Sucht ihr professionelle Hilfe, wenn ihr Probleme habt?
Mich würde mal interessieren wie es bei euch ist, wenn ihr Probleme habt, die ihr selbst nicht in den Griff bekommen könnt. Seien es psychische Probleme, Paarprobleme oder auch Probleme in der Kindererziehung oder im Beruf. Sucht ihr euch Hilfe von professioneller Seite oder seid ihr zu stolz dazu?
Versucht ihr immer erst euch selbst zu helfen, oder geht ihr bei den ersten Anzeichen zu einer Beratung? Seht ihr eine Beratung als sinnvoll an, oder glaubt ihr, dass andere geschulte Leute so etwas privates gar nichts angeht? Hattet ihr schon Erfolge durch eine Beratung?
Sinnvoll ist solche Beratung bestimmt, sofern der Beratende in seinem Beruf auch gut ist. Wenn wir aber ehrlich sind, lassen wir uns, solange es möglich ist, aber immer von unserem sozialen Netz auffangen. Ob man es drauf anlegt oder nicht, man redet in der Regel zuerst mit Freunden darüber. Die geben einem dann Ratschläge oder nicht, man denkt über die Ratschläge nach und vielleicht ist es sogar erst einer der Freunde, die das Thema "professionelle Beratung" zuerst ansprechen. Dass sie im Gegensatz zu Freuden Geld kostet, mindert dabei natürlich auch ihre Attraktivität.
Kostenlose professionelle Beratung habe ich schon häufiger in Anspruch genommen, allerdings hauptsächlich in puncto Beruf und Bafög. Paarberatung z.B. war zum Glück bisher nie nötig, aber sollte sie es werden, werde ich sie wahrnehmen, meine aktuelle Beziehung ist mir da recht wichtig.
Lara2011 hat geschrieben:Versucht ihr immer erst euch selbst zu helfen, oder geht ihr bei den ersten Anzeichen zu einer Beratung? Seht ihr eine Beratung als sinnvoll an, oder glaubt ihr, dass andere geschulte Leute so etwas privates gar nichts angeht? Hattet ihr schon Erfolge durch eine Beratung?
Ich bin der Meinung, das es eher falscher Stolz ist, wenn man nicht in der Lage sein kann, sich professionelle Hilfe zu holen, wenn man selber nicht mehr weiter weiß. Dafür sind solche Anlaufstellen doch da und wenn der Beratende seinen Job auch ernst nimmt und gut macht, dann ist es doch nur von Vorteil für den Hilfesuchenden.
Ich bin zwar nicht so eine Person, die sofort zu einer Beratungsstelle rennt, wenn es mal nicht ganz rund läuft, aber wenn ich mir selber überhaupt nicht mehr zu helfen weiß und selbst meine Freunde und Familie mir nicht mehr weiterhelfen könnte, würde ich so etwas in Anspruch nehmen. Für meinen ältesten Sohn habe ich auch schon mal eine Beratung aufgesucht, da ich immer der Meinung war, das er zu ruhig ist und mir einfach nicht zu helfen wusste, da er auch körperliche Nähe zu mir als Mutter oder seinem Bruder ablehnte. Diese Beratung hat mir dann geholfen, ihn zu verstehen und zu lernen, das es auch normal sein kann, wenn ein Kind nicht soviel Nähe zur Mutter sucht. Von alleine wäre ich da so wohl nicht drauf gekommen und für meinen Sohn ist es nun auch leichter, denn ich gehe ja auch nun ganz anders mit ihm um, weil ich ihn einfach auf mich zukommen lasse, wenn er Nähe braucht.
Auch eine Paar Beratung habe ich schon in Anspruch genommen, aber da muss ich leider sagen, hat es uns nicht viel gebracht, ausser, das wir hinterher immer über den Beratenden gelacht haben, weil er einfach für uns total unsicher rüberkam. Naja, so hat es uns zwar auch geholfen, aber ich denke nicht, das es der Sinn und Zweck der Beratung war, aber gewirkt hat es trotzdem damals. Unsere Probleme damals wurden so zwar nicht tiefgründig erforscht, aber wir hatten wieder einen Weg zueinander gefunden.
