort angibt, an dem die Päckchen abgelegt werden dürfen, wenn niemand öffnet.

Vielleicht sieht Frau N. das alles ja wirklich etwas streng, weil sie eben schon häufiger Probleme mit der Postbotin hatte. Allerdings gehört es sich trotzdem nicht, dass diese die Haustür aufschließt. Frau N. könnte sich bei der Post über diese Mitarbeiterin beschweren. Das hätte sie dann auch vielleicht schon früher tun sollen, als diese einfach den Namen der Familie auf den Briefkasten schrieb. Ich würde mich an Frau N.s Stelle entweder bei der Post beschweren oder aber der Postbotin klar sagen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen darf, da sie ansonsten gezwungen sei, Beschwerde einzulegen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Mir ist so etwas noch nie passiert, allerdings habe ich auch wirklich noch nie den Schlüssel von außen in der Tür stecken lassen. Wenn ich in die Wohnung komme, stecke ich den Schlüssel direkt von der Innenseite ins Schloss. Mir würde schon etwas fehlen, wenn ich das nicht machen würde. Ich fände es auch sehr gruselig, den Schlüssel von außen stecken zu lassen, da ich es unheimlich fände, wenn plötzlich jemand in meiner Wohnung stünde. Damit muss man aber rechnen, wenn man das macht.

Aber ich bin der Meinung, dass es andere Leute nichts angeht, wenn der Schlüssel steckt. Auch wenn sie noch so einfach Zutritt zu der Wohnung erhalten können, sollte das von niemandem ausgenutzt werden. Wenn man ein bisschen Anstand hat, wird man die Tür nicht einfach so öffnen, selbst wenn der Schlüssel steckt. Abgesehen davon muss man sich auch nicht den Kopf über die Probleme anderer Leute zerbrechen. Ein Schlüssel, der von außen in der Tür steckt, wäre für mich kein Anlass, in die Wohnung zu gehen oder bei den Leuten zu klingeln.

Ich finde auch, dass die Postbotin sich nicht richtig verhalten hat. Wenn jemand nicht zur Tür kommen will, obwohl er zu Hause ist, ist das auch nichts, was die Postbotin etwas angeht. Wenn sie niemanden antrifft, kann sie versuchen, die Pakete bei einem Nachbarn abzugeben. Ist das nicht möglich oder wird nicht gewünscht, muss sie sie mit zu einer Postfiliale nehmen. Auf keinen Fall kann man als Postbote einfach in ein fremdes Haus gehen, ohne dass man eingeladen wurde.

An Stelle von Frau N. hätte ich mich auch aufgeregt, aber danach hätte ich nichts weiter unternommen. Es mag sein, dass man eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch stellen kann, aber ich würde davon keinen Gebrauch machen, da ja letztendlich nicht viel passiert ist. Eventuell könnte man über einen Anruf beim Arbeitgeber der Postbotin nachdenken. Das halte ich für effektiver als eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, die dann ohnehin eingestellt wird.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Leider weiß ich nicht, ob sich die Postbotin hier bereits einer strafbaren Handlung schuldig gemacht hat, sollte sie auch nur einen halben Schritt in die Wohnung gemacht haben und nicht nur draußen stehen bleibend hinein gerufen haben, so ist dies sehr wohl strafbar. Auch die Sache mit dem Briefkasten: ist dieser Besitz der Mieterin, so ist das Sachbeschädigung. Allerdings ist es das wohl auch sonst, nur eben nicht der Mieterin gegenüber, sondern der Hausverwaltung, der, nehme ich an, die Briefkästen gehören.

Ganz abgesehen vom rechtlichen Standpunkt, so ist das schlicht und einfach ein völlig inakzeptables Verhalten, das (sollte es sich wider Erwarten jemals wiederholen) das Holen der Polizei nach sich ziehen sollte. Eine Beschwerde bei der Post ist zwar selbstverständlich, ich weiß aber nicht, ob oder wie viel das bringt.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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