Angst vor Sprung ins Wasser wie überwinden?
Schwimmen gehört zu meinen bevorzugten Sportarten, auch, wenn ich schon länger nicht mehr schwimmen gewesen bin. Doch mein eigentliches Problem bezieht sich eher auf das Hineinkommen ins Wasser. Ich bin über jede Treppe oder Leiter froh, die in ein Schwimmbecken führt. Notfalls würde ich mich auch auf den Beckenrand setzen und von dort aus dann eben ins Wasser gehen. Aber hineinspringen, das traue ich mich absolut nicht. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Sprung vom Beckenrand oder eben von einem Sprungbock handelt.
Im Schwimmunterricht damals war es schon Pflicht und da habe ich auch recht lang gebraucht, ehe ich mich überwunden habe. Allerdings hat da der Schwimmmeister auch Druck gemacht und mich aus heutiger Sicht schon fast dazu genötigt, damit ich ins Wasser springe. Das ist schon viele Jahre her und seitdem habe ich es auch nicht mehr versucht und ich habe mich halt absolut nicht getraut.
Kann man diese Angst vor dem Sprung ins Wasser irgendwie überwinden und wenn ja, wie? Kennt Ihr diese Angst, vielleicht von Euch selbst oder von Kindern? Wie geht Ihr damit um?
Die Frage ist, wovor du Angst hast? Vor dem Springen an sich? Oder davor, dass der "Aufprall" weh tut und du dich dabei verletzt? Oder hast du Angst vor der Tiefe des Wasser? Oder vielleicht davor, dass dein Kopf unter Wasser gerät? Bei letztem zum Beispiel wäre es ratsam, sich erstmal im Wasser daran zu gewöhnen, dass nichts passiert, wenn man kurz mit dem Kopf unter Wasser kommt.
Mit dem Springen an sich hatte ich als Kind weniger Probleme, allerdings kenne ich deine Schilderungen noch gut vom Kopfsprung. Auch dabei gab es Druck vom Trainer und ich habe ich mich total in meine Angst hineingesteigert. Zudem wusste ich, dass er anfangs immer die Hand an den Knien hält, damit man wirklich mit dem Kopf zuerst ins Wasser kommt. Das war mir damals mit 5/6 Jahren schon bewusst, ebenso wie ich Wege fand den Kopfsprung zu umgehen. Und ich weiß noch gut, wie ich den Trainer dann einmal mit Klamotten mit ins Wasser zog, weil er sich nicht an unsere "Absprachen" hielt und trotz Versprechen meine Knie hoch zu ziehen doch eingriff.
Als aller erstes möchte ich einmal darauf hinweisen das Angst in den meisten Fällen eine körperliche Schutzreaktion ist. angst sorgt dafür das der Körper Adrenalin ausschüttet, und zu einer wesentlich höheren Leistung fähig ist. In dem Sinne sollte man sich erst einmal darüber klar werden das Angst etwas ist, das nicht schlecht ist, sondern hilfreich. Wenn dir das einmal klar geworden ist, hilft es dir auf jeden Fall mit deiner Angst umzugehen.
Ich würde sagen du versuchst dich erst einmal nicht gegen deine Angst zu wehren. Akzeptiere das du Angst hast, und das dein Körper dir signalisiert das du vorsichtig sein sollst, weil etwas möglich ist, oder passieren kann, das du nicht kennst. Aus diesem Grund pumpt er Adrenalin in dein Blut. Das macht dich kurzfristig unempfindlicher gegen Schmerzen, und ermöglicht deiner Muskulatur schnell mehr Leistung abzurufen. Das ist etwas das du nutzen kannst.
Du musst wissen das du im Falle eines Bauchklatschers, oder anderer unvorhergesehener Unfälle wesentlich unempfindlicher gegen Schmerzen bist. Wenn du Angst hast bist du zu höchster Leistung in der Lage. Wenn du das einmal verinnerlicht hast wird es dir schon leichter fallen am Rand zu stehen, oder auf dem Bock.