Ich finde, das Menschen, die zu stolz sind, eine Beratungsstelle aufzusuchen, einfach zu schwach sind und man sollte manchmal auch über seinen Schatten springen. Da die Stellen ja auch unter der Schweigepflicht stehen, braucht man auch nicht befürchten, das es weiter gequatscht wird. Man hat ja nichts zu verlieren, sondern kann im Besten Fall einfach nur gewinnen, wenn man sich einer Beratungsstelle anvertraut, denn manchmal ist es einfach besser, einen fachkundigen und Außenstehenden um Hilfe zu bitten. Also hier ist der Stolz vollkommen Fehl am Platz.
Normale, alltägliche Probleme mache ich mit mir selbst aus, indem ich eine Nacht drüber schlafe. Die meisten Probleme lösen sich wie von selbst. Manchmal frage ich auch Freunde oder meine Mutti um Rat. Auch Foren im Internet können helfen. Man kann anderen Nutzern gegenüber anonym bleiben und dennoch um Rat fragen. Als ich einmal ein richtig ernsthaftes Problem hatte und ich weder ein noch aus wusste, habe ich mich vom Hausarzt zum Psychologen überweisen lassen und eine Therapie gemacht. Ich finde es überhaupt nicht schlimm und mir war es auch gar nicht peinlich. Ein Psychologe ist schließlich auch nur ein Arzt und ist ist nun einmal für seelische Probleme da. Ich bereue die Therapie gar nicht. Mir hat es sehr geholfen, mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.
Ich selbst hatte noch keine solcher Beratungen. Der Grund ist aber auch der, dass diese Beratungen oftmals teuer sind und dass die Leute sich nur mit wichtigen Problemen beschäftigen. Wenn man dort wegen jeder kleinen Schwierigkeit zu ihnen rennt, dann wird das mit der Zeit nicht nur nervig, sondern auch teuer und man wird selbst total unselbstständig. Deswegen hatte ich noch keine solcher Beratungen und werde hoffentlich auch nicht so bald welche haben, weil ich das immer mit großen Problemen verbinde.
Ich denke auch, dass man, wenn man Probleme hat, mal abgesehen von Selbstmord, Magersucht, Ritzen und so weiter, nicht sofort zu einem Therapeuten oder Berater gehen soll. Wie oben schon angedeutet bin ich der Meinung, dass man sehr viele Sachen doch alleine wieder in den Griff bekommen kann und dass sich manche Sachen, Meinungsverschiedenheiten und Streits von alleine wieder beruhigen.
Wenn man jedoch wirklich ernsthafte Probleme hat, die man alleine oder mit dem Partner nicht lösen kann, dann sollte man nicht zögern zu einem Therapeuten oder Berater zu gehen. Diese Personen sind unabhängig und können meistens, da sie einen nicht kennen, die besten Ratschläge geben und einem eine gute Beratung und auch Hilfe liefern. Schließlich wurden diese Leute extra dafür ausgebildet anderen Leuten zu helfen.
Ich muss auch sagen, dass das nichts damit zu tun haben sollte, dass man zu stolz ist. Wer sagt, dass er es nicht nötig hat zu einem Berater zu gehen, obwohl er offenbar Probleme hat, hat meistens noch mehr Probleme als er zugeben will und sollte auch an seiner Weltsicht arbeiten. Klar ist es zuerst unangenehm, wenn man das erste Mal zu einem Berater geht. Aber es ist so, dass diese Leute, wie schon erwähnt, dafür ausgebildet wurden und außerdem unterstehen die der Schweigepflicht.
In der Hinsicht kann man zuviel Stolz schon als gewisses Problem einstufen. Ich selber versuch aber auch erstmal meine Probleme selber zu lösen. Wenn es nicht geht sind meine Freunde und Bekannten meine erste Anlaufstelle. Da darunter auch ein paar Psychologen und solche, die es werden wollen, sind bekomme ich da eigentlich immer recht gute Empfehlungen. Aber wenn wirklich Hopfen und Malz verloren sind hätte ich denke ich keine Probleme auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bis jetzt war es aber noch nicht nötig.
