Lautes Denken, wie findet ihr das?
Also ich persönlich mag es nicht wenn Leute in meiner Umgebung "laut Denken". Irgendwie irritiert mich das. Bei Klassenarbeiten finde ich es einfach unerträglich, da ich mich dann eher auf die Gedanken des anderen konzentriere anstatt auf meine eigenen. So fällt mir das Schreiben der Arbeit noch schwerer, als es sowieso schon ist. Natürlich weiß ich, dass die Leute es nicht extra machen aber in einigen Situationen ist es echt unerträglich. Wie ist eure Meinung dazu, könnt ihr damit gut umgehen oder eher nicht?
Lautes Denken kann ich an sich gut ignorieren. Ich denke schließlich auch mal laut. Nervig empfand ich es an sich nur bei meiner Abschlussprüfung, weil der Mensch neben mir ständig vor sich hin gebrummelt hat und hier musste ich etwas sagen. Ansonsten finde ich es nicht so schlimm, wenn jemand laut denkt. Mein Fahrlehrer hat auch immer etwas in seinen Bart gebrummelt, das empfand ich auch etwas störend, aber man gewöhnt sich daran.
Ich kann es auch nicht so gut haben, wenn neben mir jemand laut denkt. Meine Arbeitskollegin kann das auch ganz gut und ich frage dann öfter schon mal nach, was sie gesagt hätte und bekomme dann zur Antwort, dass sie nur laut gedacht hätte. Selbst wenn ich weiß, dass sie im Moment nur laut denkt, finde ich es doch etwas schwierig, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, weil ich unwillkürlich doch auch zuhöre, wenn neben mir jemand etwas sagt. Zum Glück passiert es aber nicht so häufig, dass es mich richtig stören würde.
Ich habe irgendwo mal gehört, dass es das Gehirn fördert, wenn man laut darüber nach denkt. Ich muss auf der Arbeit manchmal etwas programmieren. Dazu muss ich erst einmal den besten Lösungsweg finden. Wenn ich diesen gefunden habe, muss ich ihn noch umsetzten. Auch dort passieren mir immer wieder Fehler. Also beim Debuggen und währen dem ich mir einen Lösungsweg überlege, denke ich fast immer laut nach und murmle es dabei vor mich hin.
Auch mein Ausbilder hat mir geraten so etwas zu machen, falls ich nicht mehr weiter kommen sollte. Ich finde es hilft auch wirklich, denn so kann man oft die Fehler besser finden und nachvollziehen.
Ich hatte einmal ein Büro mit jemandem geteilt, der sich darüber beschwert hatte, dass ich immer laut denke und er dann nicht wisse, ob ich mit ihm rede oder nicht. Ich habe versucht, mich zu beherrschen. Mich würde es ja selber auch stören. Ich kenne aber niemanden in meiner Umgebung, der laut denkt, außer mich selber. Vielleicht höre ich es aber auch einfach nur nicht.
Meine Kinder merken auch des öfteren an, dass ich zu viel uninteressante Dinge erzähle und sie schwer unterscheiden können, ob das jetzt relevant ist oder nicht. Außerdem würde ich mir dauernd widersprechen. Ich versuche ihnen zu erklären, dass ich gerade auf Entscheidungsfindung bin und die Argumente hin und her wälze und ich besser denken kann, wenn ich dabei rede. Mir wäre es Recht, wenn meine Kinder auch laut denken würden. Ich bekomme nämlich viel zu wenig von ihren Gedanken mit, weil sie sehr wenig reden (zumindest in meiner Gegenwart). Ich schweige ab und zu mal bewusst, um ihre Gedanken heraus zu locken, aber es passiert nichts, außer dass es ein schweigsames Abendessen wird.
Ich glaube, dass es vielen Menschen gar nicht bewusst ist, dass sie laut denken und es einstellen würden oder zumindest versuchen würden, es einzustellen, wenn man sie darauf aufmerksam macht.
Ich finde es an sich nicht schlimm, wenn jemand laut denkt. In der Schule jedoch finde ich es äußerst nervig, vor allem, wenn man sich konzentrieren muss. Auf der Arbeit rede ich auch oft selbst mit mir, sprich ich denke laut. Das machen meine Kollegen auch. Ich finde es nicht schlimm, so ist es wenigstens nicht ganz so still im Büro. Außerdem finde ich es ziemlich amüsant, was Leute so vor sich hin reden.
