Wohnungen mit Dusche in der Küche

Vor einiger Zeit habe ich in einem Film aus Berlin etwas für mich ungewöhnliches entdeckt. Der Film spielte in der Gegenwart, allerdings war es dennoch so, dass die Dusche in der Küche untergebracht war. Früher hat man sich ja häufiger in der Küche gewaschen, weil es dort warmes Wasser gab. Aber auch heute gibt es wohl noch Wohnungen, bei denen sich die Dusche oder Badewanne in der Küche oder direkt angrenzend in einer kleinen Nische befindet. Ich habe eine solche Wohnung noch nie selbst gesehen, auch nicht in Berlin, aber es gibt ja sicher noch Leute, die in solchen Wohnungen leben. 

Kennt ihr solche Wohnungen? Wohnt ihr vielleicht sogar selbst in einer solchen Wohnung? Mich interessiert auch, ob diese Wohnungen bereits über ein eigenes WC verfügen, oder ob sich die Toilette im Treppenhaus, eine halbe Etage tiefer, befindet. Das war ja früher auch üblich und schon wesentlich komfortabler als eine Toilette im Innenhof oder im Garten. Ist es nicht ungewöhnlich, wenn man zum ersten Mal in eine Wohnung kommt, in der sich die Dusche in der Küche befindet? Würde euch so etwas stören? 

Eine gute Freundin von mir wohnt in Berlin in so einer Wohnung. Die Wohnung ist noch Ofenheizung und hat für die Dusche einen großen Elektroboiler. Das eigentliche Bad ist ziemlich klein und schmal (aber nicht außerhalb der Wohnung) und außer Toilette und Waschbecken passt da auch nicht weiter viel rein. Außerdem gibt es dort eben auch keinen Kohleofen, also kann man das Bad auch nicht wirklich beheizen. Warmes Wasser läuft zwar über den selben Boiler wie die Dusche, aber heizen kann man eben nur die Küche.

Wenn man alleine wohnt, finde ich das nicht so arg störend. Auch wenn ich zu Besuch bin und mal duschen will, habe ich da keine Probleme. Wenn man aber dauerhaft mit jemanden zusammen wohnt, stelle ich mir diese Aufteilung aber doch anstrengend vor.

Ich habe in unsanierten Altbauwohnungen schon eine ganze Reihe merkwürdiger Badezimmerlösungen gesehen. Wahrscheinlich hatten die Wohnungen früher überhaupt kein Badezimmer und das wurde dann alles nachträglich eingebaut. Ich kenne jedenfalls Wohnungen, in denen sich die Dusche in einem extra Raum befindet, der sich durch die Küche erreichen lässt, während Waschbecken und Toilette in einem anderen Raum sind, der über den Flur betreten wird. Und dann habe ich auch schon mal eine Wohnungen gesehen, die zwar Toilette und Dusche in einem Raum hatte, aber da dort kein Platz mehr für ein Waschbecken war befand sich das dann in einer Nische in der Küche. Eine Dusche direkt in der Küche habe ich noch nicht gesehen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass das in ähnlich geschnittenen Wohnungen so gelöst wurde.

Ich finde die typischen alles in einem Badezimmer in Mietwohnungen eher unpraktisch, wenn man dort nicht alleine lebt. Wenn Dusche, Toilette und Waschbecken räumlich getrennt sind kommt man sich nicht so in die Quere, wenn man sich zur gleichen Zeit fertig machen muss und man muss halt auch nicht warten bis der eine fertig ist mit duschen, wenn man auf die Toilette muss. Eine Dusche in der Küche wäre für mich aber aus anderen Gründen ziemlich suboptimal. Da ist zunächst einmal die Optik und dann natürlich auch die ganze Feuchtigkeit, die beim Duschen entsteht. Bei mir ist der Boden danach immer nass und die Fenster sind beschlagen und ich weiß nicht, ob das für die Küchenmöbel und Geräte auf Dauer so gut wäre.

Eine solche Wohnung (bzw. eben viele Wohnungen in dem Haus) kenne ich schon auch. Ein guter Freund hat
mit seiner Freundin jahrelang in so einer Wohnung gelebt und da war eben das Bad mit in der Küche integriert.
Das sah dann eben wirklich so aus, dass die Dusche und ein Waschbecken im Raum waren. Diese Einrichtung
ist übrigens sehr spät nachgebaut worden, weil die Vermieter gemerkt hatten, dass Wohnungen ohne eigene Waschmöglichkeiten sich eher schlecht vermieten lassen. Denn in der ganzen Wohnung war sonst nichts, was einem Bad nahe kam. Die Toiletten waren tatsächlich im Flur/Treppenhaus. Da war aber der Luxus der, dass drei Klos zur Verfügung waren und es drei Wohnungen pro Stockwerk gab, so dass jede Mietpartei ein eigenes Klo hatte.

