Ausbildung oder doch eher Abitur?
Ich habe mich damals für das Abitur entschieden und habe dann die Ausbildung gemacht, so hatte ich immer noch die Möglichkeit eines Studiums. Meine Eltern haben mir das damals überlassen, sie haben mir zwar gesagt, es ist sinnvoller das ich mein Abitur mache, falls ich doch studieren möchte und ich nach der Ausbildung nicht noch mein Abitur nachholen möchte, daher habe ich es mir sehr gut überlegt und bin eben diesen Weg gegangen und habe es nicht bereut, denn viele Arbeitgeber verlangen sogar ein Abitur.
Ich bin der Meinung, dass du dir jetzt noch keine Gedanken um eine Ausbildung machen solltest, wenn du die Chance hast, zunächst das Abitur zu machen. Ich würde immer zuerst den bestmöglichen Schulabschluss anstreben. Du bist noch jung und deine Interessen können sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte auch noch ändern. Selbst wenn du nun eine Ausbildung finden solltest, die dir zusagt, kann es sein, dass du in fünf oder zehn Jahren feststellst, dass dir das einfach nicht reicht. Falls du dann noch studieren möchtest, müsstest du das Abitur erst nachholen. Das wäre für dich für dich eine Doppelbelastung, sofern du weiterhin arbeiten gehen würdest und das Abitur am Abendgymnasium nachholen würdest. Abgesehen davon könnte es auch sein, dass du große Probleme hättest, das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg zu erreichen, falls du im Schichtdienst arbeiten würdest.
Ich bin zumindest sehr froh darüber, dass ich das Abitur sofort gemacht habe, obwohl ich die Schule wirklich schrecklich fand und nicht gerne hingegangen bin. Dadurch dass ich die Schule nicht mochte, konnte ich mir nach der Schule auch nicht direkt vorstellen, zu studieren. Allerdings war mir recht schnell klar, dass mir die Ausbildung nicht reichen wird, schon gar nicht für mein ganzes Leben. Viele Leute schwenken nochmal um, schließen ein Studium an ihre Ausbildung an oder orientieren sich komplett neu. Und da ist es praktisch, wenn man das Abitur bereits in der Tasche hat. Ich kenne mehrere Leute, die das Abitur später nachgeholt haben, weil sie doch noch studieren wollten. Natürlich ist das möglich, aber gerade diejenigen, die nicht einfach nur zur Schule gegangen sind, sondern parallel gearbeitet und vielleicht noch Überstunden gemacht haben, hatten einiges zu tun. Es ist einfach viel einfacher, wenn man die Schule erst komplett zu ende macht.
An deiner Stelle würde ich weiterhin zur Schule gehen und versuchen, ein gutes Abitur abzulegen. Danach hast du immer noch die Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen. Bei vielen Arbeitgebern hast du als Abiturient auch bessere Chancen. Ich habe meine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf gemacht, für den lediglich ein Hauptschulabschluss gereicht hätte. Dennoch hatten fast alle Leute, mit denen ich zusammen zur Berufsschule gegangen bin, auch das Abitur. Kaum jemand hatte einen Real- oder Hauptschulabschluss. Schon beim Vorstellungsgespräch hatte ich den Eindruck, dass gezielt Abiturienten eingestellt werden. Selbst in Ausbildungsberufen, die klassischerweise von Hauptschülern oder Realschülern gewählt wurden, werden oft Abiturienten bevorzugt. Du verpasst nichts, wenn du erst das Abitur machst - im Gegenteil: du hast damit einfach mehr Möglichkeiten und kannst auch studieren, falls du feststellst, dass du doch keine Ausbildung machen möchtest.
Also ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist. Zumindest wusste ich am Ende der 10 Klasse schon, welchen Job ich anstrebe. Man sollte sich schließlich auch einen Job aussuchen, wo man sich vorstellen kann, das ganze Leben zu arbeiten. Er soll Spaß machen und man soll am Ende Lohn bekommen und nicht Schmerzensgeld.
Heutzutage finde ich aber, ist ein Abitur sehr wichtig. Die Jobauswahl mit einem Abitur ist natürlich viel, viel größer, als ohne Abitur. Viele Jobs setzen auch ein Abitur voraus. Jobs, wo man früher mit einem Hauptschulabschluss hinein kam, gibt es heutzutage nur noch mit einem Abitur. Solltest du dir also einen Job vorstellen, der etwas höher steht und dir vor allem Aufstiegsmöglichkeiten wichtig sind, wird das Abitur womöglich die bessere Wahl sein.
