In betagtem Alter noch einen Hund anschaffen?
Denkt ihr, dass sich alte Leute noch einen Hund anschaffen sollten? Sicher ist es manchmal sehr schön, damit die Leute nicht vereinsamen. Aber kann man einem Hund wirklich zumuten, dass er niemals den Auslauf bekommt, den er haben muss und voraussichtlich das zu hause auch wechseln muss, wenn der alte Mensch stirbt? Auch ein alter Hund braucht Auslauf. Auch ein alter Hund muss mindestens 3 x am Tag spazieren gehen, auch wenn er nicht mehr so viel tobt.
Ab welchen Alter denkt ihr sollte man älteren Leuten keinen Hund mehr geben? Viele ältere Leute wollen gar keinen alten Hund haben, weil sie ihn dennoch nach ihrem Bild von einem Hund erziehen wollen. Denkt ihr, dass es zum Wohle eines Hundes ist, wenn er zu betagten Leuten kommt? Würdet ihr, wenn ihr Hunde vermittelt oder verkauft auch alten Menschen einen Hund verkaufen oder vermitteln? Welche Voraussetzung müsste dieser alte Mensch mitbringen, damit er einen Hund bekommt?
Alt ist ja immer relativ. ich habe gerade mit Nachbarn gesprochen, die am Ende der Straße wohnen. Sie fühlen sich mit 70 Jahren zu alt für einen neuen Hund und haben sich dazu entschlossen, die Nachbar-Hunde in Pflege zu nehmen, wenn die Besitzer im Urlaub sind. Andere bieten die Hunde auch über Tage an, wenn diese selber arbeiten gehen müssen. Ab einem bestimmten Alter sollte kein Haustier mehr angeschafft werden.
Das kann aber pauschal nicht beantwortet werden. Der eine ist mit 70 Jahren nicht mehr fit genug, um auch ein oder zwei Stunden unterwegs zu sein, andere in dem Alter sind noch so fit, dass sie das ohne weiteres können. Auf der anderen Seite gibt es im Tierheim selber viele "Senioren", die für wenige Jahre ein Heim suchen. Es sollte immer mit der körperlichen und geistigen Verfassung der Person zusammen hängen, ob ein Tier noch angeschafft werden sollte oder nicht. Warum sollen Senioren nicht selber Senioren-Tiere besitzen? Ist doch eine tolle Idee!
Also ich würde so realistisch bleiben und ein älteres Tier anschaffen oder alternativ gar kein eigenes mehr, sondern vielleicht sogar anbieten in der Urlaubszeit auf Tiere aufzupassen oder im Tierheim nach Tieren zu fragen, die Auslauf brauchen. Da tut man viel Gutes, kommt unter Leute und braucht sich keine Sorgen zu machen, falls man selbst plötzlich krank wird.
Ich sehe keinen Grund, warum ein betagter Mensch - darunter verstehe ich Menschen ab 80 - sich keinen Hund anschaffen sollten. Wenn sie noch rüstig sind, dann ist das doch überhaupt kein Problem, mindestens zweimal am Tag mit ihm Gassi zu gehen. Vielleicht gibt es auch Nachbarn, die das ab und zu übernehmen. Wenn er nicht mehr rüstig ist, dann muss doch eh jemand nach ihm schauen, der das Gassigehen übernehmen kann. Es gibt auch Hundesitter, die den Hund regelmäßig gegen Bezahlung ausführen. Es gibt Rassen, die nicht so viel Bewegung brauchen. Kleine Hunde bekommen auch in der Wohnung genügend Bewegung.
Ein alter Mensch sollte sich auch keinen alten Hund kaufen, sondern einen Welpen. Ein alter Hund hat schon zu viele, eventuell auch schlechte Erfahrungen gemacht, dass er nicht mehr so anhänglich wird.