Dazu musste man aber eben durch das (geräumige) Treppenhaus und konnte eben mit seinem Schlüssel die
Tür zur Toilette aufsperren. Das ist in jungen Jahren tatsächlich auch machbar - aber sobald man Kinder hat, ist
so eine Wohnsituation tatsächlich nicht mehr zeitgemäß. Das Haus war übrigens ein richtiges Altbauhaus und im Grunde ein echtes Schmuckstück. Für Fans von Altbauten einfach ein Traum mit hohen Decken und Außenwänden von mindestens 40 cm Stärke, was sich bemerkbar gemacht hat, wenn man sich näher mit den Fenster und deren Aussparungen in der Wand angeschaut hat.

Unsere Wohnung war früher einmal ursprünglich in der Mitte geteilt, im heutigen Zimmer meines Sohnes war damals auch eine solche Küche mit einer Badnische, die etwas ums Eck der Zimmertür herum liegt und so nicht direkt jedem ins Auge sprang. Dort stand damals vor einem Fließenspiegel die freistehende Badewanne meiner Urgroßeltern, heutzutage wäre das für mich undenkbar. Toiletten gab es aber auch damals schon innerhalb der Wohnung (und zum Glück lagen diese nicht ebenfalls in der Küche).

Ich habe bis jetzt grade eben noch nie irgendetwas von so einer Wohnung gehört und musste dein Thread sogar zwei Mal lesen, damit ich alles richtig verstehe. Eine Badewanne oder Dusche in der Küche? Oder direkt dort angrenzend? Ich könnte mir irgendwie gar nicht mehr vorstellen, dass es so etwas heute noch geben soll. Gebaut wird so etwas natürlich nicht mehr, da die Zeit inzwischen eine ganz andere ist, aber es wundert mich trotzdem, dass es noch immer solche Wohnungen geben soll - Wer will den freiwillig in so etwas wohnen? Wieso renoviert man so etwas nicht?

Für mich wäre so eine Wohnung ganz ehrlich überhaupt nichts. Das Badezimmer ist für mich immer ein Ort, den ich möglichst isoliert haben will. Grade beim Duschen, will ich dort keinen offenen Zugang in die Küche haben oder direkt dort einen angrenzenden Zugang haben. Die Zeiten haben sich wie gesagt geändert und die Infrastruktur hat sich in so weit verbessert, als das wir heute nicht mehr auf so etwas angewiesen sind. Wie genau es mit den Toiletten dann aussieht, kann ich ja schlecht sagen, da ich so eine Wohnung nicht kenne - Aber wenn ich mir vorstelle, dass diese auch irgendwo direkt dort in der Nähe ist, habe ich noch mehr gegen solche Wohnverhältnisse.

Wer will den freiwillig in so etwas wohnen? Wieso renoviert man so etwas nicht?

Du hast den Beitrag doch zwei mal gelesen, da dürfte dir sicher aufgefallen sein, dass hier von einer Wohnung in Berlin die Rede ist. Dort gibt es immer noch Immobilien, bei denen die Eigentumsverhältnisse nicht richtig geklärt sind und wer würde schon Geld in eine Immobilie stecken, die ihm vielleicht gar nicht gehört? Und mit einer Renovierung ist es bei solchen Wohnungen auch nicht getan. Da muss mindestens eine Wand eingerissen werden, damit man den Wohnraum neu aufteilen kann und so Platz für ein Badezimmer schafft und das ist natürlich nicht billig. Und selbst wenn die Eigentumsverhältnisse klar sind - das Geld für eine Sanierung muss man auch erst mal haben, denn der Besitz eines Mietshauses macht schließlich nicht automatisch zum Millionär.

Und wer würde freiwillig in so einer Wohnung leben wollen? Mal überlegen, vielleicht Leute, die sich die hohen Mieten für in einer Großstadt nicht leisten können und die lieber weniger Komfort in Kauf nehmen anstatt irgendwo am Stadtrand eine Wohnung zu mieten, von wo aus sie dann jeden Tag sehr lange zur Arbeit oder zur Uni unterwegs sind?

Ich sehe mich ja mal gelegentlich nach Wohnungen um. Bevorzugt in der Nähe meiner jetzigen Wohnung. Dort stieß ich auch auf eine Wohnung, in der eine Duschkabine in der Küche war. Da war ich schon sehr erstaunt, dass diese Variante heute noch gemacht wird. Denn ich kenne es aus dem Haus in dem ich wohne aus einer anderen Wohnung ähnlich.

