Warum sind Babys in ihren Grundwesen so unterschiedlich?

Babys können ja noch nichts gelernt haben, wenn sie erst ein paar Tage alt sind. Und dennoch sind sie vom Grundwesen aus sehr unterschiedlich. Warum ist das so? Warum sind Babys vom Grundwesen so unterschiedlich, obwohl sie sich noch nichts angeschaut haben konnten? Ist das wirklich alles Vererbungssache? Oder wie kann man sich erklären, dass Babys vom Grundwesen so unterschiedlich sind und nicht mal den Eltern da groß ähneln müssen. Woher haben sie dieses Grundwesen?

Ich denke schon, dass es mit den Genen zu tun hat. Auch wenn die Kinder vielleicht nicht viel von den Eltern besitzt, so vielleicht aber von den Großeltern, den Urgroßeltern oder den Tanten. Meine Tante sagt immer, dass ich viel von meiner Oma besitze, was das Wesen betrifft. Meine Tochter ist vom Wesen her mehr wie ich, mein Sohn aber mehr wie sein Großvater väterlicherseits. Gene dürfen nicht unterschätzt werden und viel haben wir sicher von unseren Vorfahren.

Ich schreibe zum Beispiel leidenschaftlich gern. Ich habe Familienforschung betrieben und habe herausgefunden, dass der Bruder meines Ur-Ur-Urgroßvaters Lehrer war und dessen Tochter gern Gedichte geschrieben hat und Heidedichterin geworden ist. So sind es zwar über 100 Jahre her, aber ich scheine von denen auch etwas geerbt zu haben und wenn es nur ein Funke ist.

Glaubt man den Sozialisationsforschern, dann erlernen die Babies das in den ersten Stunden ihres Lebens. Wie es im Kreißsaal zu geht, ob es hektisch ist oder ruhig. Also diese Faktoren nehmen Babies den Forschern zu Folge wahr und reagieren dementsprechend darauf. Ich denke aber, dass das nicht alles ist und dass auch die Gene eine Rolle spielen.

Ich denke, dass es schon im Bauch beginnt. So ist es zum Beispiel bewiesen, dass Spieluhren welche auf den Babybauch gelegt werden auch später eine ganz andere Wirkung auf Kinder haben, wie Spieluhren die sie nicht kennen. Also bekommen die Kinder meiner Meinung nach im Bauch schon viel mit. Ich denke auch, dass der Gesundheitszustand eine große Rolle spielt. Wenn nun eine Mutter beispielsweise in der Schwangerschaft raucht, ist das Kind direkt nach der Geburt dem Entzug ausgesetzt und wird sicher durch diesen großen Schicksalsschlag eine andere Persönlichkeit aufbauen.

Auch glaube ich aber, dass die Zeit direkt nach der Geburt eine große Rolle spielt. Kaiserschnitt ist zum Beispiel ein Faktor, warum die Bindung zur Mutter anfangs nicht so gut ist und diese Kinder sind oft auch anfälliger für Krankheiten und psychische Probleme. Auch glaube ich, dass die Mutter direkt nach der Geburt eine sehr große Rolle übernimmt und das Eingehen auf die Bedürfnisse eine sehr große Rolle spielt.

Ich denke, dass die Babys wirklich schon von der ersten Stunde ihres Lebens an lernen und dass sie auch durch diese Stunden geprägt werden. Es ist ja genau wie bei den Menschen: Wenn man einen hektischen Tag hinter sich hat, dann braucht man auch erst eine Weile um wieder runter zukommen und sich wieder zu beruhigen. Bei Babys, die eine hektische Geburt haben in einem überfüllten Kreißsaal und so weiter ist es vielleicht so, dass die dadurch geprägt werden.

Des Weiteren kann ich mir auch gut vorstellen, dass das auch mit den Genen zusammenhängt. Die Gene prägen das Baby von der Zeugung an und lassen sich auch nicht mehr loswerden. Wenn das Baby also zum Beispiel die Gene von der Mutter hat, die als Kind gerne geschrien hat, dann wird es wahrscheinlich sein, dass es auch sehr viel schreit.

[Gio]

Ich habe drei Kinder, die sehr unterschiedlich sowohl im Aussehen als auch im Charakter sind. Sie haben sich schon unterschieden, sobald sie auf der Welt waren. Mein Ältester hat sich sofort an meiner Brust festgesaugt. nach dem Trinken hat er interessiert in der Gegend herumgeschaut. Er hat sich schon von Geburt an mehr für Gegenstände als für Menschen interessiert. Außerdem hat er immer nur sehr wenig Schlaf gebraucht. Mein Zweitältester wollte gar nicht trinken und es hat lange gedauert, bis das richtig funktioniert hat. Er hat auch gerne und viel geschlafen, hat zwar auch interessiert in der Gegend herumgeschaut, aber ihn haben Menschen, speziell andere Kinder, interessiert. Mein Dritter war wieder ganz anders. Er ist ein eigensinniger Einzelgänger, was er auch schon als Baby war.

Die drei hatten auch von Anfang an einen anderen Stoffwechsel, obwohl sie alle gestillt wurden, also dieselben Nahrung zu sich genommen hatten. Mein Ältester hatte mehrere Male am Tag die Windel voll, mein Zweiter nur zwei mal die Woche. Die Konsistenz und die Farbe war auch eine völlig andere trotz gleicher Nahrung.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Kinder von Geburt an einen vorbestimmten, genetisch festgelegten Charakter haben, den man nicht verbiegen soll. Dieser Charakter kann sich auch nicht viel verändern. Aus einem lebhaften, extrovertierten Baby wird nie ein introvertierter Mensch. Ein Kind, was sich nicht für Dinge, sondern für andere Menschen interessiert, wird wahrscheinlich als Techniker im Erwachsenenalter unglücklich. Ein genetisch unmusikalischer Mensch wie ich und mein Ältester es sind, können nie musikalisch werden. Ich hatte als Kind alle Möglichkeiten, bin aber trotzdem nicht musikalisch geworden. Die Unterschiedlichkeit der Babys ist genauso groß wie die Unterschiedlichkeit der Erwachsenen.

Es hört sich jetzt für mich ein bisschen so an, als würdest du glauben, dass nach dieser Definition eben alle Babys gleich geboren werden. Die Babys kommen auf die Welt und werden eben nur durch das geprägt, was sie von ihrer Umwelt sehen und mitbekommen, sie selbst bringen nichts mit und müssten sich demnach alle gleich verhalten.

Das ist natürlich Unsinn, denn natürlich sind gewisse Neigungen und Verhaltensweisen auch genetisch bedingt, davon mal abgesehen erlebt das Kind die Schwangerschaft, vor allem die letzten Wochen auch sehr intensiv mit und kann mitunter daher auch gewisse Dinge wie Stress oder Entspannung empfinden. Auch hieran kann es liegen, dass sich ein Kind sehr viel anders benimmt,als andere Babys. Auf jeden Fall aber ist es falsch, alle Babys auf einen ''Pot'' zu werfen und zu behaupten, sie müssten charakterlich alle gleich sein, weil sie noch nichts von der Umwelt gesehen haben, was sie prägen könnte.