Wann hat das Verhandeln bei Kaltmiete eine Chance?

vom 12.05.2012, 10:32 Uhr

Person A und B suchen sich eine Wohnung. Es soll die erste gemeinsame Wohnung sein. Da beide gerne verhandeln, wollen sie es bei der Kaltmiete auch versuchen. Allerdings wissen beide nicht, ob das erstmal gestattet ist und zweitens, ob es überhaupt Erfolg haben kann. Wenn der Vermieter sich eventuell auf weniger Kaltmiete einlässt, wann kann der Vermieter die erste Mieterhöhung machen? Denn dann wäre die Verhandlung ja doch fehl geschlagen, wenn sie nach ein paar Monaten doch die Miete zahlen müssen, die ausgeschrieben war.

Hat ein Makler auch einen Verhandlungsspielraum bei der Kaltmiete oder muss er sich ganz klar nach den Vorlagen des Vermieters richten und darf dem nicht abweichen? Wann hätte das Verhandeln der Kaltmiete einen Sinn? Habt ihr schon mal bei der Miete gefeilscht? Hattet ihr Erfolg? Wie viel ist der Vermieter mit der Kaltmiete runter gegangen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wieso sollte es nicht gestattet sein, die Kaltmiete zu verhandeln? Ich habe so etwas selbst schon bei jemandem erlebt und es war auch relativ problemlos möglich. Ich weiß nicht mehr, wie stark die Miete insgesamt reduziert wurde, aber so ungefähr waren es zehn Prozent der Kaltmiete, um die der Vermieter heruntergegangen ist. Allerdings muss man auch schauen, was realistisch ist. Bevor man überhaupt mit dem handeln anfängt, sollte man sich gut überlegen, welche Argumente man selbst anführen kann und welche Aussichten auf Erfolg eine solche Verhandlung hat. Verhandeln macht nicht immer Sinn, grundsätzlich kann man zwar immer fragen, aber man sollte nicht damit rechnen, dass der Wohnungseigentümer einem da entgegen kommt.

Schlechte Chancen wird man haben, wenn das Haus in einer bevorzugten Wohngegend liegt und die Miete dem dort üblichen Schnitt entspricht. Es gibt durch das Internet die Möglichkeit, sich einfach und unkompliziert über die üblichen Quadratmeterpreise in der Gegend zu informieren. Wenn sich die Wohnung dann noch in einem guten bis überdurchschnittlichen Zustand befindet und vielleicht sogar frisch saniert wurde, sind die Chancen sicher nicht ganz so hoch, da einen ordentlichen Nachlass auf die Miete zu bekommen. Je beliebter ein Objekt ist, desto schwerer dürfte das insgesamt werden. Wenn ein Vermieter auf die Schnelle dutzende Mieter finden würde, ist er nicht gerade auf diejenigen angewiesen, die auch noch nachverhandeln wollen.

Gute Chancen hingegen dürfte es geben, wenn sich die Immobilie in einer nicht so beliebten Gegend befindet und vielleicht sogar mehrere Wohnungen leerstehen. Wenn in der Wohnung dann schon seit einiger Zeit nichts mehr gemacht wurde und die sanitären Einrichtungen nicht ganz so modern sind wie man sich das wünscht, hat man sicher ganz gute Chancen, sofern die Immobilie nicht von vornherein zu einem sehr günstigen Preis vermietet werden sollte. Von Erfolg gekrönt sind solche Verhandlungen sicher auch vor allem in Städten, die an Einwohnern verlieren oder insgesamt nicht so beliebt und nicht so attraktiv sind. Falls es sich um eine Universitätsstadt handelt und die zu suchende Wohnung eher im unteren bis mittleren Preissegment liegen soll, wäre es auch ratsam, nicht gerade zu Semesterbeginn zu suchen, da zu dieser Zeit viele Erstsemester-Studenten eine Wohnung suchen und die Konkurrenz höher sein dürfte.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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