Wie dem Markenzwang bei Kindern begegnen?

vom 01.05.2012, 21:04 Uhr

Heutzutage ist es ja noch schlimmer, als zu der Zeit, als meine Kinder in dem Alter waren, wo sie dem Markenzwang unterlegen sind. Ich konnte sie aber immer noch ganz gut davon abhalten, weil sie auch verstanden haben, dass ich nicht so viel Geld hatte um ihnen nur Markenklamotten zu kaufen.

Heutzutage stelle ich mir das aber noch schlimmer vor als damals und ich wollte euch mal fragen, wie ihr das mit euren Kindern in der heutigen Generation macht. Könnt ihr euren Kindern die Markenklamotten und die Markensachen kaufen? Macht ihr es? Wie macht ihr euren Kindern klar, dass es nicht immer oder vielleicht sogar überhaupt nicht geht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Der von dir beschriebene Markenzwang ist auf jeden Fall stark gestiegen. Wobei ich selber ihn für sehr unangebracht finde und darauf weniger wert lege. Ich kann dir aus meinen Erfahrungen sagen, dass Kinder die es von klein auf nicht anders kennen mit No-Name und auch Markenklamotten rum zu laufen, auch weiterhin keine Schwierigkeiten damit haben werden. Dies sehe ich bei mir. Wir haben immer Markenklamotten besessen, obwohl meine Mutter Sozialhilfe bekam. Dennoch habe ich heute selber auch No-Name Artikel, die teilweise qualitativ besser sind als Markenartikel.

Dennoch ist in Schulen das Verhalten natürlich anders. Man muss dem Kind deutlich mitteilen, dass Kleidung nicht den Charakter erklärt. Ebenso sollte man dem Kind erklären, dass das Geld nicht vorhanden ist. Dies hat auch viel mit Erziehung zu tun, so sehe ich das auf jeden Fall! Wenn dennoch kein Ausweg vorhanden ist, dann wäre es möglich, dass man Markenklamotten aus sogenannten Outlets kauft, denn diese sind wesentlich günstiger!

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe selbst keine Kinder und kann daher nur spekulieren. Teure Markenklamotten würde ich ihnen jedenfalls nicht kaufen. Ich sehe es bei einer Freundin, die grundsätzlich nur bei Esprit einkauft. Ihre Ausrede ist es dann immer, dass sie nur reduzierte Klamotten kauft. Dennoch sind ihre Klamotten teurer als meine. Sie begreift einfach nicht, dass sie da einen Spleen hat. Ich meine, wer grundsätzlich nur bei Esprit kauft, der hat doch einen Markenknall. Das will sie aber nicht einsehen. Wobei ich aber auch nicht mehr mit ihr darüber diskutiere.

Meinen Kindern würde ich jedenfalls vielleicht mal ein Teil von einer teuren Marke kaufen, aber garantiert nicht komplett damit ausstaffieren, weil ich es einfach unnötig finde. Und ich hoffe und finde, dass meine Kinder das durch ihre Erziehung auch verstehen werden. Wenn ich selbst Null-Wert auf Marken lege, dann muss das doch auch die Kinder beeinflussen.

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Tochter hatte es in der Schule. Dort haben Kinder aus einer anderen Klasse zu ihr gesagt, sie soll sich unbedingt die Hosen der Marke X holen, damit sie auch dazu gehört. Das einzige was meine Tochter sagte war: "Dann bleibt mal schön unter Euch, ich brauche so etwas nicht". Das mit 14 Jahren zu sagen finde ich toll und nun weiß ich, dass meine Tochter diesem Zwang nicht ausgesetzt ist, denn sie selber lässt es nicht zu.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich war da als Kind immer relativ bodenständig und habe mir nicht viel aus Marken gemacht; das habe ich bis heute weitgehend beibehalten. Ich denke aber auch, bei mir war es deutlich einfacher, mich als Kind in diese Richtung zu erziehen, immerhin habe ich oft gar nicht mitbekommen, was meine Mitschüler trugen oder die Werbung mir zeigen wollte, somit ging es mir auch nie um das besondere Aussehen im Bezug auf Markenkennzeichen der Klamotten, sondern ich begnügte mich eben damit, wenn sie bequem waren und nach den Maßstäben meiner Umwelt hübsch aussahen. Wie gesagt, dieser Grundsatz ist mir weitgehend geblieben, sodass ich auch heute noch viel Wert auf ein ordentliches Aussehen lege; woher die elegante, schwarze Bluse aber kommt und welcher Markenname aufgedruckt ist, ist mir in den meisten Fällen völlig einerlei.

Meine Schwester ist da allerdings völlig anders und hätte manchmal am liebsten nur Markenklamotten; es ist jetzt nicht so, dass sie sich auf eine Marke fixiert hätte, die ausschließlich gekauft werden soll, vielmehr möchte sie eben immer im Trend liegen und genau die Klamotten tragen, die in sämtlichen Modezeitschriften angepriesen oder in der Schule zur Schau gestellt werden und mit denen man dann natürlich auch von den Mitschülerinnen dementsprechende Beachtung erfährt. Manchmal bin ich mir gar nicht unbedingt sicher, ob ihr die Klamotten auch gefallen würden, wären sie gerade völlig aus der Mode.

