Buch schreiben und damit Geld verdienen
grillzange_91 hat geschrieben:Ich bin auch der Meinung, dass J.K. Rowling das beste Beispiel ist, dass man mit etwas Geduld und Wille wirklich etwas Gutes oder sogar sehr Gutes zu Stande bringen kann.
Wie hier schon dargelegt wurde hat es J.K. Rowling nicht mit "Geduld und Wille" geschafft! Rowling hat ein Sprachstudium hinter sich in welchem stilistische Mittel usw. zur Grundausbildung gehören - so gesehen baut sie auf der gleichen Grundlage wie viele bekannte Autoren (Stephen King z. B.). Und ohne Sprachenstudium oder Studium mit literarischer Anlehnung, ohne dein Werk genauer zu kennen, kommt meist nicht rum bei Jungautoren - einfach weil der Stil schlecht ist im Vergleich zu Autoren mit Vorbildung. Bücher werden allein deswegen regelmäßig von Verlagen abgelehnt.
grillzange_91 hat geschrieben:Das Wichtigste, wenn man ein Buch schreiben möchte, ist, meiner Ansicht nach, dass man schon viele Bücher gelesen hat, damit man wirklich das Gefühl bekommt, wie die Autoren arbeiten und schreiben.
Nein! Das ist einfach Quatsch, wie will man denn nur aus einem Buch heraus wissen, wie die Autoren arbeiten? Hierzu müsste man erst einmal sehr viel Hintergrundwissen habe, den Autor am besten selbst befragen können oder eine wissenschaftliche Literaturanalyse haben!
Sicherlich hilft es, wenn man viele Bücher gelesen hat, da man hier sehen kann, wie "gute Schreibe" auszusehen hat, aber allein darauf aufzubauen ist ziemlich wackelig und wenig erfolgversprechend solange man nicht Fragen wie:
- Warum hat der Autor gerade dieses stilistische Element angewandt?
- Warum kein anderes? Welches wäre besser / schlechter?
- Warum hat er diese Form / Struktur gewählt?
- Wie würde sich das auf den Erzählstil / den Spannungsbogen auswirken?
nicht ohne großartig nachzudenken beantworten kann.
Ah ja, also das, was man im Deutsch-Unterricht die ganze Zeit macht (zumindest wir tun das)... Und ich denke nicht unbedingt, dass das wirklich so wichtig ist. Zumindest glaube ich, dass man oft etwas hineininterpretiert, was vom Autor gar nicht so mit Absicht gemacht worden ist. Besonders Stilmittel sind da so eine Sache. Klar, viele werden von den Autoren beabsichtigt, aber ich denke, es gibt auch viele Sachen, die man automatisch macht, die man einfach so schreibt, weil es sich gut anhört, aber sich der Autor nicht denkt: "Nutze ich doch dieses Stilmittel."
Und da denke ich schon, dass es hilft, als Möchtegern-Autor zumindest schon mal viele Bücher gelesen zu haben, weil diese oft ein gutes Beispiel sind. Klar, die zündende Idee (wie beispielsweise J.K. Rowlings "Harry Potter") fehlt einem dann noch, und die braucht ein Autor eben auch um ein gutes Buch schreiben zu können. Und sicherlich ist für die richtige Sprache auch ein passendes Studium von Vorteil, ich denke nicht, dass es einfach ist, ein gutes Buch zu schreiben, und bei einem Studium lernt man eben viel über so ein Thema. Insofern sind diese geborenen Autoren meiner Meinung nach eher selten..
Wie bei allen kreativen Prozessen gehört neben dem Talent eben auch Übung und Schulung dazu. Am ehesten funktioniert immer der vergleich mit dem Musiker, der ja auch Tag für Tag übt um sein Instrument zu beherrschen -ähnlich ist das mit allen kreativen Prozessen, auch mit dem schreiben. Und so wie ein Musiker sich andere Musiker anhört (zum Vergnügen und zum Vergleich), so sollte ein angehender Autor auch die Bücher anderer Autoren lesen um seine eigenen Fähigkeiten zu schulen, aber auch sein Auge für das geschriebene zu schärfen.
Ich habe schon einmal mit einer Mitschülerin in unserem Literaturkurs ein Buch geschrieben und weiß daher, wie schwierig es ist, ein solches Werk abzuliefern. Wir haben für unsere 125 Seiten eine recht gute Note bekommen und waren darauf auch sehr stolz, aber mit einem richtigen Autorenbuch kann man das nicht vergleichen.
