Findet ihr den Lehrerberuf heutzutage noch erstrebenswert?

vom 14.05.2012, 11:56 Uhr

Ich denke, man kann -wie sehr oft- nicht verallgemeinern, ob der Lehrerberuf erstrebenswert ist. Es spielen sicherlich eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle, um diese Frage für sich selbst beantworten zu können. Ich selbst beende momentan die 13. Klasse eines Gymnasiums, das zusätzlich einen guten Ruf hat, den ich im Allgemeinen durchaus gerechtfertigt finde. Allerdings musste ich auch oft erhebliche Unterschiede bei den Lehrern feststellen. Während ich ein Jahr lang einen total inkompetenten Lehrer in Sozialwissenschaften hatte, folgte darauf eine Leherin, die mich so was von begeistert hat und bei der die Schüler wirklich was gelernt haben. Während unser Kurs bei dem erst genannten Lehrer ständig demotiviert dasaß und es nur wenige Leute gab, die sich am Unterricht beteiligten, waren wir bei unserer Lehrerin alle recht motiviert und stellten weitaus mehr Fragen als bei dem Lehrer.

Mit diesem Beispiel wollte ich deutlich machen, dass die Unterrichtsqualität und Begeisterung der Schüler natürlich auch von den Qualitäten des jeweiligen Lehrers abhängt. Selbst auf dem Gymnasium, der höchsten aller Schulformen, gibt es enorme Unterschiede bei Lehrern, was sich ebenso auf die Schüler auswirkt. Ich selbst habe das auch erlebt, da ich in der Oberstufe das Gymnasium wechselte und meine letzte Schule insgesamt mehr Kompetenzen aufwies als die vorherige Schule. Der Ruf des besser angesehenen Gymnasiums ist meiner Meinung nach deshalb gerechtfertigt.

Wie es sich bei Hauptschulen verhält, kann ich nicht bestätigen, allerdings habe ich bis jetzt nur Negatives von dem Arbeitsklima unter Hauptschülern gehört. Deshalb würde ich pauschal sagen, dass der Lehrerberuf durchaus erstrebenswert sein kann, je nachdem, wie stark sich der Lehrer für die Schüler engagiert und inwiefern er tatsächlich daran interessiert ist, dass diese etwas lernen. Es gibt nämlich genügend Lehrer, denen es total egal ist, ob die Schüler was lernen. Der Unterrichtsstoff wird einfach vorausgesetzt und der Lehrer erledigt stumpf seinen Job, ohne bereit zu sein, möglicherweise mehr in die Bildung der Schüler zu investieren. Damit meine ich, dass sehr viele Lehrer nach der Stunde beispielsweise keine Fragen mehr beantworten, da ja bereits die Pause begonnen hat.

Ist ein Lehrer allerdings wirklich kompetent und findet er auch Freude daran, Schülern etwas beizubringen, kann ich mir gut vorstellen, dass der Lehrerberuf erstrebenswert ist. Man verdient (in meinem Bundesland zumindest) nicht schlecht, hat Ferien und beschäftigt sich mit den Themen, die einen wirklich interessieren (davon gehe ich jetzt einfach mal aus). Geht man die Sachen allerdings nur halbherzig an, glaube ich nicht, dass man in diesem Beruf so richtig zufrieden werden kann. Man sollte wirklich 100 Prozent dahinter stehen, das ist meine Ansicht.

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe gerade mein Abitur fertig und mein Berufswunsch der letzten drei Jahre war es Grundschullehrer zu werden. Vor circa drei Monaten habe ich mich dann anders entschieden. Jetzt mache ich eine Ausbildung zum Handelsfachwirt in einem Lebensmittel Frischemarkt, in dem ich auch schon längere Zeit als Aushilfe arbeite.

Ich habe während meines Abiturs mein Praktikum an meiner alten Grundschule gemacht und fühlt mich danach in meinem Berufswunsch um ein vielfaches bestärkt. Ich habe dort viele Kinder kennen gelernt und durfte selbst eine Woche lang den Mathematikunterricht einer Klasse übernehmen. Es hat tierischen Spaß gemacht mit so vielen verschiedenen Typen von Menschen zusammen zu arbeiten. Es war sicherlich nicht alles leicht, aber das hat mich nie glauben lassen es sei ein schlechter Beruf.

Ich halte den Beruf des Lehrers immer noch zu 100% für einen erstrebenswerten Beruf. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man, wenn man sich dazu entscheidet diesen Beruf zu ergreifen, es auch wirklich wollen sollte. Was mich dann abgeschreckt hat war der Verdienst. Ich habe viel in Internetforen nach Aussagen von Grundschullehrern gesucht, um mir ein Bild von den ,,Rahmenbedingungen" des Berufes zu machen. Leider habe ich mir darüber sehr spät Gedanken gemacht, sonst hätte ich sicherlich früher festgestellt, dass der Verdienst recht schlecht ist. Einige schrieben sogar, dass sie kaum richtig über die Runden kommen würden. Es gibt natürlich die Vorteile der Verbeamtung, wenn man sie dann bekommt. Es mag sicherlich auch nicht falsch sein, dass Lehrer in den Ferien viel Freizeit haben.

Ich spreche hier natürlich jetzt in erster Linie für den Grundschullehrer, möchte dies allerdings etwas auf die Allgemeinheit übertragen. Ich halt den Beruf des Lehrers für einen schönen Beruf und sicherlich auch für einen den viele gerne machen, jedoch machen es einem die ,,Rahmenbedingungen" oft schwerer als man möchte.

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» Badabing » Beiträge: 143 » Talkpoints: 1,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn man heute Lehrer werden möchte, sollte man sich im Klaren sein, dass es einer der schwierigsten Berufe ist, die man sich vorstellen kann. Ich würde diesen Beruf mit Sicherheit nicht vorstellen können, weil ich einfach nicht in der Lage bin, mit Engelsgeduld Kindern das eine oder andere zu erklären. Die Schwierigkeit dabei ist, dass man auf jedes Kind eingehen muss.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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