Krebspatientin bringt sich selbst um

vom 23.03.2008, 22:02 Uhr

Ich kann die Entscheidung dieser Frau nachvollziehen. Sie hat sehr gelitten, und ich will nicht wissen was sie für Schmerzen gehabt haben muss. Allerdings wüsste ich nicht, ob ich auch so entscheiden wüde wenn ich in dieser Situation wäre. Ich kenne diese ganze Problematik mit den Krebs sehr gut, da meine Oma auch an Krabs (Magenkrebs) gelitten hat.

Ihr wurde dieser Tumor entfernt, danach musste sie sich einer Chemotherapie unterziehen. Das ganze ging ein Jahr, bis man bei ihr Metastasen entdeckte und einen neuen Tumor. Die Ärzte gaben ihr noch einige Monate, se hielt aber nur noch 3 Wochen durch. In diesen 3 Wochen ist sie dann zu einem Pflegefall geworden, sie wog nur noch 35 kg, und konnte nichts mehr essen. Jedenfalls hat sie zum Schluß solche starken Schmerzen gehabt, das sie Morphium gespritzt bekam. Eigentlich sollte sie sich nochmal einer Chemoherapie unterziehen, und dei Entscheidung es nicht zu machen ist uns allen sehr schwer gefallen aber selbst ihre Hausärztin meinte das es keine gute Idee sei. Ich glaube auch das der Tod eine Erlösung für sie war. Deswegen verstehe ich auch das diese Frau aus Frankreich sterben wollte.

» roxy84dd » Beiträge: 22 » Talkpoints: 6,50 »



Guten Morgen,
ich kann gut nachvollziehen, das die Frau ihrem qualvollen Leben ein Ende bereitet hat. Ihre Kinder sind ja bestimmt erwachsen, und so konnte sie in Ruhe gehen. Ich kann es nicht verstehen, das einem Menschen nicht geholfen werden darf, der so gerne sein Leben beenden möchte. Was ist das denn für ein Leben? Ständige Schmerzen und dann noch entstellt. Ich wäre dafür, das man sich nach gründlicher Überlegung selbst aussuchen darf wie es mit einem weiter geht. Ihre Kinder hätte sich sicher einen würdevolleren Tod für sie gewünscht. Also allein an Selbstmord zu sterben.
Liebe Grüsse, Yvonne

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es schade das erst ein Selbstmord wieder zur Debatte über die Sterbehilfe führt.

Ich kann die Frau gut verstehen, es gibt auch Krankheiten wo ich mir (jetzt) vorstellen kann so nicht leben zu wollen / können. Den ganzen Tag nur Schmerzen, kein Chance auf Heilung, entstellt sein? Ich würde auch würdevoll sterben wollen, so dass mich meine Mitmenschen in guter Erinnerung behalten können.

Sicher ist es schwierig für die Angehörigen wenn jemand "getötet" wird, aber ich denke jemanden jeden Tag furchtbar leiden zu sehen ist noch viel schmerzhafter.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hab den Beitrag im Fernsehen und kann immer noch nicht verstehen, warum einem Menschen nicht selbst überlassen wird, wann er gehen möchte. Es ist ja nun nicht so, dass die Frau sich aus Jux und Tollerei das Leben genommen hat. Sie war eine Frau, die mitten im Leben stand und eine lange Zeit mit ihrer Krankheit gelebt hat. Wen sie für sich selbst entschieden hat, dass nun ihre Grenze erreicht ist, finde ich hat keiner das Recht ihr diesen Wunsch zu verwehren.
Gruß,
Alexandra.

» HipHoppel » Beiträge: 17 » Talkpoints: 8,93 »



Also, ich kann da aus Erfahrung sprechen, wie es ist einem Menschen beim langsamen dahinsiechen zuzusehen. Mein Vater ist vor zwei Jahren an Krebs gestorben, und obowhl es verhältnismäßig schnell ging, waren die letzten Wochen der Horror. Er konnte nicht mehr alleine auf die Toilette, nicht alleine essen, sich waschen oder sonst irgendwas. Und seine Schmerzen waren so schlimm, dass kein Schmerzmittel mehr angeschlagen hat.

