Kindern aus der Nachbarschaft ständig Kinobesuch bezahlen?
Generell halte ich nichts davon übertrieben geizig zu sein und ich zahle auch hin und wieder für andere Kinder mit (sei es nun bei einem Eisdielenbesuch oder einem Gang ins Kino). Allerdings eben nur hin und wieder, regelmäßig könnte ich mir das ehrlich gesagt weder vorstellen noch leisten. Schließlich ist so ein Kinobesuch auch nicht gerade günstig und meistens legt man ja doch für Popcorn, Nachos oder Getränke nochmal ordentlich was drauf.
Aber entweder ist es bei deiner Freundin dann finanziell gesehen wohl doch nicht so eng oder sie hat einfach Spaß an der Sache? Ich finde es allerdings von den Nachbarn eher grenzwertig, man kann sich doch wenigstens mal revanchieren? Oder zumindest ein Dankeschön loswerden? Ich jedenfalls hätte an deren Stelle wohl ein ziemlich schlechtes Gewissen und würde meinen Kindern den Eintritt entweder selbst bezahlen oder sie eben nicht immer mitgehen lassen. Wenn eines meiner Kinder mal zu einer solchen Unternehmung mitgenommen wird biete ich im Vorfeld immer an das selbst zu zahlen. Wird das dann abgelehnt und das Kind kommt dennoch mit vollem Geldbeutelchen wieder kann ich dann auch nichts dafür. Aber ein doofes Gefühl bleibt immer, von daher kann ich so garnicht nachvollziehen, wie andere das als quasi selbstverständlich betrachten können.
Mir ist das früher passiert, dass meine Gutmütigkeit von einer Nachbarin ausgenutzt wurde. Wir hatten uns einmal über das kommende Wochenende unterhalten und ich erzählte ihr, dass ich mit meinem Sohn in den Zirkus gehen möchte. Sie meinte dann, sie hätte leider keine Zeit und ob es mir etwas ausmachen würde, ihre Kleine mitzunehmen. Für mich war das kein Problem und das Mädchen war auch wirklich sehr brav.
Als ich sie heimbrachte erzählte sie ihrer Mutter gleich, dass sie sogar noch ein Eis im Zirkus gegessen hat. Die Mutter machte jedoch keinerlei Anstalten, mir Geld für den Zirkusbesuch oder für das Eis zu geben. Da ich noch einkaufen wollte und es deshalb eilig hatte, habe ich auch nichts gesagt. Aber auch in den nächsten Tagen hat sie das Thema nicht mehr angeschnitten und ich hatte es dann auch irgendwann vergessen.
Die Kleine hat sich häufig draußen mit meinem Sohn getroffen und die Kinder haben gemeinsam draußen gespielt – meist auf der Straße in unserem Baugebiet. Wenn sie Durst hatten, sind sie aber immer zu uns gekommen. Gegen ein bisschen Wasser und Saft ist ja auch nichts zu sagen, irgendwie ging es mir dann aber doch ums Prinzip und ich habe die Kleine gefragt, warum sie denn nicht mal zu ihr rübergehen zum Trinken. Da sagte sie mir glatt, ihre Mama hätte gemeint es wäre ihr zu teuer dauernd Saft zu kaufen und sie darf auch niemanden mitbringen wenn sie etwas trinken möchte.
Da ist mir dann doch mal der Kamm geschwollen und ein paar Tage später habe ich die Nachbarin darauf angesprochen. Sie sagte zu mir, ich soll mich nicht so anstellen, schließlich würde mein Mann gut verdienen. Da könnte ich mir die paar Tropfen Saft doch wohl leisten! Naja, wer schon mal durstige Kinder im Sommer im Haus hatte, wird verstehen dass „ein paar Tropfen“ reichlich untertrieben ist. Ich dachte in dem Moment wirklich, ich bin im falschen Film. Natürlich hat mein damaliger Mann nicht schlecht verdient, aber darum geht es doch überhaupt nicht.
Mein jetziger Ehemann und ich sind finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet, aber wir würden nie auf die Idee kommen unsere Kinder zum Trinken oder für Unternehmungen zu anderen Leuten zu schicken, um Geld zu sparen. Wenn wir uns Zirkus oder ähnliches nicht leisten können, dann müssen unsere Kinder eben lernen darauf zu verzichten bzw. darauf zu warten dass wir für eine besondere Unternehmung sparen. Natürlich füttern wir sämtliche Freunde und Freundinnen unserer Kinder mit durch, wenn sie bei uns zu Besuch sind. Wenn unsere Kinder bei ihren Freunden sind bekommen sie dort aber genauso Essen, Getränke und ein Eis oder ähnliches. Ich finde, solche Dinge sollten auf Gegenseitigkeit beruhen und dann ist auch ein finanzierter Kinobesuch mal in Ordnung. Ein Dauerzustand sollte das aber nicht werden.
