Zuneigung auch körperlich zeigen?
Ich hatte mal in einem anderen Forum die Diskussion und gerade eben am Tisch mit meinem Mann und Sohn (16) wieder, Zeigt ihr eure Zuneigung zu anderen Personen auch körperlich? Damit meine ich, dies Arm in Arm gehen von den Mädels (bitte nicht böse sein, aber ist eben nicht mein Ding) oder dieses Küsschen Küsschen zur Begrüßung oder wenn ich mit meinem Mann spazieren gehe, dieses : er oder ich lege den Arm um ihn und gehe eng umschlungen oder nur Hand in Hand oder aber einen halben Meter voneinander entfernt.
Ich bin ein sehr spontaner Mensch, wenn also mein Mann bei einem Spaziergang seinen Arm um mich gelegt hätte (tut er ja nicht, sonst wär es wohl auch nicht mein Mann ; ) ) , dann müsste ich mich ja förmlich losreißen, wenn ich etwas betrachten will oder mich etwas interessiert, was er gerade nicht wahrnimmt. Interessant bei der Betrachtung fand ich, dass unser Sohn genau so denkt, er fühlt sich angebunden, wenn da so ein Arm um ihn gelegt werden würde ,es wird da bestimmt noch ein umdenken kommen, zeitweise ist das ja auch erwünscht, aber im Allgemeinen denkt er da wie wir.
Ist so ein Verhalten eigentlich anerzogen?, Weil ich als Kind ständig bei meinem Vater auf der Sessellehne saß, wenn mir ein Film zu spannend war und oder meine Mutter fragte, ob sie mich auch noch lieb hat. Aber das Arm in Arm gehen mit Freundinnen fand ich grässlich und im Hinterstübchen war dann immer der Gedanke "Ich bin doch nicht lesbisch" ist wahrscheinlich auch Generations bedingt dieser Gedanke.
Nein mache ich auch nicht. Mir geht es wie Dir. Mich befremdet es, wenn mich jemand zur Begrüßung in den Arm nimmt. Freundinnen, Kolleginen egal wer, ich mag das nicht. Selbst wenn jemand Geburstag hat, ich kann da nicht hinlaufen und Küsschen links und rechts verteilen. Muß aber gestehen, daß ich früher auch wenig Zärtlichkeiten mitbekommen habe als Kind. Meine Eltern küssten sich nie vor mir oder anderen. Machen sie auch heute noch nicht. Mich haben sie auch nicht oft in den Arm genommen.
Ich kenne sowas nicht mit dem offenen Zeigen der Gefühle. Was nicht heißen soll, daß ich keine Bedürfnisse dergleichen haben. Als mein Mann mich früher in den Arm nahm (wo wir alleine waren) hab ich weinen müssen. Der Körper sehnt sich ja danach. Ich habe mir immer vorgenommen, daß mein Mann und ich, auch unsere Liebe vor den Kindern zeigen. Aber ich muß feststellen, daß wir das auch nicht machen. Wir küssen uns nicht vor den beiden und umarmen uns auch nicht. Wir lieben uns, kein Thema, aber irgendwie komisch. Vielleicht müssen wir daran arbeiten. Mein Mann ist nämlich da genauso wie ich mit Gefühlen zeigen. Er hatte noch eine kältere Kindheit wie ich. Man möchte es, aber es geht nicht. Wie wenn ein Moral-Zwerg in einem schlummern würde.
@MoneFö:
Ich habe ja Zuneigung und Wärme und Umarmungen, auch nicth beengend in meiner Kindheit gehabt, aber brauche es heute trotzdem nicht.
Und was meinen Sohn betrifft, da habe ich einfach mal gemerkt, dass er steif wie ein Brett wird, wenn man ihn in den Arm nimmt,
obwohl mein Mann und ich uns vor ihm küssen etc. also daran kann es dann ja auch nicht liegen
Naja, bei mir ist dass ziemlich unterschiedlich.
Dieses Küsschen links, Küsschen rechts von manchen Mädels finde ich total bescheuert. Meine Frau macht dass mit ihren Freundinnen glücklicherweise auch nicht.
Aber jetzt zu mir, ich mag es nicht gern wenn Leute mich umarmen, oder wenn andere Mädels mich auf die Wange küssen, zum Geburtstag oder so. Da werde ich auch immer zum Brett.
