Lügt ihr geschickt oder sagt ihr immer die Wahrheit?

vom 07.05.2012, 13:12 Uhr

Einige Threads handeln schon vom Lügen, aber die befassen sich alle mit anderen Inhalten.

Oftmals merken sozial geschickte Menschen nicht einmal, dass sie lügen. Sie kommen gar nicht auf den Gedanken, sich für ihre Lügen zu schämen. Denn sie wissen sehr genau, dass die Wahrheit hart sein kann und unbeliebt ist. Sie machen einen anderen Menschen sozusagen glücklich mit ihrer Lüge. Als Lügner sind sie sympathischer. Das Lügen praktizieren sie so geschickt, dass es in ihre Natur übergeht und sie es nicht mehr bewusst wahrnehmen.

Weil nicht mehr darüber nachgedacht wird, ob man sich einer Lüge bedient, die der Realität nicht entspricht, empfindet man die Lüge nicht als solche. Für etwas, was man nicht als Unwahrheit empfindet, kann man sich auch nicht schämen. Alltägliche Lügen sind weder ungewöhnlich noch verwerflich. Auch wenn sie moralisch schlecht sind, werden sie kulturell akzeptiert.

In anderen Kulturen wird ebenfalls gelogen. Großzügiger und verständnisvoller im Umgang mit der Wahrheit sind die Asiaten. Ihnen ist es sehr wichtig, andere nicht verlegen zu machen und ihr Gesicht zu wahren. Anderen zu sagen, was sie hören wollen, gehört zur guten Umgangsform.

Nicht immer kann die Wahrheit durch eine Lüge ersetzt werden. Bei wichtigen Sachen muss die Wahrheit gesagt werden. Diejenigen, die im Alltag und im Berufsleben mit anderen Menschen und Kollegen auskommen müssen und diesen immer die Wahrheit sagen, machen es sich sehr schwer und sind äußerst unbeliebt. Diese unbeliebten Menschen sind unsensibel und verletzend, weil sie nicht merken, was der Gesprächspartner hören möchte. Man soll auch nicht so eigennützig sein und lügen, nur um sich beliebt zu machen. Nachzulesen sind die Studien hier

Besonders in einer partnerschaftlichen Beziehung sollte man vorsichtig sein mit der Lüge. Denn das sind keine unbewussten Lügen. Eine Lüge zieht weitere nach sich, bis es zum großen Knall kommt.

Zu welchem Typ gehört ihr, sagt ihr knallhart die Wahrheit oder lügt ihr so geschickt, dass ihr es selbst nicht merkt? Kennt ihr eine Person, die sehr unbeliebt ist, weil sie stets die Wahrheit sagt? Empfindet ihr Reue oder schämt ihr euch, wenn ihr merkt, dass ihr gelogen habt und das nicht nötig war? Auch wenn ihr normalerweise unbewusst lügt, wann würdet ihr unbedingt die Wahrheit sagen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich würde mich als Halb- und- Halb- Lügner bezeichnen. Ich sage, wenn ich denke der richtige Zeitpunkt ist da, knallhart die Wahrheit ins Gesicht. dabei nehme ich auch keine Rücksicht auf Verluste. Dann gibt es aber auch Situationen, wo ich es angebracht finde, eine Notlüge zu erfinden.

Was Du schreibst mit den Asiaten stimmt. Vor allem die Japaner sind so. Sie lügen bis sich die Balken biegen und geben auch gern anderen Menschen die Schuld für ihre Fehler. Wir arbeiten viel mit Japanern zusammen und es kann immer wieder beobachtet werden. Das ist in meinen Augen aber ein recht egoistisches Verhalten.

Jeder im Leben hat sicher schon geschickt gelogen. Entweder um eine Situation zu entschärfen oder jemanden nicht weh zu tun. Ich sage immer die Wahrheit, wenn es angebracht ist. Ich lüge nur im Notfall, aber dabei geht es um kleine Lügen. Wenn meine große Tochter mit jemanden nicht telefonieren möchte, dann erfinde ich schon eine Geschichte wo sie gerade ist oder sie nicht kann.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin der Typ, der eigentlich immer direkt die Wahrheit sagt. Ich mag es selber nicht, wenn ich angelogen werde und deshalb versuche ich dies auch nicht zu tun. Klar kommt es mal vor, dass man eine Notlüge verwendet. Wenn ich dies tue, dann aber nur aus guten gründen. Wenn ich zum Beispiel jemanden überraschen möchte oder ähnliches. Ansonsten würde ich immer die Wahrheit sagen, denn wie heißt es doch so schön: Lügen haben kurze Beine. Eine Lüge wir früher oder später immer ans Licht kommen.

