Falsche Katze begraben und jetzt?
In einem kleineren Ort in der Nähe meines Wohnortes trug sich folgendes zu: Es war ein ganz normaler Wochentag und schon sehr dunkel, als es an der Haustür von Familie W. schellte. Vor der Tür stand eine aufgeregte Nachbarin mit Tränen in den Augen und erzählte, dass gerade W's Katze überfahren worden sei. Die Katze würde tot auf der Straße liegen.
Familie W hatte die treue Katze bereits 17 Jahre lang. Die Katze war immer sehr achtsam im Straßenverkehr gewesen und war daran gewöhnt. Deshalb konnten sie solch einen tragische Tod nicht fassen. Völlig platt gefahren lag sie nun auf der Straße. Solch ein Ende hatte sie nicht verdient. Herr W entschied sich dafür, die Katze sofort zu begraben. Einen Rhododendren-Busch, den er sowieso entfernen wollte, riss er aus dem Boden und machte das entstandene Loch tiefer. Nun legte er die verstorbene Katze hinein. Die vierköpfige Familie umringte das frische Grab ihres Lieblings mit Kerzen in den Händen und vergoss heiße Tränen. Ihre guten Wünsche sollten das Kätzchen in den Katzenhimmel begleiten. Schweren Herzens gingen sie dann ins Bett, konnten aber nicht schlafen.
Am darauffolgenden Morgen sah Frau W aus dem Küchenfenster in den Garten. Von hier aus konnte sie das frische Grab genau sehen. Ihr Augen weiteten sich und sie staunte über das was sie sah. Ihre Katze saß auf dem frischen Erdhügel und wischte den Morgentau aus ihrem Fell. Sie hatten also gestern im Dunkeln eine fremde Katze feierlich begraben. Nun geht es darum, wer die Katze wohl vermisst? Das wird eine schwere Frage. Denn ich weiß nicht, ob Familie W einfach eine Katze, die ihnen nicht gehört, begraben darf, oder? Andererseits ist es auch nicht gestattet, Tiere – auch im eigenen Garten nicht – im Erdreich zu vergraben. Was könnte Familie W jetzt machen? Sie können zwar nachweisen, dass die Katze in der Dunkelheit so aussah wie ihre, aber wird ihnen das jemand glauben?
Familie W könnte doch die Katze einfach wieder ausgraben und zu einem Tierarzt fahren. Dass man eine Katze nicht begraben darf, das stimmt nicht unbedingt, es kommt darauf an, wo die Familie wohnt. Verboten ist das in einigen Orten und in einigen Ortschaften ist es erlaubt. So pauschal ist diese Behauptung Unsinn. Und wenn es erlaubt ist, dann dürfen sie das sehr wohl. Und warum soll man einer fremden Katze nicht die letzte Ehre erweisen dürfen? Ich denke nicht, dass die Besitzer der Katze etwas dagegen hätten. Ich denke, die Besitzer werden froh sein, wenn sie überhaupt hören, was mit der Katze passiert ist und sie nicht einfach so vom Erdboden verschwunden ist.
Normalerweise kennt man ja auch die Katzen in der Nachbarschaft und ansonsten sollte man dort vielleicht mal herum fragen, ob jemand seine Katze vermisst. Die Katze wird ja nicht weit gelaufen sein, sondern in der näheren Umgebung wohnen. Vielleicht gibt es ja auch Flugblätter mit einem Foto von der Katze darauf, woraufhin man sich dann an den Ersteller wenden könnte und nachfragen könnte. Vielleicht sollte sich die Familie auch mal an Tasso wenden und dort nachfragen.
Merkwürdige Geschichte. Ich meine, es ist kein Wunder, wenn man eine platt gefahrene Katze nicht so wirklich identifizieren kann, aber eigentlich erkennt man seine eigene Katze doch leicht. Ich denke nicht, dass diese Katze wirklich 1 zu 1 aussah, wie deren Katze. Da hat wohl die Trauer mehr verursacht als man denkt, nämlich eine nicht gründliche Untersuchung, ob es sich wirklich um die eigene Katze handelt.
Nun ja, dass man Katzen auch nicht vergraben darf, ist völlig falsch. Man darf auch Tiere vergraben, nur halt an bestimmten Orten. Wenn es der eigene Garten war, spricht glaube ich meines Erachtens nichts dagegen, weil das Grundstück ja eh einem selbst gehört, oder liege ich hier falsch? Zumindest gibt es sonst natürlich sogar Tierfriedhofs, wo man die Tiere vergraben kann, aber dies wahrscheinlich auch noch "Miete" kostet. Falsch finde ich es zumindest nicht, wenn man das eigene Haustier die letzte Ehre erweisen möchte. Ich finde es sogar toll, schließlich hat das Tier eine lange Zeit miterlebt und war immer mit dabei.