Ich will dich hierbei auch nicht abschrecken, aber ich muss dir sagen, dass du dir den Po wirklich für das Abitur aufreißen musst. Es ist wirklich richtig schwer und verlangt eine Menge Fleiß und Durchhaltevermögen. Einfach nur zum Unterricht erscheinen und ohne Lernen in die Klausuren gehen, bringt dir meistens eine 5. Also wird es dir nichts nützen. Wenn du also gar nicht der Fan vom Lernen bist und dir 2 Jahre Stress nicht zumuten willst, dann lass die Finger vom Abitur. Viele Leute sagen immer, dass die Abitur die schwierigste Zeit ist, selbst das Studium soll meistens entspannter sein, also überlege es dir gut.
Ich will hiermit aber gar nicht Ausbildungen schlecht reden. Ganz und gar nicht. Ich bin sogar meistens neidisch, dass meine Freunde mit einer Ausbildung bereits ihr Geld verdienen, wobei ich Schule & "arbeiten" muss, damit ich noch Geld für meine Freizeit habe. Wenn du einen Job vor Augen hast, wo du jetzt schon eine Ausbildung antreten kannst, solltest du diese Gelegenheit auch nutzen. Sobald du einen Ausbildungsplatz gefunden hast, geht es eigentlich ziemlich schnell. Die Schule wird dir meistens leichter fallen, weil es Fächer sind, die dich interessieren. Und meistens hast du eine Chance, dass du nach der Ausbildung dort fest angestellt wirst, also im Ausbildungsbetrieb. Ich würde mir aber keine Ausbildung suchen, wo man zu 80% sagen kann, dass diese Jobs bald aussterben.
Du musst es für dich wissen und schauen, in welche Richtung deine Begabung eher geht und ob du dafür unbedingt ein Abitur brauchst oder nicht. Falls du gar nichts weißt, wäre ein Abitur für die Überbrückung natürlich nicht schlecht, dann sitzt du wenigstens nicht faul zu Hause herum und hast am Ende etwas in der Hand. Überlege es dir aber gut!
Ich bin direkt nach dem Erweiterten Realschulabschluss (so heißt der in Niedersachsen) auf ein Gymnasium gegangen. Ich habe es nicht bereut. Der Unterricht ist zwar schwerer als auf der Realschule, was natürlich abzusehen war, trotzdem macht es mir Spaß und ich würde den Schritt wieder machen. Ich habe noch eine Frage an dich. Als ich vor der Wahl stand, entweder Abitur oder eine Ausbildung zu machen, hieß es bei den meisten Firmen, dass Bewerbungsschluss Ende Januar/Anfang Februar war. Ich gehe davon aus dass das jetzt auch noch so ist. Mein Realschulabschluss ist immerhin noch nicht mal ein Jahr her. Denn wenn die Bewerbungsfrist durch ist, wirst du nur schwer einen Ausbildungsplatz finden.
Techniklover hat geschrieben: Denn wenn die Bewerbungsfrist durch ist, wirst du nur schwer einen Ausbildungsplatz finden.
Mich wundert die Tatsache überhaupt. Nicht nur die Bewerbungsfrist für Ausbildungsplätze wäre vorbei, denn meines Erachtens auch die Anmeldung an weiterführenden Schulen, hier ins Besondere die gymnasiale Oberstufe. In den wirklich beliebten und angesagten Berufen, wird es somit keinen Ausbildungsplatz mehr geben. Und sobald ich es weiß, bekommt man auch keinen Schulplatz mehr, wenn man zu spät ist, es sei denn man findet eine Schule, wo sich ohnehin nicht genug Schüler angemeldet haben.
So war dies bei mir auf der Schule auch der Fall. Eigentlich war Bewerbungsschluss bis Ende Februar, aber letztendlich haben sich Personen aus meiner Klasse noch im April beworben und kamen noch in unsere Stufe, da wir einfach zu wenig Leute waren. Jetzt sieht es momentan auch nicht besser aus, da wir wieder viele im Laufe der Zeit verloren haben.
Wenn du also wirklich dieses Jahr fertig bist mit der Schule, dann wird es wirklich sehr eng und du wirst entweder nur noch einen Ausbildungsplatz in unbeliebten Jobs bekommen oder einen Schulplatz an unbeliebten Schule. Da bin ich mir eigentlich Recht sicher, da die Bewerbungsfristen in ganz Deutschland gleich sind. Die Anmeldungsfristen an Schulen sind verschieden, aber sind sicherlich nicht mitte Mai. Deshalb würde ich dir mal sagen, solltest du dich schleunigst beeilen und hoffen, dass es noch irgendwo etwas gibt für dich!