Das Wohnhaus in dem ich wohne, wurde um 1899 rum gebaut. Toiletten gibt es hier im Häuserblock schon seit längerem in den Wohnungen. Zumindest weiß ich das von zwei Häusern hier im Häuserblock. In meinem Elternhaus, welches im selben Häuserblock ist, wurde wohl auch irgendwann Badezimmer eingebaut. Die sind aber auch, so weit ich das noch weiß, nachträglich eingebaut worden. Und die sind alle relativ klein. Eine Badewanne, eine Toilette und ein Handwaschbecken. Zum Stehen ist da nicht mehr viel Platz. Wobei die Küche immer der nächste Raum ist. Und ich denke mal, dass liegt mit Sicherheit auch an Kostengründen, denn so konnte man die Wasserleitungen in die Küchen mit nutzen und musste nicht extra Leitungen quer durch die Wohnung legen.

In dem Haus in dem ich wohne, gab es früher nur Toiletten. In der Wohnung meiner Seniorvermieter gibt es eine Duschkabine in der Küche. In der Wohnung ist aber an Installationen seit Jahrzehnten nichts gemacht worden. Da liegen noch alte Stromleitungen und Gasetagenheizung gibt es dort auch noch nicht. Hier wurde immer irgendwann nach Auszug der Mieter oder eher wenn die alten Mieter verstorben sind, die Wohnungen vor Neueinzug quasi saniert. Aus dem Raum in dem die Toilette stand, wurden zwei Räume gemacht. Vorher war es ein langer Schlauch. Dort wurde eine Trennwand eingesetzt. Vorne die Toilette platziert. Die hat weiterhin ihren alten Eingang vom Flur aus. Das Badezimmer kam in den hinteren Raum. Der Eingang befindet sich in der Küche. Sprich es wurden eine Tür eingefügt und eine Wand hoch gezogen. Außerdem wurden die Toiletten mit einer Lüftung versehen, weil die ja nun kein Fenster mehr hatten. Diese Lösung gibt es hier im Haus mindestens drei mal.

Wenn ich das hätte planen können, hätte ich das anders gelöst. Allerdings mit dem Fokus auf eine Badewanne. Denn die Wohnungen haben nun alle nur eine Dusche. Im Badezimmer ist eine Duschwanne, ein Handwaschbecken und man hat dann gerade noch Platz zum Stehen. Diese Lösung kenne ich aber auch aus anderen Wohnungen hier im Stadtviertel. Eben das man nachträglich Duschmöglichkeiten eingebaut hat, allerdings getrennt von Küche und Toilette.

Ich habe lange überlegt, mir die oben genannte Wohnung mit Dusche in der Küche anzusehen. Toilette war laut der Ausschreibung bei Immobilienscout getrennt. Also die Toilette hatte einen extra Raum. Mich störte die Dusche in der Küche an sich schon. Auch wenn die Dusche bei mir von der Küche aus zu betreten ist, macht die Tür doch einiges aus. So empfinde zumindest ich das. Mich haben dann aber eher praktische Sachen abgehalten. Ich neige dazu, meine dreckigen Klamotten im Badezimmer auszuziehen und dort liegen zu lassen. Stört mich nicht weiter und wird einmal die Woche gewaschen. Aber die dreckigen Klamotten mitten in der Küche würde ich als störend empfinden. Zumindest weil die Küche doch eher ein Ort ist, der auch mal von Besuch betreten wird.

In der Wohnung in der mein Vater wohnt, wurde die Lösung mit dem Bad komplizierter gelöst. Dort wurde wahrscheinlich aus einem großen Raum, zwei kleinere gemacht. In dem hinteren mit Fenster ist nun ein Badezimmer, welches recht groß ist, aber nur eine Dusche hat. Vorne ist dann die Küche. Wobei die Küche eindeutig zu klein geworden ist. Und man muss durch die Küche um ins Badezimmer zu kommen. Allerdings gibt es eine Besuchertoilette.

Die Lösung mit Duschen in der Küche oder direkt an der Küche werden auch nicht nur aus Gründen ungeklärter Eigentumsverhältnisse gemacht. Oft sind es generell Kostengründe. Küche ist ja meistens vorhanden und bis da liegen in der Regel auch Wasserleitungen. Da nun neue Leitungen quer durch die Wohnung zu ziehen ist doch relativ teuer. Ich halte es deshalb an sich schon für sinnvoll, wenn Küche und Bad zumindest angrenzende Räume sind. Hat auch seine Vorteile bei einem Wasserrohrbruch.