Definition von Rabeneltern und eigene Erfahrungen
Leider hat die Suche nichts ausgespuckt, weshalb ich oben benanntes Thema gern mal von der anderen Seite aufrollen möchte. Immerhin wird gern mal Eltern nachgesagt, die ihre Kinder nicht selbst betreuen (können), dass es sich um Rabeneltern handelt. Aber ich sehe es etwas anderes und differenzierter. Aber neben der Fremdbetreuung, gibt es da auch noch Dinge, die auf Rabeneltern/ Rabenmütter und Rabenväter hinweisen?
Würdet Ihr Euch selbst als Rabeneltern bezeichnen oder wurdet Ihr schon von anderen Personen als solche bezeichnet? Woher kam das? Wie geht Ihr damit um, wenn man Euch so bezeichnet? Könnte hinter dieser Bezeichnung auch etwas anderes stecken als die vermeintliche Sorge um ein vernachlässigtes Kind? Wie definiert Ihr sogenannte Rabeneltern und vor allem, warum verwendet Ihr dann diese Bezeichnung?
Die Redensart kommt daher, dass junge Raben sehr unbeholfen wirken, wenn sie das Nest verlassen und man hat den Rabeneltern nachgesagt, dass sie nicht fürsorglich seien. Dies stimmt aber gar nicht, weil Raben freiwillig relativ früh ihr Nest verlassen. In Wirklichkeit kümmern sich die Rabeneltern aber noch eine lange Zeit um ihre jungen Rabenkinder. Wenn man zu Menschen Rabenmütter, Rabenväter oder Rabeneltern sagt, meint man damit ganz allgemein, dass sie sich nicht um ihre Kinder kümmern, entweder weil sie sie zu früh in Fremdbetreuung abschieben oder sich zu Hause nicht um sie kümmert.
Ich bin noch nie als Rabenmutter bezeichnet worden und kenne auch keine Mütter, die ich so bezeichnen würde. Väter schon eher, gerade geschiedene Väter, die sich gar nicht mehr um die Kinder kümmern. Ich kenne keine Mutter, die nicht das Beste für ihr Kind will, man schafft das zwar oft nicht, aber jede Mutter bemüht sich dauernd darum. Es gibt bestimmt auch Ausnahmen, also Mütter, die ihre Kinder ohne Not verlassen, aber ich kenne solche Fälle nicht. Ich würde eine Mutter, die ihr Kind früh in fremde Betreuung gibt, nicht als Rabenmutter bezeichnen. Genausowenig würde ich eine Mutter, die für ihr Kind zu Hause sorgt, als Glucke bezeichnen. Man tut das, was man für das Kind am besten hält. Manchmal sind es auch wirtschaftliche Zwänge, die eine Mutter zwingt, arbeiten zu gehen, obwohl sie sich lieber selber um ihr Kind kümmern würde. Ich finde, dass niemand das Recht hat, eine Mutter als Rabenmutter zu bezeichnen.
Väter kenne ich allerdings einige (meinen Ex-Mann ingebriffen), die nach der Scheidung kein Interesse an ihrem Kind mehr haben. Es gibt natürlich auch die anderen Väter, die sich weiter um ihr Kind kümmern, aber ich kenne auch aus Erzählungen viele, die zwar notgedrungen zahlen, ansonsten aber gar nichts mit ihren Kindern unternehmen. Diese Leute würde ich als Rabenväter bezeichnen
Wenn man selber als Rabenmutter oder Rabenvater bezeichnet wird, dann sollte man sich ernsthaft Gedanken machen. Der Definition nach sind Rabenmütter Mütter, die ihre Kinder vernachlässigen. Und das gilt natürlich für sämtliche Formen der Vernachlässigung und lässt sich auch auf Rabenväter übertragen.
So im Alltag spricht man villeicht auch von einer Rabenmutter, wenn die Mutter einfach sehr wenig Zeit für das Kind hat. Dem Kind fehlt es vielleicht sonst an nichts, aber an Zeit mit der Mutter. Andere Formen der Vernachlässigung, wie nicht ausreichend zu Trinken oder zu Essen oder dergleichen, sind zum Glück auch strafbar.