Egal was Alle sagen: Ich finde eine Ausbildung nach dem Abitur überflüssig. Es wäre einfach ineffektiv genutzte Zeit, denn hätte man Abitur und Ausbildung kombiniert, hätte man viel weniger Zeit aufgewendet. Außerdem braucht man eine Ausbildung nicht wirklich, denn sobald man studiert hat, kann man das was man in der Ausbildung gelernt hat sowieso vergessen (außer man hat Theologie etc. studiert).
Ich habe vor 2 Jahren mein Abitur gemacht. Ich war bei der Bundeswehr und hatte ungefähr 10 Jobs seitdem. Eine Ausbildung zu machen kam für mich zwar in Frage, nur gab es außer PTA keine Ausbildung die mich irgendwie reizen würde. Da PTA aber Geld kostet statt welches einzubringen konnte ich es mir nicht leisten. Stattdessen habe ich lieber gearbeitet und mir so einige Wartesemester angeeignet. Im Oktober werde ich jetzt ein Duales-Zweifach-Bachelor-Studium aufnehmen um letztendlich auf Lehramt für Berufskolleg zu studieren.
Ich kann für mich persönlich sagen, dass die Erfahrungen die ich im echten Arbeitsleben gemacht habe mir mit Sicherheit mehr für meine Persönlichkeit gebracht haben, als mich als Azubi von meinen Chefs rumschubsen zu lassen und die Halle zu fegen etc. Im Endeffekt würde die Ausbildung bei mir keinen beruflichen Sinn machen, auch wenn meine Freundin das immer behauptet (weil sie jetzt eine Erzieher - Ausbildung gemacht hat die ihr nicht viel bringt, da sie jetzt doch eine Ausbildung + Studium auf Logopädie machen will, wo ihr diese nicht angerechnet wird) und wir deshalb schon häufiger kleinen Zoff hatten.
Im Endeffekt musst du dir die Frage stellen: Bringt dir eine Ausbildung etwas? Könntest du in einem der Ausbildungsberufe arbeiten? Oder kommt das für dich nicht in Frage? Für mich kommen die meisten Ausbildungsberufe aufgrund zu schlechter Berufsaussichten, zu großer Langeweile oder zu niedriger Gehälter sowie zu großer Anstrengung nicht in Betracht. Ich will einen Job machen, in dem ich weitestgehend selbstverantwortlich arbeite und der nicht langweilig wird Außerdem möchte ich in meinem Leben nach Möglichkeit eine gute Work-Life-Balance und nicht 60 Stunden die Woche arbeiten. Im Lehramt meine ich damit meine Erfüllung gefunden zu haben. Auf ins Studium!
Im Prinzip kommt es darauf an, was Du in der Zukunft machen möchtest. Möchtest Du eher in einen handwerklichen Beruf ist das Abitur nicht unbedingt von Nöten. Ein Schreiner auf dem Land braucht das nicht. Aber je nach Entwicklung des Handwerkberufes und zukünftigen Gegebenheiten (welche jetzt nicht voraus zu sehen sind), kann das Abitur schon von Vorteil sein.
Möchtest Du in eine Sparte wo man Karriere machen kann, wie z.B. im öffentlichen Dienst, ist das Abitur doch sehr wichtig. Auch wenn es sich um Berufsbilder handelt, welche ein weiterkommen durch ein Studium garantieren (oft in der Elektronik-Branche), ist das Abitur extrem wichtig. Auch wenn man über den 2. Bildungsweg im Beruf weiter kommen kann, so geht das mit dem Fundament Abitur doch schneller als mit dem Fundament der Erfahrung. Eine Ausbildung kann man auch nach dem Abitur machen. Ich glaube nicht, dass in den nächsten 2 – 3 Jahren das Ausbildungssystem zusammenbricht. Gerade derzeit jammern ja wieder die Arbeitgeber, dass qualifizierte Auszubildende in Deutschland Mangelware sind.
Ganz ehrlich: Bevor du dich für oder gegen das Abitur entscheidest, solltest du mal in dich gehen und dir die Frage beantworten, wie viel Spaß du in der Schule hast, wie gut deine Noten sind und ob du dir vorstellen kannst, diese zwei bis drei Jahre noch über dich ergehen zu lassen. Ich sage das nicht grundlos, da ich gerade in der Endphase meines Abiturs stecke und somit noch all meine Mitschüler vor Augen habe. Natürlich ist ein Abitur sinnvoll, mindestens ein Viertel meines Jahrgangs quälte sich aber fürchterlich damit, schleppte sich jeden Tag unmotiviert in die Schule und lernte über Stunden hinweg, nur um einigermaßen passable Noten zu erreichen, wobei viele der besagten Klassenkammeraden ihre Prüfung wahrscheinlich nur knapp oder gar nicht bestehen werden.