Angst vor dem Sprung ins Wasser kannst du beheben, in dem du dich selbst langsam mit dem ganzen konfrontierst. Mach einmal einen Spaziergang am Wasserrand. Lauf einige Runden um den Beckenrand bevor du in Wasser gehst. Nutze bewusst eher den Beckenrand, um dich ins Wasser zu lassen, und du wirst schnell sicherer werden. Wenn du dann langsam das Pensum steigerst, und immer wieder etwas mehr machst, wirst du deine Angst schnell verlieren.
Egal wie du solltest dir auf jeden Fall Zeit lassen. Geh das ganze langsam an, und geh erst dann einen Schritt weiter wenn du der Meinung bist, das du weitergehen solltest. Stellst du fest das der nächste Schritt zu früh war nimm dir etwas mehr Zeit. Wenn du dir selbst nicht böse bist das du Angst hast, sondern deine Angst akzeptierst hast du schon gewonnen. Wenn du dann anfängst dich langsam mit der Sache zu beschäftigen, und feststellst das dir nichts passiert, dann wirst du deine Angst auch langsam los werden. Das geht nicht von heute auf morgen, das wird sicherlich sehr lange dauern, aber du schaffst das schon.
Das hat wirklich viel mit Übwindung zu tun. Normalerweise klappt das dann problemlos, wenn man das einmal gemacht hat. Aber wenn man natürlich, so wie du damals, unter Zwang steht, dann kann das auch nicht immer funktionieren.
Man müsste wirklich erst einmal heraus finden, vor was du Angst hat. Ist es die Höhe (selbst im Stehen ist man ja nun einmal größer als im Sitzen) oder ist es die Angst vor Schmerzen, wenn man falsch aufkommt? Oder ist es das plötzliche Eintauchen ins Wasser? Das müsste man wirklich wissen. Wenn es die Höhe allein ist, dann zählt hier wirklich nur die Überwindung. Mit Kindern mit dieser Angst stellt man sich dann zusammen an den Beckenrand und springt zusammen. Da verlieren sie meistens ganz schnell ihre Angst. Wenn man sie an die Hand nimmt erst Recht und wenn sie einmal gesprungen sind, springen sie die nächsten Male dann lieber allein und dann gibt es auch kein Halten mehr.
Mit erwachsenen Personen kann man es sicherlich auch so machen, wenn man genug Platz hat und sich dafür nicht schämt. Wenn es die Schmerzen sind: mit der Kerze kann man ja nicht viel falsch machen. Da kann man sich gar nicht weh tun. Also sollte der erste Sprung einfach die Kerze sein. Wenn man sich da überwunden hat, kann man immernoch später den Köpfer oder was auch immer versuchen.
Gegen das plötzliche Eintauchen kann man jetzt nicht wirklich viel machen. Da kann eine kleine Taucherbrille aber helfen, weil das einem das Gefühl gibt, dass man wenigstens noch über ein was Kontrolle hat: über das Sehen. Und das kann auch schon viel helfen. Ich kann dir da echt nur den Tipp geben, dich zu überwinden. Am besten wenn noch jemand anwesend ist, der dir das Gefühl von Sicherheit vermitteln kann.
Aber mal ehrlich, wenn man das nicht kann ist das auch kein Weltuntergang und solltest du ja mal in die Verlegenheit kommen, jemanden retten zu müssen wo du dann vielleicht springen musst, dann wirst du eh nicht darüber nachdenken und einfach springen.
Ich hatte diese Angst als Kind bei dem Schwimmunterricht auch. Bei mir war es das Eintauchen unter Wasser, wovor ich mich gefürchtet habe. Aber meine Schwimmtrainer haben das sehr gut gelöst, indem sie mich eben nicht gezwungen haben, sondern mir immer wieder gezeigt haben, dass nichts passiert und man ja schnell wieder an die Oberfläche kommt. Nach einiger Zeit bin ich dann richtig gerne gesprungen und tue es heute auch noch.