Laut denken kann richtig nerven, wenn nicht darauf geachtet wird, dass der laut Denkende alleine mit sich und seinen Problemen ist. Derjenige, der die laut geäußerten Gedanken automatisch mithören muss, kann sich nicht mehr richtig auf seine eigenen Gedanken konzentrieren. Das ist vor allem – wie schon hier geschrieben – bei Klassenarbeiten und auch im Arbeitsleben der Fall. Durch die laute Denkweise kann man so abgelenkt werden, dass Fehler gemacht werden können.
Wenn ich ein Problem entwirren muss, denke ich auch oft laut. Allerdings bin ich dann alleine, wenn ich mit mir selbst spreche. Ich habe das Gefühl, dass man durch das laute Denken der gesuchten Lösung schneller näher kommt. Es gibt viele Menschen, die laut denken und die es oft nicht einmal merken. Grundsätzlich ist das ja nicht schlimm. Aber man sollte dabei berücksichtigen, dass andere Menschen dadurch eben nicht gestört werden, weil diese ihre eigenen Gedanken verarbeiten müssen.
Es gibt zwei verschiedene Arte von lauten Denken, so finde ich. Ich erlebe sehr viele verschiedene Sachen. Einerseits gibt es die, die wirklich auch nicht leise lesen können und somit auch laut denken und dies während Klausuren einfach wirklich stört. Andererseits, gibt es die Menschen, die wirklich krank sind und ein Problem damit haben, nicht leise denken zu können.
Komm ich zum ersten Phänomen. Ich lese eigentlich auch viel lieber laut, da ich mir somit besser Sachen merken kann, als wenn ich ein Text leise für mich lese. Es ist einfach viel einfacher, so finde ich. Dennoch strenge ich mich natürlich während Klausuren immer an, leise zu lesen. Doch anderen Personen in der Klasse interessiert es wohl kaum. Diese lesen zwar nicht so laut, dass es jeder mitbekommt, aber schon alleine ihre starken Lippenbewegungen und das leise Aussprechen stört in einem ruhigen Klassenraum während einer Klausur riesig. Vor allem in der Mathematik, können viele nicht den Mund dabei zu haben. So wird oft gerechnet "7,14,21,28,35" was wirklich einen auf den Zeiger geht, wenn man sich versucht, selbst auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Mein Lehrer ermahnt diese Leute doch immer, leiser zu sein, aber so wirklich klappen tut es nicht. Diese müssen ständig nachdenken "Wenn der Hase so schnell läuft und der so schnell... AH JA! - Oder doch nein" dann stört es doch schon extrem, zum Glück sind diese lauten Denker bereits aus meiner Klasse, sodass ich davon nicht mehr gestört werde und mich endlich wieder ruhig auf meine Aufgaben konzentrieren kann.
Ein weiteres Phänomen erlebe ich oft in der Bahn, wenn ich zur Schule fahre. Ich denke, dabei ist es so, dass ältere Leute allgemein ein Problem damit haben, leise zu denken, dies merke ich manchmal auch schon an meiner Oma. Diese denken einfach so laut und sprechen es auch aus, sodass andere Menschen darauf aufmerksam werden und sie angucken. Diese Menschen werden dann automatisch von den alten Leuten angesprochen und im Gedankengang mit verwickelt, dass diese doch helfen sollen, auf den Gedankensprung zu kommen. Ist jetzt ziemlich schwer zu erklären, dies kann man nicht mit ADS vergleichen, sondern ist einfach der Wille der alten Leute, dass jemand darauf aufmerksam wird und dann mit ihnen spricht. Meistens kommt dies aber nur bei den alten Leuten vor, die sonst niemanden zum Reden haben. Dabei kann ich mir auch gut vorstellen, dass diese Leute auch in ihren eigenen 4 Wänden laut reden, weil sie sich sonst zu einsam fühlen.
Ein aller letztes Phänomen entdecke ich auch manchmal, wenn ein ziemlich vercrackter Mann in die Bahn steigt und die Hände faltet und etwas vor sich hin nuschelt. Dabei machen mir diese Menschen wirklich Angst, da diese meistens auf Drogen sind und gar nicht wissen, was die dort gerade anrichten. Diese sind wohl so auf Droge, dass ihr Gedankengang frei ist und wir alles mitbekommen, was sie gerade denken. So kommt aus seinem Mund "Töten. Töten. Töten." oder wenn ein Ausländer in die Bahn steigt "Diese dummen Ausländer. Töten." Da kriegt man wirklich Angst, wenn man daneben steht oder in der Nähe sitzt, sodass ich aus Angst wirklich meistens lieber aussteigen möchte, anstatt da sitzen zu bleibe.
