Status Arbeitssuchend - wer sucht wo und wie intensiv?
In meinem Bekanntenkreis sind auch Arbeitslose. Manche sind länger arbeitslos und manche erst seit ein paar Wochen. Mir ist aufgefallen, dass diese Menschen alle unterschiedlich nach neuer Arbeit suchen. Während einige wirklich alles versuchen um wieder Arbeit zu bekommen und nicht nur zum Arbeitsamt rennen, sondern auch Zeitungen wälzen und im Internet schauen, warten andere nur darauf, dass sie von der Arbeitsagentur einen Brief bekommen, um sich vorstellen zu können.
Hier waren bestimmt schon einige User arbeitslos. Mich würde mal interessieren, wie intensiv ihr gesucht habt und welche Personengruppe wo nach Arbeit gesucht habt. Vielleicht habt ihr auch ein paar Beispiele aus eurem Bekanntenkreis. Mir ist aufgefallen, dass gerade die Leute, die länger arbeitslos sind viel intensiver suchen und dadurch auch noch mehr gefrustet sind, wenn es nicht klappt. Ich muss wohl auch sagen, dass diese Personen über 50 sind und nicht mehr so sehr gesucht werden.
Ich war zwei Jahre arbeitslos, weil ich aus ungerechtfertigten Gründen gekündigt wurde, wie ich im Nachhinein herausgefunden habe. Zuerst habe ich nach einem Aushilfsjob in der Gegend gesucht, wo ich aber nur einen Monat gearbeitet habe. Dies war in der Gastronomie und nach einem Monat konnte ich fast gar nichts mehr essen, weil mich alles nur noch geekelt hat.
Ich habe sehr intensiv gesucht. Ich bin noch recht jung und habe mich umorientiert, Praktikas gesucht und mich auf alle Stellen beworben, welche mein Interessen geweckt haben. Ich war zwischendurch auch sehr gefrustet und ich war auch schon ab und zu eine Woche nahezu bewegungsunfähig, weil es mich so psychisch fertig gemacht hat. Das Arbeitsamt hatte zum Glück Verständnis dafür.
Aber auch über 50 sollte man nie aufgeben, die Frau, die nun bei uns putzt, ist auch über 50 und hat sich selbstständig gemacht. Demnächst fängt sie bei einem großen Unternehmen als Maschineningenieurin an, was sie eigentlich studiert hat und sie hat eine Stelle gefunden. Daher sollte man sich niemals gehen lassen, auch wenn man eine schlechte Phase hat.
Ich bin leider auch derzeit arbeitslos, und das seit fast einem Jahr. Das zerrt natürlich ganz schön an den Nerven, da ich einfach sehe, wie schwierig es ist, einen Job zu bekommen. Ich bin arbeitslos geworden, da ich nach meiner Ausbildung kurzfristig nicht übernommen worden bin. Schon ab dem ersten Tag, als ich davon erfahren habe, suchte ich nach einem Job.
Zuerst habe ich auf der Internetseite der Jobbörse der Agentur für Arbeit gesucht, ob es dort einen geeigneten Job, in meinem erlernten Beruf gibt. Ich konnte an dem Tag auch schon einige Bewerbungen verschicken. Danach schaute ich direkt allgemein über eine Suchanfrage bei Google. Dort fand ich eher weniger Stellenangebote, bis gar keine. Als dann die Wochenzeitung im Briefkasten lag, schaue ich auch dort hinein, ob jemand eine Fachkraft, wie mich sucht. Doch ich muss sagen, dass dort auch fast gar keine Stellen ausgeschrieben waren.
Das wundert mich auch nicht wirklich, dass man Anzeigen in der Zeitung nicht mehr so häufig inseriert. Es ist auch einfach mit Kosten und einem Zeitaufwand verbunden. Das hat man mit Anzeigen, die man ins Internet stellt, nicht. Es ist meistens kostenlos, und der Zeitaufwand ist gering. Aber trotzdem schaue ich immer noch in unsere Wochenzeitung. Bisher habe ich aber noch keine Stelle gefunden, auf die ich mich aufgrund der Zeitungsannonce beworben habe.