Alte Menschen vereinsamen oft und haben selten emotionale Zuwendung, weil ihre Freunde und Ehefrauen/Ehemänner oft schon verstorben sind. Hunde können sie da herausholen, sie brauchen und geben Zuwendung, die alten Leute gehen gezwungenermaßen öfters an die frische Luft, was ihre Abwehrkräfte stärkt, und vor allen Dingen kommen sie ins Gespräch mit anderen Hundehaltern und haben die Chance, neue Bekanntschaften oder sogar Freunde zu finden.
Wenn man alten Leuten von einem Hund abrät, steckt der Gedanke dahinter, dass er eh bald stirbt, das finde ich Menschenverachtend. Wer sagt denn, dass ein Mensch,der 85 Jahre alt ist, nicht auch 95 Jahre alt wird. Ein Dreißigjähriger kann auch nächstes Jahr durch einen Unfall oder Krebs sterben.
Ich würde das vor allem von der körperlichen Verfassung der älteren Menschen abhängig machen. Wenn sie noch fit genug sind, um die täglichen Spaziergänge zu machen, spricht ja nicht unbedingt etwas gegen einen Hund. Ich habe vor kurzem noch einen Beitrag bei Hundkatzemaus auf Vox gesehen, bei dem es um eine alte Frau ging, die gerne wieder einen Hund haben wollte. Bei einigen Tierschutzvereinigungen wurde sie direkt abgelehnt, weil sie eben zu alt sei. Aber gibt da extra eine Organisation, die für alte Hunde ein neues zu hause sucht und die auch an ältere Menschen vermitteln. Natürlich schauen sie auch vorher, wie die Senioren leben und ob sie einem Hund noch gewachsen wären. Die alte Damen im Beitrag war glücklich über ihren alten Hund. Sie sagte, dass sie eben so fit bleiben würde und gezwungen sei, raus zu gehen.
Ich denke, dass es durchaus gut gehen kann, wenn man ältere Hunde zu älteren Menschen vermittelt. Ältere Menschen sollten nicht generell ausgeschlossen werden. Man sollte eben von Fall zu Fall entscheiden. Nicht gut fände ich es, wenn ein älterer Mensch einfach überfordert wäre und der Hund dann nicht das bekommen würde, was er braucht. Oder wenn diese Menschen darauf bestehen, dass es unbedingt ein Welpe oder ein junger Hund sein muss.
Diamante hat geschrieben:Viele ältere Leute wollen gar keinen alten Hund haben, weil sie ihn dennoch nach ihrem Bild von einem Hund erziehen wollen.
Wie kommst du jetzt genau zu dieser Aussage? Bei uns im Tierheim gibt es nämlich ein Programm, bei dem ältere Hunde speziell an ältere Menschen vermittelt werden, entweder fest oder eben zum regelmäßigen spazierengehen, wenn es für die Leute nicht möglich ist zum Beispiel in einer Mietwohnung einen Hund zu halten.
Ich habe in diesem Zusammenhang jedenfalls noch nie gehört, dass sich jemand beschwert hätte, dass der Hund nun nicht genau seinem "Bild von einem Hund" entspricht. Es scheinen im Gegenteil alle sehr zufrieden zu sein mit der Tatsache, dass ältere Hunde nicht mehr so viel Energie haben und es beim spazierengehen auch gerne ein bisschen gemütlicher angehen lassen. Und überhaupt ist es doch auch bei einem älteren Hund noch möglich ihn zu erziehen.
Das Alter alleine ist für mich nicht aussagekräftig genug. Natürlich sind die meisten Leute mit zunehmendem Alter nicht mehr so fit wie diejenigen, die deutlich jünger sind. Aber man kann nicht pauschal sagen, dass jemand ab einem gewissen Alter nicht mehr in der Lage ist, einen Hund zu versorgen. Es gibt auch einzelne jüngere Leute, die schon allein körperlich nicht dazu in der Lage wären, während es unter den älteren Personen auch welche gibt, die dazu auch mit über 70 und mehr noch sehr gut in der Lage sind. Natürlich sollte man sich nicht an das Bild des gebrechlichen Seniors klammern, der ohne Rollator kaum einen Schritt vorwärts kommt. Es gibt genug ältere Leute, die erstaunlich fit sind und denen ich durchaus zutrauen würde, noch einen Hund zu halten - mit allem, was dazugehört.
