Bekommt / Gebt ihr "Zeugnisgeld"?

Ich habe je nach Noten Geld bekommen. Wobei meine Mutter jedoch eine Mathe drei besser "bezahlt " hat, als eine Englisch zwei, weil ich in Englisch immer recht gut war, weil es mir so leicht fiel, aber Mathe war immer mein Schreckensfach. So sehr, wie ich mich auch anstrengte, wirklich gut waren meine Noten nie. Das fand ich auch okay! Das Geld habe ich aber auch nicht in die Hand gedrückt bekommen, sondern meine Mutter und ich sind dann in die Innenstadt gefahren und da durfte ich mir dann was aussuchen, was dann von dem Geld, was ich mir erlernt habe, bezahlt wurde.

Früher hab ich auch immer Zeugnisgeld bekommen. Allerdings haben meine Eltern und ich über die Noten und den jeweiligen Geldbetrag verhandelt. Für eine Eins gab es 3€, für eine Zwei 2€, für eine Drei 1€... meine Eltern haben auch immer den Scherz gemacht, dass sie bei einer schlechteren Note wieder Geld abziehen, haben sie aber nie getan. Am Ende wurde der Betrag dann aber doch gerundet und ich bekam meistens einen Zehner, später vielleicht auch mal einen Zwanziger. Ich glaube manchmal habe ich mir auch einfach etwas ausgesucht und das als Belohnung bekommen.

Irgendwie ist das in den letzten Jahren aber eingebrochen. Ich wollte das Geld einfach nicht mehr, warum auch immer Jedenfalls kriege ich schon seit 2 Jahren oder so für die Zeugnisse kein Geld mehr, was mich auch wirklich nicht mehr interessiert. Für mich ist es wichtig, ob mir meine Noten gefallen, was sie meistens eher nicht tun. Und dafür dann eine Belohnung zu bekommen, wollte ich einfach nicht. Mir reicht es mittlerweile völlig, wenn meine Eltern sich für mich freuen oder mich aufmuntern, dass sie die Noten ziemlich gut finden.

Allerdings bekomme ich in ein paar Wochen mein Abitur und meine Eltern haben schon durchsickern lassen, dass sie dafür eine hübsche Überraschung für mich haben. Gut Abitur ist natürlich eine Nummer größer, aber ehrlich gesagt war mir nicht klar, dass man zum Schulabschluss was bekommt. Ich freu mich auf jeden Fall, dass meine Eltern etwas für mich haben, aber mit meinem Zeugnis werde ich das wohl wieder nicht verbinden.

Ja, ich habe auch immer Zeugnisgeld bekommen, sogar zweimal, einmal von meiner Mutter und dann nochmal etwas mehr von meinen Großeltern. Zehn bis zwanzig Euro gab es dann immer. Wir hatten alle vier gute Noten und so haben meine Geschwister und ich immer die Belohnung bekommen, außer einmal, da hatte mein Bruder eine fünf in Sport. Da wurde es ihm erst ein paar Tage vorenthalten, bis er den Plan gefasst hatte, sich das nächste Mal mehr Mühe zu geben und dann hat er das Zeugnisgeld letztendlich auch noch bekommen. So gemein waren meine Großeltern und meine Mutter nicht.

Ich finde das eigentlich auch ganz angemessen, ich würde meinen Kindern auch Zeugnisgeld schenken als Belohnung, wenn ich sehe, dass sie ihr Bestes gegeben haben. Es muss nicht überall eine Eins stehen, jedes Kind ist anders. Aber man darf nicht faul sein, für Faulheit und daraus resultierende schlechte Noten gäbe es nichts.

Natürlich sollte ein Kind nicht nur für Geld arbeiten, aber das Schuljahr ist so lang und das Zeugnisgeld die meiste Zeit so weit weg, ich denke, das verliert man dann aus den Augen. Da arbeitet man dann nicht nur für dieses Geld. Also mir ging das immer so. Das Geld blieb eine Belohnung und nicht der Preis für gute Noten. Ich denke, dass man "gewünschtes Verhalten", wie man in der Pädagogik sagt, belohnen sollte, es sollte die Kirsche auf dem Eis sein, sozusagen.

