Warum ständig Diskussionen über Vegetarier und deren Essen?
Massentierhaltung kann niemals artgerecht sein, ganz egal wie groß die Ställe sind. Jedes Tier hat Bedürfnisse und in einer Massentierhaltung sind diese nicht möglich. Selbst wenn die Ställe für beispielsweise Schweine vergrößert werden, dann leben sie noch immer auf Drahtgestellen und müssen immer noch zahlreiche Prozeduren über sich ergehen lassen und das im Ferkelalter. Ich bin der Meinung, dass Tiere leiden wenn sie nur in Ställen gehalten werden. Egal wie groß der Stall ist, das kommt einfach nicht an die natürlichen Lebensbedingungen der Tiere ran. Sämtliche Tiere benötigen frische Luft und Sonne, weitere Artgenossen, Platz zum Laufen und frisches Futter. In Massentierhaltungen werden die Kosten so niedrig wie möglich gehalten um das Fleisch eben günstig anzubieten. Und solange es Massentierhaltungen gibt, wird es immer so sein, dass man alles macht, damit Kosten und Zeit so gering wie möglich sind. Artgerecht oder tiergerecht, wie du es nennst kann dieses Leben für ein Tier nicht sein.
Natürlich müssen nicht alle Hühner so aufgezogen werden, dass sie nach 30 Tagen ein so hohes Gewicht haben. Jedoch ist dies in ALLEN Massentieraufzuchten so. Die Küken bekommen Hormone und wachsen schneller. Die Organe jedoch nicht und so verenden sie qualvoll. Was meinst du warum, dass Fleisch so günstig angeboten wird? Sicher nicht, weil die Tiere mehrere Jahre mit guter Pflege leben durften.
Und natürlich kann es sein, dass in den Medien viele verfälschte Berichte vorhanden sind. Jedoch gibt es auch zahlreiche Belege, welche man im Internet finden kann, dass es viele Skandale gibt. Ich selbst musste im Tierschutz schon einen Fall miterleben, bei dem viele Kaninchen qualvoll gezüchtet wurden und auch dieser Einsatz hat mich stark zum Umdenken angeregt.
Bei dem Bio-Hof, bei welchem ein Fest gegeben wird, kann es durchaus sein, dass da zugekauft wird. Dieses Fleisch kommt ja auch nicht in den Handel. Das Bio-Fleisch welches in den Handel kommt wird regelmäßig überprüft und zumindest ist da ein anderes Platzangebot gewährleistet und auch die Gabe von Hormonen, Antibiotikum und Ähnlichem ist untersagt.
Dass der Produzent nicht Schuld ist, das ist klar. Diesem kann man keinerlei Vorwürfe machen. Solange die hohe Nachfrage da ist, wird natürlich auch produziert. Deshalb müssen ja die Konsumenten auch umdenken und weniger Fleisch essen oder zumindest auf qualitativ hochwertigeres Fleisch umsteigen, welches nicht aus Massentierhaltung kommt.
Ganze fünf Jahre lang habe ich mit einem Vegetarier zusammen gelebt. Seine Wahl Vegetarier zu werden, hat er schon in seiner Kindheit getroffen. Seine Entscheidung dazu, habe ich auch immer respektier. In seiner Familie ist er da auch nicht alleine geblieben.
Ich selbst bin und bleibe aber Fleischesser. Mir ist nur aufgefallen, dass in dieser Zeit mein Konsum an Fleisch deutlich zurück gegangen ist. Das mag auch daran liegen, da ich meistens gekocht habe. Und für eine Person ein aufwändiges Fleischgericht zuzubereiten, von dem auch nicht noch die nächsten Tage gegessen werden soll, machte meistens keinen Sinn. Dann kann man sich auch wieder bei dem nächsten Besuch bei der Oma freuen, wo es doch eh noch immer am besten schmeckt.
Bei Freunden, Festen oder Veranstaltungen wurde ich dann immer oft gefragt, was ich denn koche, wie ich das mache, was wenn wir mal zu Besuch kommen etc.. Mit der Zeit gingen mir diese Fragen auch ein wenig auf die Nerven. Diese Art von „Panik“, die sich manche Leute machen, kann ich echt nicht verstehen. Dabei steigt die Zahl an Vegetariern ja eher.
