Habt ihr bei der Geburt geschrien? Wie seht ihr das?
Meine Schwester bekommt nächsten Monat ihr erstes Kind. So kamen wir vor einiger Zeit auch auf das Thema der Geburt. Natürlich hat sie, wie auch wohl der Großteil der Menschen Angst vor der Geburt. Wir kamen auch auf eine Aussage meiner Mutter. Wenn diese über die Geburt erzählt, dann sagt sie immer, dass sie eine Frau auf dem Zimmer hatte und die hätte ja so wahnsinnig laut geschrien und meine Mutter selbst hätte gar nicht geschrien.
Als meine Tochter zur Welt kam, hat man mich wahrscheinlich noch bis in die Innenstadt gehört, denn es tat einfach weh und warum soll man dann nicht schreien? Wenn einem Jemand den Arm abhackt, dann verlangt auch keiner, dass er nicht schreit. Eine Geburt ist schmerzhaft und ich finde es ganz natürlich, dass man bei diesem Vorgang schreit.
Auch hat es ja einen großen Vorteil zu schreien, weil man dabei die Muskulatur lockerer lässt und die Gebärmutter sich schneller öffnen kann. So heißt es auch, wenn man schreit, dass das Kind schneller kommt.
Mich würde nun mal interessieren wie ihr das seht. Habt ihr bei der Geburt geschrien oder wirklich auf die Zähne gebissen? Seht ihr das so wie ich, dass es keinen Grund gibt den Schmerz zu unterdrücken oder gehört ihr eher zu der Sorte wie meine Mutter, die nicht verstehen kann wie man bei dem Geburtsvorgang so laut sein kann?
Ich weiß noch wie ich während einer Untersuchung gewartet habe und im Nebenzimmer eine Frau mitten in den Wehen lag. Ich hatte das Gefühl sie hat das ganze Krankenhaus zusammen geschrien. In der ganzen Zeit dort (1 Woche) habe ich festgestellt das es sich dort die Waage hielt, viele haben geschrien, viele waren aber auch einfach nur leise. Und das eben auch aus Scham. So war auch meine Einstellung immer. Denn ich wollte beim besten Willen auch nicht das ganze Krankenhaus zusammen schreien.
Dies hat sich durch einen späteren Kaiserschnitt eh erledigt gehabt. Ich denke jedoch das es jeder für sich selbst wissen muss. Es gibt auch Mütter die ihre Kinder förmlich anschreien während der Geburt. Sie sollen doch mitmachen und so schwer kann das doch nicht sein. Und dann gibt es wieder die Mütter, die ganz sanft mit ihnen reden. Ich denke deine Schwester wird instinktiv das Richtige tun, wenn es dann soweit ist. Schämen braucht man sich für ein solch tolles Erlebnis bestimmt nicht.
Ich habe während der Geburt meines Sohnes überhaupt nicht geschrien. Ich habe mehrfach laut ein-und ausgeatmet, aber sonst habe ich eigentlich keinen Ton gesagt. Natürlich hatte ich auch wahnsinnige Schmerzen, aber ich bin generell kein Mensch, der ständig laut schreit. Im Kreißsaal nebenan hat auch eine Frau wahnsinnig laut geschrien und geflucht und das fand ich irgendwie total schrecklich. Wenn es weh tut, dann soll man halt schreien, wenn es dadurch irgendwie besser geht, aber man kann es denke ich auch übertreiben. Vielleicht ist da mein Schamgefühl auch einfach zu groß. Ich wollte nicht, dass das ganze Krankenhaus mich hört.
Kann aber auch sein, dass ich zum Schreien auch einfach zu geschwächt war. Ich hatte 20 Stunden Wehen ohne PDA hinter mir, als es dann endlich los ging und ich war auch einfach nur müde. Schämen muss man sich wirklich nicht, wenn man während der Geburt einige laute Schreie loslässt. Ich kann mir das bei mir gar nicht vorstellen, aber jeder soll eben das machen, was in dem Moment am besten für einen selbst ist. Meine Schwiegereltern haben damals übrigens vor dem Kreißsaal gewartet und waren dann auch ganz erstaunt, dass der Kleine schon da ist, weil sie wirklich keinen Mucks gehört haben.