Wenn es aber mit Zwang beigebracht wurde, kann ich gut verstehen, dass die Angst dann nicht weniger wird. Ich würde es auch immer mal wieder versuchen und auch jemanden mitnehmen, der geduldig ist und einem immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich weiß nicht, ob es einen speziellen Unterricht auch für Erwachsene gibt, aber da würde ich mich auch mal nach erkundigen, wenn es dir wichtig ist, das Springen ins Wasser zu lernen.
Direkte Angst vor einem einfachen Sprung ins Wasser hatte ich so weit ich mich zurückerinnern kann eigentlich nie, jedoch glaube ich, dass ich meine damalige Situation ganz gut mit deiner jetzigen vergleichen kann. Ich habe damals das Schwimmen in einem Schwimmkurs gelernt, zusammen mit vielen anderen Kindern in meinem Alter. Hier hieß es dann irgendwann um das nächste Schwimmabzeichen zu bekommen auch vom Sprungbrett zu springen.
Mit dem 1-Meter-Brett konnte ich mich zunächst ja noch ganz gut anfreunden, auch wenn ich hier schon ein bisschen „bammel“ hatte, aber von hier sind auch alle meine Mitstreiter hinunter gesprungen, ohne eine Miene zu verziehen. Danach hieß es jedoch noch mal eine Nummer mehr zu leisten. Wir sollten auch vom 3-Meter-Turm springen und hier haben sich dann auch einige andere geweigert und ich selbst habe die ersten Schwimmstunden in der wir diese Übung trainiert haben, auch zu viel Angst gehabt. Ich war damals zehn oder elf Jahre alt und hatte dementsprechend vorher auch noch nichts vergleichbares gemacht.
Irgendwann stand ich dann wieder oben auf dem Turm und habe mir gedacht, dass ich es jetzt einfach tun muss. Ich habe die Zähne zusammen gebissen und die Augen zugemacht und bin einfach gesprungen und habe dann festgestellt, dass es gar nicht so schlimm war. Ich selbst mache es heute hingegen sehr gerne und finde gar nichts schlimmes mehr daran. Viel schlimmer finde ich hingegen heute den Sprung ins Wasser, wenn man sich zuvor noch nicht darin befunden hat und man sich noch nicht abkühlen konnte. Hier hasse ich es dann auch immer ins Wasser zu springen und nehme lieber die Treppe oder Leiter.
Wie hier schon geschrieben wurde, stellt sich auch mir die Frage, wovor du eigentlich Angst hast. Ich vermute einmal, dass es nicht die Höhe ist, aus der du ins Wasser springen möchtest, sondern, dass du Angst vor der Landung im Wasser hast.
Wenn dies der Fall ist, solltest du von ganz vorne anfangen, so wie ich es bei meinen Trainingsgruppen immer angefangen habe. Ich habe meinen Kindern immer zunächst einmal beigebracht, wie man sich aus der Hocke ins Wasser fallen lässt. Dabei macht man sich möglichst klein und nimmt eine Paketform ein und lässt sich einfach nach vorne fallen. Wenn das klappt, öffnet man seine Position immer ein Stückchen mehr und versucht sich immer aus einer etwas größeren Höhe ins Wasser fallen zu lassen. Die Arme müssen dann nach vorne und der Kopf zwischen die Arme. So kann im Prinzip nichts schief gehen bzw. schmerzen, wenn man ins Wasser fällt und irgendwann kann man dann vom Beckenrand oder vom Startblock aus ins Wasser springen.
Das hat bei meiner Riegengruppe immer super funktioniert. Natürlich kann man das schlecht nur geschrieben erlernen. Ich habe mir zwar Mühe gegeben, es dir ein wenig zu erläutern, aber ich vermute, dass es vielleicht nicht ganz so richtig klappen wird. Da wäre es dann wirklich sehr viel geschickter, wenn du einmal in ein Schwimmbad gehen würdest und dein Problem dem Bademeister schildern könntest und ihm vielleicht gleich so ein bisschen davon erzählen könntest, wie du dein Problem in den Griff bekommen möchtest, dass er dir dann bei der Durchführung helfen kann.