An ihrer Stelle würde ich mich schon fast ausgenutzt fühlen, wenn sich die Eltern der Nachbarskinder noch nicht einmal dafür bedanken oder die Kinder Deiner Freundin mal ins Kino einladen. Man kann das mal machen, aber zwei Mal im Monat finde ich schon sehr übertrieben, auch wenn die Kinder gut befreundet sind, dann kann man sich mit dem Bezahlen ja auch abwechseln. Ich hätte das Gefühl, die Eltern nutzen diese Gutmütigkeit einfach aus und die Kinder denken sich vielleicht selber noch nicht einmal etwas dabei, sondern genießen nur einen schönen Tag im Kino, aber auf Dauer würde ich das nicht mitmachen.
Oh ja, die Phase mit dem "ins Kino gehen" kommt auch irgendwann im Leben. Dabei stellt es sich immer sehr schwer dar, weil die Kinder selbst natürlich kein Geld verdienen und somit auf die Eltern aus ist. Natürlich wollen die Kinder meistens nicht alleine ins Kino, sondern mit einem Sandkastenfreund. Das Problem was sich da stellt, wenn jemand eingeladen wird, muss man für ihn auch die Karten bezahlen, so doof es klingt.
So war es auch in meiner Kindheit. Wenn ich ins Kino wollte und verschiedene Leute eingeladen habe, so hat mein Vater letztendlich auch für diese Kinder das Kinoticket bezahlt, sodass die sich keine Sorgen machen mussten bzw. die Eltern von denen. Dennoch fand es mein Vater als völlig in Ordnung, weil es demnächst so ist, dass die mich zum Kino einladen und mir dann auch die Tickets bezahlen. Es ist also zusagen ein "Nehmen und Geben", sodass ich es auch völlig in Ordnung finde.
Natürlich sollte dies auch ein Gleichgewicht bleiben. Wenn man wirklich nur selbst die Tickets bezahlt und die Nachbarskinder nie ins Kino gehen und das eigene Kind mitnehmen und für die Tickets bezahlen, dann sollte man auch eingreifen. Man ist schließlich nicht die freie Bank, die alles für jeden bezahlt. Das ist auch in gar keiner Hinsicht geizig. Entweder es herrscht die Devise "Geben und Nehmen" oder man lässt es komplett. Es kann natürlich die Alternative dann sein, dass die Nachbarskinder das Geld von ihren Eltern bekommen. Ansonsten sollte man es auch ablehnen, dass Nachbarskinder mitkommen, da man schließlich nicht 2x im Monat für fremde Menschen ständig Geld ausgeben kann, wenn sie es selbst, für das eigene Kind, auch nicht machen!
Lade ich fremde Kinder als Freunde meiner eigenen Kinder ins Kino ein, dann würde ich eigentlich erwarten, dass die Familie meine Kinder auch irgendwann einlädt. Das ist für mich auch irgendwie selbstverständlich, schließlich ist Kino nichts günstiges, wie du schon schreibst. Ich weiß jetzt nicht, ob die Kinder auch Snacks bekommen oder so, aber schon allein der Film kostet je nach Uhrzeit 5 bis 8 Euro. Ich vermute mal, dass die Kinder nur am Nachmittag gehen dann sind das immerhin 5 Euro pro Person und für die Snacks auch gleich nochmal, dann ergibt das an die 40 Euro für die vier Kinder. Das ist meiner Meinung nach schon sehr happig und das würde ich nicht einfach so für fremde Kinder ausgeben, ohne das meine eigenen Kinder etwas davon zurückbekommen.
Auch kann ich den Standpunkt deiner Bekannten nicht so ganz nachvollziehen, denn sie spricht von einer Unternehmung. Klar finde ich es auch gut, wenn Kinder mit Freunden etwas unternehmen und ich würde auch versuchen meinen Kindern gewisse Unternehmungen zu finanzieren. Aber ist Kino wirklich eine Unternehmung? Ich finde an sich eher nicht, denn die Kinder sitzen einfach nur da und reden auch nicht miteinander oder so. Wenn deine Bekannte einfach nur möchte, dass ihre Kinder auch Zeit mit anderen Kindern verbringen, dann kann man das auch auf andere, kostengünstigere Weise tun, so sehe ich das zumindest.
Wenn ich die Nachbarskinder nun schon einmal oder zweimal eingeladen hätte, ohne das die Eltern was sagen oder meine eigenen Kinder auch mal einladen, dann würde ich die Nachbarskinder auch unter keinen Umständen nochmal einladen und ich würde dann auch nicht wollen, dass meine Kinder ins Kino gehen, wenn die Nachbarskinder da sind. So häufig müssen Kinder meiner Meinung nach auch nicht ins Kino gehen und wenn die Nachbarskinder gerade irgendwie zum Spielen da sind oder so, dann würde ich meinen Kindern auch einfach sagen, dass sie es während dieser Zeit bitte unterlassen sollen, nach dem Kino zu fragen.