Unbewusst zu lügen ist bei mir bisher noch nie vorgekommen, denn wie gesagt, wenn ich Lüge dann hat dies auch einen ganz bestimmten Grund und ich überlege mir dann ganz genau, was ich sage und was nicht. Wenn man immer die versucht die Wahrheit zu sagen hat man auch kein schlechtes Gewissen und bei den erwähnten Notlügen ebenfalls nicht, da sie einem guten Zweck dienen sollten.

» kira682 » Beiträge: 84 » Talkpoints: 6,17 »



Also ich muss zu Beginn sagen, dass ich eigentlich eine sehr treue Seele bin und nur ungern lüge. Wenn ich lügen muss, dann sind es wirkliche Notlügen, damit ich mir nicht selbst ins Knie schieße, durch eine Wahrheit die somit zur Stande kommt. Wenn ich dann aber lüge, dann mach ich es sehr geschickt und lasse mir nichts anmerken, aber im nach hinein habe ich immer ein schlechtes Gewissen.

Eigentlich bin ich in meinem Freundeskreis dafür bekannt, dass ich eigentlich immer die Wahrheit sage. Wenn es natürlich unpassend ist, ziehe ich Menschen zurück und sage es ihnen mit Feingefühl unter 4 Augen, ich möchte ja schließlich nicht, dass andere Leute über den- oder diejenige lachen. So etwas tut mir schließlich im nach hinein auch sehr Leid.

Manchmal lässt es sich nicht unterbinden zu lügen. Ich möchte dabei meine treue Stellung in meinem Freundeskreis nicht verlieren und versuche dabei so geschickt zu lügen, dass es niemand merkt, sodass es letztendlich eigentlich wahr klingt.

Natürlich habe ich dabei aber ein schlechtes Gewissen und es schmerzt mich selbst, wenn ich lügen muss, aber wenn es wirklich eine Notlüge ist, dann tu ich es auch. Lustiger Weise, werde ich auch nicht rot. Wenn man aber meine Augen verfolgen würde, würde man merken, dass ich lüge, da ich normaler Weise Menschen immer direkt in die Augen gucke, wenn ich mit ihnen rede. Wenn ich aber lüge, dann fliegen meine Augen durch den ganzen Raum.

Ich finde auch, dass Lügen eigentlich eine Sache ist, welche sich nicht gehört. Freunden sollte man immer ehrlich gegenüber sein, schließlich erhofft man sich das Gleiche von ihnen. Natürlich gibt es auch im Freundeskreis immer Leute, die nur mit Lügen weiter kommen, weil sie sonst nichts zu erzählen haben, aber meistens durchschaut man diese Leute sehr schnell. Trotzdem sollte man es so hinnehmen. Notlügen sind mal okay, sollten aber nicht zu oft vorkommen, da sonst ein Misstrauen bei den Freunden entsteht. Und ich sage immer wieder; Ist das Band der Freundschaft entzweit, so bleibt immer ein Knoten übrig, wenn man es versucht zu verbinden. Oder noch leichter; Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, doch wenn er auch die Wahrheit spricht! Deshalb sollte man wirklich vorsichtig damit umgehen, wo man lügt und wo man es lieber lässt und einfach ehrlich ist!

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ab und an flunkern wir doch alle. Es kommt nur darauf an, ob wir aus Boshaftigkeit lügen oder um zum Beispiel jemanden zu schützen. Ich lüge auch ab und zu, keine Frage, und manchmal das Blaue vom Himmel. Man kennt das ja mit den Verstrickungen und dann gerät man vom Hundertsten ins Tausendste. Das geht mir bei meinem Freund so. Der war mal gar nicht damit einverstanden, dass meine beste Freundin von unserer geheimen Beziehung wusste und hätte sich beinahe getrennt von mir. Nach großem Zank musste ich versprechen, dass ich ihr erzähle, dass es aus ist und dass da nichts mehr passiert.