Ich ernähre mich nicht mal vegetarisch und kenne trotzdem diese typische Einstellung von manchen Menschen, dass zu einer richtigen Mahlzeit auf jeden Fall Fleisch gehört. Ich denke schon, dass das etwas mit Gewohnheit zu tun hat, aber auch damit, dass sich solche Menschen generell eher wenig mit dem Thema Ernährung beschäftigen. Oft stelle ich bei den Fleischfanatikern auch fest, dass sie bei den Lebensmitteln, die sie essen, ein recht eingeschränktes Repertoire haben, wobei es aber natürlich auch Vegetarier gibt, die sich nicht wirklich abwechslungsreich und ausgewogen ernähren.
Ehrlich gesagt sehe ich keine Veranlassung dazu meine Art der Ernährung vor irgendwem in irgendeiner Weise zu rechtfertigen. Ich esse ein bis zwei Mal pro Woche Fleisch und verhungere deshalb an den anderen Tagen trotzdem nicht, aber ich denke nicht, dass es mein Job ist jemanden über die Folgen von übermäßigem Fleischkonsum aufzuklären. Außerdem gehe ich ja auch nicht hin und frage die "ich esse Fisch nur in Stäbchen" Fraktion, warum sie solche kindischen Angewohnheiten ins Erwachsenenalter mitgenommen haben. Letztes Wochenende hat mich jemand gefragt, warum ich Spargel mit Kräuterpfannkuchen bestelle und ich habe dann nur gesagt "weil es mir schmeckt".
Einerseits kann ich deine Einstellung verstehen, das habe ich weiter oben schon einmal veräußert. Aber das Argument, dass einem die armen Tiere so leid tun, ist nicht so meine Welt. Ich kann es verstehen, dass manche Menschen auf die bösen Schlachtiraden einiger Massenzuchtanlagen sensibel reagieren und mit Vegetarismus reagieren. Aber wenn sie dann auf Bio-Fleisch für ihre Familie plädieren, das verstehe ich nicht.
Es wurde mittlerweile nämlich erwiesen, dass das sogenannte Bio-Fleisch, außer du hast einen Metzger deines Vertrauens oder schlachtest selbst, gar nicht so prickelnd ist. Ich gebe eher mehr Geld für gutes Fleisch aus, auf dem nicht Bio steht, als für Fleisch, welches angeblich Bio sein soll und es dann doch nicht wirklich ist.
Der Mensch ist übrigens auch nur ein Tier. Und er lebt in Massenhaltung. Tut dir dieses Tier auch leid? Oder die Spinnen, die du jede Nacht isst? Wenn man es nun von diesem Aspekt betrachten würde, wären Vegetarier auch nur am Tage Vegetarier. Ich könnte nun noch weiter ausholen, aber Diskussionen mit dir empfinde ich momentan als sinnfrei. Ich hol mir nun was zu Essen, etwas Fleischiges, wie eine Tomate. Ich respektiere Vegetarier und ich bremse auch für Menschen.
Trisa hat geschrieben:Ich kenne das seit meiner Jugend. Wobei ich nicht sagen kann, dass hauptsächlich ältere Leute empört sind, das ins Lächerliche ziehen oder gar nicht nachvollziehen können.
Ins Lächerliche wird es nicht gezogen, aber aus eigener Erfahrung ist es mir schon oft so vorgekommen, dass eben alte Menschen damit nichts anfangen konnten und den Kopf geschüttelt haben. Eben, weil sie zu Kriegszeiten quasi die Möglichkeit nicht hatten, so war es später dann von nicht ganz so wenigen Leuten aufgeholt worden. Gerade, wenn man dann auch selbst die Möglichkeit hatte, Tiere zu Hause zu halten und sie dann eben selbst zu schlachten, war es so. Bei meinem Schwiegeropa ist es zum Beispiel auch so, für den besteht ein anständiges Gericht aus Fleisch, Sauce und Kartoffeln. In der Reihenfolge. Alles andere ist für ihn kein Essen. Sicherlich mag es da auch andere ältere Personen geben, die anders denken, aber aus meinem persönlichen Umfeld wurde es immer auf diese Art und Weise thematisiert.