Mehrmals täglich, schaue ich auf der Jobbörse der Agentur für Arbeit nach. Ich denke, dass dort die Stellenangebote der Firmen als erstes landen. Viele dieser Stellenangebote, begegnen mir dann auch auf anderen Internetseiten. Ich kann mich dort einloggen, und kann dann auf meine persönliche Suche zugreifen, was ich eigentlich ganz gut finde.
Die Vermittlungsvorschläge der Agentur für Arbeit, sind dagegen ein Witz. Wenn ich dort zum Termin erscheinen muss, bekomme ich meistens immer mindestens einen Vermittlungsvorschlag, auf den ich mich dann auch bewerben muss. Meistens sind es einfach nur Stellenangebote einer Zeitarbeitsfirma, wo die Arbeit dann auch befristet ist. Mehr kann mir die Agentur für Arbeit auch nicht ausstellen, da ich mich schon selber immer auf die Stellen bewerbe, die in der Jobbörse stehen.
Daher ärgert es mich umso mehr, wenn ich manchmal mitbekomme, dass manche Arbeitslose einen Job finden, obwohl sie gar nicht so intensiv suchen, wie ich. Ich kenne auch ein paar Leute, die ich noch aus der Berufsschule kenne, die eigentlich gar nicht so sehr Lust darauf haben, direkt wieder einen Job zu finden. Sie wollen die freie Zeit irgendwo genießen. Und so gab es dann jemanden, der dann Vermittlungsvorschläge von der Agentur für Arbeit bekommen hat. Nachdem er sich dann beworben hatte, wurde derjenige sogar auch noch eingestellt, und hat somit nun einen festen Job.
Das kann ich einfach nicht verstehen, und ich frage mich mittlerweile, nach fast einem Jahr, was ich falsch mache. Ich nutze wirklich jede Möglichkeit, an einen Job zu kommen. Ich habe auch schon auf einigen Internetseiten mein eigenes Stellengesuch inseriert. Auf solche Stellengesuche hat sich aber bisher noch keine Firma gemeldet. Mehr kann ich auch nicht machen, aber dann bekommt man manchmal noch zu hören, dass ich ja nicht genügend suche. Aber die Leute, die wirklich nur darauf warten, dass ein Stellenangebot ins Haus flattert, die bekommen am Ende sogar noch die Stelle. Sowas ist natürlich für mich unverständlich.
Ich war nach meinem Schulabschluss über ein Jahr lang ohne einen Ausbildungsplatz gewesen und habe die ersten drei Monate recht gut genossen und mich nicht großartig um Bewerbungen bemüht, zumal der Ausbildungsbeginn bei vielen Betrieben bereits vorbei war und so hatte ich nur eine handvoll Bewerbungen von "Nachzüglern" oder das Folgejahr noch offen.
Zum Jahreswechsel jedoch fing mir langsam an die Decke auf den Kopf zu fallen und ich wollte um jeden Preis wieder unter Leute kommen und etwas sinnvolles mit meinem Leben anstellen. Ich war sehr gefrustet über die aussichtslose Lage, wobei es mir zusätzlich peinlich war, wenn ich ehemaligen Mitschüler begegnete, dass ich immer noch auf der Suche war. Irgendwie kam man sich total "bescheiden" vor.
Ich hab damals dann so ziemlich alles Mögliche in die Wege geleitet und versucht, um eine Anstellung zu erhalten, dass mir irgendwann sämtliche Betriebsnamen bereits sehr bekannt vorkamen, da sie immer noch Ausbildungsplätze ausschrieben. Letzten Endes hat es schließlich doch über Umwege geklappt und alles war im Nachhinein nur halb so wild.
