Hundeattacken - Welche Hunderassen mit Vorsicht genießen?

vom 10.05.2012, 00:35 Uhr

Ich besitze keinen Hund. Jedoch mag ich sie sehr gerne und bin auch generell ein tierlieber Mensch. Ich finde, dass Hunde sehr liebevoll und treue Tiere sind, mit den man wundervoll spielen kann und tolle Sachen erleben kann. Doch natürlich kennt man auch die Geschichten über Hunde, welche Menschen bereits angegriffen haben und damit sehr schwer verletzt haben. Dieses Vorfälle werden dann in den Medien hochgespielt und deswegen muss man manchen Hunderassen Maulkörbe anlegen, was ich sehr traurig finde, da nicht alle Hunde einer Art so sind wie andere.

Ich finde es kommt dabei, genau wie bei einem kleinen Kind, auf das Umfeld und die Erziehung an. Wenn ein Hund geliebt wird und nicht schlecht behandelt wird, greift er glaube ich nie einen Menschen an, völlig egal, was für einer Rasse der Hund angehört. Seht ihr das genau so wie ich, oder seit ihr der Meinung, dass bei manchen Hunderassen generell Vorsicht geboten ist?

» kira682 » Beiträge: 84 » Talkpoints: 6,17 »



kira682 hat geschrieben:Wenn ein Hund geliebt wird und nicht schlecht behandelt wird, greift er glaube ich nie einen Menschen an...

Du solltest dich von dem Bild, dass der Hund ein tolles Kuscheltier ist, schnell verabschieden. Was im Fernseher zu sehen ist, entspricht oft nicht der Realität. Es kommt darauf an was du unter "immer geliebt werden" verstehst. Ein Hund, der verhätschelt und nicht in seine Schranken gewiesen wird, wird irgendwann auf den Trichter kommen, dass er die Menschen maßregeln darf, wenn er etwas nicht möchte oder man an seinen Besitz geht. Und dann kommt es zu Situationen in denen Kinder, Hundehalter und Dritte gebissen werden. Und auch im Spiel kann ein Hund zu weit gehen, wenn er nicht gelernt hat wo seine Grenzen sind. Ein Hund kann ein toller Begleiter sein aber dafür muss er erzogen werden. Gewaltfrei aber bitte konsequent. Auch diese Wesen kommen mit eigenem Kopf und Willen auf die Welt. Das sollte man nicht unterschätzen.

kira682 hat geschrieben:..oder seit ihr der Meinung, dass bei manchen Hunderassen generell Vorsicht geboten ist?

Natürlich gibt es bei den Rassen Unterschiede. So ein gewisses "Grundgerüst" wird vererbt. Den Rest formt der Hundehalter durch seine Erziehung. Was glaubst du was passiert, wenn jemand zu naiv an die Hundeerziehung geht, sich eine kräftige Rasse zulegt und diese dann eben in falsche Bahnen gerät. Deswegen gibt es doch immer härtere Regeln. Zwar am falschen Ende angesetzt aber das wird man nach all der Hetze und den vielen hirnlosen Listenhundhaltern nicht mehr ändern können. Ich verurteile keine Rasse aber jene mit bestimmten Veranlagungen muss man einfach nicht halten. Was will bspw. jemand mitten in der Stadt, womöglich noch in einer Etagenwohnung, mit einem Herdenschutzhund? :twisted:

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke schon, dass es Rassen gibt, die stärkere Aggressionsmerkmale ausbilden als anderen. Allerdings muss man trotzdem jedes einzelne Tier noch einmal individuell betrachten. Durch die Hundegesetze der einzelnen Länder ist ja schon festgelegt, welcher Hund wo einen Maulkorb zu tragen hat. Man kann aber seine Hunde von der Maulkorbpflicht befreien lassen, wenn man nachweisen kann, dass diese brav sind. Ich finde aber das bestimmte Hunde zu Recht einen Maulkorb tragen.

Gar nicht mal, weil ich finde, dass diese besonders gefährlich sind, sondern weil ich glaube das viele Hundehalter nicht in der Lage sind Ihre Hunde zu kontrollieren. Wenn diese unfähigen Personen, dann einen Pittbull haben, der eine Beißkraft von unglaublicher Stärke hat, muss ich leider sagen, dass es wichtiger, dass Kinder in der Umgebung geschützt werden als, dass ein als gefährlich eingestufter Hund ohne Maulkorb rumlaufen darf. Der Vollständigkeit will ich hinzufügen, dass ich keinen eigenen Hund habe, aber regelmäßig viele um mich rum sind und ich diese auch wirklich gern mag.