Trisa hat geschrieben:Kommentare wie "Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg" habe ich fast ausschließlich von Menschen unter 30 Jahren gehört, wesentlich häufiger von Männern als von Frauen. Dabei sollten gerade die etwas gebildeteren unter ihnen es besser wissen, denn schließlich hat ein Steak bevor es zum Steak wurde, wesentlich mehr gefuttert, als ein Vegetarier in mehreren Monaten zu sich nimmt.
Bei gewissen Sprüchen muss ich zwar schmunzeln, ich kann mich aber nicht in die Situation eines Vegetariers hineinversetzen und nachempfinden, wie er solche Sprüche findet. Aber ich denke, es geht eher darum, sich damit irgendwie wichtig zu machen oder sich zu profilieren. Allzu ernst sollte man es sowieso nicht nehmen, denke ich und wie Du schon sagtest, die meisten Leute sollten eine gewisse Bildung besitzen und wissen, dann ein Steak nicht gerade auf Bäumen oder unter dem Erdboden wächst.
Sorry Lara, Kaninchen daheim zu halten, ist auch nicht wirklich Artgerecht. Und ich habe noch nie Schweine auf Drahtgestellen gesehen. Und ich sagte auch nie, man soll den Stall eben größer machen, aber Draht drunter machen. Ich behaupte weiterhin, dass es die Möglichkeit geben könnte, Tiere auch in größerer Anzahl Artgerecht aufzuziehen. Muss nur genügend Platz für da sein.
Zu deinen Hühnern. Egal welches Produkt du kaufst, also so ganz generell, ob nun Lebensmittel oder andere Produkte, was billig gekauft werden kann, ist auch billig hergestellt worden. Ob das nun die Jeans ist, die in Kinderarbeit hergestellt wurde oder eben das Billighuhn aus dem Discounter. Bevor du nun auf mich los gehst, ich habe hier mit keinem Wort geschrieben, dass ich das gut finde.
Der Biohof von dem ich schrieb, hat die genannten Schweinehaxen auf den Festen verkauft. Die sind nicht verschenkt worden. Und sorry ist geschenkte Ware anders zu betrachten, als Ware die man kauft? Wenn jemand mit Bio wirbt und ein Fest veranstaltet, bei dem ich für den Verzehr bezahlen muss, dann sollte man auch Bio erwarten können. Aber nehmen wir ein anderes Beispiel. An Weihnachten ist Hochkonjunktur für Schweinelenden. Ein Schwein hat genau zwei Schweinelenden. In einem kleinen Geschäft gehen locker für die Feiertage 50 Schweinelenden über den Tresen. Wären also 25 Schweine. So viel Schweinefleisch, denn ein Schwein besteht nun mal nicht nur aus Schweinelende, kann kein Betrieb in einer Woche oder in zwei Wochen aus eigener Zucht haben. Entweder werden die Schweinelenden das Jahr über gesammelt und eingefroren oder sie werden eben zu gekauft. In der Regel werden sie zu gekauft. Ich erwarte wenn ich Fleisch kaufe, dass ich frisches Fleisch bekomme oder zumindest vorher gesagt bekomme, das Fleisch ist gefroren. Und wenn ich in einem Geschäft mit eigener Zucht kaufe, will ich auch die Schweinelende habe. Ist aber rein logistisch gar nicht möglich.
Ich habe nie bestritten, dass es auch seriöse Berichterstattung gibt. Aber erstens lassen sich Skandale besser verkaufen. Oder es wird alles einfach anders ausgelegt. Ich behaupte nicht das das alle machen. Aber auch hier ein Beispiel. Zur Zeit des BSE- Skandals gab es vom Deutschen Fleischerverband eine sehr gute Broschüre mit vielen wirklich interessanten Informationen. Klar zielten die darauf hin, dass man seine Kunden gut beraten konnte. Als mal wieder eine BSE- Hochphase war, stand im Stern oder Spiegel ebenfalls ein Bericht. Mit genau den selben Fakten, die eben auch in der Broschüre des Fleischerverbands standen. Nur wurde alles anders herum gedreht. Rindfleisch wurde zum Todesfleisch.
