Supermarathon - macht Laufen süchtig?
Mein Bruder läuft seit ein paar Jahren Supermarathonläufe. Das sind Läufe, die meist über hundert und noch mehr Kilometer gehen. Angefangen hat es bei meinem Bruder, als er 40 Jahre alt wurde und er mehr auf seine Gesundheit achten wollte, mit normalem Joggen. Bis zum Alter von 50 Jahren steigerte er sich von 5 km-Läufen über 10- und 20 km- Läufe bis hin zu Marathonläufen. Er machte viele Stadtläufe mit, sogar in New York war er einmal dabei.
Seit einigen Jahren (er wird nächstes Jahr 60 Jahre alt) läuft er sogenannte Supermarathonläufe. Ich wusste vorher gar nicht, dass es so etwas gibt. Letztens ist er 180 km am Stück gelaufen. Ich finde das Wahnsinn und kann mir nicht vorstellen, dass das gesund ist. Ich kann mir das nur so erklären, dass Laufen bei manchen Leuten wie eine Sucht wirkt und dass sie immer mehr davon haben müssen. Ich halte die Grenze bei meinem Bruder schon für überschritten und habe ihm das auch gesagt. Aber er meinte nur, dass ihm das gut tue und dass Laufen etwas Natürliches sei. Ich bezweifle das. Die Reserven des Körpers werden ja bei jedem Lauf völlig ausgeschöpft und es ist keine Kraft mehr da, wenn irgendetwas passiert.
Mich macht Laufen nicht süchtig. Ich habe auch einmal versucht zu joggen, ich habe immer auf diese Glücksgefühle gewartet, die sich angeblich nach einiger Zeit einstellen, aber nichts davon gemerkt. Es blieb immer eine Überwindung und irgendwann habe ich es aufgegeben. Läuft einer von euch auch Supermarathon? Erzählt von euren Erfahrungen. Falls nicht, glaubt ihr auch, dass es ungesund ist und süchtig macht? Ich mache mir langsam Sorgen um meinen Bruder.
Ich denke, dass man von Allem süchtig werden kann, also auch vom joggen. Ich jogge auch des Öfteren und fühle mich danach immer besser als vorher, obwohl es eigentlich immer eine Überwindung ist, sich aufzuraffen und dann tatsächlich auch loszulaufen.
Meine Mutter geht auch joggen, sie macht das aber jeden Tag vor dem Frühstück für je eine halbe Stunde. Ich finde das ziemlich krass, weil ich das um halb sechs nicht könnte, aber sie ist (meiner Meinung nach, sie selbst streitet es ab) süchtig danach, täglich einmal laufen zu gehen. Wenn sie ein oder zwei Tage nicht laufen war, ist sie sehr launisch, was ja durchaus auf eine Sucht schließen lässt. Bei ihr ist es noch im grünen Bereich, finde ich, obwohl ich das auch schon grenzwertig finde, wenn es mehr als eine halbe Stunde wird.
Bei deinem Bruder klingt das für mich nach extremen Leistungssport, der gar nicht gesund sein kann! Klar soll man Sport machen, um gesund zu bleiben, aber wenn man zu viel macht, kann man sich auch "krank sportlern". Am meisten leiden darunter meines Wissens die Sehnen und Gelenke. Das merkt man aber leider meistens erst, wenn es zu spät ist.
Ich hoffe, dass dein Bruder über das, was du ihm gesagt hast, nachdenkt und vielleicht zudem Schluss kommt, dass du Recht hast und das mit dem Joggen etwas reduziert.
Also bei mir gab es mal die Zeit, dass ich mit meinem Aussehen sehr unzufrieden war. Aus diesem Grunde wusste ich, dass ich endlich mehr Sport treiben muss und fing an, langsam zu Joggen. Richtig wohl habe ich mich aber nie gefühlt, da ich es nicht toll finde in der Öffentlichkeit zu laufen, weil die Menschen, die dir entgegen kommen dich immer blöd angucken. Als ob diese noch nie einen Menschen gesehen haben, der schwitzt und im Freien Sport treibt. Aus diesem Grunde bin ich auch letztendlich zum Schwimmen über gegangen.
In meiner Zeit als ich joggte habe ich aber gemerkt, dass man dies erst einmal richtig lernen muss. Ich war bei den ersten Versuchen schon nach 2km halb tot, sodass ich erst einmal wirklich üben musste und es wurde eigentlich auch zu einer richtigen Sucht. Jeden Tag wollte ich etwas mehr schaffen und mehr und mehr. Deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ein Marathon dazu animiert, mehr Sport zu treiben, schließlich möchte man auch den ganzen Marathon durchhalten und nicht zwischendurch abbrechen.
Man sollte natürlich aufpassen, dass das Laufen nicht irgendwann so zur Sucht wird, dass man 2-3 Stunden nur am Laufen ist am Tag und den Kalorienbedarf nicht mehr gedeckt bekommt. Es kann dadurch passieren, dass man die ganze Zeit abnimmt, wobei man es irgendwann nicht mehr möchte. Man sollte dann aufpassen, dass man nicht in die Magersucht verfällt. Aber normalerweise zeigt der Körper dann mehr Hunger auf etwas zu Essen, desto mehr Sport man treibt. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte man natürlich aufpassen, dass man ausreichend isst und nicht die ganze Zeit abnimmt, dies könnte sonst gefährlich werden.
Ansonsten kann man nicht wirklich zu wenig Sport treiben. Desto länger man läuft, desto gesünder ist es für den Körper, deshalb würde ich mir gar nicht so welche Sorgen machen. Eigentlich pumpt das Herz besser und man hat eine bessere Durchblutung, eigentlich genau das, was die Ärzte in diesem Alter vor allem, von uns verlangen.
Von einer "Sucht" kann man nicht wirklich sprechen, für mich ist das eher der Ehrgeiz, immer mehr zu schaffen und seinen Körper heraus zu fordern. Aber man sollte dabei aufpassen, dass man seinem Körper nicht mehr zutraut, als er eigentlich leisten kann, man sollte in dieser Hinsicht seinen Körper schon gut kennen!
Hängt das nicht eher davon ab, welcher Typ Mensch man ist? Sicherlich gibt es Menschen, die von bestimmten Tätigkeiten eher süchtig werden als von anderen, weil da eben mehr Endorphine ausgeschüttet werden. Das ist bei diesem konkreten Menschen eben das Laufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Marathon bei mir zu einer Sucht führen könnte, dafür bin ich bestimmt anfälliger für andere Süchte.
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