Wie auch immer, wir haben mit ihr einen anständigen Mittelweg gefunden, da wir das komplette Verbieten für den falschen Weg halten, aber auch möchten, dass sie die Sachen entsprechen schätzt und deren preislichen Wert kennenlernt. Somit werden eher teure Kleidungsstücke, wie eine bestimmte Markenjacke, nur zu Anlässen wie dem eigenen Geburtstag oder Weihnachten verschenkt; und das natürlich auch nicht in unendlicher Anzahl. Es ist im Vorhinein klar, dass es diese besonderen Stücke nicht ohne Anlass gibt, deshalb weiß sie die Dinge dann umso mehr zu schätzen und reduziert gelegentlich auch ihre Wünsche für andere Begierden. Wenn während des Jahres etwas Neues benötigt wird, klappt es auch gut, nach vergleichbaren No-Name-Artikeln zu suchen und ihr vorzuschlagen, diesen Preis zu übernehmen, der Aufpreis zum Markenartikel muss von ihr selbst getragen werden. Manchmal gibt sie dann ihr sauer angespartes Taschengeld dafür aus, manchmal entscheidet sie sich dann doch für den billigeren Artikel, in jedem Falle ist das Ziel erreicht.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich persönlich mache mir auch nicht viel aus Marken. Damals in der Schule gab es bei uns schon diesen Markenzwang, aber ich habe mich da einfach herausgehalten. Es war damals schon sehr schlimm, weil Leute einfach ausgegrenzt wurden, nur weil sie die falschen Klamotten trugen. Das ist heutzutage anscheinend noch schlimmer und ich finde das ehrlich gesagt auch sehr traurig. Meine Schwester war ebenfalls nur auf Markenklamotten aus und meine Mutter konnte sich diese auch nicht wirklich leisten, denn sie war alleinerziehend mit drei Kindern und da muss man eben auch aufs Geld schauen. Meine Schwester hatte dafür wenig Verständnis. Mir tat meine Mutter damals total leid, weil sie sich sehr bemüht hatte, jedem Kind gerecht zu werden.

Mein Sohn hat auch einige Markensachen, aber die kaufe ich meistens dann, wenn sie reduziert sind. So habe ich beispielsweise vor kurzem erst einen Nike-Jogginganzug gekauft, der auf 20 Euro heruntergesetzt war. Den Preis finde ich absolut in Ordnung, da man auch No-Name-Produkte nicht wirklich günstiger bekommt. Gekauft habe ich ihn aber deshalb, weil mir die Farbkombination einfach wahnsinnig gut gefallen hatte. Die Marke war da eher zweitrangig. Bei Schuhen achte ich schon auf Markenqualität, weil ich einfach die Erfahrung gemacht habe, das günstige Schuhe sehr leicht kaputt gehen und mein Sohn darin auch nicht so gut laufen kann. Ich werde meinem Sohn später aber auch erklären, dass ich nicht ausschließlich Markenklamotten kaufen kann. Ich hoffe mal, dass er das auch verstehen wird. Markenklamotten sind ja nicht zwangsläufig besser als No-Name Kleidung. Es geht meistens wirklich nur um den Namen und das Logo.

Ich lebe es meinem Sohn auch vor, dass Markenklamotten nicht wirklich wichtig sind, da ich selbst kaum welche besitze. Ich denke schon, dass das die Kinder auch beeinflussen wird. Ich finde es auch toll, wenn Kinder sich dem Markenzwang widersetzen, denn sie haben verstanden, dass es nicht auf die Kleidung ankommt, sondern auf den Menschen, der in diesen Klamotten steckt. Diese Überlegungen kann man aber nicht von allen Kindern erwarten, vor allem nicht bei etwas jüngeren Kindern. Allerdings muss man dann auch klarmachen, dass es finanziell einfach nicht möglich ist. Man kann sich ja nicht verschulden, nur weil das Kind unbedingt Markenklamotten tragen muss. Hin und wieder ein Markenteil ist ja ganz in Ordnung, aber wenn es eben nicht geht, dann muss das auch akzeptiert werden. Bei manchen Kindern leuchtet das eben sofort ein, bei anderen dauert es eben länger und man muss einige Diskussionen über sich ergehen lassen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich merke schon jetzt im Kindergarten, dass ein gewisser Zwang nach Markenkleidung vorhanden ist. Da zeigen die Kinder schon stolz ihre Cars-Kleidung oder auch Bob der Baumeister ist in diesem Alter noch sehr gefragt. Wer nichts dergleichen trägt, darf zwar mitspielen, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Kinder mit Markenkleidung oder eben diesen speziellen Motiven doch auch Neid von den anderen Kindern auf sich ziehen. Vielleicht sollte man das aber noch nicht als Zwang zu Markenkleidung bezeichnen, sondern einfach wirklich als neidisch sein auf den anderen, der eben ein von Kindern geliebtes Motiv trägt. Wobei so ja eigentlich schon irgendwie ein Zwang entsteht, der sich vermutlich dann später einmal in der Schule ausweiten könnte und auf andere Dinge überspringen könnte..

