Wie mit dreisten Kommentaren vom Chef umgehen?

vom 08.05.2012, 17:11 Uhr

In unserem Betrieb gibt es eine klare Hierarchiestruktur, und jeder hat seine Mitarbeiter unter sich, es sei denn er ist am Ende der Hierarchiestruktur. Hier gibt es natürlich immer Vorgesetzte die am wichtigsten sind, das kennen wir alle. Aber wie geht man mit diesen Menschen am besten um. Konkret geht es hier einmal um eine Führungspersönlichkeit der technischen Geschäftsleitung eines Labors. Hier fallen immer wieder negative Dinge auf. Das ganze fängt bei Kleinigkeiten an, wie Abends um das Gebäude zu schleichen, um vom dunklen Parkplatz aus, die Leute durch die Fenster zu beobachten, und geht bis hin zu persönlichen Angriffen.

Ich beschreibe euch gerne mal eine Situation: Ich bin jetzt 6 Wochen krank gewesen, wegen einem Nierenstein der zu groß war um entfernt zu werden, und nicht gesprengt werden konnte. Ich habe diese 6 Wochen durchgehend schwere Schmerzen gehabt, und konnte nahezu nichts mehr tun. Seit Montag bin ich wieder Arbeiten, und durfte mir heute als Begrüßung anhören: "... habe ich sie dieses Jahr überhaupt schon gesehen!? Würde mich nicht wundern so oft wie sie krank sind!"

Das ganze ist Absolut personenbezogen, und schwerst stimmungsabhängig. Mich persönlich kann man mit solchen Dingen nicht angreifen, an mir prallt so was ab. Ich denke mir meinen Teil, gebe einen entsprechenden dummen Kommentar zurück, und gut ist, in diesem Fall habe ich geantwortet: "Ersteinmal einen schönen guten Morgen, und falls sie nicht erblindet waren haben wir uns sicherlich schon gesehen Herr Doktor XXXXXX"

Passt ihm gar nicht, ist mir aber auch egal. Ich leiste meine Arbeit, und weit mehr darüber hinaus. Ich lasse ihn spüren das es mir egal ist was er von mir denkt, und ich drüber stehe, genauso wie die Tatsache als man mich für einen anderen Kollegen vom Abteilungsleiterposten gekickt hat, weil dieser Kollege als Bäcker, ja wesentlich mehr Fachwissen im Bereich Chemie und Laborarbeit hat, wie ich als Chemiefacharbeiter, mit jahrelanger Laborerfahrung. Damals habe ich bereits angekündigt das die Sache in die Hose geht, und sie ist in die Hose gegangen. Ich behalte eben immer recht.

Was an mir abprallt ist aber bei meinen anderen Kollegen, deren Chef ich bin, nicht so einfach zu schlucken. Viele sind hier wesentlich empfindsamer. Da man mich nun mit solchen Kommentaren nicht ärgern kann, und mich auch nicht aus der Ruhe bringt kann ich nur schlecht Empfehlungen für die anderen Kollegen abgeben. Kennt sich jemand mit solchen Dingen aus. Hat jemand Tipps für mich die ich weitergeben kann, wie man mit so was umgehen kann!? Ich wäre wirklich dankbar für brauchbare Tipps. Ich habe nämlich langsam die Schnauze voll von schlechter Stimmung.

» Frank The Tank » Beiträge: 350 » Talkpoints: 44,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Was tun gegen schlechte Stimmung? Gute Stimmung verursachen! Wie viele Leute sind es denn, deren Chef du bist? Wer steht über dir? Rede mit deinen Leuten. Rauft euch zusammen und treibt dem kranken Organ (Die Miesepeter) einen Dorn ins Auge. Scherzt miteinander, lacht und gebt ihnen das Gefühl nicht mal den Dreck unter euren Fingern zu sein.

Du wirst sehen, wenn von unten gutes Klima herrscht, hat die Obrigkeit nicht viel zu lachen. Habt ihr vielleicht sowas wie einen Betriebsrat? Rede mal mit dem. Es gibt auch Spezialisten, die sich auf solche Probleme eingerichtet haben. Kontaktiere vielleicht mal einen solchen.