Zunächst einmal finde ich es wichtig, dass derjenige körperlich in der Lage ist, sowohl das Tier zu beherrschen als auch täglich einige Spaziergänge zu bewerkstelligen. Da im Alter die Kraft doch nachlässt, würde ich es auch nicht ideal finden, wenn eine schmächtige kleine Seniorin mit einer Deutschen Dogge herumlaufen würde. Natürlich kann das funktionieren, solange der Hund sehr friedfertig ist. Allerdings denke ich einfach, dass man immer auch in der Lage sein muss, den Hund im Notfall auch zu halten. Daher finde ich es häufig kritisch, wenn ich Leute sehe, die nicht besonders kräftig aussehen und dennoch einen großen und kräftigen Hund mit sich führen. Ich glaube aber, dass sich ein Hundefreund im höheren Alter auch immer selbst fragen sollte, ob er überhaupt noch in der Lage ist, einen großen Hund zu halten. Im Zweifel wäre da ein kleiner oder maximal mittelgroßer Hund wohl die bessere Wahl. Das gilt übrigens nicht nur für ältere Leute, sondern grundsätzlich für alle (angehenden) Hundehalter.
Wichtig ist natürlich, dass auch ein älterer Hundebesitzer noch so gut zu Fuß ist, dass er täglich mehrmals mit dem Hund rausgehen kann. Es kann nicht sein, dass der Hund dann nur in den Garten oder kurz vor die Tür kommt, weil das Herrchen keine weiteren Strecken mehr bewältigen kann. In dem Fall sollte man sich dann vielleicht lieber eine Katze oder einen Hamster anschaffen. Da muss man dann selbst auch realistisch sein und sich selbst eingestehen, dass man nicht mehr in der Lage ist, einen Hund zu halten. Und ich fände es auch nicht in Ordnung, wenn ein Hund an jemanden abgegeben würde, bei dem absehbar ist, dass der Hund vermutlich kaum Auslauf bekommen wird.
Sehr wichtig wäre mir persönlich, dass der Hund nicht primär angeschafft wird, um dem Menschen die Einsamkeit zu nehmen. Das finde ich nicht so prickelnd. Da habe ich den Eindruck, dass der Hund eine Notlösung wäre für diejenigen, die sonst keine sozialen Kontakte pflegen möchten, auf der anderen Seite aber auch nicht gerne alleine sein wollen. Außerdem frage ich mich bei diesen Leuten dann auch, wie es aussieht, wenn sie mal krank sind. Wenn jemand wirklich sehr alleine ist und sich einsam fühlt, hat er vielleicht auch niemanden, der sich im Notfall um das Tier kümmern würde. Das finde ich dann schon grenzwertig. Es sollte auf jeden Fall einen Plan geben, wie es weitergeht, wenn der Besitzer mal ins Krankenhaus muss. Bei älteren Leuten kommt das zum Teil häufiger vor als bei jüngeren Personen, auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt und man sich auch als junger Hundehalter immer über solche Eventualitäten Gedanken machen muss.
Sinnvoll finde ich es nicht, wenn sich jemand in einem wirklich sehr hohen Alter noch nach einem kleinen Welpen umschaut. Ich denke, dass ich im Alter ganz bewusst einen alten Hund aufnehmen würde. Zum einen sind die meistens ruhiger und zum anderen bleibt die Lebenserwartung überschaubar. Das klingt ganz schlimm, wie ich finde, weil man dann bewusst einen Hund anschafft, der voraussichtlich nicht mehr so lange leben wird. Aber gerade im Alter wäre das für mich vermutlich die bessere Wahl. Ich kenne aber auch Leute, für die nur ein Welpe in Frage kommt, ganz gleich wie gut die betreffenden Personen auf körperlicher Ebene noch aufgestellt sind. Das finde ich nicht sehr verantwortungsvoll, sondern ziemlich egoistisch.