Vielen lieben Dank für Eure Beiträge. Die Frage, wovor ich Angst habe, ist eine gute Frage. Ich glaube, es ist in der Tat das Untertauchen, auch, wenn man recht zügig wieder auftaucht. Keine Ahnung, warum, aber die Angst existiert zum Beispiel auch, wenn ich zum Beispiel im Spiel mal untergetaucht werde. Ich weiß ja, dass es diejenige, welche es tut, nicht böse meint, aber ich persönlich erschrecke mich dabei immer so und würde es fast schon als Panik bezeichnen, was ich dabei empfinde.
Den Schwimmkurs habe ich ja vor ungefähr mehr als zwei Jahrzehnten gemacht und seit dieser Zeit bin ich auch nie wieder ins Wasser gesprungen. Sicherlich habt Ihr gar nicht mal so Unrecht damit, dass es absolut kein Beinbruch ist, wenn man das Springen nicht mag, aber für mich sieht es immer nach recht viel Spaß und Freude aus, wenn jemand springt. Aber sobald ich am Schwimmbeckenrand stehe, ergreife ich schon beinahe die Flucht.
Nettie, doch, ich habe schon verstanden, wie Du es meinst - und ich kann es mir auch gut vorstellen, dass man sich so klein wie möglich machen sollte. Aber ich befürchte, das geht bei mir nicht so , bei den Kindern oder schlanken Menschen mag es schon funktionieren.
Mit dieser Angst, bist du natürlich nicht alleine, sondern betrifft viele Menschen. Immerhin magst du das Schwimmen noch, Andere entfernen sich somit vom Schwimmen und gehen einfach nicht mehr ins Wasser, weil sie so eine Angst haben, dass sie vor dieser Situation stehen werden.
Deine geschilderte Angst, finde ich gar nicht merkwürdig, es ist wirklich ein komisches Gefühl, wenn man plötzlich ins Wasser springt, leicht Panik kriege ich erst, wenn ich meine Augen nicht öffnen kann und die Orientierung verliere. Normalerweise bist du aber mit dem "hoch schwimmen" schon gut dran, sodass du keine Angst haben brauchst.
Wie man diese Angst überwinden kann, ist natürlich sehr schwer. Ich überwinde normalerweise nur Ängste, indem ich mich diesen Ängsten Stelle. Leichter gesagt, als getan. Ich würde erst einmal wieder klein anfangen. Wie wäre es, einfach erst einmal wieder bisschen zu tauchen? Vielleicht sogar im Becken, wo du noch stehen kannst. Sicherlich kommt es kindisch rüber, aber so gewöhnst du dich schon einmal daran, wieder etwas unter Wasser zu sein. Und dann würde ich einfach Mut beweisen und es riskieren.
Sobald du einmal gesprungen bist, kannst du sicherlich stolz auf dich sein. Lass dich von Personen unterstützen, wie Freunden und Co. die auf dich im Wasser warten, vielleicht auch für den Notfall. So bist du auf der vollkommen sicheren Seite und dir kann gar nichts passieren. Ich würde meine Angst vergessen und einfach immer und immer wieder ins Wasser springen. Vielleicht sogar direkt vom 3m-Turm, spätestens dann ist die Angst irgendwann weg, weil dein Kopf realisiert, dass dir eigentlich gar nichts passieren kann. Und dieses Realisieren klappt nur, indem man eine Sache dem Kopf beweist, dass sie anders ist, als er dir die ganze Zeit sagt. Beweise deinem Kopf, dass er keine Angst haben braucht und so kannst du diese auch nur wieder besiegen. Ich drück dir zumindest die Daumen
Ich bin keine Wasserratte und hatte als Kind Angst vor dem Sprung vom Dreimeterbrett. Das Höchste, was ich geschafft habe, ist das Einmeterbrett. Aber sehr oft bin ich nicht gesprungen. Ich habe auch gar nicht eingesehen, dass ich springen soll. Vom Rand bin ich ein paarmal gesprungen, das war schon sehr mutig für mich. Aber ich sage mir immer, dass man nichts machen soll, vor dem man Angst hat, außer wenn es einen zu sehr einschränkt. Aber ich empfinde es nicht als Einschränkung, nicht ins Wasser springen zu wollen.
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