Hausbau ohne Keller - Vorteile und Nachteile?
Herr A und Frau B wollen ein Haus bauen. Sie haben ein Grundstück und sind nun am überlegen, was sie für ein Haus bauen wollen. Günstiger wird ein Haus ohne Unterkellerung. Aber Herr A meint, dass man heutzutage keine Häuser mehr baut, die nicht unterkellert sind. Aber warum, das konnte Herr A seiner Frau B nicht erklären.
Baut man heute tatsächlich nicht mehr ohne Unterkellerung oder nur mit einer Teilunterkellerung? Warum macht man es so? Welche Vorteile hat ein Hausbau ohne Unterkellerung außer den Preis? Welche Nachteile hat ein Haus, welches nicht unterkellert ist? Würdet ihr ein Haus ohne Keller bauen? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht.
Ein Keller macht grob über den Daumen kalkuliert ungefähr 25.000 Euro aus. Da ich selbst aktuell noch ein halbes Haus besitze, welches auch einen Keller hat, kann ich dir darüber einiges berichten. Besonders weil die meisten Nachbarn keinen Keller haben und dies mittlerweile sehr bereuen.
Denn ohne Keller muss man schon einen Wohnraum, meist im Erdgeschoss, abgeben, weil dort dann eben die ganzen Hausanschlüsse reinkommen. Sprich man legt dort Strom, Wasser, Gas und Telefon rein. Auch wenn dieser sogenannte Hauswirtschaftsraum nicht besonders groß ist, nimmt er eben einen Teil vom Haus weg. Mit Keller legt man die ganzen Anschlüsse dort rein und kann die anderen Räume (bei uns vier an der Zahl) entsprechend sinnvoll mit nutzen.
Wenn ein Garten vorhanden ist, ist es auch ratsam, wenn man direkt einen eigenen Eingang zum Keller baut. Das haben wir damals nicht bedacht und es ist auf Dauer wirklich nervig, wenn man dazu immer durch das ganze Haus muss. Ohne Keller wird man irgendwann im Garten noch einen Schuppen benötigen, um die Geräte unterzubringen.
Bei uns in der Region sind die meisten Häuser ohne Keller gebaut worden, egal, ob es sich dabei um individuelle Häuser oder um Fertighäuser handelt. Die Leute, die einen Keller ihr Eigen nennen dürfen, haben sich schon nicht selten darüber geärgert. Denn bei uns in der Gegend ist es nun mal nicht ganz so angebracht, einen Kellerraum oder ein Kellergeschoss zu haben, was einfach aufgrund der Natur der Fall ist.
Natürlich mag ein Keller auch viel Ablageraum mit sich bringen, da muss man dann doch improvisieren, aber ich denke, ich würde hier auch lieber improvisieren wollen, anstelle meinen Keller alle paar Monate auspumpen lassen zu wollen. Denn das müssen nicht wenige Hausbewohner mit Keller hier schon machen. So haben meine Schwiegereltern zum Beispiel eine kleine Kammer für die bereits erwähnten Anschlüsse verwendet, wo sie noch andere Dinge unterbringen können. Alles für den Garten und fürs Auto wird in den Garagen und in den Schuppen untergebracht und so weiter. Da lassen sich schon Alternativen finden.
Wie man es richtig macht, kann man auch hier nicht pauschal sagen - wie gesagt, hier wird eher davon abgeraten, es sei denn, man baut das Haus dann so, dass man nur über Treppen in den Wohnbereich gelangt und das ist den wenigsten Leuten, die neu bauen, auch wirklich in deren Sinne. Man denkt eben schon weiter, an die Mobilität im Alter und so weiter. Diesen Aspekt sollte man meiner Meinung nach auch nicht außer Acht lassen. Dann ist doch etwas, was ebenerdig ist, sinnvoller und so lässt sich auch dann ein Nebengebäude wie ein Schuppen oder eine Garage eher erreichen.
Wie, was und warum ich bauen würde, wüsste ich nicht. Allerdings haben wir auch gar nicht vor, zu bauen, da sind wir uns schon einig. Wir würden maximal vielleicht ein kleines Häuschen kaufen oder mieten und da würden wir wohl auch eher auf eine ebenerdige Lage achten als denn darauf, dass ein Keller vorhanden wäre. Aber das käme dann eben im Gesamten aufs Haus darauf an.
Dass heutzutage nur noch Häuser mit Keller gebaut werden stimmt so nicht. Mein Schwager ist Bauingenieur und baut gerade ein Haus auch ganz ohne Keller, weil er einfach keinen möchte. Das hat keine speziellen Gründe. Weiter unten im Dorf hingegen sind die Häuser auch ohne Keller, da jedoch hat es einen Sinn, da der nahe gelegene Fluss öfters über die Ufer tritt und dann sämtliche Keller überschwemmen würde.
Wir selber wohnen in einer Häuserreihe mit insgesamt sechs Häusern, wo lediglich unser Haus und noch ein weiteres unterkellert sind. Mögen die Leute Gründe haben, warum sie keinen Keller wollten, aber mein Mann und ich finden diese Kellerräume super praktisch, weil man alles darin verstauen kann, was man sonst nirgends unterbekommt. Zudem hat mein Mann sein Büro dort unten und ist gerade im Sommer froh, dass es dort ein wenig kühler ist als im übrigen Haus. Im Winter kann er heizen.
Nachteile sehe ich nur darin, wenn man an einem Fluss wohnt und mit Überschwemmungen zu kämpfen hätte. Ansonsten kann ich dem Keller nur Vorteile abringen und würde deshalb auch jedem, der die Möglichkeit hat, zu einem Keller hin raten.
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