» Mitredner » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,13 »



Kein Hund kommt böse auf die Welt. Es gibt einfach nur die falschen Besitzer und eine falsche Erziehung. Ich glaube, man keinen einen „Kampfhund“ genauso lieb erziehen wie jeden anderen Hund auch. Jedoch haben diese Hunde oftmals einen deutlich stärkeren Biss und auch mehr Kraft, da dies einfach Rasse bedingt ist. Zum Anderen brauchen einige Kampfhundarten eine stärkere Erziehung, als es beispielsweise bei einem Hütehund der Fall ist.

Es gibt zum Einen natürlich eine Veranlagung, welche meiner Meinung nach, aber mit der Erziehung gesteuert werden kann. Zum Anderen kann man aber sagen, dass zum Beispiel ein Schäferhund, welcher nicht zu den Kampfhunden zählt, ebenso einen Menschen todbeißen kann wie ein Kampfhund. Auch spielt aber bei vielen Hunden die Gesundheit eine große Rolle. Im sehr weiten Bekanntenkreis gab es zum Beispiel eine Frau. Diese ist immer mit einem großen und „lieben“ Hund spazieren gegangen. Irgendwann hat der Hund aus heiterem Himmel auf die Frau eingebissen und ihr große Schäden zugefügt. Nach einer ausgiebigen Untersuchung wurde dann festgestellt, dass der Hund an einem Hirntumor litt und das Verhalten damit zusammen gehangen hat.

Ein anderes Beispiel ist der Hund meiner Tante. Dieser wurde früher schlecht behandelt und hat davon am Rücken einige, unheilbare Verletzungen. An Tagen, an denen er Schmerzen hat, kann es auch mal vorkommen, dass er beißt oder knappt, weshalb immer Vorsicht geboten ist. Dieser Hund muss keinen Maulkorb tragen. Damit möchte ich nur veranschaulichen, dass es unzählige Gründe gibt, warum ein Hund beißt und das nicht immer nur eine Erziehungssache ist.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich sehe das ganz genauso wie du. Kein Hund wird „böse“ geboren, das ist alles eine Sache der Erfahrungen, die er in seinem Leben gemacht hat und der Erziehung die er bekommen hat. Ein kleiner, süßer West Highland Terrier kann genauso Menschen angreifen, wie ein großer Rottweiler. Bei dem kleinen Westi werden dadurch nur nicht ganz so große Schäden angerichtet. Wenn man den Hund aber von klein auf gut behandelt und erzieht, ist es sehr unwahrscheinlich, dass dieser irgendwann mal einen Menschen angreift, egal um welche Rasse es sich handelt.

Ich bin mir sehr sicher, dass diese „Hundeangriffe“ genauso oft durch kleine, niedliche Hunde geschehen, wie durch die „Kampfhunde“. Bei den kleinen Hunden interessiert es die Medien allerdings nicht so sehr, da meist nicht soviel passiert und es eben nicht so eindrucksvoll ist, einen Schlagzeile mit dem Foto eines süßen kleinen Hundes zu drucken, wie mit dem Foto eines Pitbulls.

Ich kenne viele kleine Hunde, die total giftig sind und auch schon mal öfter jemanden gebissen haben. Viele sind einfach der Meinung kleine Hunde muss man nicht erziehen. Bei uns im Dorf gibt es viele sogenannte Kampfhunde, die alle super erzogen und total lieb sind. Trotzdem machen gerade Familien mit Kindern einen riesigen Bogen um diese Hunde und wenn die Besitzer sie irgendwo mit hinnehmen, werden sie schief angeschaut. Ich finde es immer extrem schade, dass so viele Menschen solche Vorurteile haben.