Nur bei zwei Menschen macht es mir nichts aus, dass wären einmal meine Frau zum anderen mein bester Kumpel. Den umarme ich auch immer wenn wir uns sehen, und bei ihm stört mich dass seltsamerweise nicht.
Den Rest meiner Jungs begrüsse ich nur mit Handschlag.
Mit meiner Frau gehe ich aber auch gern Hand in Hand oder engumschlungen.
Ich denke, daß das Problem bei Deinem Sohn auch das Alter ist. Er ist mit seinen 16 Jahren wohl schon zu "Erwachsen" dafür. Da sind viele komisch in dem Alter. Vor allem Umarmung von der Mutter ist ja sicher dann eher uncool. Selbst vom Vater wohl nicht. Die sind oft schon mit einem Händedruck zufrieden. Denke die Nähe findet Dein Sohn sicher wieder, aber dann sicher zu einer Freundin. Aber ihr bleibt immer wichtig in seinem Leben. Denke nicht, daß ihr Euch Sorgen machen müsst. Muß auch nicht sein, das das vererbt ist oder anerzogen.
In meiner Familie wird sich eigentlich nicht viel berührt, deshalb bin ich auch kein sehr körperlicher Mensch. In meinem Freundeskreis allerdings begrüßen wir uns alle mit Küsschen und Umarmung, das hat sich halt so entwickelt, obwohl ich mich auch erst daran gewöhnen musste. Mit meinen zwei sehr engen Freundinnen geh ich auch mal Arm in Arm. Eigentlich empfind ich das als ziemlich normal und angenehm, vielleicht weil durch den Körperkontakt Endorphine ausgeschüttet werden. Ich denke wirklich, das ist anerzogen bzw. vom Umfeld vorgegeben. Jedoch sollte man Rücksicht auf die gewünschte Körpernähe anderer nehmen. Als ich mal zwei Wochen zum Schüleraustausch in Frankreich war, wurde ich ohne Rücksicht von allen Männern bei der Begrüßung geküßt, dieser typische französische Begrüßungskuss halt. Das fand ich damals unerträglich, aber es ist halt so üblich.
Mit meinem Freund geh ich auch nicht händchenhaltend durch die Straßen, aber so aneinderkuscheln, gegenlehnen ist schon üblich.
Liebe Grüße
Schnatterinchen
Hallo bijin,
ich denke schon, dass es einerseits anerzogen ist, ob man auch körperlich seine Zuneigung zeigt und andererseits habe ich dazu noch eine ganz eigene Beobachtung gemacht.
Bei mir zuhause wurde immer viel in den Arm genommen, gedrückt, geküsst, geherzt. Ich fand das auch immer ganz normal und habe das sicherlich gebraucht, allerdings war ich als Kind und Jugendliche viel im Krankenhaus und dann auch ab einem gewissen Alter ohne meine Eltern zwei Wochen dort. Es war für mich immer sehr schlimm, wenn mein Besuch wieder gefahren ist, und daraus sind einige meiner Handlungsweisen und Angewohnheiten resultiert.
Ich denke, ich habe diese körperliche Nähe irgendwann nicht mehr gewollt, weil ich dadurch zu viele Emotionen und auch eine gewisse Verletzlichkeit gezeigt hätte. Und genau das wollte ich im Krankenhaus immer nicht, weil es mir dann noch schwerer gefallen wäre, meine Familie gehen zu lassen. Um noch ein kleines erklärendes Beispiel zu meiner Überlegung zu bringen: Mein Vater hat mich im Krankenhaus immer gefragt, ob ich traurig bin, wenn sie jetzt gehen. Habe ich mit Ja geantwortet, dann habe ich gemerkt, wie leid ihm selbst das tut, dass er mich allein im Krankenhaus lassen muss und wie gern er dableiben würde. Irgendwann habe ich also gesagt: "Nein, schon okay, geht nur nach Hause, Ihr wart ja lang genug da", obwohl ich genau anders empfunden habe.