Meine Eltern wurden nie als Rabeneltern bezeichnet und da gab es natürlich auch keine Veranlassung dazu. Ich hatte allerdings eine Freundin, deren Vater sich wirklich niemals für sie interessiert hat. Nach fast einem viertel Jahrhundert ist ihm dann doch mal eingefallen, dass er eine Tochter hat, aber da wollte sie eben nichts mehr von ihrem Rabenvater wissen. Wobei sie meinte, dass er die Bezeichnung Vater nicht einmal verdient hat.
Ansonsten kenne ich die Begriffe auch, wenn man jemanden aufziehen will und spaßig meint. So nach dem Motto: Was? Du willst deinem Kind keine Süßigkeiten nach dem Zähneputzen geben? Du Rabenmutter! Aber das ist dann mehr ironisch gemeint und nicht ernst. Das versteht auch nicht jeder und manche fassen das dann eben falsch auf.
Ich bin noch keine Mutter, kennen aber einige Leute definitiv als Rabeneltern bezeichnen würde. Ein bestes Beispiel ist die Mutter einer Freundin von mir. Ich war dort damals oft zu Besuch und habe da schon einiges mitbekommen. Gleich nach dem Aufstehen wurde schon der Fernseher angestellt und die Kinder wurden davor gesetzt. Der Fernseher lief praktisch den ganzen Tag und die Kinder saßen fast ausschließlich davor. Man beschäftigte sich gar nicht mit ihnen und das hat für mich etwas mit einer Raben Mutter zu tun. Man sollte sich um seine Kinder kümmern und sie nicht stundenlang vor dem Fernseher parken. So lernen sie nie eigenverantwortliches Handeln und auch der Sinn für eine Familie geht dabei verloren. Viele der Geschwister waren dann auch noch schlecht in der Schule, da ja so auch das Lernverhalten der Kinder beeinflusst wurde.
Ich glaube, Eltern, die ihre Kinder beispielsweise schon mit einem Jahr in die Kinderkrippe bringen, als Rabeneltern zu bezeichnen ist nun wirklich überholt. Zudem es ja mittlerweile auch bekannt sein sollte, dass eine gute Fremdbetreuung einem Kind mehr nutzt als sie schadet, im Bezug auf die Sprachentwicklung beispielsweise als auch darauf, dass das Kind nicht immer an Mamas Rockzipfel hängt, sondern auch lernt, sich in einer Gruppe einzuordnen, zurechtzufinden, Regeln zu akzeptieren (was einem daheim als Elternteil wenn man alleine mit dem Kind ist, oft schwer fällt) und Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen.
Aber dennoch gibt es natürlich Rabeneltern, wobei das eben meinen Beobachtungen nach eher Eltern sind, die ihre Kinder nicht frühzeitig fremdbetreuen lassen, aber sich im Alltag einfach nicht um die Kinder kümmern und deren Bedürfnisse nicht kennen. Ich habe schon ab und an von Fällen gehört, auch schon persönlich am Rande selbst so einen Fall mitbekommen, wo junge, alleinerziehende Mütter ihre kleinen Kinder beispielsweise abends mehrmals mutterseelenalleine in der Wohnung gelassen hatten und dann bis 3 Uhr nachts in irgendwelche Clubs zum Feiern gegangen ist. Da finde ich die Bezeichnung Rabenmutter mehr als angebracht und bei solchen Fällen habe ich auch kein Verständnis dafür, dass ein Kind dann noch bei so einem Elternteil bleiben darf, denn ich finde, solche Frauen haben ein Kind nun mal gar nicht verdient. Von Eltern, die ihr Kind demütigen oder gar den Kindern Nahrung verweigern will ich jetzt einmal gar nicht reden, das sind Extremfälle und die Eltern wohl in der Regel psychisch krank, was das Ganze natürlich nicht rechtfertigen soll. Da kann man nur immer hoffen, dass die Umwelt nicht Augen und Ohren verschließt und die Kinder noch gerettet werden können.
Umgekehrt gibt es aber auch diese "Ich mache alles richtig und fördere meine Kinder von morgens bis abends"-Mütter, die andere nur zu gerne als Rabenmütter bezeichnen, deren Kinder nicht so extrem behütet aufwachsen und bei denen die Mutter nicht ständig um sie herumtanzt. Das ist das andere Extrem, da hat man manchmal den Eindruck, dass die Eltern bzw. meist die Mutter nur über das Kind definiert. Das tut dem Kind aber meist auch nicht gut, ich kann mir gut vorstellen, dass solche Kinder als Erwachsene extreme Egoisten sind, weil sie ja nie lernen, dass die Eltern auch Bedürfnisse haben und sich eben umgekehrt nicht alles um sie dreht, sondern sie auch Rücksicht auf ihre Umwelt nehmen müssen. Das sind die Eltern, die ständig die Lehrer anrufen, wenn ihnen etwas nicht passt, die immer jammern,dass ihre armen Kinder in der Schule so einem schrecklichen Druck ausgesetzt sind und die ihre Kinder überhaupt generell am liebsten in Watte packen würden, und dafür habe ich ehrlich gesagt genauso wenig übrig.
