Bodenturnen im Schulsport gehasst?

vom 28.04.2012, 22:54 Uhr

Ich bin jetzt selbst schon ein Paar Jahre aus der Schule raus und habe im Moment in der Berufsschule auch keinen Sportunterricht mehr, und auch in den letzten Jahren der Oberstufe bestand unser Schulsport zum Glück aus etwas anderem als Bodenturnen, jedoch kann ich mich noch gut an meine Zeit in der Mittelstufe auf dem Gymnasium erinnern, wo Bodenturnen und Geräteturnen jeweils ein Halbjahr des Schuljahres ausmachte. Ich selbst muss ganz ehrlich sagen, dass ich zwar nicht unsportlich bin, aber in Sachen turnen wirklich überhaupt nichts drauf habe. Ich bekomme nicht mal einen Handstand ohne Hilfe hin (Meistens nicht mal mit Hilfe), und von meinen Turnkünsten an den Geräten wie dem Reck oder dem Barren, will ich gar nicht erst reden.

Hier war wirklich jede Sportstunde für mich eine Qual und ich habe es gehasst, mehr als alles andere in der Schule. Dies ging jedoch nicht nur mir so, auch allen meiner Mitschüler und Mitschülerinnen erging es ähnlich. Sogar unsere „Sportskanonen“, die wirklich gut im Schulsport waren und auch um einiges besser turnen konnten als ich und der Rest von uns, hatten die Sportstunden gehasst, in denen wir turnen mussten. Es war einfach unbeliebt und niemand wollte es gerne machen - Schon gar nicht wenn es dann am Ende ans vorführen ging, wofür wir auch benotet wurden. Dies empfand ich zum Teil sogar immer besonders demütigend, wenn man einfach der ganzen Klasse noch mal vorführen musste, das man es nicht konnte.

Wie war oder ist dies bei euch in der Schule? Ist Bodenturnen oder Turnen im allgemeinen dort das meist gehasste im Sportunterricht? Ich meine hierbei nicht eure eigene, individuelle Meinung, sondern mehr das, wo ihr sagen würdet, dass die Mehrheit eurer Klasse sich hier festlegen würde, dass dies die unbeliebteste Sportart in der Schule ist. Warum mögt ihr das turnen in der Schule nicht? Einfach weil ihr vielleicht wie ich, nicht turnen könnt, oder habt ihr andere Gründe? Vielleicht mögt ihr es sogar und ihr seid besonders gut hier drin?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe den Sportunterricht in der Schule auch gehasst, insbesondere das Bodenturnen. Bis zur Oberstufe hatten wir eine Lehrerin, die sehr viel Wert auf Handstand, Radschlagen und anmutige Spiele mit Bändern und Medizinbällen gelegt hatte. Ich fand es auch peinlich, etwas vorführen zu müssen. Wir mussten für die Noten immer eine Pflicht und eine Kür vorführen.Ich fand das immer sehr demütigend, weil ich weder Handstand noch Rad konnte und als pubertierendes Mädchen auch nicht besonders anmutig aussah. In der Oberstufe hatten wir einen männlichen Sportlehrer, der mehr Leichtathletik machte. Mir machte das zwar Spaß, aber für andere war dies auch schlimm, es gab Mädchen, die gar nicht gut laufen konnten und bei denen das sehr komisch aussah.

Den Schulsport müsste man von Grund auf ändern. Als Erwachsene mache ich freiwillig Sport und ich gehe freiwillig ins Fitnessstudio. Man sollte für Sport keine Noten geben und einfach während der Sportstunden etwas für Kraft und Ausdauer tun und verschiedene Möglichkeiten dazu anbieten. Ich bin der festen Überzeugung, dass bei genügender Auswahl für jedes Kind etwas dabei ist. Bodenturnen würde da, glaube ich, niemand wählen.

Bodenturnen war bei uns auf jeden Fall auch das unbeliebteste Fach. Und zwar deswegen, weil die wenigesten die akrobatischen Fähigkeiten besitzen, die dort teilweise verlangt werden und zu akrobatsichen Fähigkeiten gehört meiner Meinung nach auch Radschlagen und Handstand. Ich glaube, dass man sich beim Bodenturnen am stärksten zur Schau stellen muss und das ist für Schüler und Schülerinnen in derr Pubertät höchst peinlich.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich selber empfand es nicht so schlimm. Das lag aber sicher auch daran, dass wir das nur geübt haben, wenn die Bundesjugendspiele an standen. Ich fand es viel schlimmer ein halbes Jahr nur Volleyball zu spielen, wo dann gar keine Abwechslung im Unterricht in Sicht war.

Bei meiner Tochter ist der Sportunterricht ganz anders gestaltet. Es wird alles durch genommen, von Kraft bis Ausdauer. Darüber hinaus können die Kinder mit entscheiden, was sie alles machen wollen und es wird ein Halbjahresplan erstellt.