Ich finde aber auch, dass die Höhe angemessen sein sollte, damit die Kinder das Geld eben nicht nur als Grund nehmen, etwas zu tun. Als meine Oma gestorben war, hat unser Opa uns dann immer die letzten zwei Jahre jeweils 50 Euro für das Zeugnis gegeben. Ich denke einfach, weil er über 80 war und wusste, dass es nicht mehr so lange geht, er hat aus meiner Sicht, also wenn ich mich in ihn hineinversetze, das einzig Richtige getan, und nochmal allen eine besondere Freude gemacht. Mitnehmen kann man ohnehin nichts.

Aber ich finde 50€ wirklich grenzwertig, wobei man dafür heutzutage auch nicht mehr so viel bekommt. Also mehr würde ich meinen Kids nicht geben, man kann ja noch mit Kino in die Ferien reinfeiern oder so. Ich schlucke jedesmal, wenn ich von einer Bekannten höre, dass sie ihren zwei Töchtern jeweils 500€ in die Hand drückt. Was ein guter Freund seiner Tochter für ihren Doktortitel geschenkt hat, möchte ich gar nicht wissen, es wird wohl in die Tausende gegangen sein.

So jenseits der materiellen Grenzen habe ich nie gelebt und ich möchte auch meine Kinder nicht so großziehen, dass sie nicht mehr wissen, was sie sich noch alles kaufen sollen.

Bei mir ist es immer unterschiedlich: Von meinen Eltern kriege ich meistens kein Zeugnisgeld, sondern meine Mutter bezahlt mir dann eben einmal Haare färben oder ähnliches. Das ist immer ganz unterschiedlich, aber ich kriege eben was. Letztes Jahr hat mir meine Mutter zum Beispiel den Beitrag für den Reitverein bezahlt. Dieses Jahr bekomme ich aber nichts, weil ich in den Winterferien schon einmal eine neue Garnitur Reitklamotten bekommen habe (circa 200 Euro).

Von meinen Großeltern bekomme ich aber immer regelmäßig zum Zeugnis Geld. Das sind dann, je nachdem wie gut meine Noten sind, immer 30 bis 50 Euro, wobei ich bisher nur einmal 50 Euro bekommen habe. Ich finde das auch eigentlich viel zu viel, aber wenn es einem schon in die Hand gedrückt wird, wieso nicht?

Ich muss sagen, dass ich es an sich gut finde, wenn die Kinder eine Kleinigkeit zum Zeugnis geschenkt bekommen, wenn die Noten gut sind und / oder wenn man weiß, dass das Kind oder eben auch der Jugendlicher oder die Jugendliche sich in diesem Schuljahr sehr angestrengt haben. Das ist einfach eine schöne Belohnung und eventuell auch ein Ansporn es beim nächsten Mal genauso gut zu machen wie dieses Mal oder eben sogar noch besser. Ich denke aber, dass man hier nicht übertreiben sollte. Schließlich ist es ja nur das Zeugnis und nicht Geburtstag oder Weihnachten.

Meistens, ja. Wobei es jedes Jahr unterschiedlich ist, wer mir Geld gibt und wie viel. Vater, Mutter und Oma geben oft etwas, manchmal nur einer von ihnen, manchmal alle drei. Ich bestehe nicht darauf, finde das aber immer ein nettes Präsent und freue mich sehr darüber.

Auch der Betrag ist unterschiedlich. Von 5€ bis 25€ von meinem Vater war schon alles dabei, je nachdem, wie viel Geld er gerade entbehren konnte. Aber der Betrag wurde nicht von den Noten abhängig. Generell habe ich einen Schnitt von 2,0 bis 2,5 und damit sind meine Eltern zufrieden (mein Vater eher weniger mit den 4en in Mathe und Physik ), wie viel Geld ich bekommen habe hing damit nicht zusammen.

Ja gebe ich meine Kindern schon, sie sollen für gute Leistungen in der Schule ja schließlich belohnt werden. Für eine 1 bekommen sie 5 € für eine 2 bekommen sie 3 € für eine 3 bekommen sie 1 € und für Noten die schlechter sind als 3, bekommen sie kein Geld. Für eine Gute Zeugnisbemerkung bekommen sie dann weitere 5 €. Ich finde, dass es fair ist.