Ich bin eine Rabenmutter und gebe das auch noch offen zu. Rabeneltern (die Vögel) unterstützen ihre Kinder dabei recht früh selbstständig zu werden, was denen so in der Natur liegt. Und genau das mache ich mit meinen Kindern auch. Ich helfe ihnen recht früh selbstständig zu werden. Und die Selbstständigkeit zeigt sich ja auch in anderen Belangen. Daher gibt es wohl einige Dinge, an denen man erkennen könnte, dass es sich um Rabeneltern handelt. Wobei ich den Begriff Rabeneltern inzwischen eher positiv sehe.
Die Bezeichnung Rabeneltern rührt wohl daher, dass die Spezies Rabe gern mal missverstanden wird und man den Tieren mangelnde Fürsorge vorwirft. Und wenn man menschliche Eltern so betitelt, dann ist das wohl die Sorge, dass die Kinder nicht genug umsorgt werden. Das wiederum ist aber einfach der Tatsache geschuldet, dass Eltern eben unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung und Wertevermittlung haben. Daher nehme ich eine solche Bezeichnung auch nur als Anlass kurz mal meine Erziehung zu überdenken, in der Regel aber folgenlos, weil eben jeder andere Vorstellungen hat.
Man sagt im Allgemeinen, dass Eltern Rabeneltern sind, wenn sie sich, der Meinung von anderen Leuten nach, nicht angemessen um ihr Kind kümmern. Ob dies dann wirklich stimmt, ist dann immer eine andere Sache. Aber da es eben sehr viele Leute gibt, die gerne Gerüchte verbreiten, halten bald sehr viele andere Familien einen für Rabeneltern und man hat schnell einen Ruf, der eigentlich gar nicht stimmt.
Hauptsächlich meinen andere Leute, dass bestimmte Eltern Rabeneltern sind, weil sie sich nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern oder weil sie sie schon sehr früh in die Betreuung durch andere Personen geben. Das mit der Betreuung durch andere Personen finde ich persönlich aber nicht schlimm und ich bin der Meinung, dass man sich dort nicht einmischen sollte, wenn man keine Ahnung hat. Es kann ja sein, dass die Mutter sich schon gerne länger mit dem Baby frei nehmen würde, es aber einfach nicht kann, weil sie sonst gekündigt wird und so weiter.
Es gibt aber noch sehr viele andere Gründe in der heutigen Zeit, weswegen bestimmte Eltern als Rabeneltern dargestellt werden. Meistens ist es einfach nur so, dass die Erziehungsmethoden von den "Rabeneltern" nicht den Erziehungsmethoden der anderen Eltern entsprechen und dass sie zum Beispiel auch viel Wert darauf legen, das die Kinder selbstständig sind. Das ist zum Beispiel an sich nicht verkehrt, solange dem Kind dadurch nicht geschadet wird.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich viele Leute immer umsonst aufregen. Die meisten Leute von denen, die andere Eltern als "Rabeneltern" bezeichnen, hatten entweder sehr liebe Kinder oder keine Erfahrung. Ich vertrete, was das angeht, sowieso die Meinung, dass man nicht voreilig mit einer solchen Bezeichnung sein sollte, wenn man nicht weiß, wie es in der Familie aussieht und so weiter.
Mit Rabeneltern würde ich die Eltern bezeichnen, die sich nicht um das Wohl der Kinder kümmern. Die weder Lust noch Zeit haben, sich ausgiebig mit ihren Sprösslingen zu befassen und die es auch an gesundheitlicher Fürsorge fehlen lassen. Rabeneltern sind auch solche, deren Beziehung zu ihren Kindern gestört ist, die ihre Kinder missachten und ihnen Schäden zufügen oft sogar unwissentlich.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-186630.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1203mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1250mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1657mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1354mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2537mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?