Als Kind wurde ich zu sämtlichen Psychologen geschleppt, ohne verstanden zu haben warum. Die Psychologen haben mich nie verstanden und ich habe nie verstanden wo das Problem liegt, bis heute nicht. Ich habe ja auch kein größeres Problem, mir geht es gut. Man ärgert sich manchmal über MItmenschen, zu hohe Rechnungen oder hat mal einen Streit, aber im Großen und Ganzen geht es mir super.
Zwischendrin hatte ich einmal Probleme mit meinem Hund. Ich habe versucht, es selbst zu lösen aber es wurde nicht besser. Ich habe mir dann einen Tiertrainer zu Rate gezogen, der mir auch nicht wirklich weiterhelfen konnte. Daraufhin habe ich mir entsprechende Fachliteratur geholt und hart an der Erziehung gearbeitet. Mit dem heutigen Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, wie ich mit friedlicher und spielerischer Erziehung einen überaus netten Hund hinbekommen habe.
Also kann ich über professionelle Hilfe nichts positives sagen. Es gibt Menschen, die aus eigener Kraft nicht mehr vorankommen und diese Hilfe in Anspruch nehmen sollten aber ich brauche sie nicht. Wenn etwas nicht stimmt packe ich das aus eigener Kraft an.
Ich habe mir bislang noch keine professionelle Hilfe geholt, aber ich kann von mir persönlich auch noch nicht behaupten, dass ich eine solche Hilfe wirklich notwendig gehabt hätte. Vielleicht mag ich das zu subjektiv sehen, aber so wie es ist komme ich ja auch ganz gut klar und ich bin nicht so eingeschränkt, dass ich ganz gezielt nach Hilfe suchen müsste.
Ich suche mir zuerst in meinem persönlichen Umfeld so etwas wie Hilfe. Aber vielleicht ist es auch wirklich nur so etwas ähnliches wie eine Hilfe und sicherlich kann man es mit einer professionellen Hilfe auch nicht so richtig gut vergleichen. Aber manchmal hilft es mir eben einfach, wenn man sich an seine Freunde wenden kann und einfach mit denen über ein Problem reden kann.
Bei einem ganz bestimmten Problem bräuchte ich sicherlich einmal professionelle Hilfe, aber ich fühle mich selber einfach noch nicht bereit für eine Konfrontation mit diesem Thema und es beeinträchtigt mich zwar, aber nicht so stark, dass ich unbedingt etwas verändern wollen würde. Bei diesem Problem kann mir sicherlich auch nur jemand helfen, der besonders geschult ist und sich mit dem, was er machen muss, auch sehr gut auskennt.
Wenn ich Beziehungsprobleme hätte, dann würde ich damit nicht zu einer Beratung oder sogar zu einem Therapeuten gehen. Ich denke da ganz einfach, dass es so klappen sollte und dass man selber sehen sollte, woran man in seiner Beziehung arbeiten muss. Ansonsten macht eine Beziehung für mich nicht so viel Sinn, muss ich ganz ehrlich sagen. Und wenn ich einmal echte Probleme mit meinem freund haben sollte, die ich selber mit ihm auch nicht bereinigen könnte, dann würde ich an dieser Stelle auch einmal einen Strich unter die Rechnung ziehen. Vielleicht gar nicht einmal unbedingt, weil solche Dinge niemand anderen etwas angehen würden, aber weil ich darin keinen Sinn sehen würde.
Ich war mal in so einer Situation, dass ich mir professionelle Hilfe gesucht habe. Ich war damals in einer für mich unglücklichen Beziehung. Er war ein sehr freiheitsliebender Mensch, der unbedingt auch alleine weggehen wollte, ich dagegen war sehr eifersüchtig und hatte Minderwertigkeitskomplexe. Ich hatte immer Angst, er könnte woanders eine hübschere oder schlankere Frau kennenlernen. Nur solche Gedanken gingen mir durch den Kopf, wenn er alleine weg gegangen ist. Ich blieb dann auch die ganze Nacht wach, bis er irgendwann morgens wieder nach Hause kam.
