Cover oder Original - Was hört ihr lieber?
Eine allgemeingültige Antwort kann ich hier nicht geben, weil es mal so, mal so der Fall ist. Einige Konzerte werden ja auch nur mit Coverbands bestritten und die sind auch nicht immer schlecht. Ebenfalls werden ja in Castingsendungen Lieder nachgesungen, und manchmal erreicht mich eine solche Version ehrlich gesagt mehr als das Original. Manchmal finde ich aber auch eben, dass das Original unglaublich klasse ist und wenn sich daran jemand orientiert, finde ich es sehr schade. Aber letztendlich ist und bleibt es Geschmackssache.
Ich mag auch viele Lieder, die zum Beispiel in einer ganz anderen Stilrichtung präsentiert werden, zum Beispiel schöne Popsongs, die nun punkig daher kommen oder etwas in der Richtung. Es gab auch mal eine Phase, in der ich diese Lieder lieber als das Original gehört habe, heute höre ich beide Versionen sehr gern.
Zählen denn Lieder, die von anderen Personen geschrieben worden und dann speziell von einem Interpreten gesungen werden, auch als Coversong, wenn der Schreiber des Liedes das Lied selbst singt? Konkret geht es mir um einen Song, den Joe Cocker gesungen hat, geschrieben wurde er aber von einem ganz anderem Sänger, der das Lied dann live gespielt hat. Diese Version geht mir sehr unter die Haut, ich mag beide Varianten total gern, könnte aber nun nicht sagen, welche Version mir mehr zusagt und welche Version ich eher als Cover betrachten würde.
@Cologneboy2009, wenn ein Sänger, eine Band ein Lied covert, so verdient die Band am wenigsten daran. Der Anteil eines Verdienstes ist durch die Gema-Gebühren gleich Null, da hier eher die Schreiber daran verdienen. Im Grunde kann sich dann eine Band oder der Songschreiber glücklich schätzen, wenn ein Song gecovert wird, die Tantiemen sind durchaus eine sehr gute und große Einnahmequelle.
Ich halte Coverversionen für eine sehr gute Sache, denn manchmal gefällt einem der Text unheimlich gut, aber die Musik ist grauenhaft, oder das Original ist einfach nicht so schön produziert und hochwertig wie der Coversong.
Mein Lieblingscover ist von 5 Bugs - Schwarz zu Blau. Wer das Original kennt weiß, dass es eigentlich ein Hip Hop Song von Peter Fox ist, und wer die Band 5 Bugs kennt, weiß, dass diese eher Rockmusik machen. Bei diesem Song wurde ein Hammer Text von einem Lied das schon im Original super war genommen, und rockig und neu interpretiert. Ich kann es jedem empfehlen sich den Song mal zu Gemüte zu führen. Was ich besonders schön finde ist, wenn große Künstler von anderen Künstlern Lieder covern. Es gibt von Green Day ein Cover des älteren Songs Dancing with myself von Billy Idol, auch das hört sich einfach nur toll an.
Auch bieten Coversongs Künstlern die Möglichkeit sich einer breiteren Masse zu promoten, die bereits ein Lied kennt und sich dann lieber mal ein Cover einer neuen Band anhört als ganz neue Lieder.
Ich finde, dass es auf das Stück eben ankommt, dass gecovert wurde. In den meisten Fällen handelt es sich bei solchen Liedern ja um Stücke, die bereits vor vielen Jahren aufgenommen wurden. Das Alter hört man manchmal auch im Lied. Damals war ebenfalls der Musikstil ein wenig anders als heutzutage.
Ich finde es eigentlich gut, wenn alte Lieder, die es fast nur in relativ schlechter Qualität gibt, noch einmal gecovert werden. Oft wird der Rhythmus des Liedes noch ein bisschen aufgepeppt um so das Lied so moderner zu gestalten.
Auch die Smooth Criminal Version von Alien and Pharm finde ich schon fast besser als das Original von Michael Jackson. Es klingt zwar kaum wie das Original. Aber ist eben meiner Meinung nach fetziger.
