Wer wechselt bei euch die Windeln?
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es tatsächlich Männer gibt, die zwar mit solchen Machosprüchen um sich werfen und großartig tönen, dass das Wechseln der Windeln Frauensache ist, die aber dennoch Kinder haben. Ich verstehe die Frauen nicht, die sich auf so einen Macker einlassen und mit ihm dann auch noch Kinder in die Welt setzen. Ein Kerl, der sich so abwertend gegenüber Frauen verhält, müsste doch eigentlich lebenslang Single sein. Solche Männer verhalten sich ja in der Regel nicht nur beim Thema Windeln wechseln so, sondern allgemein. Das ist immer wieder etwas, das mir auffällt.
Ich vertrete ja die Meinung, dass man sich die Arbeit, die ein gemeinsames Kind macht, teilen sollte. Und aufgrund meiner gesamten Einstellung bin ich auch der Meinung, dass es gar nicht anders geht. Für mich ist es normal, dass beide Partner auch nach der Geburt eines Kindes ihr eigenes Leben führen können. Natürlich sind mit der Geburt eines Kindes einige Einschränkungen verbunden. Dennoch sollte es für mich so sein, dass es nicht darauf hinausläuft, dass einer (meistens die Frau) nur noch zu hause hockt und sich mit dem Kind beschäftigt, während der andere (in der Regel der Vater) arbeitet und seinen Hobbys nachgeht. Es sollte schon so sein, dass beide auch noch etwas anderes machen können, als sich nur um das Kind zu kümmern. Wenn beide arbeiten und nebenbei vielleicht auch noch Sport machen, ihren Hobbies nachgehen oder ähnliches, wird es zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass manchmal auch einer der Partner alleine mit dem Kind zu hause ist. Das sollte aber nicht nur die Mutter sein, sondern eben auch in gleicher Weise der Vater. Und wenn das Kind dann gerade die Windel voll hat, muss er sie eben auch mal wechseln.
Ich finde es immer ein bisschen albern, wenn sich Männer als tolle Väter hervortun wollen, letztendlich aber nur den eigenen Nachwuchs auf dem Arm halten und damit posieren können. Das ist so eine altmodische Aufteilung, mit der ich mich wirklich nicht identifizieren kann. Wenn zwei Menschen gemeinsam ein Kind in die Welt setzen können, sollten auch beide in der Lage sein, sich darum zu kümmern. Das wechseln der Windeln gehört dann einfach dazu, auch wenn es für den einen oder anderen ekelhaft ist.
Ich muss zugeben, dass ich auch nicht gerne Windeln wechseln würde. Ich habe so etwas zwar schon bei pflegebedürftigen Erwachsenen gemacht, aber das ist für mich dann auch in dem Moment einfach nur ein Job. Zu hause möchte ich so etwas nicht haben, schon gar nicht über Jahre hinweg. Allerdings möchte ich auch keine Kinder haben, so dass ich nicht vor diesem Problem stehen werde. Würde ich Kinder haben wollen, wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich um diese auch kümmern würde. Dazu gehört dann auch, dass ich die ekelhaften Windeln wechseln müsste. Ich bin auch nicht der Meinung, dass man das nur am Wochenende tun sollte, schon gar nicht, wenn beide Partner unter der Woche noch viel anderes zu tun haben.
Das ist zwar schon Jahre her dass ich mich mit dieser Frage beschäftigen musste, aber wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe wurde das nach dem Feststellungsprinzip erledigt. Also wer es zuerst bemerkte dass es erforderlich war der musste auch ran. In der ersten Zeit war meine Frau noch etwas unsicher beim Umgang mit dem Kleinen so dass ich freiwillig die schwierigen Fälle übernahm und da ich auch für das Baden zuständig war übernahm ich auch diesen Part. Eigentlich haben wir uns da nun wirklich keine Gedanken darüber gemacht wer nun letztendlich den Wechsel der Windeln vornimmt oder dass so etwas paritätisch erfolgt.
Grundsätzlich wechsle ich die Windeln unserer Kinder. Natürlich übernimmt mein Mann diese Arbeit auch an arbeitsfreien Tagen, aber da er beruflich sehr viel unterwegs ist, bleibt es doch meistens an mir hängen.
Ich denke aber, dass in der heutigen Zeit die Väter sehr viel mehr in die Kinderbetreuung eingebunden sind. Sie müssen daher auch manchmal diese unangenehmen Arbeiten übernehmen.
Bei uns bin es hauptsächlich ich, die die Windeln wechselt. Das liegt aber einfach daran, dass ich in Elternzeit und dementsprechend immer bei meinem Sohn bin, während mein Mann arbeitet. Dazu kommt, dass er wirklich viel arbeitet und täglich für mindestens zwölf Stunden außer Haus ist, oft auch noch zusätzlich am Wochenende. Von daher geht es natürlich nicht anders und ich wechsle die meisten Windeln.
Wenn mein Mann aber zu Hause ist, dann übernimmt er ganz selbstverständlich diese Aufgabe. Wir haben beide generell absolut kein Problem damit, Windeln zu wechseln und ekeln uns gar nicht. Von daher macht mein Mann das dann auch gerne, da er dann gleichzeitig noch auf dem Wickeltisch mit unserem Sohn herumalbern kann. Das ist ja auch irgendwo gemeinsame Zeit für die beiden und von daher möchte ich ihm diese Aufgabe auch nicht abnehmen, wenn mein Mann zu Hause ist und gerade die Hände frei hat.
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