Aber nun lüge ich doch nicht meine beste Freundin an wegen einem Mann und schon gar nicht kann ich ihr etwas vormachen und unser Leben lang so tun, als wäre nichts. Das wäre ja wie eine Art Doppelleben, das konnte ich nicht. Ich habe es ihr trotzdem gesagt wie es ist und auch, dass er will, dass es geheim bleibt. Sie hält dicht, keine Frage. Seine Angst ist ja, sie könnte uns verraten, abr ich weiß, dass sie das nicht tut und so weiß ich etwas besser als er und habe es ihr eben gesagt, er denkt weiterhin, dass das ein Geheimnis zwischen uns beiden ist. Meine Mutter weiß aber auch Bescheid, weil ich der mal eine Rechenschaft schuldig war und dann Lügen sinnlos gewesen wäre.

Aber vor ihm muss ich sagen, dass alles geheimn ist. Er würde mich sonst aus lauter Angst wieder verlassen und er würde sich selbst Sorgen machen, die unbegründet sind, weil er meine Familie und meine Freundin nicht kennt. Es ist für uns alle einfach das Beste, wenn ich ihn in dem Glauben lasse, denn ich will ihn ja auch nicht verlieren - trotz seiner großen Angst.

Aber was ich auf den Tod nicht ausstehen kann, sind Lügen, die nicht sein müssten. Wenn mir etwas Wichtiges verheimlicht wird, zum eigenen Vorteil. Wenn ich hintergangen werde oder betrogen. Ich schmunzle, wenn ich mitbekomme, dass mich jemand mit lapidaren Sachen angeflunkert hat, dann lasse ich manchmal denjenigen auch in dem Glauben, dass ich nicht wüsste, dass er gerade schwindelt, weil ihm das sicher sehr peinlich wäre oder es dann vielleicht noch zu Streit kommt, weil sich der andere ertappt fühlt.

Aber sollte ich herausfinden, dass mich mein Freund anlügt und mir sagt, er habe keine Zeit und viel Stress und wir könnten uns nicht sehen deshalb, aber eigentlich steckt Unlust dahinter, Desinteresse oder im schlimmsten Fall eine andere Frau, dann werde ich zornig und fuchsteufelswild. Das passiert manchmal, dass er von Stress redet und die irrwitzigsten Tätigkeiten erfindet und dann kommt raus, dass er nur keine Lust hatte. Dann werde ich wütend, weil ich finde, dass man sich vertrauen muss und dass er mir lieber sagen sollte, dass er heute mal nicht rausgehen und für sich sein will. Das akzeptiere ich, aber solche dummen Lügen nicht.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich lüge nicht gerne und nur in Notfällen. Lügengebilde aufrecht zu erhalten, ist ziemlich anstrengend. Man verstrickt sich darin und irgendwann verlieren sie ihre Logik. Man muss immer weitere Lügen dazu erfinden. Irgendwann bricht das Lügengebäude zwangsläufig zusammen. Deshalb sagt man ja auch Lügengebäude, weil immer mehr angebaut werden muss, um die Geschichte konsistent zu halten. Ich bin im Lügen sehr ungeschickt und lebe lieber stressfrei ohne Lügen.

Allerdings müsste man klären, was eine Lüge ist. Wenn ich jemandem ein Kompliment mache, dass er heute aber gut aussieht, obwohl das nicht stimmt, zähle ich das nicht als Lüge. Es ist eine Schmeichelei, die keinem schadet. Zum Lügen gehört für mich, dass man einen Vorteil dadurch hat oder einer Strafe entgeht. Dass es einen Osterhasen gibt, zählt für mich auch nicht als Lüge. Das ist eine Tradition, eine Geschichte, die jedem als Kind erzählt wird.

