Wer hat Angst vor dem Telefonieren und warum? Gründe?
Ich telefoniere auch nicht unbedingt gerne, aber ich habe keine Probleme mit jemandem zu telefonieren, sei es privat oder geschäftlich. Früher war ich allerdings bei geschäftlichen Telefongesprächen sehr gehemmt, was sich in meiner Ausbildung gebessert hat, weil ich dort keine andere Wahl hatte. Irgendwann gewöhnt man sich daran. Aber wenn es geht, bevorzuge ich E-Mails, da ich es dann schwarz auf weiß habe (keine Missverständnisse) und auch später noch darauf zurückgreifen kann.
Ich habe mal ein Praktikum in Japan gemacht und musste dort immer ans Telefon drangehen, wenn von den anderen Mitarbeitern gerade niemand drangehen konnte. Das war immer sehr, sehr stressig für mich, weil ich Angst hatte mich aufgrund meiner bescheidenen Sprachkenntnisse zu blamieren.
Zuhörer mag ich wie die meisten anderen auch nicht. Das kann verschiedene Gründe haben. Entweder weil ich denke, dass es den anderen nichts angeht oder weil ich es einfach höflicher finde andere nicht mit meinen Telefongesprächen zu belästigen. Ich selber finde das immer etwas grenzwertig, wenn man mit anderen Leuten in einer gemütlichen Runde zusammensitzt und dann jemand stundenlang telefoniert und dabei sitzen bleibt. Klar, wenn man nur mal eben den Pizzamann anruft, dann ist das ok. Aber wenn mich jemand nervt, weil ich seine privaten Gespräche mitbekommen muss, finde ich das einfach unhöflich und fremdschämend.
Ich denke dass es bei vielen Leuten eher eine Art Scheu ist und keine Angst. Vielleicht weil man den anderen am Hörer nicht sehen kann und man somit ganz allein aus der Stimme heraus interpretieren muss. Also man muss sich nicht nur auf den Inhalt konzentrieren, sondern auch allein von der Stimme ableiten, ob der andere freundlich ist etc. Das kann den einen oder anderen ganz schön verunsichern.
Ich sehe es auch nicht als Angst an, wenn ich den Raum verlasse um ungestört telefonieren zu können. Das hat in der Regel etwas damit zu tun, dass ich einfach nicht durch Hintergrundgeräusche gestört werden möchte und mich auf den Gesprächspartner konzentrieren möchte. Das ist für mich genauso wichtig, wie eine kurze Vorbereitung, wenn ich anrufe, weil ich von meinem Gesprächspartner etwas möchte. Mit Angst hat das nun gar nichts zu tun.
Bis vor einigen Jahren habe ich auch nur ungern telefoniert. Das lag daran, dass ich einige weniger schöne Erlebnisse hatte, mit denen ich gern aufgezogen wurde. So etwas mag nun keiner und darum bin ich weiteren potentiellen Erlebnissen, die zur Belustigung anderer dienen könnten einfach aus dem Weg gegangen.
Inzwischen ist es aber nun schon seit einigen Jahren so, dass ich auch beruflich viel telefonieren muss. So habe ich mich inzwischen daran gewöhnt zu telefonieren und tue das inzwischen auch recht gern. Vielleicht muss man sich auch einfach nur die Vorteile ins Gedächtnis rufen. So hat man eine Auskunft in der Regel schneller als wenn man sie per Mail oder gar per Brief anfordert. Außerdem ist so ein persönliches Gespräch allein von der Wirkung her auch nicht zu unterschätzen. Daher finde ich Telefonate inzwischen als sinnvoll nicht mehr beängstigend.
Angst oder Probleme mit dem telefonieren habe ich nicht. Warum auch? Der Gesprächspartner kann mich ja nicht beißen oder sonst was antun. In meiner ganzen beruflichen Laufbahn war und ist das Telefon ein wichtiges Kommunikationsgerät um meinen Arbeitsplatz zu sichern. Natürlich gibt es auch Gespräche, wo ich gerne ungestört bin. Aber das hat sicher nichts mit Angst vor dem Gesprächspartner zu tun, sondern mehr damit, dass ich mich auf das Gespräch konzentrieren muss. Ich denke, das ist bei Deinem Mann auch so.
Dennoch gibt es Menschen, die Probleme haben mit fremden Menschen zu telefonieren. Das habe ich sogar bei mir im Umfeld. Wenn mein Bruder einen Fremden anrufen muss, geht ihm die Flatter und fragt, ob ich nicht das machen könnte, weil er den Gesprächspartner ja nicht kennt. Ich hab keine Ahnung warum das so ist und wovor er Angst hat.