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In unserer Familie wurde bis zum vergangenen Jahr ein Stafford Terrier gehalten, den ich nach langem Hin und Her und diversen Auflagen (Führungszeugnis, Halteerlaubnis und ähnliches) aus einem Tierheim adoptiert habe. Leicht war das nicht immer, das lag aber, vor allem in den Anfangsjahren, nie am Hund selbst, sondern vielmehr an den Vorwürfen und der Ablehnung der Umwelt, der man sich als Halter eines solchen Hundes gegenüber sieht. Mir sind sogar schon Bierflaschen nachgeworfen wurden und teilweise musste man sich wüste Beschimpfungen anhören. Richtig schlimm wurde es kurzzeitig dann nochmal, als wir beschlossen haben, ein Baby zu bekommen. Da hieß es dann oft nur "Schaut ihr keine Nachrichten? Kinder werden totgebissen von solchen Bestien und ihr holt euch so etwas freiwillig ins Haus?" Das fand ich dann schon sehr enttäuschend, denn ich fand meinen Hund nicht gefährlicher oder Risikoreicher als jeden anderen. Er ging toll mit dem Baby um und wurde zum besten Freund meiner Tochter. Die beiden gingen durch dick und dünn und auch ein zweites Kind war kein Problem. Das Problem ist ja meist auch nicht der Hund an sich, sondern einfach immer falsche Erziehung und damit das andere "Ende der Leine", sprich der Halter.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nicht zu denen gehöre, die eine Maulkorbpflicht komplett verteufeln. Auf unserem Grundstück durfte mein Hund sich immer frei bewegen, auch auf freien Feldern haben wir auf den Maulkorb verzichtet. Habe ich mich allerdings in stark belebten Gegenden aufgehalten hat er den durchaus mal tragen müssen. Denn ganz ehrlich? Die Beißkraft, die im Kiefer eines solchen Hundes steckt ist nun mal nicht zu unterschätzen und ich empfand es eben so, dass ich als Hundehalter eben auch Verantwortung gegenüber meinen Mitmenschen hatte. Denn ganz ehrlich? Wäre doch mal etwas passiert, hätte ich mir das wohl nie verziehen. Laut Statistik ist der Hund mit den meisten Beißattacken aber nach wie vor immer noch der Schäferhund, der taucht allerdings auf so gut wie keiner Liste auf und darf von jedem Hinz und Kunz besorgt und gehalten werden.

» milknhoney » Beiträge: 370 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke nicht, dass es immer darauf ankommt, dass der Hund "immer geliebt" wird. Viel mehr kommt es darauf an, dass er in seinem ganzen Leben eine artgerechte und vor allem auch ordentliche und gute Erziehung genossen hat. Wenn er an die "Regeln" gewöhnt ist und weiß, dass der Mensch der Boss ist und nicht der Hund, dann wird es auch, solange man als Mensch auch darauf achtet, diese Regeln nicht zu brechen, wahrscheinlich nie zu Problemen kommen. Der Schlüssel zum Erfolg ist einfach eine konsequente Erziehung.

Viele Fälle in den Medien werden, wie du schon gesagt hast, unnötig hoch gespielt und aufgebauscht. Ich denke aber, dass die Halter der Hund in vielen Fällen selbst schuld sind. Zum einen ist es wahrscheinlich, dass der Hund nicht ordentlich erzogen wurde. Wenn dies aber doch der Fall ist, dann haben die Besitzer eine einfache andere Regeln, die jeder kennen sollte, nicht beachtet: Man sollte kleine Kinder und Kinder allgemein nie mit einem Hund oder anderen Tieren dieser Art alleine lassen. Die kleinen Kind sind noch sehr unvorsichtig und können dem Hund beispielsweise auf den Schwanz treten oder daran ziehen. Auch wenn die Kinder es nicht böse meinen: Der Hund wird das nicht so toll finden und vielleicht dann das Kind beißen.

Ich kenne auch viele Leute, die sich einen Schäferhund geholt haben und trotzdem ein Kind hatten oder eins bekommen hatten. Der Hund wurde dann immer auf die richtige Art und Weise langsam an das kleine Kind gewöhnt und das kleine Kind an den Hund. So haben sie den richtigen Umgang miteinander gelernt und der Hund hat das Baby nach einiger Zeit wie kein zweiter behütet und total gut auf das Kleine aufgepasst.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



In erster Linie ist und bleibt der Hund ein Raubtier. Von Grund auf würde ein (gesunder) Hund niemals einen Menschen angreifen. Der perverse Gedanke mancher Dummköpfe das Hunde Schoßtiere sind führt dazu, dass Bello auch mal zubeißt. Unwissenheit und fehlende Erfahrung sind der einzige Grund für aggressives Verhalten mancher Tiere.

Ich persönlich befürworte den Wesenstest. Jedoch nicht für Hunde, sondern für Menschen. Es ist unerhört das jeder ohne weiteres einen Hund anvertraut bekommt. Wenn ich schon sehe, dass ein Arbeiter mit 2 Kindern sich einen Border Collie, der nichts mehr braucht als Arbeit, zulegt kommt mir die Galle hoch. Natürlich wird dieser Hund unausgeglichen. Wer dann nicht weiß wie Hunde kommunizieren und die Warnungen ignoriert riskiert nunmal auch gebissen zu werden.

Jeder sollte einen Test machen müssen und eine Ausbildung bevor ihm ein Hund anvertraut wird. Alles andere halte ich für eine Beleidigung des besten Freunds des Menschen. Kein Hund hat so etwas verdient!

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» El-Cheffe » Beiträge: 9 » Talkpoints: 0,10 »


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