Nun hatte ich nach meiner Ausbildung eine Teilzeitbeschäftigung, welche mir kürzlich überraschend gekündigt wurde. Plötzlich begann das Spiel wieder von vorne. Da ich auf das Geld angewiesen war, brach in mir eine Panik aus, weil ich schnellstmöglich eine neue Arbeitsstelle benötigte. Aufgrund dieser Panik hatte ich innerhalb der ersten zwei Wochen seit dem Kündigungseingang, während ich noch auf einen Termin bei der Arbeitsagentur wartete, bereits über 70 Bewerbungen losgeschickt. Dabei habe ich täglich vor allem sämtliche mir bekannte Internetstellenbörsen durchforstet und mich auf neuen Anzeigen, welche auf mein Profil zugeschnitten waren, beworben.
Binnen zwei Monaten erhielt ich das Angebot, während einer zweiwöchigen Trainingsmaßnahme, mich zu beweisen. Auf diese folgte eine Zusage und Festeinstellung zum nächsten Monatsanfang (welcher nur wenige Tage bevorstand). Im Fazit war ich nach dem offiziellen Austritt aus dem alten Betrieb nur einen Monat arbeitslos gemeldet und habe unglaublich schnell eine neue Anstellung erhalten.
Ich war bisher erst vier Monate lang arbeitslos. Nach meinem freiwilligen sozialen Jahr musste ich nämlich genau diese Zeit überbrücken, bis mein Studium anfing. Da ich aber ohnehin ein Ziel hatte, habe ich die vier Monate nicht allzu schlimm empfunden. Ich habe mir in der Zeit noch einen Aushilfsjob in der Gastronomie gesucht und den habe ich dann auch während meines Studiums beibehalten. Ich kann also nicht beurteilen, wie es ist, jahrelang arbeitslos zu sein. Mein Mann war allerdings über ein Jahr arbeitslos und das war wirklich eine ganz harte Zeit, weil er wirklich arbeiten wollte.
Er wurde kurz nach der Geburt unseres Sohnes gekündigt, allerdings ebenfalls ungerechtfertigt. Dieses Kapital hat er dann aber ganz schnell abgehakt und wollte nur noch Arbeit finden. Er hat wirklich wahnsinnig viele Bewerbungen geschrieben und war auch letztendlich gar nicht mehr wählerisch, was den Job angeht. Mein Mann war ziemlich gefrustet, weil er einfach nichts gefunden hat. An mangelnder Anstrengung hat es auf jeden Fall nicht gelegen. Es war damals schon eine sehr schwere Situation und eine echte Belastungsprobe für unsere junge Ehe. Er hat im Internet gesucht, sich beim Arbeitsamt informiert, die lokalen Zeitungen durchforstet und es hat einfach nicht klappen wollen. Nach ca. 14 Monaten hat es dann endlich mit einem Job geklappt und er war nur noch happy. Die Mühe hat sich also doch noch ausgezahlt. Für ihn war das Jahr Arbeitslosigkeit wirklich schlimm.
In unserem Bekanntenkreis gibt es aber auch zwei Männer, die schon jahrelang arbeitslos sind. Sie sind 41 und 36 Jahre alt, also durchaus vermittelbar. Ich könnte es ja verstehen, wenn man irgendwelche gesundheitlichen Probleme hat, aber die haben einfach keine Lust. Einer ist mindestens schon 10 Jahre arbeitslos, der andere auf jeden Fall schon 5 Jahre. Bewerbungen schreiben sie auch nicht. Sie machen nur das Nötigste, was das Arbeitsamt verlangt. Sie werden ständig in irgendwelche Maßnahmen gesteckt, was ihnen deutlich lieber ist, als arbeiten zu gehen. Das Verhalten kann ich nicht nachvollziehen, denn den meisten Leuten würde wirklich die Decke auf den Kopf fallen, wenn sie nur daheim herum sitzen würden. Ich finde das wirklich schlimm und für mich wäre das wirklich nichts. Ich bin froh, dass ich eine Arbeit habe, denn so bin ich wenigstens ausgelastet und sehe auch mal etwas anderes als die eigenen vier Wände.