So pauschal kann man das nicht sagen, denn manche ältere Menschen sind "im Alter" noch fit und andere wiederum "gebrechlich".
Wenn man sich im Alter noch dafür fit genug fühlt, dann sollte man sich ruhig einen Hund anschaffen, aber eben keinen Welpen, zu mal er dann wohl doch zu anstrengend für einen älteren Menschen wäre, aber es müsste ja auch nicht ein zu alter Hund sein, aber mit Sicherheit gäbe es in einem Tierheim bestimmt den passenden Hund zu finden, zu dem könnten die Tierheimmitarbeiter beratend zur Seite stehen, welcher Hund vielleicht passen könnte.
Ich finde, dass man das vom Einzelfall abhängig machen sollte. Wenn mein Großvater mit Ende 80 auf die Idee käme, sich einen Hund anzuschaffen, würde ich ihm eher davon abraten. Der braucht einen Rollator und kann sich kaum alleine auf den Beinen halten und man merkt, dass er körperlich abbaut. Er wird auch von Familienangehörigen gepflegt und betreut. Da wäre ein Hund ziemlich unpassend.
Wenn man aber dazu in der Lage ist, sich trotz Alter (selbstständig) um ein eigenes Haustier zu kümmern, sehe ich darin allerdings kein Problem und finde es sogar gut, wenn man sich dann unter solchen Voraussetzungen ein Haustier ins Haus holt. Denn so fühlen sich die Senioren ja auch gebraucht, sind weniger einsam und haben eine Aufgabe in ihrem Leben. Das finde ich positiv.
Ich denke auch, dass das eine Frage des konkreten Einzelfalles ist. Ich habe einen 83-jährigen Nachbarn, der grundsätzlich fit wie ein Turnschuh ist, sein gesamtes Leben noch selbst regelt und täglich unterwegs ist. Wenn er ein Hundemensch wäre, würde ich ihn dabei unterstützen, ein geeignetes älteres Tier für ihn zu finden. Von einem jungen würde ich ihm dagegen definitiv abraten, das würde ihn überfordern.
Dieser Nachbar hat einen Kater, der inzwischen auch schon stolze 18 Jahre alt ist, und für den er alles tut. Wir haben letztens schon darüber geredet, was sein sollte, wenn der Kater mal nicht mehr ist, ob er dann noch ein anderes Tier möchte oder nicht. Er selbst sagt schon, dass er auf keinen Fall eine junge Katze möchte. Ansonsten weiß er aber noch nicht. Ich denke, da müsste auch die Persönlichkeit der Katze zu im passen, damit das klappen könnte.
Ich habe dann noch eine andere Nachbarin, gerade mal 55 Jahre alt. Sie wollte unbedingt einen Hund haben, auch wenn wir ihr davon abrieten und ihr ganzes Umfeld auch. Diese Frau kann nämlich kaum noch 100 m laufen und auch das nur sehr langsam mit Rollator. Ihre Wohnung sieht aus wie ein Schweinestall, sie ist auf dem besten Weg zum Messi, bringt nicht mal ihren Müll raus, weil sie kräftemäßig den Weg zum Mülleimer nicht schafft. Jegliche Haushaltshilfe vergrault sie dann aber auch.
Leider hat ein verantwortungsloser "Tierschutzverein" (ich bezweifle, dass der echt war) ihr dann doch einen fünfjährigen Hund gegeben. Der Hund hat gleich mal 8 kg zugelegt in nicht mal einem halben Jahr, und er war vorher schon übergewichtig. Der Hund hat ständig Verstopfung, weil er nicht rauskommt und seine Haufen machen kann und auch insgesamt zu wenig Bewegung hat. Außerdem hat er zu lange Krallen, läuft die sich bereits schief.
Macht man es nur am Alter fest, hätte die Frau noch einen Hund bekommen müssen, wie sie es ja leider auch hat. Der Mann dagegen würde keinen mehr bekommen, obwohl er kräftemäßig, gesundheitlich und auch mental dazu in der Lage wäre.
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