Ansonsten stört es natürlich und ich könnte es nie machen. Mir ist es schon peinlich genug, wenn ich im alkoholisierten Zustand manchmal Sachen erwähne, die eigentlich nur in meinen Gedanken bleiben sollen, aber diese spuckt man dann ja meistens aus, ohne dass man es wirklich wollte. Das Denken sollte man als Geschenk sehen, über eine Sache urteilen zu können bzw. eine Sache beurteilen und auswerten zu können, ohne dass Andere es mitbekommen, wobei man eigentlich immer neugierig ist, wie Andere über eine Situation denken. Gerade in Streitigkeiten würde man gerne wissen, wie der Andere darüber denkt. Aber hierbei spricht man ja eher von dem Wunsch, Gedanken lesen zu können, was natürlich nicht so sein soll.
Wenn man allein ist, spielt es ja keine Rolle. Von mir aus können die Menschen dann so viel laut denken wie sie wollen. Wenn man sich das aber anhören muss, dann kann das wirklich sehr anstrengend bis nervend sein. Ich finde es stellenweise auch absolut irritierend. Ich bin dann nämlich so jemand, der sich da angesprochen fühlt.
Neulich auf Arbeit habe ich Bekanntschaft mit jemandem gemacht, der ständig laut gedacht hat. Und für mich war vorher nicht ersichtlich, dass die Person mit sich redet und nicht mit mir. Ich habe dann natürlich mehrmals geantwortet, obwohl ich gar nicht angesprochen wurde und die Person guckte mich dann sichtlich irritiert an. Ich meine, manchmal sagt wohl jeder mal was zu sich selbst, aber es gibt ja wirklich Personen, die ständig mit sich selbst laut reden.
Die Person saß dann dummer Weise auch mit mir in einem Zimmer. Ich musste gerade etwas machen, wo ich mich wirklich konzentrieren musste und sie sprach da die ganze Zeit mit sich selbst. Das fände ich so dermaßen anstrengend, dass ich den Raum verlassen musste, um mich besser konzentrieren zu können. Sie hat aber auch in normaler Lautstärke gesprochen und nicht etwa geflüstert, was vielleicht noch besser zu ertragen gewesen wäre.
Das kann ich auch gar nicht ab, da es einfach störend ist. Da kenne ich so einige Leute, sei es aus der Familie, Schule, oder auch Arbeit. Wenn ich dann gemütlich am Abend zu Hause sitze und fernsehe, dann macht es manchmal meine Mutter. Wenn sie sich irgendwas im Interner anschaut, dann denkt sie auch manchmal so, dass es auch jeder mit bekommen kann. Wenn ich dann natürlich einen Film schauen möchte, ist es einfach nur nervig. Und meistens ist es dann so, dass es niemanden hier interessiert. Man kann es ihr dann sagen, dass sie doch bitte ruhig sein soll, doch das hält dann auch nicht lange an.
In der Schule war es auch so. Da hatte ich eine Sitznachbarin, die immer laut gedacht hat, wenn wir irgendwelche Aufgaben lösen sollten. Bei Klassenarbeiten hat sie das zum Glück nicht gemacht, da wäre ich wahrscheinlich noch verrückter geworden, und finde es auch gegenüber den anderen Mitschülern nicht gerade rücksichtsvoll. Aber im Unterricht, als sie laut gedacht hat, habe ich es ihr ein paar Mal gesagt, dass sie doch für sich im stillen denken soll. Nur hat auch das nicht lange angehalten, und ich habe es dann auch gelassen, da sie es einfach unbewusst gemacht hat.
Bei der Arbeit war es dann so, dass es dort einen bestimmten Mitarbeiter gab, der immer für sich laut gedacht hat. Wenn ich zu ihm ins Büro musste, dann war ja die Türe erst einmal zu. Doch als ich vor der Tür stand, hörte ich, wie er redet. Da habe ich natürlich immer gedacht, dass er am telefonieren ist, oder vielleicht in einem Gespräch ist, wo er nicht gestört werden möchte. Also blieb ich erst einmal vor der Türe stehen. Doch dann habe ich erst bemerkt, dass er gar nicht telefoniert, sondern einfach nur für sich selber redet, während der Arbeit. Also klopfte ich an, und ging hinein. Und das lustige war dann immer, wenn ich wieder hinaus ging, dass er schon wieder laut am denken war. Und da er aber so genuschelt hat, dachte ich manchmal, dass er mit mir redet, und habe natürlich "Wie bitte?" gefragt. Das war dann schon sehr irritierend, und ich kam mir selber auch ein wenig doof vor.
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