Ich habe nichts dagegen, wenn man mir sagt, dass und das ist Sache und mit eine seriöse Quelle nennt. Aber die Jammerei die armen Tiere und das ohne das jemals selbst gesehen zu haben, kotzt mich einfach nur noch an. Davon mal abgesehen, wenn mir jemand sagt, ihm schmeckt Fleisch nicht, kann ich das ohne Diskussion verstehen.
Ist wirklich nur der Verbraucher schuld? Ich kenne deinen Hintergrund nicht. Aber ganz ehrlich- wenn du für einen Blumenkohl 10 Euro zahlen müsstest, würdest du den auf Dauer kaufen wollen? Beziehungsweise kannst du das auf Dauer bezahlen? Sicherlich nicht. Klar stirbt dafür kein Lebewesen. Zumindest nicht direkt. Ganz generell ist es Fakt, zur Zeit ist das Einkommen bei den meisten Menschen einfach zu niedrig. Da ist oftmals einfach nicht drin, darauf zu achten, woher das Fleisch kommt. Eben weil genau das in der Regel auch mit einem höheren Preis bezahlt werden muss.
Fakt ist leider auch, dass viele der Menschen die heute wenig Geld haben, schon in ein Leben mit wenig Geld rein geboren wurden. Sprich die kennen zum Teil auch gar kein anderes Fleisch. Für die macht es erst mal keinen Unterschied, außer eben der Preis. Hin zu kommt, dass vielen auch nicht bewusst ist, dass man sich auch mit weniger Fleisch oder gar ohne Fleisch ernähren kann. Wenn alle Vegetarier so auf Nachfragen reagieren wie du, wundert es mich nicht, dass die Reaktionen so sind.
Davon mal abgesehen, da dir ja eine moralisch einwandfreie Ernährung so wichtig ist, isst du Milka Schokolade?
Und ganz generell. Ich habe Arbeitsbedingungen in Biobetrieben kennengelernt, die ich unter aller Kanone fand. Da schaut nämlich keiner drauf. Und mir persönlich steht der Mensch näher als ein Tier. Ich finde Tierquälerei nicht gut. Wenn ich aber die Wahl habe, ob ein Mensch in einem Betrieb menschenwürdig behandelt wird, fair bezahlt wird und so weiter- das wirkt sich auch auf seinen Umgang mit den Tieren aus. Wenn ich aber mitbekomme, dass die Tiere wichtiger sind als die Angestellten, dann finde ich das nicht mehr in Ordnung.
Ich finde ja, dass in diesem Thread zwei Richtungen eingeschlagen wurden, auch wenn die Fragestellung primär in eine Richtung ging. Sei´s drum. Ich bin Vegetarier, mittlerweile auch aus Überzeugung, nachdem ich früher selten mal Fleisch (vor allem minderwertiges, also Wurst aus Schweinefleisch) gegessen habe. Lange Zeit habe ich auch rein vegetarisch gelebt, weil ich Fleisch einfach ekelig fand und es mir nicht schmeckte. Mittlerweile ist es ein Mix aus beidem - ich mag Fleisch immer noch nicht und ich habe auch Mitleid mit den Tieren, denn sie sind die einzigen Opfer in diesem gruseligen System. Ich persönlich möchte das durch eigenen Konsum nicht noch unterstützen, allerdings bekommt mein Hund nach wie vor Fleisch, allerdings kein billiges Supermarktfleisch und schon gar nichts aus dem Discounter. Man kann bei vielem sparen, bei Fleisch sollte man dies im Sinne der Tiere nicht tun, wenn man schon welches kauft.