Einige sind rein von ihren Fähigkeiten zum theoretischen Denken nicht wirklich in der Lage, die vorausgesetzten Anforderungen zu erfüllen, Andere quälten sich eben immer nur durch und sahen das alles mehr als eine notwendige Pflichtveranstaltung an. Beide Voraussetzungen eignen sich nicht wirklich für ein gutes Abitur und entspannte zwei Jahre, diesen Mitschülern hätte ich wirklich eher zu einer Ausbildung nach der zehnten Klasse geraten, denn ich denke, dass man mit einem guten Realschulabschluss möglicherweise doch mehr Eindruck im Ausbildungsbetrieb schindet als mit einem Abitur, das nur irgendwie und mit Hängen und Würgen bestanden wurde.
Ansonsten überwiegen die Vorteile eines bestandenen Abiturs natürlich deutlich, wie die meisten Anderen ja schon schrieben. Mit einem Abitur kannst du zu jedem erdenklichen Zeitpunkt mit dem Studium beginnen, das ist vor allem wichtig, wenn die Ausbildung oder dein beruf dir auf die Dauer doch zu eintönig werden sollten. Selbst, wenn du in einem Ausbildungsberuf glücklich geworden bist, sind bestimmte erweiternde Qualifikationen auch nur mit einem Abitur möglich, das wäre vor allem ärgerlich, wenn der Betrieb dich gerne in eine Weiterbildung schicken würde, damit du auf der Karriereleiter nach oben klettern kannst. Und letztlich gibt es immer noch Ausbildungen, in denen ein Abitur die Grundvoraussetzung darstellt. Das alles solltest du bedenken, solltest du dich gegen das Abitur entscheiden, behalte aber immer im Hinterkopf, dass du dich nicht überfordern solltest und du in vielen Betrieben auch mit dem Realschulabschluss ein gern gesehener Bewerber wärst.
Es kommt immer darauf an, was man später überhaupt machen möchte, falls das einem in diesem Alter überhaupt schon bewusst ist. Der größte Teil meiner Bekannten und auch der damaligen Abschlussklasse wusste damals noch nicht genau, was er später mal werden wollte.
Die meisten entschieden sich dafür noch weiter zu einer Berufs- oder Hochschule zu gehen. Das ist meiner Meinung nach auch die beste Lösung. So kann man einen weiteren Abschluss machen, den man dann später vorweisen kann.
Gerade bei Berufsschulen hat man so auch einen kleinen Einblick in manche Berufe. Ich habe damals ein Berufskoleg für Mediengestaltung besucht. Das wurde mir in diesem Beruf als erstes Lehrjahr angerechnet und ebenfalls konnte ich in dieser Schule eben herausfinden, ob der Beruf überhaupt etwas für mich ist. Wenn ich diese Schule abgebrochen hätte, hätte ich noch keine abgebrochene Ausbildung in meinem Lebenslauf, was nicht besonders gut aussieht.
Allerdings ist es mittlerweile für viele Berufe eine Voraussetzung, dass man ein gutes Abitur hat. Von daher würde ich persönlich dir raten. Lerne noch einige Jahre sehr viel und schreibe einen guten Abschluss. So hast du später viel mehr Chancen. Auch wenn du momentan denkst, dass du vielleicht KFZ-Mechatronier werden möchtest. Das könnte sich auch noch ändern und vielleicht willst du dann beispielsweise Maschinenbau studieren, wofür man meines Wissens ein gutes Abitur ebenfalls benötigt.
Ich habe mich nach der 10. Klasse für das Abitur entschieden, bin zurzeit mitten in den schriftlichen Prüfungen und würde es auch jedem wärmstens empfehlen, das Abitur zu machen. Wenn du nach deiner Ausbildung nicht übernommen wirst, kann es schwer werden, in einen anderen Beruf zu kommen, weil mit der Zeit auch immer mehr Ausbildungsberufe ein Abitur verlangen.
Mit dem Abitur in der Tasche hast du mehr Möglichkeiten, du kannst überall studieren, egal ob Universität oder Fachhochschule. Wenn du das nicht möchtest, kannst du dich für eine Ausbildung bewerben. Weiterbildungen in deiner Ausbildung werden dir durch dein Wissen, welches du im Abitur erlangst einfacher fallen. Ganz nebenbei wirst du mit einem Abitur auch nicht als Realschüler abgestempelt, was mittlerweile in einigen Kreisen mit der gleichen Absicht wie der Begriff Hauptschüler missbraucht wird, nämlich um Menschen als "dumm" zu bezeichnen.
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