Es gibt auch legale Wege, diesen Gema-Quatsch zu umgehen, daher höre ich manchmal auch die Originale auf Youtube. Das ist aber nicht so häufig der Fall, denn tatsächlich gefallen mir die Cover-Versionen meist viel besser. Das kann daran liegen, dass ich das Original schnell über habe, wenn es zu oft im Radio läuft und mir dann eher nach einer anderen Stimme und anderen Instrumenten ist. Meine mit Abstand liebste Coverband ist Boyce Avenue. Die covern diese ganzen Plastik-Popsongs von Katie Parry und Konsorten und machen daraus richtig schöne Lieder, meist nur mit Gitarren- oder Klavierbegleitung. Ihr kennt ja sicher alle das Lied "the one that got away". Hier könnt ihr euch anhören, was Boyce Avenue daraus gemacht haben.
Ich lasse mir von der GEMA nicht vorschreiben, was ich auf Youtube anschauen darf und was nicht, von daher muss ich nicht auf die Originale verzichten, aber ich würde eh nie auf die Idee kommen eine Coverversion als Ersatz für das Original anzusehen.
Für mich hat es absolut keinen Reiz, wenn jemand versucht eine Coverversion möglichst nahe am Original zu halten. Das macht auch die ganzen Casting Sendungen so furchtbar langweilig, weil man nie eine wirklich originelle Interpretation zu hören bekommt. Bei den Coverversionen, die mir gut gefallen, haben es die Interpreten tatsächlich geschafft einen vorhandenen Song zu nehmen und ihn zu ihrem eigenen zu machen. Ich mag zum Beispiel das Metallica Album von Apocalyptica nicht, weil da jemand ganz toll Metallica kopiert hat, sondern weil vier Leute auf die Idee kamen Metallica Songs auf ihren Cellos zu spielen.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Ein Beispiel wurde hier bereits genannt. Der Song "Hurt" gefällt mir in der Version von den Nine Inch Nails ebenfalls besser als im Original.
Hurt stammt aber im Original von den Nine Inch Nails und wurde erst Jahre später von Johnny Cash gecovert. Davon abgesehen ist das für mich aber ein Fall von einer wirklich gelungenen Coverversion. Johnny Cash und Industrial passen absolut nicht zusammen und er hat es trotzdem geschafft einen Song aus diesem Genre wie seinen eigenen klingen zu lassen. Jedenfalls habe ich bei der Johnny Cash Version nicht den Eindruck, dass irgendwas nicht passt, obwohl ich Nine Inch Nails Fan bin und das Original liebe und damit auch ganz besondere Erinnerungen an ein tolles Livekonzert verbinde.
Also ganz allgemein kann ich sagen: Mir gefallen eigentlich immer die Orginale besser. Selbst wenn ich zuerst die Cover Versionen kenne, ist es fast immer so, dass mir das Orginal bei weitem besser gefällt. Da gibt es nur sehr sehr wenige Ausnahmen.
Dazu zählen dann zum Beispiel die Cover von Johnny Cash, die ich wirklich sehr oft besser finde, so wie auch "Hurt" was hier schon angesprochen wurde, aber auch "Personal Jesus". Ich finde er bringt in die Songs einfach einen ganz anderen Stil bekommen und eine ganz andere Stimmung und damit auch wieder eine eigene Geschichte erzählen.
Ansonsten gibt es auch vereinzelt Cover, bei denen ich einfach nur "Wow" denke und die ich immer und immer wieder hören will, allerdings ist das eben meistens ein Einzelfall und im allgemeinen sind Cover eigentlich nur Wiederholungen eines Originals bei dem oft die Stimmung einem dann nicht mehr passt. Das ist meist der Fall, wenn die Coverversionen versuchen möglichst nahe am Original zu bleiben.
Aber auch ich interessiere mich nicht unbedingt dafür, ob die Gema nun mir erlaubt ein Lied anzuhören und nur deshalb auf eine Cover Version auszuweichen würde mir wirklich nicht einfallen.
Ich liebe Coverversionen! Ich hab ganze Playlists, die nur aus Coverversionen bestehen. Allerdings – das muss ich einräumen – sind das für gewöhnlich einigermaßen eigenwillige Coverversionen, welche nicht einfach das Original nachsingen, sondern (oft recht radikal) neu interpretieren.
Durch einen musikalisch extrem gut sortierten Bekannten stieß ich irgendwann auf das Gebiet der wüsten Coverversionen und blieb dort begeistert hängen. Bewusst fing es an mit Dread Zeppelin, einer Band, die hauptsächlich Led Zeppelin und alte Elvisnummern im Reaggestyle kopierten (jedenfalls zu dem Zeitpunkt). Es klang total eigen und ich war begeistert. Also hörte ich weiter und fand die merkwürdigsten Coverversionen …
„Jolene“ (Original Dolly Parton) in der Version von Sisters of Mercy. Muss man gehört haben, um es zu glauben und zarte Gemüter sollten es besser nicht nach Einbruch der Dunkelheit hören, denn bei den Sisters kommt es (ohne jede Änderung im Text!) ungleich viel düsterer rüber. Bei Dolly Parton fühlt man mit der armen Dolly mit, bei den Sisters überlegt, in welcher Gruft sie wohl Jolene gerade versenkt haben.