Die Kinder können dann ungeliebte Dinge vom Lehrer, wie das Laufen um den See, mit ihrem Square Dance oder Waveboard fahren ausgleichen. So machen die Kinder auch viel mehr Sport mit, denn sie können mit entscheiden und der Unterricht macht dann auch Spaß!

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe gerne Sport in der Schule gemacht, auch Bodenturnen. Ich war zwar nicht die Beste, allerdings fand ich die ganze Sache auch nicht schlimm. Wir hatten natürlich auch sehr viele Sportmuffel dabei gehabt, die die ganze Sache anscheinend nicht ganz so ernst genommen hatten und schon vor dem Unterricht gepustet hatten, als sie gehört haben, dass wir an dem Tag Bodenturnen machen. Ich denke mal das gehört einfach zum Schulsport dazu und es gibt immer wieder Leute, die dies nicht gern machen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bei uns haben es auch so ziemlich alle Schüler gehasst. Vordergründig die Jungs, da einige Mädchen im Turnverein waren. Kurzzeitig war ich da auch mal, aber auch nur weil ich Mitläufer von einer Bekannten war. Gefallen hat es mir aber nicht so wirklich, weshalb ich da auch sehr schnell nicht mehr hingegangen bin. Das größte Problem ist, denke ich, dass es ja schön aussehen soll und die meisten gerade damit ihre Probleme haben, weil es sobald man es nicht annähernd perfekt kann, richtig schlecht aussehen kann.

Am allerschlimmste fand ich die gehockten Sprünge über den Querkasten. Da habe ich mich auch geweigert. Mir war das völlig egal. Ich stand ganz hinten in der Schlange und vor mir gab es schon ein paar Unfälle. Die leichteren Sprungvarianten habe ich noch mitgemacht. Aber dann beim gehockten nicht mehr. Eine Freundin ist mit den Zehen vorne am Kasten hängen geblieben und dann kopfüber hinten runtergeknallt. Eine andere ist wenig später frontal gegen den Kasten gesprungen. Da ich eh so ein Schisser bin, habe ich dann verweigert. In der Oberstufe sollten wir dann wieder etwas ähnliches machen und mit einem Salto auf einem großen Mattenstapel landen. D.h. anfangs sollten wir darüber abrollen. Ich hab dann aber dem Lehrer von der Situation damals erzählt und durfte dann stattdessen Trampolin springen. Das war besser. Ich hatte einfach totale Panik mich dabei zu verletzen und das hat er auch eingesehen.

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich selber habe das Bodenturnen und vor allem das Geräteturnen sehr gerne gemacht, aber da stand ich ziemlich alleine in der Klasse da. Ich weiß noch, dass wir in der 9. und 10. Klasse der Realschule eigentlich fast nur noch Fußball und Basketball gespielt haben, was mir aber zu einseitig war. Ich kann mich noch an eine Szene erinnern, bei der wir uns nicht einig wurden, was wir nun machen. Da sagte die Lehrerin, wenn wir uns nicht bald einigen würden, würde sie den Barren herausholen und wir müssten in der Stunde Boden- und Geräteturnen üben.

Ich weiß noch, dass ich damals einen begeisterten Ruf ausgestoßen habe, wobei mich meine ganze Klasse etwas komisch ansah. Leider kam die Einigung dann recht schnell, so dass es nicht zum Turnen in dieser Stunde kam. Ich weiß nicht, warum das Turnen so unbeliebt ist. Ich denke, dass viele es vielleicht nicht so gut können, wie z.B. Fußball und deshalb andere Sportarten einfach lieber machen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe früher als ich noch klein war etwa sieben Jahre lang Kunstturnen betrieben. Der Begriff enthält unter anderem Barren, Reck, Boden und Sprung. Das hat mir alles sehr viel Spaß gemacht, doch ab einer gewissen Stufe wurde mir das Ganze dann doch zu schwer und ich verlor den Gefallen an der Sportart. Im Schulsport war ich durch meine damalige Erfahrung immer sehr gut und durfte auch immer ganz stolz die Übungen präsentieren und Lob einstecken. Es tat natürlich sehr gut von allen angeschaut zu werden, währen man diese tollen Übungen ganz einfach aus dem Ärmel schüttelt.

Als die Zeit dann voran schritt war ich schon in der Oberstufe und dort waren mehr Konkurrenten in meiner Klasse. Man eignet sich eben viel an und wenn man in frühen Jahren noch nicht so viel konnte, wurde man mit der Zeit immer besser. Ich konnte von Anfang an alles gut, aber mehr auch nicht. Meine Mitstreiter konnten anfangs kaum etwas und mittlerweile auch alles gut. Diejenigen, die turnen konnten, hatten auch immer sehr viel Spaß. Auch am Boden. Bodenturnen war für mich zwar nie ein Problem, aber ich habe es auch nicht wirklich geliebt. Meine bevorzugten Turngeräte waren der Barren und Sprung, da ich mit diesen Disziplinen einfach sehr schöne Erinnerungen verbinden konnte und ich eben auch gut darin war.