Wir haben uns auch am Anfang gefragt, wie wir ein Buch schreiben sollen. Ich denke, dass die wichtigsten Schritte bereits vor dem eigentlichen Schreibvorgang festgelegt werden müssen. Es gibt zwar einige, die einfach drauf losschreiben und schauen, wie sich alles entwickelt, aber ich finde, dass ein einigermaßen erkennbares Konzept im Vorfeld vereinbart werden sollte.
Alles beginnt mit der eigentlichen Idee. Man braucht eine Anregung, die einem überall im Alltag begegnen kann. Wir haben unser Buch an den Klassiker "Harold und Maude" angelehnt und haben es in eine andere Zeit versetzt. Je mehr Ideen das Buch begleiten, desto facettenreicher wird es.
Danach beginnt die Ordnung der einzelnen Handlungsstränge. Man muss sie in die richtige Reihenfolge bringen oder in eine, die einem am besten gefällt. Es sollte nur alles am Ende einigermaßen Sinn machen.
Dann begann bei uns das Konzept der einzelnen Charaktere. Wer wird der Hauptcharakter? Wem schreibe ich welche Eigenschaften zu? In welchem Verhältnis stehen die Personen zueinander? Wie soll die Welt aufgebaut sein? Welche Ideale spielen in ihr eine Rolle? All diese Fragen haben wir aufgeschrieben und geordnet.
Schon allein diese Feinarbeit hat uns rund zwei bis drei Monate gekostet, bevor es an das eigentliche Schreiben ging. Der Schreibstil ist bei einer Person immer anders. Man sollte schon an ihm arbeiten und ihn verfeinern, damit die Leser nicht vor den Kopf gestoßen werden und keine Lust mehr auf das Buch haben. Natürlich ist die Sprache eines Schülers noch nicht so ausgereift, wie die eines richtigen Autors, aber auch wir haben in der Zeit gelernt, an unserem Schreibstil zu arbeiten und haben wertvolle Informationen gesammelt.
Ich kann jedem nur empfehlen auch einmal selbst die Feder in die Hand zu nehmen und ein Buch zu schreiben. Der erste Versuch wird zwar kein Harry Potter, aber es ist schon mal ein Anfang.
Leider hört das "Buch schreiben" ja nicht beim Schreiben auf, sondern fängt eigentlich bei der Suche nach einem Verlag erst richtig an. Ganz am Anfang hat hier jemand geschrieben:
Schlimm ist, dass diese die Verlage quälen - meine Freundin hat mal zu ihrer Schulzeit ein Praktikum in einem Verlag gemacht. Die werden dauernd mit dämlichen Manuskripten bombardiert weil jeder meint ein toller Autor zu sein und gehen meist in den Müll oder zurück an den Absender. Die Quote liegt locker bei 85 - 95 %.
Das mag ja stimmen, aber trotzdem ist es nicht leicht, als Autor einen Verlag zu finden, der ein Erstlingswerk druckt, und wenn man nicht wenigstens Vorkasse zahlen kann, dann schon gar nicht.
Ich kenne eine Jungautorin aus naher Verwandtschaft, die inzwischen einen Phantasieroman mit mehr als 600 Seiten abgeschlossen hat. Es mag sein, dass das Buch keine Goldgrube ist, schlecht ist es jedoch auch nicht. Da sie aber noch Schülerin ist, kann sie schlecht eine Anzahlung von mehreren Hundert oder sogar Tausend Euro leisten. Anfragen an Verlage waren bisher ziemlich enttäuschend.
Und so steht dieses schöne Buch immer noch in ihrem Regal, wurde inzwischen von Freunden gebunden und ein wenig illustriert, und bleibt wohl erstmal das einzige Exemplar... es sei denn, es wird irgendwann man zufällig beim Jungautoren-Wettbewerb ausgezeichnet oder sie überarbeitet es noch einmal, wenn sie genügend Startkapital hat. Ich empfinde den Einstieg in die Herausgabe eines Buches jedenfalls als recht schwer.
Ein Buch zu schreiben ist gar nicht so schwer, wenn man die Zeit dazu hat. Die fehlt mir zur Zeit. Das Veröffentlichen des fertigen Werkes stellt dann auch kein Problem mehr da. Es gibt genug Verlage, die Bücher veröffentlichen. Dann allerdings gegen Bezahlung. Etwa 2000 Euro nehmen sie für ein Buch.
Natürlich würde ein entsprechendes Studium helfen, ein gutes Buch zu schreiben. Aber es gibt auch gute Bücher, die von jungen Autoren geschrieben wurden und trotzdem ziemlich populär sind (z.B. Nijura, die Autorin war 15 Jahre alt)
Ich selbst hatte vor einiger Zeit eine ziemlich gute Idee und seit zwei Monaten recherchiere ich, um dann daraus einen Roman zu machen. Mit Hilfe von Freunden und Bekannten hoffe ich, dass daraus hinterher etwas wird. Auf jeden Fall macht es mir Spaß und ich finde, es lohnt sich, auch wenn ich es nicht veröffentlicht bekomme.