Zum Fall selbst, würde ich, wie mein Vorredner bereits gesagt, die Katze einfach nochmal ausgraben, so grausam es auch ist und nochmal zum Tierarzt bringen oder jemand, der sich damit auskennt. Ansonsten würde ich mich mal in der Nachbarschaft erkundigen, ob nicht jemand noch eine Katze vermisst. Wenn dies der Fall sein sollte, kann man mit diesem Nachbar natürlich dies in Ruhe klären. Ich denke nicht, dass der Nachbar direkt die Polizei rufen wird, sondern es eher verstehen wird, wie man gehandelt hat. Womöglich wird es eine Umgrabung geben, oder der betroffene Nachbar ist einverstanden, wenn das Grab dort bleibt, wo es ist, insofern man das selbst auch noch möchte.
Ich würde erst mal gar nichts tun, aber die Augen und Ohren aufhalten, ob irgendwo eine Katze als vermisst gesucht wird. Wenn man so etwas entweder durch einen Aushang oder durch Hörensagen erfährt, würde ich mich mit dem Betroffenen in Verbindung setzen und die Geschichte wahrheitsgetreu erzählen. Derjenige wird es glauben und vielleicht sogar froh sein, dass er die Arbeit und Kosten mit der Beerdigung nicht mehr hat. Er wird nicht denken, dass du die Katze überfahren hast, denn dann hättest du dich ganz sicher nicht gemeldet.
Ich wundere mich nur ein bisschen, dass du die Katze nicht erkannt hast. Auch wenn sie platt gefahren war, könnte man sie doch an der Musterung erkennen, die ist ja doch bei allen Katzen sehr individuell.
Wenn W der Meinung ist, dass er keine Katzen begraben darf, wenn sie tot sind, wundert es mich ein wenig, dass er keine Skrupel hatte seine eigene Katze zu begraben, aber bei einer fremden Katze sich da Gedanken macht.
Ich würde gar nichts machen. Auch würde ich die Katze nicht wieder ausgraben. Wenn die Katze tief genug begraben ist, dann kann man Blumen auf dieses Grab pflanzen und gut ist. Sollte W irgendwo hören, dass eine Katze vermisst wir, kann er ja diese beschreiben. Aber ein halb verwestes Tier ausgraben käme für mich nicht in Frage. Das Tier ist tot und da hat wohl keiner irgendwas dagegen, wenn man diese "Fundsache" unterschlägt. Strafbar hat W sich nur gemacht, wenn er in einem Wasserschutzgebiet wohnt. Aber da wäre es egal gewesen, ob es sein eigenes oder ein fremdes Tier ist.
Und diese Geschichte soll wirklich so passiert sein? Hört sich eher an, wie ein Märchen, wenn man deinem Erzählstil so liest. Aber nun ja, angenommen es ist so geschehen, was könnte Familie W nun machen?
Ich würde da erst einmal gar nichts machen. Ich wundere mich nur, wie man seine eigene Katze, die man 17 Jahre lang hatte, nicht mehr erkennt. Auch wenn sie platt auf der Straße gefunden wurde, würde ich doch annehmen, dass man es schon noch irgendwie erkennt, ob es sich um die eigene Katze handelt. Aber wenn es nun wirklich eine fremde Katze war, dann würde ich sie da belassen, wo sie nun ist. In ihrem Erdloch, wird es ihr wohl am besten ergehen. Was nützt es nun, die Katze eventuell wieder heraus zu graben, und damit dann in der Nachbarschaft umher irren, in der Hoffnung, dass man den richtigen Besitzer findet. Vielleicht hatte sie auch gar keinen Besitzer, sondern war eine wilde Katze. Hatte sie denn ein Halsband um?
Falls sich irgendwann einmal jemand finden sollte, dem diese Katze gehört, so kann Familie W das ja auch zu geben, dass die Katze wahrscheinlich bei ihnen im Garten vergraben liegt. Der richtige Besitzer der Katze, sollte dann froh sein, dass sich Familie W aus Versehen der Katze angenommen hat, und sie begraben hat. Wenn sie irgendeiner Straßenreinigungsmaschine zum Opfer gefallen wäre, wäre es wahrscheinlich nicht so schön gewesen.