Zu Zeiten wo ich noch keinen Internetzugang hatte, hatten meine Eltern noch die Tageszeitung. Da war jeden Morgen der erste Blick in die Stellenanzeigen. Doch auch im Videotext konnte man Stellenausschreibungen nachlesen, also ging es nach der Zeitung zum Fernseher. Später habe ich dann fast nur noch das Internet genutzt.
Da allerdings mit entsprechenden Profilen in Jobbörsen, so dass ich eben nur noch die Mails durchforsten musste, was schon enorm Zeit gespart hat. Und auch heute, wo ich nur noch anderen Menschen bei der Suche helfe, verweise ich auf das Internet, da man dort die größte Auswahl findet. Die meisten Menschen in meinem Umfeld, welche arbeitssuchend sind, sind das aber nicht lange, da sie sehr intensiv die Suche betreiben und dadurch auch recht schnell wieder einen Job haben.
Immer wenn ich arbeitslos war, habe ich versucht so schnell wie möglich wieder an Arbeit zu kommen. Ich habe bisher meine Arbeitsstellen immer selber gefunden, denn wenn ich mich nur auf das verlassen würde, was mir das Arbeitsamt raus sucht, dann wäre ich wohl noch immer zu hause.
Wahrscheinlich liegt die Arbeitsmoral auch an der Erziehung und am schlechten System in Deutschland. Denn wer noch die gute alte Schule erlernt hat, das man eben arbeiten geht um für sich selbst zu sorgen, der bleibt nicht einfach den ganzen Tag zu hause. Auf der anderen Seite muss man ja die Leute, die zu hause bleiben schon fast verstehen. Denn wenn man fürs faul rum sitzen mehr Geld bekommt, als wenn man arbeiten geht, ja wozu dann noch aufstehen? Da sollte vielleicht am System gearbeitet werden.
Ich habe erst vor kurzem meine Schule erfolgreich beendet und habe mich daraufhin direkt um eine Arbeitsstelle bemüht. Ich habe mich um einen kaufmännischen Beruf beworben, da mir dies gut liegt, denke ich.
Nach einigen Absagen kamen schließlich auch die erhofften Zusagen und daraufhin erfolgten dann auch die Vorstellungsgespräche. Insgesamt ist es mir jedoch nicht sonderlich schwer gefallen, eine passende Stelle zu finden. Es liegt wahrscheinlich daran, dass ich noch jung bin und mir der Beruf auch wirklich gefällt. Soweit meine bisherigen Erfahrungen, die ich gesammelt habe.
Ich war zwar nicht arbeitslos habe mich vor einem Monat dennoch als Arbeitsuchend auf dem Arbeitsamt gemeldet, weil ich es bei meinem derzeitigen Arbeitgeber nicht mehr ausgehalten habe. Das Arbeitsklima dort ist nicht so gut, eigentlich kann man auch schon von Mobbing sprechen. Vom Arbeitsamt aus erfolgte dann ein erstes Gespräch, zur Aufnahme meiner Daten und später dann die Vermittlungsangebote. Davon erhielt ich allerdings wenig Resonanz und es wurde auch nicht wirklich auf meine Stellenwünsche eingegangen.
Deshalb habe ich den Entschluss gefasst mich auf gut Glück bei verschiedenen Firmen in meinem Ort zu bewerben. Ich habe ungefähr 10-15 von diesen Initiativbewerbungen abgeschickt und kam prompt zu 2 Vorstellungsgesprächen, was mich auch sehr überrascht hat, denn ich dachte wenn ein Arbeitgeber Personal sucht, dann sind diese Stellen auch ausgeschrieben. Aber falsch gedacht, zudem war eines der Vorstellungsgespräche erfolgreich und ich bekam die Stelle. Also sollte man auch ruhig mal Eigeninitiative bei der Jobsuche zeigen und bei verschiedenen Firmen unverbindlich nachfragen.
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