Zum Glück ist er von alleine gestorben, denn ich hätte die Entscheidung nicht fällen mögen, wenn er mich darum gebeten hätte. Ich denke aber, dass es Menschen gestattet sein sollte in Würde zu sterben und ein wimmerndes, sabberndes Häufchen Elend zu sein, hat nicht mehr viel mit Würde zu tun. Wenn die Schmerzen unerträglich werden, oder bei Patienten die ALS haben oder eine ähnliche Krankheit, halte ich Sterbehilfe für völlig gerechtfertigt. Außerdem bleibt bei letztgenannter Krankheit der Verstand weitgehend intakt, sodass diese Menschen a) besonders gedemütigt sind, wenn ihren Körperfunktionen sie allmählich im Stich lassen und b) durchaus in der Lage zu entscheiden, was sie wollen( oder jedenfalls im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte).

Ausführen wollen würde ich das allerdings nicht, auch nicht als Arzt oder Krankenschwester...

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube, nieman von uns kann auch nur im geringsten nachvollziehen, wie die Frau gelitten hat. Für sie gab es keine Chance auf Heilung, da kann ich es schon verstehen, das sie sterben wollte. Ob es jetzt Selbstmord oder Sterbehilfe war, ist ja nocht nicht so ganz herausgekommen. Ich habe die Berichte über die Frau in den Medien verfolgt und mich so manches mal gefragt, warum sie sich nicht umbringt. Immerhin hatte sie ja versucht, dies gerichtlich durchzusetzen. Die Zeit, die sie mit der Krankheit verbracht hatte, war ja wirkich lange genug.

Dazu kommt noch, das sie entstellt war, also auch in der Öffentlichkeit sich nicht unbedingt wohl fühlen konnte. Jemand anderem mit einem anderen Krebsleiden sieht man das ja nicht an und er kann wenigstens so am Leben teilnehmen. Sie aber hatte die Chance nicht, sondern musste aufgrund ihres Aussehens eher zuhause bleiben.
Niemand sollte sich darüber ein Urteil bilden, denn da kann niemand wirklich mitreden - zum Glück kann ich da nur sagen

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:
lalelu hat geschrieben:ich finde es ebenfalls absolut nachvollziehbar, sein Leben durch Suizid zu beenden, wenn man unheilbar krank ist. Warum warten, bis man qualvoll an der Krankheit stirbt, wenn man genau weiß, daß das eines Tages der Fall sein wird? Und darauf dann warten? Mag sein, daß einige das können. Ich denke, ich könnte es nicht.


Warum sagst du gleich du würdest zum Suizid greifen ? Du bist nicht in der Situation und es gibt auch Lebenslange Krankheiten wie z.B. MS die auch mit Qualen verbunden sind. Trotzdem haben noch Patienten hoffnung und leben ihr Leben in vollen Zügen und machen das beste draus was es gibt. Deswegen würd ich es nicht pauschal sagen, dass alle Patienten mit einer unheilbaren Krankheit leiden und deswegen zum Suizid greifen sollten.

ich sage doch nicht, ich würde zum Suizid greifen. Wo liest du das? Ich finde es nachvollziehbar – das heißt nicht, ich würde es auch tun. Ich denke, ich könnte es nicht – das heißt ebenso wenig, daß ich zum Suizid greifen würde bzw. daß ich jetzt sage, ich würde es dann defintiv tun.

Mensch, lest doch nicht Sachen, die nicht dort stehen…

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» lalelu » Beiträge: 161 » Talkpoints: -1,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Tut mir Leid, dann habe ich das falsch interpretiert aber für mich hat sich das so angehört. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man nicht selbst in der Situation ist, so Krank zu sein, dass man eventuell oder mir hoher Wahrscheinlichkeit daran sterben wird. Und das ganze gilt ebenfalls, wenn man es zwar in der Verwandtschaft mitbekommen hat, denn bei jedem veräuft so etwas anders.