Ob man es nun darf, oder nicht, Tiere im eigenen Garten zu begraben, wäre mir egal. Wohin sollte ich denn sonst mit einem Tier, dass ich geliebt habe? In den Müll? Und da Familie W ja angenommen hat, dass es sich um ihre Katze gehandelt hat, finde ich es in Ordnung, wenn sie die Katze bei sich im Garten vergraben haben. Und ich würde da erst einmal Gras drüber wachsen lassen - im wahrsten Sinne des Wortes. Entweder es meldet sich mal jemand zu dem Vorfall, oder nicht.
@anlupa, ich habe die Katze nicht überfahren und es war auch nicht meine Katze. Aber es war schon sehr dunkel und wenn beide Katzen vielleicht noch schwarz waren, eventuell mit weiß, kann das im Dunkel schon mal täuschen.
@Dennus, für das Begraben deines Haustieres im eigenen Garten musst du einen Antrag beim zuständigen Veterinäramt stellen. Und wie schon geschrieben, darf es kein Wasserschutzgebiet sein.
@Diamante, W war nicht der Meinung, dass er die Katze dort nicht begraben durfte. Er hatte praktisch keine Ahnung von den Bestimmungen. Es war mein Ansicht, dass das Gesetz es nicht gestattet. Ich meinte, mal so etwas gelesen zu haben, als die BSE-Krise war. Die EU hatte damals etwas geändert.
An W´s Stelle würde ich mir jetzt keine so großen Gedanken machen und einfach abwarten, ob etwas passiert und wenn ja, was. Es kann ja sein, dass niemand eine Katze vermisst, dann wäre der Fall für mich erledigt und wenn sie jemand vermisst, dann kann man immer noch die ganze Geschichte erzählen. Ich denke der Besitzer der toten Katze würde das, was W getan hat uch nicht verurteilen, da er mit bestem Wissen und Gewissen gehandelt hat.
Ausgraben würde ich die halbverweste Katze somit auch nicht. Erst, wie gesagt, wenn jemand danach fragt, würde ich dementsprechend handeln.
Anzweifeln würde ich die Geschichte definitiv nicht. Gerade, wenn heftige Emotionen im Spiel sind, oder auch einfach, wenn es dunkel ist, kann man zwei ähnlich aussehende, tote Tiere doch verwechseln. Sicher erkennt man seine eigene Katze, beispielsweise auch an ihrem Verhalten und an ihrem Gang. Aber diese Aspekte gibt es bei einem toten Tier nicht. Und wenn das tote Tier in einem grauenvollen Zustand ist, weil es mehrfach überfahren wurde, dann kann man es noch weniger eindeutig identifizieren.
Wie ich in der Situation reagiert hätte? Ich hätte wohl Flugblätter ausgehängt, in denen ich darüber informiert hätte, dass eine tote Katze gefunden wurde. Ich würde den Ort des Fundes und das Aussehen der Katze beschreiben. Vielleicht würde sich dann jemand melden, der eine Katze mit diesem Aussehen schon länger vermisst. Dann hätte die Person immerhin eine relative Gewissheit, was passiert ist. Und ein plötzlicher Schock wäre es wohl auch nicht, wenn man sofort darüber informiert, dass die Katze tot aufgefunden worden ist.
Was aber dann passiert? Ob die Person es einem übel nimmt, dass man die Katze schon beerdigt hat? Ich denke, das ist von Person zu Person sicher unterschiedlich. Aber letztendlich ist nun einmal geschehen, was geschehen ist. Wenn man erzählt, wie es zu der Verwechslung kam, dann stehen, das denke ich jedenfalls, die Chancen auch ganz gut, dass einem der Besitzer der Katze das nicht übel nimmt.
Und wenn dann der richtige Besitzer des Tieres ermittelt wurde, könnte man sicherlich auch gemeinsam besprechen, ob eine Exhumierung durchgeführt werden sollte, oder nicht. Wenn nicht, dann würde ich dem Besitzer erlauben, das Grab im Garten ab und zu besuchen zu kommen, insbesondere, wenn auch Kinder im Haushalt sind. Wenn man in einer gemeinsamen Nachbarschaft wohnt, sollte das nicht so schwierig sein, denke ich.
Ein wenig seltsam ist es dann zwar schon, wenn man ein fremdes Katzengrab im eigenen Garten hat und der Besitzer der Katze dann ab und zu vorbeikommt, aber schlimm ist das ja nun nicht. Mich würde es jedenfalls nicht so sehr stören. Das Tragischste an der ganzen Sache ist sowieso, dass ein Tier vorzeitig zu Tode gekommen ist.
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