Meiner Meinung nach ist Bodenturnen eine wirklich sehr kunstvolle und auch kraftvolle Disziplin, die sehr viel Körperbeherrschung erfordert. Natürlich ist nicht jeder Mann oder jede Frau der geborene Bodenturner, deshalb finde ich es in Ordnung, wenn man es hasst und ums Verrecken nicht machen will. Ich selbst habe mich auch bei einigen Geräten unbeholfen gefühlt, vorallem wenn es dann ans Eingemachte ging. Handstand auf dem Barren oder Abgang mit Rückwärtssalto.

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich war allgemein nie eine große Anhängerin des Schulsports, weil ich einfach nicht zu den sportlichsten Menschen gehöre und mich regelmäßig zum Affen gemacht habe. Wenn wir Sprinten sollten, hinkte ich entweder hinter dem Rest her oder legte mich auf die Nase, beim Wettschwimmen war ich grundsätzlich immer die Langsamste und wurde ich zu einem Handstand angehalten, knallten meine Beine irgendwann mit einem klatschenden Geräusch wieder auf dem Boden auf; gnädigerweise schob man das immer auf meine Behinderung und ich wurde von den meisten Sportlehrern in Ruhe gelassen, wirklich etwas damit zu tun hatte es aber eigentlich nicht. Jedenfalls fand ich das Bodenturnen immer noch ein relativ kleines Übel. Gymnastik mit dem Medizinball oder mit Bändern rettete mir sogar manchmal die Note, dafür war immerhin relativ wenig Geschick notwendig. Auch die ungeliebten Übungen, wie einen Handstand, fand ich noch einigermaßen erträglich, immerhin war ich nicht die Einzige, die auf die Nase fiel und das Verletzungsrisiko war auch relativ gering.

Jedenfalls gehörte Bodenturnen in meiner Klasse auch nicht zu den Sportarten, die man wirklich hasste. Geradezu mit Grauen wurde bei uns immer der Schwimmunterricht aufgenommen, das lag hauptsächlich daran, dass wir einem eher alten und ungepflegten Schwimmbad zugeteilt waren, sodass es unangenehm roch und herumfliegende Haare und dergleichen auch keine Seltenheit waren. Hinzu kam, dass man noch hinfahren und am Ende der zwei Stunden wieder an der Schule angekommen sein musste, der zu betreibende Aufwand, um eine halbe Stunde im Wasser sein zu dürfen, stand somit in keiner Relation zum Vergnügen. Gerade, wenn nicht genug Zeit zum föhnen war und man dann mit nassen Haaren durch den Regen laufen durfte, erfreute sich das immer sehr großer Beliebtheit.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hasse Bodenturnen genauso wie viele andere aus meiner Klasse auch, ehrlich gesagt kenne ich nicht so viele (außer Schüler aus der Sportklasse nebenan), die das gerne machen. Auch Geräteturnen, Weitsprung und Sprint mag ich überhaupt nicht. Nicht nur, weil ich nicht die beste Turnerin bin, sondern auch, weil diese ganzen Sachen sogar noch zur Benotung dazuzählen, meistens mehr als es einem lieb ist.

Ich sehe auch nicht wirklich ein, warum diese Sachen überhaupt gelernt werden müssen und benotet werden, da man im späteren Leben ja nicht wirklich viel damit anfangen kann. Da ist es mir viel lieber wenn wir im Sportunterricht richtig Volleyball oder Fußball spielen lernen, was man auch später mal ab und zu machen kann, und auch noch Spaß macht.

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» katzenfeex3 » Beiträge: 201 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bodenturnen verhasst? Bei mir eher nicht in der Schule, zumindest wenn man die Oberstufe betrachtet. Bei der Mittelstufe geht meist einen Raunen durch den Sportkurs, zumindest bei den Jungs. Dar der Mittelstufenunterricht im Sport bei uns nach Geschlecht getrennt ist ist es bei den männlichen Individuen nicht gern gesehen. Der Sportunterricht der Mädchen besteht fast ausschließlich aus Bodenturnen.

In der Oberstufe setzt sich dieser Trend fort. Hier ist der Kurs Bodenturnen komplett voll. Meist 90% Mädchen und circa 10% Jungs. Das sind dann meist diejenigen, die das ganze auch freizeitlich betreiben beziehungsweise sehr sportlich sind. Bei den Mädchen liegt es ganz einfach daran, dass Kurse wie Basketball, Fußball, Tennis oder auch Rudern nicht sonderlich bei diesen beliebt sind. Die Mädchen nehmen dann meistens rhytmische Sportgymnastik oder halt Bodenturnen.

Abschließend lässt sich sagen. Verhasst nicht wirklich, jedoch bei den Jungs unbeliebt, aber bei den Mädchen umso beliebter.

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» Cutting-Edge » Beiträge: 655 » Talkpoints: 58,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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