Ich vertraue auch anderen Leuten, dass sie mich nicht anlügen, weil ich von mir auf Andere schließe. Leider irre ich mich da manchmal, selbst bei meinen eigenen Kindern. Mit meinem Sohn hatte ich einmal ziemlichen Ärger, weil er mich angelogen hat. Er hat öfters mal die Schule geschwänzt und mir erzählt, dass der Unterricht ausfalle. Ich war ziemlich enttäuscht und es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich ihm wieder vertrauen konnte. Er war ziemlich geknickt, als er gemerkt hat, wie ernst ich die Angelegenheit genommen habe. Ich glaube, er macht so etwas nie wieder.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich würde mich auf jeden Fall als sehr ehrlichen Menschen bezeichnen und von daher kann ich sagen, dass ich nur selten lüge. Ich bin zwar wirklich gut im Lügen und man merkt es mir normalerweise auch nicht an, wenn ich lüge, doch ich mache es einfach nicht gerne. Immerhin sehe ich keinen Vorteil darin, zu lügen und ich sehe es auch gar nicht ein, wieso ich nicht die Wahrheit sagen sollte. Immerhin kommen Lügen doch ohnehin meistens raus und ich finde es generell besser, die Wahrheit zu sagen. Es ist doch gut, wenn andere von Anfang an wissen, was ich denke und ich sehe da eigentlich keinen Nachteil darin.

Hin und wieder lüge ich natürlich trotzdem und es gibt wohl auch keinen Menschen, der nie lügt. Ich lüge aber generell nur dann, wenn es darum geht, andere Menschen nicht zu verletzen. Dabei handelt es sich jedoch meistens um harmlose Lügen. Wenn mich eine Freundin beispielsweise fragt, ob ich Zeit habe, ich aber absolut keine Lust habe, mich mit ihr zu treffen, dann sage ich lieber, dass ich keine Zeit habe, als dass ich keine Lust habe.

Kleine Lügen finde ich eigentlich auch gar nicht so schlimm und manchmal muss man eben auch einfach lügen. Gerade wenn es beispielsweise um Geschenke geht und jemand dabei ist, aufzudecken, was er bekommen wird, dann muss man eben lügen. Das finde ich aber nicht tragisch und ich denke, dass man eben auch ab und an lügen muss. Dabei versuche ich aber im Normalfall immer, die Wahrheit zu sagen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Jeder Mensch lügt, gerade wenn es um strategische Vorteile geht. Wenn die Chefin was erledigt haben will, wäre man ziemlich dumm, wenn man ihr auf die Nase bindet, dass man sie als Mensch unzumutbar findet oder ihre Aufgaben miserabel findet. Da kickt man sich schneller raus als man blinzeln kann. Gerade wenn man aber auf das Geld angewiesen ist, hält man die Klappe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke auch, dass lügen irgendwie zum Leben eines Menschen dazu gehört und man gar nicht immer die Wahrheit sagen kann, ohne sich oder anderen Menschen damit zu schaden. Für mich kommt es auf die Umstände drauf an und ich tendiere natürlich dazu, generell eher die Wahrheit zu sagen. Aber wenn man einen Menschen vor Bloßstellung oder ähnlichem bewahren kann, würde ich doch eher zu einer kleinen Lüge greifen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wenn ich es selber nicht merke, woher soll ich dann wissen, ob, wie und wie oft ich lüge? :D Ich denke jedoch, dass ich mich hier im Durchschnitt der normal entwickelten, bürgerlich erzogenen und geistig funktionstüchtigen Gesellschaft befinde, was meinen Umgang mit der Wahrheit angeht. Die ja sowieso hoch subjektiv ist. Viele Leute verwechseln die "Wahrheit" mit ihrer eigenen Meinung, und bei dieser ist es oft genug geschickter und sozial verträglicher, sie für sich zu behalten.

Ich lüge oder verschweige Dinge allerdings nicht nur, um mich beliebt oder andere Leute glücklich zu machen, sondern auch als Selbstschutz. Wenn ich beispielsweise weiß, diese oder jene Entscheidung oder Situation in meinem Leben zieht einen Rattenschwanz an besorgten Blicken, gut gemeinten Ratschlägen, Predigten oder gar Vorwürfen nach sich, versuche ich es für gewöhnlich erst mit ausweichenden Antworten. Aber wenn jemand unbedingt nachbohren muss und nicht merkt, dass ich über manche Themen (wie jeder Mensch) nicht so gerne Auskunft gebe, dann lüge ich zur Not auch bewusst. Für mich ist das dann Notwehr, weil die Wahrheit manchmal auch niemanden etwas angeht.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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