Ich habe gelegentlich Zeugnisgeld bekommen, aber das hing natürlich auch von meinen Noten ab. Wenn in meinem Zeugnis ein Satz stand wie "Cappuccinos Leistungen verdienen (volle) Anerkennung", bekam ich entweder Geld oder durfte mir ein kleines Geschenk aussuchen, wie zum Beispiel ein Buch. Aber in der Oberstufe hörte das dann auf, schließlich war ich von mir aus ehrgeizig und nicht, weil ich scharf auf die kleinen Belohnungen meiner Eltern war. Jedenfalls waren die zwanzig Euro oder was auch immer nie der einzige Ansporn für mich, mir in der Schule Mühe zu geben. Allerdings gehe ich davon aus, dass ich zu meinem Abitur eine Kleinigkeit von meinen Eltern bekommen werde. Meine Mutter hat da Andeutungen gemacht wegen eines schönen, aber teuren Thomas-Sabo-Charms für mein Armband, für das ich selber zu geizig bin. Das wäre natürlich lieb von ihr, ich sehe es aber nicht als selbstverständlich an.

Ich bin zwar schon immerhin fast zwei Jahre aus der Schule raus, aber ich möchte dennoch meine Erfahrungen und Gedanken mit einbringen. Ich habe damals nie direkt Zeugnisgeld bekommen, da meine Eltern der Auffassung waren (und darüber bin ich ziemlich froh), dass sich gute Leistungen nicht durch eine winkende Geldbelohnung am Ende des Jahres entwickeln können, sondern durch kontinuierliche Arbeit, die sich selbst durch gelingende Leistung belohnen kann. Ich hab dann aber schon mal, wenn es sich gerade ergab, einen Zehn-Euro-Schein zugesteckt bekommen, weil ich so strebsam war, und manchmal auch einen Zwanzig-Euro-Schein.

Da hab ich mich natürlich auch gefreut wie Oskar, aber es hatte nie die Kraft, dass ich an Geld gedacht habe, wenn ich auch mal keine so rechte Lust auf Hausaufgaben hatte. Wobei ich aber auch dazu sagen muss, dass ich von Natur aus ein sehr ehrgeiziger Mensch bin, der sehr viel Freude am Lernen empfindet und sich auch mal durch Durchhänger Phasen durchboxen kann. Es gibt zig verschiedene Möglichkeiten sich zu motivieren, Geld finde ich aber am fragwürdigsten, denn das ist m.E. am wenigsten dazu geeignet einen wirklich zu befriedigen.

Ich bekomme seit der ersten Klasse zu jedem Zeugnis eine Belohnung, genau so wie meine Geschwister. Ich kann nicht beurteilen, wie es wäre, wenn ich nur mit schlechten Noten nach Hause kommen würde, weil dies nicht der Fall ist. In der ersten und zweiten Klasse habe ich damals nur ein paar Euro bekommen, weil man dort ja noch nicht richtig benotet wird, sondern nur vorsichtig beurteilt wird. Aber spätestens ab der 5. Klasse habe ich von meinen Eltern und auch von meinen Großeltern etwas bekommen, meistens Geld, aber auch oft kleine Geschenke.

Ich finde das eine gute Sache, und halte nicht viel davon, seine Kinder per Noten zu "bezahlen". Dadurch steigt der Leistungsdruck noch viel schlimmer, als er es ohne hin schon in der Schule tut. Vor allem wenn man Geschwister hat, führt dies zu zwanghaften Vergleichen, Beurteilen, Bevorteilen und so weiter, und ich finde, dass man das keinem Kind antun sollte. Eine Belohnung für die Anstrengungen des letzten halben Jahres finde ich sinnvoll, aber niemand sollte sein Kind nur nach Erfolg und guten Noten beurteilen und vor allem nicht so erziehen.

Bei meinem Sohn ist dieses Thema noch nicht aktuell, da er noch nicht zur Schule geht. Ich weiß auch ehrlich gesagt noch nicht, wie ich das dann handhaben werde. Ich denke aber, dass es nicht unbedingt Geld sein muss. Gerade für Kinder, die noch in die Grundschule gehen, ist eine besondere Unternehmung sicher auch eine tolle Belohnung für ein gutes Zeugnis und allzu viel Geld sollte man Kindern in diesem Alter ohnehin noch nicht in die Hand geben. Wenn sie dann ein wenig älter sind, freuen sie sich über Geld sicherlich am meisten.

Mein Vater hatte immer die Tendenz, recht freigiebig mit seinem Geld zu sein. Und so habe ich dann, wenn ich ein gutes Zeugnis mit nach Hause gebracht habe, schon mal einen Schein bekommen und nicht unbedingt nur einen kleinen. Manchmal hat er mir auch einfach etwas gekauft, was ich gerne haben wollte. Das war aber nur der Fall, bis ich ca. 14 oder 15 war, danach wollte er mich wohl nicht mehr so verwöhnen.