Countrymusik - welche Sänger sind besonders empfehlenswert?

vom 14.05.2012, 13:50 Uhr

Heute morgen hörte ich ein Lied aus der amerikanischen Countryszene. Als ich noch in Hessen wohnte, bekam ich oftmals amerikanische Radiosender, die für die dort aus Amerika stammenden Soldaten ausgestrahlt wurden. Auch dort liefen oftmals Lieder aus dem Bereich der Countrymusik. In Deutschland ist diese Art der Musik nicht besonders populär, sodass ich persönlich nun lediglich Garth Brooks als Countrysänger kenne. Sicherlich hat zum Beispiel Shania Twain auch einige Elemente der Countrymusik in ihren Songs übernommen, aber so ganz das Wahre ist es für mich auch nicht.

Warum ist Countrymusik in Deutschland nicht so beliebt? Welche Sänger, außer die beiden von mir benannten, sind noch recht gut, was die Countrymusik betrifft? Gibt es jemanden, den Ihr regelmäßig hört und bedingungslos weiter empfehlen könntet? Truck Stop muss es nun nicht sein :lol: und Gunter Gabriel auch nicht, es sollten schon englischsprachige Lieder sein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich bin vor einiger Zeit auf eine Band namens "Corb Lund Band" gestoßen. Das ist für mich der Inbegriff von Country-Musik und gefällt mir auch sehr gut. Die Lieder "Time to switch to whiskey" und "Roughest neck around" finde ich besonders empfehlenswert.

Du sagst, Country-Musik sei in Deutschland nicht so verbreitet, doch in meiner Umgebung (Erzgebirge) gibt es sogar eine regional bekannte Country-Sängerin. Auch wenn du nicht um deutsche Interpreten gebeten hast - Gudrun Lange heißt die Sängerin und sie hat durchaus einige schöne Lieder.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne mich da jetzt nicht so aus, habe aber eine Freundin, die hört viel Country und ihr Freund spielt auch in einer Band. Die haben auf einem Amerika-Trip auch schon mal ein Konzert vor Ort mit genommen. Wenn meine Freundin erzählt, fällt immer der Name Brad Paisley. Ich finde die Musik ganz ok, aber na ja. Kannst ja mal bei Youtube reinhören.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich liebe Johnny Cash. Er war immer schon mein Idol, er hat eine unverwechselbare Stimme. Ich mag es auch gern, wenn er mit seiner Frau June Carter singt. Kurz vor seinem Tod hat er das Lied "Hurt" von Nine Inch Nail auf eine sehr bewegende Art interpretiert. Dieses Lied kann ich mir immer wieder stundenweise hintereinander anhören, wenn ich in einer melancholischen Stimmung bin. Ich mag aber auch die älteren Lieder von Johnny Cash wie " I Walk the Line" oder "Ring of Fire".

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Der amerikanischen Countrymusik stehe ich zwiegespalten gegenüber: Teils finde ich einiges einfach toll, teils ist eine Menge fürchterliches dabei, auf das dann der Witz zutrifft:

„Was passiert wenn man eine Countryplatte rückwärts abspielt?
Dein Pick Up springt wieder an, deine Frau kehrt zurück und dein Hund wird wieder lebendig ...“


… was im ungefähren der Quintessenz der meisten Countrysongs entspricht. :-)

Vielleicht hab ich deshalb ein Herz besonders für die richtig dunklen Ecke, die etwas abseits von Nashville liegen und trotzdem musikalisch wie inhaltlich ausgesprochen ansprechend sind. Zum einen gelungene Coverversionen, wie „Joleane“, im Original von Dolly Parton (und da schon sehr schön und tragisch) interpretiert von Sisters of Mercy. Bei Dolly Parton leidet man mit, bei Sisters of Mercy wird einem klar, das man doch lieber noch ein Licht anmachen möchte.

Oder Bands die sich darauf spezialisiert haben Coverversionen im Countrystyle zu spielen. Am bekanntesten sind da hierzulande bestimmt The Bosshoss, die ja schon manches Liedgut erstklassig zum Countrysong umgesungen haben. Weniger bekannt, aber ausgesprochen bizarr (und trotzdem hörenswert) sind in dieser Hinsicht Handsome Hank and His Lonesome Boys, die „The Wall“ von Pink Flyod im Countrystyle aufgenommen haben. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, hat aber einige großartige Augenblicke.

Apropro Hank: Hank Williams III, Sohn und Enkel von DEN anderen beiden Hank Williams, also Sproß einer legendären Countrymusikfamilie. Ein klitzeklein bisschen aus der Art geschlagen, da er ganz gerne Country mit den Elementen von Punk mischt, ohne dabei den Country bloß zustellen. Man hört raus, das er Country wirklich liebt und musikalisch bewegt er sich oft auf den älteren Wurzeln dieser Musik, nur zuweilen etwas rauher als sein Vater und Großvater.
Auch textlich geht es bei ihm härter zu, weniger heile Welt, wahlweise Herzschmerz, mehr Outlaws und gigantische Menge von Alkohol.

Besonders eigenwillig, aber auch besonders hörenswert wäre dann noch der Gothabilly, eine Mischung aus Hillybilly/ Countrymusik und Gothic. Was viel besser funktioniert, als man denken sollte. Es gibt in dem Bereich etliche Bands, aber zwei besondere Abspieltipps will ich hier mal rausstellen: Zum einen Ghultown, die sich mehr an der Westernmusik orientieren und in deren Stil teilweise sehr wüste Geistergeschichten erzählen. „Drinking with the living Dead“ ist beispielsweise eine wirklich wilde Geschichte davon was einem in einer staubigen Wüstenkneipe so passieren kann und „Killer in Texas“ kommt mir immer vor wie eine gesungene Kurzversion vom „Texas Chainsaw Massacer“.

Zum anderen The Coffinshakers, deren Sänger, Rob Coffinshaker, eine Stimme hat, die so klingt als sei Johnny Cash aus dem Grab zurückgekehrt – dunkel, mächtig, voll – einfach klasse. Alleine wegen der Stimme lohnt es sich da reinzuhören. Ich würde mal sagen, wer Johnny Cash mag, wird vermutlich auch etwas mit den Coffinshakern etwas positives anfangen können. Gute Abspieltipps wären z.B. „Walpurgisnight“ und das großartige „Last Night Down by Your Grave“. (Alles mit relativ wenig Suche bei YouTube zu finden, zum reinhören und neugierig werden)

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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