Dass das Kind schneller kommt, wenn man während der Presswehen schreit, habe ich persönlich noch nie gehört. Könnte schon sein, aber mein Sohn war nach einer Viertelstunde Presswehen schon auf der Welt, ohne dass ich geschrien habe. Ich würde auch bei der nächsten Geburt nicht schreien,aber ich verurteile auch niemanden, der währenddessen schreit. Da gibt es eben kein Patentrezept, das muss jeder für sich selbst entscheiden. In dem Moment denkt man vermutlich auch weniger darüber nach, was jetzt die anderen Leute von einem denken. Ich bin generell nicht allzu Schmerzempfindlich und schreie eigentlich nie vor Schmerzen. Das ist eben von Typ zu Typ unterschiedlich. Ich finde es aber nicht richtig, dass man Frauen, die während der Geburt laut schreien als schwach bezeichnet. Es sind eben starke Schmerzen und jeder geht anders damit um.
Während der ersten Geburt meines Sohnes habe ich trotz der Schmerzen wenig gesagt oder gar geschrien. Mir war das auch eher peinlich, auch wenn es ein ganz normales Verhalten gewesen wäre. Da meine PDA, die ich abends bekommen habe sowieso die ganze Nacht über nicht richtig gewirkt hatte, war ich die Schmerzen, die alle paar Minuten von den Wehen kamen, auch wohl schon eher gewohnt und konnte auch gar nicht richtig schreien, denn dazu fehlte mir auch nach über 30 Stunden einfach die Kraft.
Auch gegen Ende der Geburt hatte ich nie so richtige Presswehen, wie es normalerweise bei einer Geburt der Fall ist. Wir haben einfach normale Wehen genommen zum Pressen und der Frauenarzt hat die Saugglocke zur Hand genommen.
Bei meiner zweiten Geburt bei uns zu Hause war es etwas anders. Da war ich bis zum Ende super fit, da die eigentliche Geburt nur etwa 1,5 Stunden gedauert hat. Auch hier war ich anfangs stiller als es meinem Mann lieb gewesen ist, denn er hat gar nicht so richtig gemerkt, dass bei mir die Wehen einsetzten. Die letzte(n) Wehe(n), wohl auch die Presswehen, empfand ich als eine Dauerwehe, die überhaupt nicht mehr aufhören wollte. Dabei habe ich dann doch schreien müssen, obwohl ich es da auch eigentlich nicht wollte, zumal mein großer Sohn sich im Nebenzimmer befand und wohl mitbekommen hat, dass ich schreie. Jedenfalls denke ich das, denn so laut war der Fernseher nicht eingestellt, als ich nach drüben gegangen bin. Aber es ging einfach nicht anders. Dabei habe ich aber nur kurzfristig einen Schrei heraus gelassen, denn mehr Zeit blieb sowieso nicht, denn da war schon mein Sohn da und wir hatten alle Hand voll zu tun, dass er nicht auf den Fliesenboden knallt, sondern wir ihn behutsam auffangen und ihn auf die Handtücher auf den Boden legen.
Ich habe bei meinen Geburten ind er Endphase auch wie am Spieß geschrieen, das hätte ich gar nicht unterdrücken können. Mein erster Sohn ist mit der Zange geholt worden und ich hatte das Gefühl, dass mir meine Eingeweide entnommen werden. Ich dachte, ich müsse sterben, für eine Betäubung war keine Zeit mehr. Deswegen heißt der Kreißsaal ja auch Kreiß(sch)saal, weil da geschrien wird.