Ich weiß auch nicht, was so schlimm daran sein soll, Mitleid mit den Tieren zu haben. Das ist eines der besten Argumente dafür, Vegetarier zu werden. Die meisten Menschen machen sich keine Gedanken darum, was hinter den Mauern der Mastanlagen und Schlachthöfe passiert. Wenn sie es doch wissen und dennoch ruhigen Gewissens Fleisch essen können, finde ich das schon erstaunlich. Ich könnte das dann erst recht nicht. Das Leid der Tiere wird leider immer noch von vielen Menschen heruntergespielt, so als wären sie keine fühlenden Lebewesen. Das ist natürlich eine ziemlich dumme Haltung, auch wenn ich diese häufiger erlebe von Menschen, die überzeugte Fleischesser sind und dann auch noch glauben, dass zu einer "richtigen" Mahlzeit auch ein Stück Fleisch gehört.
Ich bin auch der Meinung, dass grundsätzlich jeder Preis für Fleisch gerechtfertigt wäre, wenn das bedeuten würde, dass den Tieren dadurch bessere Lebensbedingungen geboten würden. Dann zahlt der Mensch eben mal ein bisschen mehr und kann sich nicht mehr täglich Fleisch leisten. Na und? Das ist ein winziger Einschnitt, den ein Mensch in der Komplexität seines Lebens kaum bemerken dürfte. Für das Tier hingegen bedeutet es vielleicht den Unterschied zwischen einem einigermaßen passablen Leben und lebenslanger Hölle. Das ist so etwas, über das sich kaum jemand Gedanken macht - diese Tiere haben kein Leben, sie vegetieren vor sich hin und das ist sicher alles andere als lustig, auch wenn ihr Leben meistens rasch beendet wird. Geld darf keine Rolle spielen - und selbst wenn das Fleisch zehnmal so teuer wäre wie jetzt, wäre das akzeptabel. Der Maßstab sollte aus moralischer Sicht eigentlich derjenige sein, der ausgebeutet wird (das Tier) und nicht derjenige, der nur profitieren will.
Nun zu dem Umgang der Fleischesser mit den Vegetariern. Ich erlebe auch immer wieder Fleischesser, die mit dummen Sprüchen auffallen, wenn sie hören, dass sich jemand vegetarisch oder vegan ernährt. Manche Leute reagieren mit Unverständnis, andere sind entsetzt und wieder andere machen sich lustig. Ich würde allerdings auch nicht sagen, dass es vor allem ältere Leute sind, die da kritisch reagieren. Die dümmsten Äußerungen kommen tatsächlich von jüngeren Männern, für die der Konsum Fleisch sogar ein Stück Männlichkeit zu sein scheint, warum auch immer. Da gilt die vegetarische Ernährung sogar als Frauenkram (was auch nicht schlimm wäre und daher auch schon ein sehr fruchtloser Versuch einer Verunglimpfung ist) und Veganer werden für merkwürdige Spinner gehalten, die sicher auch in einer Hütte im Wald hausen. Ich erlebe auch häufig Nachfragen, was ich denn essen würde, wenn ich kein Fleisch esse. Darüber muss ich immer grinsen, weil ich diese Frage nicht wirklich verstehe. Ich behaupte mal, dass auch die meisten Fleischesser insgesamt mehr vegetarische oder gar vegane Sachen essen als fleischhaltige. Und dennoch gibt es diese Fragen, obwohl diese Leute selbst einen Großteil ihrer Ernährung aus vegetarischen Lebensmitteln zubereiten.
Mir machen solche Sprüche nichts aus. Manches finde ich dumm, während ich ehrlich interessierte Nachfragen natürlich in Ordnung finde. Ein Bekannter von mir, ein Fleischesser, ist sogar interessiert und wir waren auch schon zusammen in einem vegetarischen Restaurant. Er respektiert diese Ernährungsweise, auch wenn er sie nicht teilt. Er hat es auch nicht nötig, mit dummen Sprüchen seinen Alphamännchen-Fleischfresser-Status zu erhalten. Außerdem bemüht er sich, tierische Produkte aus akzeptabler Haltung zu beziehen. Mit solchen Fleischessern lohnt sich dann auch mal ein Austausch, weil diese Menschen auch insgesamt einen gewissen Zugang haben, während ich bei der "Schnitzel- und Pommes-Fraktion", also bei denjenigen, die nur pöbeln und lachen, einfach abschalte.