Benutzeravatar

» El-Cheffe » Beiträge: 9 » Talkpoints: 0,10 »


Ich würde es auch vielleicht mal mit einer Konfrontation probieren, also die ''Miesepeter'' mal zur Rede stellen. Meistens merken solche Leute nicht mal, dass sie eine schlechte Stimmung verbreiten und sollten deshalb unbedingt darauf aufmerksam gemacht werden. Dabei sollte man es aber eher bei Einzelgesprächen belassen, denn in der Gruppe ist es schwer, auch als Chef, ein solches Thema zum ersten mal anzusprechen. Wenn alle Störenfriede ein Gespräch hatten, kann man das Thema nochmal in der ganzen Gruppe ansprechen, damit es den Zusammenhalt aller etwas erhöht.

Eine andere Möglichkeit ist auch, solche Leute mit ihren eigenen Waffen schlagen. Heißt ebenso Sprüche geben, wie diese. Dabei sollte man aber aufpassen, dass diese Kommentare nicht zu hart sind. Sonst dreht sich Spieß komplett um. Also kurze und sitzende Sprüche bringen solche Leute aus dem Konzept. Zum Teil suchen sich die Unruhestifter auch einfach nur nach so einer Konfrontation, denn immer nur Opfer haben, anstatt mal einem Gegner gegenüber zu stehen, ist auf Dauer langweilig.

Ich selber habe mit beiden Möglichkeiten schon Erfolg gehabt. Aber ich bin auch eine Person, die mit Sprüchen immer gut klar kommt und den Konter immer schon auf der Zunge liegen hat. Es ist für viele eine große Überwindung ebenso zu handeln, aber es steigert das Selbstbewusstsein und lässt die ganze Stimmung etwas positiver wirken.

Benutzeravatar

» $unglasses » Beiträge: 92 » Talkpoints: 57,30 »



Ersteinmal danke für eure Antworten, aber ich glaube da ist was untergegangen. Ich bin Schichtführer einer Schicht, noch, nicht mehr lange. Ich war bis vor kurzem noch der Leiter der Abteilung, und genau hier setzt der Knackpunkt an.

Gute Laune verbreiten ist ein gutes Thema. Meine Schicht hat immer sehr gute Laune gehabt, und wir haben uns perfekt verstanden. Die Reaktion der Geschäftsleitung die über mir stand war ganz einfach, es wurde unterbunden das man gute Laune hat, und scherzen kann, oder Freude verbreiten kann, in dem es einfach verboten wird, mit der Begründung man würde ja nur rum stehen, und quatschen, aus dem Grund würde auch die Statistik so schlecht aussehen.

Weiterhin selbst böse, kleine, fiese Sprüche parat haben als Konter, ist gut, befriedigt einen temporär, aber es bringt leider nichts, mich hat es meinen Abteilungsleiterposten gekostet, und nachdem der neue Abteilungsleiter dann das Handtuch geworfen hat, weil er mit so was nicht leben konnte, hat man ihm meinen Posten angeboten.

Dazu darf ich sagen das man mir weder für meine Schichtführertätigkeit, noch für meinen Abteilungsleiterposten, mittlerweile seit mehr als einem Jahr, auch nur einen Cent mehr bezahlt. Ich kann auch nicht den Mund aufmachen, da ich erst seit 3 Jahren in dieser Firma arbeite, und noch keinen unbefristeten Vertrag habe, also ende diesen Jahres jederzeit entsorgt werden kann.

Diese Firma schafft durch ihre Anwälte, und ihre Aktionen Angst, so das ich einer der wenigen bin die überhaupt noch den Mund aufmachen und sich wehren. Zusätzlich bin ich der einzige der keinen Festvertrag hat, und den Mund überhaupt aufmacht. das ist mein Naturell, ich wehre mich eben wenn ich angegriffen werde.

Nur wie kann ich Kollegen helfen, die sich nicht wehren können, oder die Angst davor haben ihren Job zu verlieren wenn sie sich wehren. Es kann ja nicht jeder so sein wie ich, an mir prallt so etwas komplett ab. aber wie schon gesagt wir sind eigentlich eher Freunde als Kollegen, und ich würde denen gerne helfen, als ihr Schichtführer, nur wie?

Ich kann nicht jeden einzelnen Kommentar abfangen, und ich gehöre auch nicht zu den Leuten die eine Frage stellen wie "Ich habe einen bekannten der" und eigentlich mich selbst meine. Es geht mir wirklich darum meinen Kollegen und Freunden zu helfen, nicht mir selbst.

» Frank The Tank » Beiträge: 350 » Talkpoints: 44,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^