Nein, habe ich nicht. Ich habe höchstens mal gestöhnt, weil es anstrengend war. Aber die Schmerzen empfand ich als weit weniger schlimm, als ich es mir vorher vorgestellt hatte, obwohl ich keine PDA hatte. Das kann daran gelegen haben, dass mein Sohn etwas kleiner war, als die meisten anderen Babys bei der Geburt sind, oder daran, dass ich generell ein nicht so schmerzempfindlicher Mensch bin, ich weiß es nicht. Jedenfalls erlebt jede Frau die Geburt anders, deshalb finde ich es besser, sich im Vorfeld nicht zu viele Geschichten anderer Mütter anzuhören und die Sache einfach auf sich zukommen zu lassen.
Ich habe selber noch kein Kind bekommen, aber ich erinnere mich gut an viele Situationen, in denen bei uns zu Hause über solche Themen gesprochen worden ist und man bzw. die Frauen waren sich bislang immer einig, dass sie das gar unmöglich finden, wenn manche Frauen noch über drei Dörfer hinweg schreien.
Meine Mutter, vier Kinder, und meine Oma, zwei Kinder, waren immer sehr empört, wenn man in Filmen gebährende Frauen demonstrativ als schreiende Frauen darstellt. Auch die Frau meines Patenonkels regt sich jedesmal ein bisschen auf. Sie hat auch zwei Kinder und ist selber gelernte Hebamme. Sie sagt, dass man sich schon ein bisschen zusammenreißen könnte.
Ich kann das daher ehrlich gesagt auch nicht verstehen, wie man sich so geben kann, dass man da das ganze Haus zusammenschreit. Wir sind alles sehr ruhige Menschen zu Hause und da schreit keiner. Wenn man mit der Fußzehe gegen irgendetwas bitterböse gerannt ist oder ich vom Schmerz einmal fast ohnmächtig geworden wäre, als mich ein Volleyball, der direkt auf meine unterentwickelten Gelenke traf, fast niederstreckte, da blieb es trotzdem ruhig. Ich kann dann in solchen Momenten auch nicht schreien, ich will nicht, dass ich besonders durch Lautstärke auffalle und ich kann bei stärksten Schmerzen auch eigentlich gar keinen Ton mehr sagen.
Ich weiß, ich hab gut reden, aber mit der Einstellung, dass man nicht gleich schreien braucht, bin ich eben aufgewachsen, mal sehen, wie es mal bei mir wird, falls ich jemals in Kind bekommen sollte.
Auf Arbeit im Krankenhaus habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass es immer nur bestimmte Charaktertypen sind, die bei der Geburt massiv schreien. Die meisten sind ziemlich ruhig und gefasst und das sind besonders Frauen, die schon eine Geburt hinter sich haben, Frauen, die in den Kreissaal einmarschieren, als hätten sie einfach eine notwendige Aufgabe zu erledigen, manchmal sieht das sehr bemerkenswert aus. Es sind aber auch Frauen, die so auch schon ruhigerer Art sind, die bei der Geburt dann auch nicht viel sagen. Sowohl die Kämpfertypen als auch die Stillen sind meistens ruhig.
Die, die schreien, das sind Frauen, die schon in die Klinik bei den ersten Wehen kommen, Frauen, die wir dann gerne nochmal nach Hause schicken, weil es ganz sicher noch Stunden dauert und nicht so ist wie im Film, wo das Kind in 5 Minuten nach der ersten Wehe kommt. Es sind auch öfters Erstgebährende, auch Frauen, die von vorn herein schon eher einen hysterischen Eindruck machen, sehr, sehr ängstlich sind und dieses auch sehr stark äußern. Es sind auch viele Frauen dabei, die mehr so einen spirituellen Eindruck machen, also so ein bisschen alternativ aussehende und wirkende Frauen, die schreien auch gerne. Auch Frauen aus anderen Ländern schreien viel, besonders Polinnen oder Russinnen, also welche, die meistens auch ein stark ausgeprägtes, etwas hysterisches Temperament haben. Ist nicht böse gemeint, aber das sind doch so die Beobachtungen, die bei uns in der Klinik gemacht worden sind.
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