Meine Großmutter ist ebenfalls an Krebs erkrankt gewesen und hatte dazu noch sehr schlimmen Diabethes, dass sie alle paar Wochen in der Klink war und ein Stückchen vom Fuss und später dann der ganze Unter- und Oberschenkel amputiert werden musste. Nach 2 Jahren hatte sie dann gar keine Beine mehr, und vom Krebs war sie auch gebeutelt. Doch trotz all der Schmerzen und dem Leid, dachte sie niemals an einen Suizid und hat noch mehrere schönere Jahre im Kreis der Familie verbracht, bevor sie gestorben ist. Am Ende hatte sie ebenfalls Pflaster zur Schmerzbekämpfung, unterschiedlicher Arten, welche aber mit der Wirkung von Morphin locker mithalten können, da sie zum Teil sogar noch stärker waren. Am Ende ist sie mit einem Lächeln im Gesicht friedlich eingeschlafen, und das auch nach mehreren Chemositzungen und Strahlentherapien. Dorthin habe ich sie auch oftmals mit dem Rettungswagen gefahren, und sie somit als Patientin und als Angehörige erlebt.

Auch bei mir ist die Situation momentan nicht so einfach, deswegen weiß ich wovon ich spreche, da auch ich eine nicht so schöne Diagnose bekommen habe, und auch mein äusseres darunter leidet. Trotzdem würde ich vom momentanen Zeitpunkt nicht einmal einen Suizid in erwägung ziehen aus diesem Grund der Krankheit. So toll auf eine komplette Genesung stehen die Chancen bei mir auch nicht ... Doch erlebe ich immer noch täglich solche Patienten die Krebs im Entstadium haben und trotzdem noch ein Leben führen, auch nach den Schmerzen.

Letzte Woche habe ich einen Kollegen durch den Krebs verloren. Alt war er ebenfalls nicht mit 33 Jahren. Am Anfang war es nur ein "Pickel" auf dem Oberschenkel und nachdem er nach einem Jahr endlich mal zum Arzt gegangen ist, hatte der Krebs bereits Metastasen gestreut. Danach folgten lange Zeit Chemotherapien und verschiedene Strahlenmethoden. Es ist keine Woche vergangen, an dem wir unseren Kollegen nicht ins Krankenhaus gefahren haben oder dort auf der Matte standen, weil es ihm so schlecht ging. Vor 4 Monaten hat er uns erzählt, dass er den Krebs besiegt hat. Allerdings hatte es den hohen Preis, dass ihn seine Frau verlassen hat, da sie nicht mit seiner Krankheit zurecht gekommen ist und auch die gemeinsamen Kinder mitgenommen hat. Trotzdem hat er einen Sinn im Leben gehabt, und das haben wir auch jedesmal gemerkt, wenn wir dort waren. Leider hat es es nun am Ende doch nicht geschafft, und meine Kollegen und ich sind unendlich traurig darüber, dass er so früh gehen musste. Aber wir sehen das aus zwei Perspektiven, denn er hat gekämpft und bis zum Schluss nicht aufgeben und das beste aus seinem Leben gemacht.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Hi,

ich habe die Nachricht von dem Tod dieser Frau von der yahoo-Startseite erfahren. Vorher habe ich eine relativ kurze Dokumentation über diese Krankheit gesehen. So komisch wie sich das für manchen anhören wird, ich kann sie verstehen. Im Endstadium ihrer Krankheit war sie vollkommen entstellt, sie konnte absolut nichts mehr sehen und muss wohl unter unerträglichen Schmerzen gelitten haben. Ich kann mir zwar nicht vorstellen wie sich das anfühlen mag aber trotzdem kann man nachempfinden, dass sich nach und nach der Wunsch zu sterben entwickelt. Wie auch manche Andere die hier im Forum geposted haben hatte ich einen Großvater der an Lungenkrebs erkrankt ist.

Ich habe ihn oft besucht und gut mitbekommen können, dass es ihm von Woche zu Woche immer schlechter ging, bis er nicht mehr alleine essen konnte und nur noch schwer atmen konnte. Irgendwann hat auch ihn der Lebensmut verlassen und auch er wollte nicht mehr weiterleben. Am nächsten Tag war er verstorben. So und noch viel schlimmer erging es der Dame aus Frankreich wohl auch, deshalb kann ich nicht verstehen, warum jetzt der französische Staat dagegen angehen will, dass sich Leute, die unter solchen Krankheiten leiden, sich letztendlich das Leben nehmen. Ich bin der Meinung man sollte aktive Sterbehilfe in Deutschland zulassen, allerdings sollte jeder Fall einzeln von Sachverständigen geprüft werden.

GeorgyPorgy

» GeorgyPorgy » Beiträge: 48 » Talkpoints: 0,12 »


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