Irgendwann wurde es so schlimm, dass wir uns fast nur noch gestritten haben und auch schon zweimal getrennt waren. Das war dann der Punkt, an dem ich nicht mehr weiter wusste und mir professionelle Hilfe gesucht habe. Dazu hatte ich bei Psychotherapeuten aus meiner Region angerufen und mich auf eine Warteliste setzen lassen. Die Wartezeit beträgt leider oft mehr als ein Jahr! Und nach etwas über einem Jahr bekam ich dann auch endlich einen Termin zum Erstgespräch. Nach diesem Gespräch entschied die Therapeutin, dass sie mit mir arbeiten kann und will.
Diese Behandlung ging dann knapp 3 Jahre. Ich war immer einmal pro Woche bei ihr, für eine Stunde. Wir haben nur geredet, mehr nicht. Ob es mir letztendlich geholfen hat, kann ich nicht sagen, da ich dann irgendwann meinen jetzigen Partner kennengelernt habe. Aber ich würde immer dazu raten, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn man merkt, dass man das jeweilige Problem alleine nicht mehr lösen kann. Es gibt ja auch Selbsthilfegruppen, oftmals genügt das schon, wenn man sich mit anderen, Gleichgesinnten austauschen kann.
Als unsere Ehe dem Ende entgegen ging, waren wir bei einer Eheberatung. Ich war aber nicht sehr zufrieden damit. Im Prinzip hat sie gar nichts gebracht. Die Therapeutin hat Fragen gestellt, wir haben erzählt, bzw. uns gegenseitig beschimpft. Es war eigentlich jede Stunde dasselbe. Die Psychologin hat uns auch keine machbaren Lösungsvorschläge für bestimmte Probleme an die Hand gegeben. Vielleicht war es auch keine Psychologin, sondern eine Familientherapeutin, ich kenne die feinen Unterschiede da nicht so. Ich muss aber dazu sagen, dass ich auch mit keiner positiven Erwartungshaltung dahingegangen bin. Es war uns eigentlich beiden klar - mir wahrscheinlich noch mehr - dass unsere Ehe zu Ende war. Wir haben es nur wegen der Kinder noch einmal probiert.
Ansonsten gehe ich nicht zu Psychologen, weil ich ein Misstrauen gegen diese Berufsgruppe habe. Während meiner Studienzeit kannte ich einige Psychologiestudenten, meistens hatten diese selber Probleme. Das sind natürlich Vorurteile. Es gibt bestimmt auch sehr kompetente Leute. Ich schaue mir sehr gerne nachmittags Angelika Kallwass an, zu einen solchen Psychologin hätte ich Vertrauen.
Ich war allerdings auch noch nie in wirklichen Schwierigkeiten. Es gab ein paar normale Lebenskrisen, die wohl jeder hat. Wenn ich Depressionen hätte, würde ich natürlich zum Psychologen gehen. Oder wenn ich süchtig wäre oder eine Zwangshandlung entwickeln würde, also schwerere Störungen. Ansonsten denke ich mir, dass ich für mich selber der beste Ratgeber bin.
Ich habe eine Bekannte, die dauernd zum Psychologen geht. Einmal wöchentlich macht sie schon seit Jahrzehnten entweder Einzel- oder Gruppentherapie, aber anscheinend hilft es nichts, sonst bräuchte sie ja nicht mehr hingehen. Allerdings kenne ich ihr genaues Problem auch nicht. Einmal hat sie gemeint, sie brauche einfach ab und zu jemanden zum Reden und in der Gruppentherapie fände sie die Fälle der anderen so interessant.
Mir fällt gerade ein, dass ich doch einmal bei einer Psychologin war. Und zwar habe ich da einen Kurs in Autogenem Training gemacht, der von der Krankenkasse als Präventionsmaßnahme unterstützt wurde. Diese Psychologin war sehr nett, und der Kurs hat auch etwas gebracht.
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