Ins Kino kann man dann wann anders gehen, wenn die Nachbarskinder eben gerade nicht da sind. Man kann das dann entweder mit Freunden machen, die sich auch revanchieren oder aber, man geht alleine, im Kino ist das letztendlich doch eh egal. Aber mir wäre das einfach zu viel Geld und selbst wenn ich nicht knapp bei Kasse wäre, würde ich jetzt nicht einfach irgendwelche fremden Kinder sponsern, die Wohlfahrt bin ich schließlich nicht. Und ob diese Kinder dann ein guter Umgang für meine eigenen sind, würde ich auch in Frage stellen, denn wenn die Eltern dieser Kinder auf solche finanzielle Ungerechtigkeiten nicht reagieren, frage ich mich was vielleicht in der Erziehung noch vernachlässigt wurde.
Zunächst finde ich, dass Deine Bekannte wohl selbst wissen sollte, was sie tut und wie sich das für sie auswirkt, speziell auf ihre finanziellen Belange. Es kann aber natürlich sein, dass mehr dahintersteckt als nur ein gutgemeinter Gedanke, den eigenen Kindern und deren Freunden etwas Schönes zu ermöglichen, das kann ich aber nicht beurteilen, weil ich die Dame nicht kenne und ich diese einzelne Anekdote als zu wenig für weitere Gedankengänge in dieser Richtung empfinde. Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Bekannte sich mit diesen Kinoaktionen selbst schadet, dann solltest Du vielleicht doch noch einmal mit ihr reden, möglicherweise mit einer konkreten Rechnung und dem Hinweis, dass es für die Kinder doch schon toll ist, wenn sie einmal im Monat alle zusammen ins Kino gehen dürfen, was wohl schon deutlich häufiger wäre als andere Kinder das ermöglicht bekommen.
Mir kommt es nun allerdings ehrlich gesagt weniger so vor als würde Deine Bekannte ihren Kindern Freundschaften erkaufen, sondern ich habe eher den Eindruck als wollte sie etwas anderes mit dieser Großzügigkeit erreichen. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass es ihr – möglicherweise unterbewusst – um ihr eigenes Ansehen oder ihr Ego geht, dass sie Anerkennung damit erhalten will, vielleicht auch Zuneigung. Und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass Deine Bekannte glaubt, dass andere Eltern das genauso machen würden wie sie, auch, wenn sie das sagt. Vermutlich soll diese Aussage lediglich eine Bescheidenheit ausdrücken und sicherlich weiß sie, dass sie weit und breit die einzige Mutter ist, die großzügig Kinogänge ermöglicht.
Dass sich die Eltern der Kinder, die Deine Bekannte mit ins Kino einlädt, sich nicht für diese Einladungen bedanken, finde ich traurig, aber nicht sonderlich verwunderlich, was ich wiederum bedauerlich finde. Aber mir scheint, als handle es sich hierbei um eine Entwicklung der heutigen Zeit, denn ich erlebe es nicht selten, dass auch für größere Hilfeleistungen kein Dank gezeigt wird, für kleinere aber schon gleich gar nicht. Das ist zwar eine bittere Nebenerscheinung dieser ganzen Geschichte, aber diesem Punkt würde ich noch die geringste Bedeutung beimessen, weil ich es nachvollziehen könnte, dass dieser Dank der anderen Eltern für Deine Bekannte nicht ausschlaggebend dafür ist, die Kinder dieser Eltern weiterhin ins Kino einzuladen. Ich würde das übrigens auch nicht voraussetzen, denn ich wüsste nicht, weshalb die Kinder hier die Leidtragenden des unhöflichen Verhaltens ihrer Eltern sein sollten.
Ich kann es absolut nicht verstehen, warum diese Frau die Kinder der Nachbarschaft ständig ins Kino einlädt. Immerhin ist Kino heutzutage wirklich nicht gerade günstig und dreißig Euro wird man dann sicherlich ausgeben müssen, wenn man allen Kindern den Besuch ins Kino bezahlt. Und wenn das mindestens zweimal monatlich geschieht, dann ist das doch sehr viel, wie ich finde.
Dass die Frau ihren Kindern gerne hin und wieder einen Besuch im Kino bezahlt, finde ich völlig in Ordnung. Jedoch finde ich, dass die Kinder nicht gerade dann ins Kino gehen müssen, wenn ihre Freunde da sind. Stattdessen reicht es doch völlig aus, dass die Kinder der Frau einmal monatlich ins Kino gehen, wenn eben gerade kein Besuch im Haus ist. Dann kann die Frau am besten gleich von dem gesparten Geld mitkommen.
Mit den Freunden kann man auch ganz andere Sachen unternehmen, die kostenlos sind. Sie könnten sich beispielsweise zu Hause Filme anschauen oder einfach draußen spielen. Somit sehe ich es auch gar nicht ein, warum die Kinder dann ausgerechnet dann ins Kino gehen müssen, wenn Besuch da ist.
Ab und zu die Freunde der Kinder zu irgendwelchen Unternehmungen einzuladen, finde ich eigentlich sehr nett. Allerdings sollte das auf keinen Fall mehrmals im Monat passieren, da man so auch einfach nur ausgenutzt wird, wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Stattdessen reicht es, wenn man die Freunde zu Unternehmungen mitkommen lässt, wenn die Familie ohnehin gerade einen Ausflug machen sollte. Jedoch sollten das eben auch nur etwa alle zwei bis drei Monate vorkommen, was eigentlich auch viel ist.
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