Senor Coconut „Autobahn“ (das komplette Album). Zuerst denkt man, jemand wollte den Witz mit „Kraftwerk unplugged“ (von den das Album „Autobahn“ stammt) auf die Spitze treiben, aber nein. Senor Coconut hat wirklich Kraftwerk genommen und es im Sambarythmus nachgespielt. Das wirklich irre daran ist: Es funktioniert.
Ähnlich bizarr vom Konzept ist „Handsome Hank and his Lonesome Boys“ der mal eben „The Wall“ im Countrystyle neu vertont hat. Coverversionen im Countrystyle sind ja dank The Bosshoss inzwischen salonfähig geworden, aber das muss man einmal gehört haben, besonders wenn man das Original gut kennt.
Wer sich ebenfalls auf Coverversionen spezialisiert hat ist Richard Cheese, der am liebsten Stücke, die inhaltlich eher im Bereich „Für Erwachsene“ angesiedelt sind im Las Vegas Loungestyle nachspielt. Bei Richard Cheese bin ich auch zum erstenmal im Leben nach dem dritten oder vierten Stück vor lachen zusammengebrochen. Mit „Closer“ a la Las Vegas konnte ich noch gut leben. Bei der sehr swingenden Version von „Holiday in Cambodia“ wurde es eng mit der Ernsthaftigkeit. Aber „Sunday, bloody Sunday“ als Mambo … das war zuviel. Der Mann gibtsich aber auch echt Mühe, bis hin zu den Titeln seinerAlben wie „Lounge against the maschine“ oder „The Sunny Side of the Moon“.
Die wunderbaren Mädchen von „Nouvelle Vague“ - bezaubernde junge Französinnen, die Klassiker der 80 Jahre Alternativeszene nachsingen, oftmals ohne die Originale zu kennen, was die Neuinterpretationen dann wirklich radikal machen. Insbesondere bei „Don´t go“ (von Yazoo) und „Bela Lugosis Dead“ (Bauhaus) kommen komplett neue Leider raus, die aber dem Original in nichts nachstehen.
Das alles sind sehr unterschiedlich Beispiele für Coverversionen, aber eines haben sie alle zusammen: Sie funktionieren und sie lassen einen bereits bekanntes Liedgut aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Und genau das macht eine gute Coverversion aus.
Ich kann gar nicht genau sagen, ob ich nun die Originale von bestimmten Liedern oder Coverversionen lieber mag, da das immer ganz unterschiedlich ist. Es kommt eigentlich immer auf das Lied darauf an und auch auf den Sänger, der das Lied covert. Dabei ist es meistens so, dass mir die Originale besser gefalle, wobei es durchaus auch einige Male vorgekommen ist, dass ich die Cover um Welten besser fand.
Es gibt ja sehr viele Leute auf YouTube, die aus Hobby verschiedene Lieder covern. Gerade diese unbekannten Sänger haben meistens eine wunderschöne Stimme und ich höre mir wirklich gerne die Songs an, da sie auch sehr authentisch wirken, da es sich ja im Prinzip um ganz normale Leute handelt. Und wenn sie passend zum Lied dann auch noch ein eigenes Video dazu drehen, dann macht es mir gleich doppelt so viel Spaß, zuzuhören.
Nervig finde ich es nur, wenn manche Stars sich das Recht nehmen, das Lied eines anderen Stars zu covern, wobei das Original auch erst seit kurzem heraus gekommen ist. So etwas gefällt mir in der Regel nicht, wobei es da natürlich auch wieder Ausnahmen gibt.
Das ist kommt immer darauf an welches besser ist. Ich habe schon einige sehr schöne Covers gehört, von denen ich wirklich außergewöhnlich begeistert war. Doch bei manchen meiner Lieblingsinterpreten kommt auch einfach sonst niemand ran. Dennoch finde ich es spannend, mir Lieder welche mir gefallen, auch mal in einer anderen Version, mit einer anderen Stimme zu hören. Manchmal findet man da wahre Schätze.
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