Wer in einem Verlag veröffentlicht, der Geld vom Autor verlangt, der muss definitiv zuviel Geld haben. Solche Firmen heißen auf Englisch vanity press. Also frei übersetzt, man lässt da durch den Druck seine Eitelkeiten bedienen. Natürlich gibt es Texte wie zum Beispiel lyrische Texte, die sich so schwer verkaufen, dass man damit fast nie einen Verlag finden wird. Da mag das schon verführerisch sein, Geld für die Veröffentlichung zu zahlen, wenn man nur wegen dem Zeitgeist scheitert.
Aber ich kenne auch persönlich jemanden, der ist zu so einem Druckkostenzuschussverlag gegangen um seine Biografie zu veröffentlichen, obwohl die Person weder berühmt noch überdurchschnittlich interessant ist. Ein Schicksalsschlag, den man verarbeiten will reicht halt nicht, dass das Erzählte zum Bestseller wird. Das Schicksal von Otto Normalverbraucher nebenan mag zwar im Dorftratsch von gewissem Interesse sein, weil man die Person etwas kennt. Manchmal hatte es auch was gutes, dass früher solche Werke gar nicht erst auf den Markt gekommen sind.
Ein Studium muss man nicht unbedingt haben. Astrid Lindgren ist zum Beispiel so ein Fall. Ihre Geschichten haben Millionen bezaubert, dennoch hat sie gerade zehn Jahre Schulbildung hinter sich und kein Studium. Sie hat zwar als Mitarbeiterin bei einer Zeitung und als Sekretärin viel mit Texten zu tun gehabt, aber Schreiben konnte sie trotzdem besser als tausende Andere. Wobei sie heute auf dem Buchmarkt womöglich auch schlechte Chancen hätte, wäre sie heutzutage Jungautorin.
Das Problem am Buch Schreiben ist ja auch, dass es mit dem Schreiben der Erzählung oder des Sachtextes alleine nicht getan ist. Man muss auch einen Verlag davon überzeugen, dass der Text nicht nur schön ist, sondern auch gut verkäuflich. Der Verlag will ja auch was davon haben, wenn er einen Jungautor bekannt macht. Letztlich sind Verlage nämlich keine gemeinnützigen Hilfsorganisationen, sondern Wirtschaftsunternehmen. Um seinen Text anzubieten muss man eine spezifische Art Bewerbung für sich und sein Buch schreiben und nicht jeder der toll erzählen kann, kann auch sich selbst und sein Buch gut verkaufen. Und selbst wenn das gelingt heißt das nicht, dass der Verlag den Text den er schön findet auch druckt. Wenn man Pech hat, hat kurz vorher jemand anderes einen Text im gleichen Genre abgegeben, der schon Hausautor im Verlag ist und dann will man seinem Zugpferd natürlich keine Konkurrenz im eigenen Hause machen.
Neben dem Grund, dass das Buch nicht gut genug ist, gibt es noch zig andere Gründe, warum das Buch nicht gedruckt wird. Dass also bei Harry Potter nicht sofort alle zugeschlagen haben, wundert mich nicht. Es hat ja kein Verlag die notwendige Kristallkugel im Schrank um vorher zu wissen, was ein Erfolg ist und was ein Flop wird. Da findet man mehrere Autoren, die es nicht sofort geschafft haben. Auch Tanya Stewner hat es eine Weile erfolglos probiert, als Erstlingsautorin ihre Liliane Susewind an den Verlag zu bringen. Heute werden ihre Bücher in zig Sprachen übersetzt und viele Mädchen lieben sie und ihre Geschichten. Nur weil man Ablehnungen kassiert, heißt das nicht zwangsläufig, dass man als Autor nichts taugt.
1. Eine gute Idee
2. Guter Schreibstil (das ist meiner Meinung nach das Wichtigste)
3. Geduld, Ausdauer, Disziplin
Einen ganz entscheidenden und damit extrem wichtigen vierten Punkt haben Sie übersehen: Man braucht unbedingt einen engagierten, möglichst gut vernetzten Literaturagenten.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-18701-10.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3298mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Lohnen sich Asien Fonds? 4360mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5804mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen
- Geld verdienen mit medzinischen Studien - was meint Ihr? 17337mal aufgerufen · 16 Antworten · Autor: Midgaardslang · Letzter Beitrag von winny2311
Forum: Geld & Finanzen
- Geld verdienen mit medzinischen Studien - was meint Ihr?