Ich würde nicht von Angst sprechen, aber ich schreibe auch lieber Mails oder spreche persönlich mit den Leuten. Anders ist das bei guten Freunden oder Verwandten, da rufe ich auch gerne mal an. Ich denke, dass das so ist, weil es bei Bekannten nicht so schlimm ist, wenn man nochmal überlegen muss, was man antworten soll. Bei fremden Menschen weiß man nie, wie sie reagieren und es ist mitunter unangenehm dann eine Denkpause zu benötigen.
Wenn ich allerdings wo anrufe - egal ob bei Fremden oder Bekannten - verlasse ich auch den Raum. Mir ist das einfach angenehmer und ich kann mich dann freier unterhalten.
Ich habe keine wirkliche Angst mehr vor dem Telefonieren, aber früher war es bei mir auch ganz schlimm. Genau kann ich gar nicht sagen, woran es bei mir lag, aber vermutlich hatte es auch mit meiner Schüchternheit zu tun. Als ich dann mit meiner Arbeit angefangen hatte und dort auch telefonieren musste, wurde es besser.
Auch heute ist es noch so, dass ich deutlich lieber geschäftliche Telefonate führe, wo mich am anderen Ende der Leitung niemand kennt. Im Prinzip habe ich auch bei privaten Gesprächen keine Probleme, wenn mich jemand anruft, aber selber anzurufen finde ich aus irgendeinem Grund schwierig.
Auch ich gehe lieber in einen separaten Raum zum Telefonieren. Ich mag es auch nicht, wenn mir jemand bei meinen Gesprächen zuhört. Dabei ist es mir egal, ob es private oder geschäftliche Gespräche sind.
Ich kann dabei sowohl deinen Mann wie deine Schwester gut verstehen. Ich persönlich verlasse auch immer den Raum wen ich irgendwo anrufen muss, selbst bei der eigenen Oma. Ich telefoniere extrem ungerne, und wen es irgendwie geht schreibe ich E-mails anstatt anzurufen. Ich weiß wen ich ehrlich bin auch nicht woher es kommt. Ich fühle mich selbst bei Leuten die ich kenne extrem unwohl am Telefon, weswegen ich auch Freunden nur sms schreibe.
Ich werde so nervös während dem klingeln, dass ich mich dann ständig verspreche und auch leicht stotter. Mir passiert es auch manchmal, wen ich angerufen werde das ich mich nicht traue an das Telefon zu gehen, wenn ich nicht weiß wer dran ist, und lieber weg drücke. Ich weiß das es sehr lächerlich klingen muss, aber das war schon immer so bei mir.
Ich finde es einfach schlimm, wen man die Person mit der man spricht nicht sieht. Denn dann weiß man gar nicht ob die Person es blöd findet was man sagt oder nicht. Ich finde das erkennt man viel leichter wen man jemanden auch sieht. Schrieben tue ich aber am liebsten, gerade wenn ich Absagen in jeglicher Hinsicht zu befürchten habe. Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss, und werde es auch machen. Ich denke dieses Unwohlsein (in meinen Augen ist es nicht wirklich Angst) welches manche Leute beim Telefonieren haben, kann man nur schwer verstehen, wen es einem selber nicht so geht. Wie es nun einmal meistens ist.
Ich glaube, der Trick liegt darin, dass du als Arzthelfer gearbeitet hast. Wäre schlimm gewesen, wenn du nicht hättest telefonieren können, oder. Das liegt dir quasi im Blut und ist Routine für dich.
Ich kenne das auch nur zu gut mit der Angst vor dem Telefonieren. Ich habe es heute endlich nach bestimmt zwei Monaten fertig gebracht, in der Rettungsstelle meines nächsten Einsatzkrankenhauses anzurufen, um etwas zu klären. Meinen Arzttermin bei der Endokrinologin habe ich auch noch nicht, weil ich seit bestimmt auch zwei Monaten den Anruf vor mir herschiebe.
Ich mag das Telefonieren gar nicht leiden, ich weiß auch nicht recht wieso. Wahrscheinlich, weil ich Angst habe, mich zu verhaspeln oder nicht schnell genug alles aufsage, was ich will - denn ich weiß ja auch aus Erfahrung, dass man nicht immer so viel Zeit hat, um auch noch das Telefon zu betreuen. Das ist mir persönlich immer sehr lästig, wenn ich im Krankenhaus auf Station bin und gerade was vorhabe und dann klingelt das Telefon weil Abteilung XY den Stationsarzt A. sucht. Ich kann das auch dann nicht leiden, wenn ich denen dann was erklären muss. Ich weiß nämlich meistens gar nicht, wo Arzt A ist, da er überall und nirgends ist.