Ich habe nichts gegen Vegetarier. Jeder sollte das essen, was er möchte und den anderen keine Vorhaltungen machen. Ich kenne es auch eher umgekehrt, dass Vegetarier den Leuten vorhalten, dass sie Fleisch essen. Ich kenne eine ziemlich militante Vegetarierin, bei der ich immer gleich ein schlechtes Gewissen bekomme, weil sie mich für alle Probleme in der Welt verantwortlich machen will, mir kommt es zumindest so vor. Die Leute in Afrika verhungern, weil ich Fleisch esse, ich koste die Gesellschaft Unmengen an Geld, weil ich einmal wegen meines Fleischkonsums an Krebs sterbe und an der Umweltzerstörung bin ich auch schuld, weil die Urwälder durch Weideflächen ersetzt werden. Mittlerweile mag ich gar nicht mehr darüber diskutieren, sie soll ihre Körner und Soja essen, aber mir auch meine Wurst und mein Fleisch lassen.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es andersherum auch Probleme gibt, dass die Fleischesser meinen, dass man durch pflanzliche Nahrung Mangelerscheinung bekommt. Auf der Fleischseite gibt es bestimmt auch eine Menge Missionare, die über die Vegetarier herfallen, das ist bestimmt auch nicht schön. Am besten redet man gar nicht darüber und fängt keine Diskussionen über das Thema an, weil es eh nichts fruchtet.
Zunächst einmal bin ich Fleischesserin, habe aber überhaupt kein Problem mit Vegetariern. Im Gegenteil, ich habe es auch eine Zeitlang versucht, ohne Fleisch auszukommen, aber mir fiel das ungemein schwer. Mittlerweile lege ich öfter mal vegetarische Wochen ein, in denen ich wirklich weder Fleisch noch Wurst esse. Irgendwie gibt mir das ein gutes Gefühl, nicht wegen der Tiere, sondern wegen meiner eigenen Gesundheit. Jedoch muss ich ehrlich sagen, dass ich mich danach auf ein schönes Stück Fleisch wieder freue.
Wenn du ältere Menschen ansprichst, die nicht verstehen können, wie man vegetarisch leben kann, dann verstehe ich das noch. Bei älteren Menschen habe ich es bisher noch nie erlebt, dass dort jemand vegetarisch lebt oder sich darüber überhaupt Gedanken macht. Ich denke, ältere Leute sind wirklich Hausmannskost gewöhnt, wie hier auch schon angesprochen wurde und kennen es nicht anders. Hinzu kommt natürlich die Unwissenheit zum Thema Vegetarismus generell, der dazu führt, dass sie ein gewisses Unverständnis aufbringen. Das finde ich gar nicht mal so schlimm.
Schlimmer finde ich Menschen, die jemand der sich bewusst gegen Fleisch entschieden hat, ins lächerliche ziehen, sich darüber lustig machen oder ihm sagen, dass er so doch gar nicht leben könne und ihm sicherlich viele Nährstoffe fehlen. Bei einem Vegetarier halte ich das für ausgeschlossen, für Veganer hätte ich weniger Verständnis. Warum außerhalb der älteren Generation Leute dafür kein Verständnis haben, kann ich auch nicht verstehen. Für mich kommt es auch nicht auf die Gründe an, weshalb sich ein Mensch gegen Fleisch entschieden hat, sondern ich wüsste einfach dann gern, wie es sich für ihn ohne Fleisch denn lebt. Die Gründe sind doch vielfältig, ob man nun über die Tiere nachdenkt, ob einem Fleisch nicht schmeckt, oder man einfach gerne eine gesündere Lebensweise anstreben möchte.
Ich finde auch, dass in diesem Thread gerade die Themen etwas auseinander gehen. Das Thema Massentierhaltung hat mit dem eigentlichen Thema nichts zutun. Allerdings halte ich diese Begründung auch nicht für wirklich aussagekräftig, denn heutzutage kann man auf Fleisch aus Massentierhaltung verzichten, wenn man Biofleisch kauft oder wenn man sogar selbst die Möglichkeit hat Tiere artgerecht zu halten. So muss man nicht zwingend zum Vegetarier werden, wenn man es nicht unbedingt will.