Ich selber halte es so, dass ich meinem dreijährigen Sohn sowohl No-name-Kleidung kaufe als auch Markenkleidung. Diese aber vor allem aus dem Grund, da er eben auch Fan von Bob dem Baumeister ist und ganz stolz darauf ist, seine T-Shirts und Hosen zu zeigen. Ich sage ihm nicht, dass das teurere Kleidung ist und dass er sie anders behandeln soll. So ist er dann auch stolz und glücklich über No-name-T-Shirts, die zum Beispiel einen Bagger oder eine Feuerwehr als Aufdruck tragen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Als ich gerade aus der Grundschule in die Realschule gewechselt hatte, habe ich noch keinen großen Wert auf meine Kleidungsstücke gelegt. So ging es ebenfalls meinen Klassenkameraden. Aber nach bereits einem Jahr war es dann bereits so weit, dass Mitschüler gemobt wurden, nur weil sie Kleidung der C & A Marke "Download" trugen.

Im Nachhinein bereue ich es, dass ich mir damals ebenfalls solche Markenklamotten kaufen lies. Damals hat diese zwar noch meine Mutter bezahlt. Aber dennoch wechselt in dem Alter der Geschmack auch öfters und man wächst auch aus seinen teuren Klamotten heraus.

Ich würde meinem Kind in dem Alter, in dem es noch wächst eigentlich keine Markenklamotten mehr kaufen. Das ist es einfach nicht wert, da es diese eben so oder so nicht lange trägt. In meiner Klasse waren damals sehr viele wohlhabende Kinder, die eben alles bezahlt bekommen haben. Ich denke nicht, dass es so weit in jeder Klasse gekommen wäre. Auch später in anderen Klassen hatte ich viele Mitschüler ohne Markenklamotten, die deshalb auch nicht geärgert wurden.

Ich würde es einfach darauf ankommen lassen und meinem Kind keine teuren Klamotten kaufen. Hin und wieder vielleicht mal zu besonderen Anlässen, falls es solche Kleidung unbedingt möchte. Aber falls es sich dennoch wohlfühlt und nicht geärgert wird ist das in Ordnung. Notfalls würde ich mein Kind sogar die Schule eben wechseln lassen.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe in meiner Schulzeit ganz andere Erfahrungen gemacht. An meiner Schule war es normal, dass die Schüler gut angezogen waren, und es gab überhaupt keinen Zwang zu irgendwelchen bestimmten Marken. Die Leute, die einen Markennamen plakativ auf dem T-Shirt getragen haben, wurden sogar eher belächelt. Was dann irgendwann eher wichtig war, waren coole second hand Klamotten, vor allem Lederjacken, die leicht abgetragen aussahen, waren dann angesagt. Wahrscheinlich deshalb, weil man so etwas nicht in jedem beliebigen Geschäft kaufen konnte und so eben ein wirklich einmaliges Teil hatte.

Wenn ich Kinder hätte, würde ich mir wenig Sorgen um irgendeinen "Markenzwang" machen. Ich lege bei meiner fertig gekauften Kleidung zwar Wert auf Qualität und die findet man nun mal nicht bei Kik oder Takko, aber jeder, der mich kennt, weiß, dass mir ein individueller Stil wichtiger als der Name auf einem Etikett ist. Kinder würde von mir wahrscheinlich lernen, dass es viel cooler ist ein T-Shirt zu haben, das niemand anders hat, als in einem Teil herumzulaufen, dass man genau so in zig Geschäften kaufen kann. Ich habe für die Tochter meiner Cousine mal ein Kleid aus einem Hemd genäht, weil es unerwartet warm wurde und sie nichts sommerliches eingepackt hatte. Sie durften dann beim Nähen auch ein bisschen "helfen" und war total stolz auf ihr neues Kleid und hat wohl auch im Kindergarten später jedem erzählt, dass wir das selber gemacht haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Meine Töchter sind jetzt in der dritten Klasse und selbst hier in der Stadt ist nichts von Markenzwang zu merken. Allerdings wird er auch nicht von der Schule her gefördert, da es nur heißt, was die Kinder für Material benötigen, aber auch da schon keine Marken gefördert werden. Und ich kenne es eher von der anderen Seite, dass Kinder, welche nur Markenkleidung tragen, als Außenseiter dastehen.

Wobei ich Shirts mit entsprechenden Aufdrucken nicht als Markenkleidung bezeichnen würde, wenn es da um irgendwelche Filmfiguren geht. Denn solche Sachen bekommt man auch preisgünstig bei Discountern und hat mit dem Namen vom Hersteller nicht viel zu tun.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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