Und so rufe ich auch nicht gerne anderswo an, um irgendeine Sache in Erfahrung zu bringen. Dann landet man wieder an der falschen Stelle und dann wird debattiert, wo man mich hinverbinden soll, orr schrecklich.
Ich muss sogar zugeben, dass ich selbst bei privaten Anrufen aufschrecke. Auch, wenn ich weiß, dass mich mein Freund heute wahrscheinlich anruft, dann fahre ich zusammen und kriege einen halben Herzkasper, wenn dann das Telefon doch endlich klingelt. Ich hab da Angst davor, dass es klingelt. Ein Handy klingelt immer so aus heiterem Himmel, als wenn man angeschossen werden würde. Erst ist es ewig still und auf einmal plerrt das los.
ich muss auch dauernd meinen Handyklingelton ändern, damit sich mein Gehirn nicht so an die negativen Geräusche gewöhnt und dann wirklich jeden Anruf als negativ empfindet. Das ist wie klassisches Konditionieren, wenn dann mein Handy klingelt mit einem Ton, der mich einmal erschreckt, dann erschreckt er mich immer wieder und dann habe ich Bauchschmerzen, wenn ich mein Handy klingeln höre oder auch nur daran denke. Damit diese Gefühle neutral bleiben, wechsel ich regelmäßig den Ton. Ich bin sehr schreckhaft was das betrifft - ich grusel mich vor dem Handyton mehr als vor jedem schlimmen Horrorstreifen. Ich versuche schon immer, einen möglichst sanften Ton zu finden, aber irgendwann ist jeder gruslig und mit negativen Gefühlen behaftet.
Oft gehe ich auch gar nicht ran, wenn ich angerufen werde. Also meine Banknachbarin, meine Schwestern, zugegeben, die eine oder andere Freundin, die ignoriere ich, wenn sie anrufen auf meinem Handy. Da gehe ich dann einfach nicht ran, weil ich Telefonieren hasse.
In meiner Teenagerzeit hatte ich da auch so meine Probleme mit, was telefonieren mit fremden Personen zumindest angeht. Das hatte aber denke ich auch mal sehr viel damit zu tun, dass Mama meistens immer alles geregelt hatte zu der Zeit. Mit Freunden oder Bekannten zu telefonieren, war da aber nie ein Problem. Das ging dann auch mal "Stundenlang" zum Leidwesen meiner Eltern. Mit dem Start einer Ausbildung, begann jedoch ein neuer Lebensabschnitt und ich wurde auch offener und regelte Dinge alleine. Heutzutage ist das absolut kein Problem mehr.
Man sagt ja immer, Frauen würden gerne telefonieren, aber bei mir stimmt das nur bedingt. Privat mit Freundinnen kann es schon mal eine ganze Stunde und länger werden, aber im Job dagegen telefoniere ich nicht so gerne. Da schreibe ich lieber eine E-Mail oder schicke ein Fax. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber das war schon immer so bei mir.
Wobei ich da auch unterscheide zwischen Leuten, mit denen ich öfter zu tun habe und Leuten, die ich zum ersten Mal anrufen muss, beispielsweise, wenn eine Rechnung falsch ist oder so etwas. Das nervt mich dann immer, wenn man sich zu dem jeweiligen Bearbeiter durchfragen muss. Telefoniere ich aber mit unseren Speditionen, mit denen ich öfter zu tun habe, stört mich das auch nicht, denn die Leute kenne ich ja schon und sie mich auch.
Wenn es schnell gehen muss, überwinde ich mich allerdings auch, denn ein Anruf geht ja schneller, als eine E-Mail. Zumal unsere Computeranlage kurz vor dem Totalausfall steht, was wiederum bedeutet, jede E-Mail, die ich lesen oder schreiben will, dauert ewig. Und da rufe ich dann auch lieber an, bevor ich Gefahr laufe, den PC wieder neu starten zu müssen. Aber gerne telefoniere ich trotzdem nicht, gerade wenn es Leute sind, mit denen ich noch nie etwas zu tun hatte.
Ich habe kein Problem oder Angst davor mit Fremden zu telefonieren. Im Beruf muss ich das auch stets und ständig tun. Wenn es jedoch um private Telefonate geht, gehe ich auch lieber in einen Nebenraum. Beispielsweise hat mich letztens meine Schwester angerufen und mein Freund war bei mir. Da bin ich ins Bad gegangen zum Telefonieren, einfach weil ich so ungestört reden konnte. Mein Freund fand das auch komisch und fragte mich ob ich Geheimnisse hätte. Aber es ist einfach eine Angewohnheit.
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