Ehrlich gesagt würde ich auf Fragen, warum ich Vegetarier bin oder auf komische Äußerungen gar nicht weiter reagieren. Die meisten Menschen haben sich einfach noch nicht damit auseinander gesetzt, weil Fleisch normal ist. Das gibt es heute zu so günstigen Preisen, dass es sich jeder leisten kann, das ist nicht mehr so wie früher. Genau deshalb kommt das auch bei vielen Leuten täglich auf den Tisch, obwohl das eigentlich gar nicht so gesund ist. Und viele haben schon das Gefühl dafür verloren, was Fleisch eigentlich kosten sollte, damit man da auch Qualität bekommt. Deshalb haben es Vegetarier wirklich schwer und müssen sich solchen Fragen stellen. Ich würde den meisten wahrscheinlich sagen, dass sie sich doch bitte erstmal mit dem Thema genauer auseinander setzen sollen, bevor sie eine Diskussion darüber beginnen.
@ LittleSister: Du hast noch nie Schweine auf Drahtgestellen gesehen? Dann kann ich mit 100&iger Sicherheit behaupten, dass du dich noch nie ausgiebig mit der Massentierhaltung beschäftigt hast. Kaninchen zuhause zu halten kann Artgerecht sein. Nur nebenbei haben meine Tiere 17qm draußen zur ständigen Verfügung plus einen gesicherten Auslauf von 20qm, welcher täglich genutzt werden kann und zudem nehme ich nur Tiere auf, die es auch nötig haben und unterstütze den Zoohandelkommerz nicht.
Ein Fest und der Verkauf im Supermarkt ist schon für mich ein großer Unterschied. Wir kaufen im Supermarkt oder Bio-Laden und da gehe ich schon von aus, dass die Richtlinien der BIO-Fleischprodukte beachtet werden müssen und regelmäßige Kontrollen stattfinden. Wer soll auf einem Fest denn bitte die Kontrolle durchführen?
Wenn das Fleisch zugekauft wird, dann muss es sich dabei auch um Bio-Ware handeln und dann ist es mir nicht so wichtig wo das Fleisch herkommt. Und ich glaube schon, dass es Betriebe gibt, bei welchen genügend Fleisch produziert werden kann.
Klar ist der Verbraucher hoch. Ein Großteil der Menschen essen jedes Fleisch. Umso billiger umso besser. Umso höher der Verkauf ist umso mehr Tiere werden produziert und die Kosten dafür sehr niedrig gehalten. Seid mein Mann Bio-Fleisch isst, gibt es das aus Kostengründen auch nicht mehr jeden Tag. Wenn er 2 oder 3 Mal die Woche Fleisch isst, dann reicht das einfach aus. Die meisten Menschen sind aber leider zu egoistisch um mal auf Fleisch zu verzichten und denken dann noch, sie könnten damit ja eh nichts bewirken. Also ich bin fest davon überzeugt, dass der Verbraucher Schuld ist, dass es noch Massentierhaltung gibt. Solange die Nachfrage da ist und keiner auf sein Fleisch aus schlechten Haltungen verzichten möchte, wird sich das auch nie ändern.
Du bist einer der Menschen, bei denen ich nur den Kopf schütteln kann, was zumindest diese Einstellung betrifft. Der Mensch ist alles, das Tier ist nichts und du befürwortest sicher auch das Jagen und Co. Es ist immer wieder erstaunlich wie egoistisch die Menschenverbände im Gegensatz zu den Tierverbänden sind.
@Cologneboy2009 : Du sprichst mir aus der Seele und besser hätte ich es nicht auf den Punkt treffen können! Auch ich gebe lieber mehr Geld für Fleisch aus, bzw. für meinen Mann und dann gibt es eben seltener und weniger Fleisch und Alternativprodukte wie zum Beispiel Soja, was meinem Mann inzwischen sogar richtig gut schmeckt. Auch er beginnt immer mehr mit dem Umdenken und zieht oftmals ein vegetarisches Schnitzel aus Soja, dem Fleischschnitzel vor.
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