Und ich finde, durch diese körperlichen Zuwendungen zeigt man einfach sehr viel Gefühl. Mir wurde das ab einem gewissen Alter, in dem ich viel allein ertragen musste, einfach zu viel und ich habe versucht, auch meine eigenen Gefühle (das Vermissen meiner Eltern, die Angst im Krankenhaus etc.) abzustellen, mir quasi auszureden. Hätte ich es in dieser Zeit zugelassen, viel in den Arm genommen zu werden, dann hätte das wahrscheinlich dieses Harte in mir aufgelöst und alle Emotionen wären aus mir herausgebrochen.
Im Umkehrfall kann ich Dir berichten, dass in der Familie meines Mannes nie in den Arm genommen wurde, meine Schwiegermutter erzählte mir mal, dass sie ihre Kinder nie in den Arm nehmen konnte, weil sie selbst keine körperliche Zuwendung erfahren hat, als sie noch ein Kind war. Mein Mann braucht körperliche Zuwendung sehr, unternimmt aber eher wenig von sich aus, wenngleich er auch gern auf körperliche Zuwendungen eingeht, die vom anderen ausgehen.
Das extreme Gegenteil davon ist sein Bruder. Bei ihm hat man das Gefühl, er will auf keinen Fall körperliche Zuwendung haben, keine Umarmungen, gar nichts. Das hat im übrigen jede seiner bisherigen Beziehungen extrem belastet, bis sie dann zerbrochen sind. Und seine Exfreundinnen haben sich immer bei mir ausgeweint, weil sie nichts Körperliches von meinem Schwager bekommen haben.
LG,
moin!
Also, mein Sohn würde z.B. nie ohne Gutenachtkuss ins Bett gehen, aber eben dies in den Arm nehmen, sei es zum Trösten, oder zum Loben, ist ihm zu viel.
Und mein Mann und ich suchen auch die Nähe, aber eben genau so oft, wennn nicht so gar öfter die Bewegungsfreiheit, denn nahe sind wir uns ja trotzdem. Alle Drei sind wir absolute Familien Menschen und machen viel gemeinsam und wenn es nur ist,dass jeder macht was er will, aber in der Nähe des Anderen und man teilt sich dann seine Erfolge mit oder seine Eindrücke.
Hallöchen,
Ich kann das überhaupt nich tlieden bei Freundinenn, dieses links und rechts ein busslchen hier ein busselchen da, dauernd dieses umarmen. Und Hand in Hand gehe ich wirklich nur und ausschlißelich mit meinem Freund und das auch nicht immer aber ab und an. Ich kenne da auch einige Mädchen die das machen,aber mein Ding ist das wirklich nicht. Meine sehr sehr guten Freundinnen umarme ich bloß und andersherum auch.
Früher als ich klein war haben mich meine Eltern natürlich an die Hand genommen,aber das ist jawohl was anderes, auch bekommt mein Vater oder meine Mutter mal ein Kuss auf die Wange aber sonst sind wir nicht so dass wir uns ständig umarmen, anfassen oder wie auch immer.
Weiß nicht, ich mag das eben insgesamt nicht,wenn ich ständig beknuddelt werde (nur vom Freund eben.) Und ob das anerzogen ist? Bestimmt bis zum gewissen Teil. In meiner Familie sind sie all nicht so, dass sie das mögen.
Liebe Grüße
winny
Ich zeige meine Gefühle meinem Gegenüber immer, aber je nach Situation natürlich angepasst. Wildes Küssen zum Beispiel würd ich nie in der Öffentlichkeit machen, aber einen langgezogenen (Zungen)Kuss hingegen schon. Das wäre mir schon peinlich. Aber ansonsten versuche ich meine Partnerin schon des öfteren in den Arm zu nehmen, ihr einen Arm um die Schulter zu legen oder einfach nur "Händchen zu halten". Da ich das Glück habe, das die genauso ihre Gefühle zeigt, haben wir beiden natürlich das Glück.
Bestes Beispiel, was ich immer nennen kann, sind Fußballspiele, während meine Freundin mich beinahe bei einem Torjubel schon anspringt, ist eine andere Freundin deutlich "diskreter" und wundert sich (sie ist Fan durch und durch), wieso man jemanden umarmen muss, wenn ein Tor gefallen ist. Aber auch das tolleriere ich natürlich, denn jeder Mensch ist anders. Jeder ist so glücklich, wie er es selber haben möchte. Der eine braucht eben mehr Berührungen und Zärtlichkeiten als der andere.
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