Schreien oder ruhig sagen - welcher Typ seid ihr?

Vor zwei Tagen gab es bei uns in der Nähe eine Veranstaltung für Eltern, welche sich: „Raus aus der Schreifalle“ genannt hat. Einige Leute die ich kenne haben den Vortrag besucht. Wie er nun war, weiß ich aber nicht. So kamen wir auch auf das Thema mit dem Schreien als Erziehungszweck.

Eine Frau erzählte mir, dass sie schon oft genervt ist und ihre Kinder dann sehr laut anschreit. Auch im Alltag erlebe ich es oft, dass Kinder im Kaufhaus oder auch in sonstigen öffentlichen Einrichtungen angebrüllt werden. Die Kinder sind meist sehr eingeschüchtert und beginnen oft zu weinen, wenn die Eltern so laut schreien. Ich sehe außerdem nur wenig Grund ein Kind lautstark anzuschreien.

Bei uns früher gab es auch oft einen sehr rauen und lauten Umgangston. Ich weiß noch wie schlecht mich als Kind dabei gefühlt habe und mache es deshalb anders. Ich finde man kann Verbote auch ruhig und bestimmt sagen und muss nicht gleich los schreien. Es kommt wirklich nur ganz, ganz selten vor, dass ich wirklich mal lauter werde und dann liegt es auch meist daran, dass vorher schon irgendwas war, weshalb ich schon etwas geladen bin.

Wie ist es denn bei euch? Seid ihr eher der Typ, der die Kinder schnell anschreit? Warum macht ihr das? Denkt ihr, dass Schreien negativ Folgen hat oder glaubt ihr, dass es nicht schadet in einem lauten Ton mit dem Kind umzugehen? Oder seid ihr der Typ, welcher ruhig redet und dem Kind lieber erklären möchte was es falsch gemacht hat und nur selten oder gar nicht schreit? Wo liegen eurer Meinung nach da die Vor- und Nachteile?

Wie ist es denn bei euch? Seid ihr eher der Typ, der die Kinder schnell anschreit? Warum macht ihr das? Denkt ihr, dass Schreien negativ Folgen hat oder glaubt ihr, dass es nicht schadet in einem lauten Ton mit dem Kind umzugehen? Oder seid ihr der Typ, welcher ruhig redet und dem Kind lieber erklären möchte was es falsch gemacht hat und nur selten oder gar nicht schreit? Wo liegen eurer Meinung nach da die Vor- und Nachteile?

Auch wenn ich ein sehr temperamentvoller Mensch bin, bin ich bei meinen Kindern doch immer sehr ruhig und versuche ihnen die Dinge, die vielleicht nicht so rund laufen, in Ruhe zu erklären. Ich bin der Meinung, das es nichts bringt, wenn man die Kinder anschreit, denn so schüchtert man sie nur ein und vor allem, wenn ein Erwachsener stehend vor einem Kind steht und es anschreit, muss es für ein Kind doch der absolute Horror sein.

Ich bin zwar auch nicht immer leise, aber ich gehe auf jeden Fall auf die Höhe des Kindes, damit es nicht so von oben herab zugeredet wird. Klar wird mein Tonfall auch mal strenger oder etwas lauter, aber herumschreien und wild mit den Händen herumfuchteln würde ich niemals vor meinen Kindern. Ich hab die Einstellung, das es mir und auch den Kindern einfach mehr bringt, ihn Ruhe und mit guten Erklärungen, die ein Kind auch verstehen kann, zu reden. So ist es für alle Seiten auch Stressfreier.

Ich bin der Typ Mensch, der alles in Ruhe bespricht. In der Nachbarschaft ist eine Mutter, die immer nur schriet. Fazit davon ist, dass die Kinder das gar nicht mehr ernst nehmen. Sobald wir hier einmal auf den Tisch hauen, wissen die Kinder auch, dass sie einen Schritt zu weit gegangen sind. Schreien bringt nichts und Kinder sollten so behandelt werden, wie man selber auch behandelt werden möchte!

Ich selbst habe noch keine Kinder, aber ich hatte schon einiges mit Kindern zu tun. Ich wirke zwar teilweise sehr aufbrausend, aber ich schreie keine Kinder an. Hier habe ich wirklich die Ruhe weg und erkläre oftmals auch geduldig alles. Wenn ein Erwachsener mir auf den Keks geht, kann ich durchaus schon laut werden, weil ich mir auch einfach denke, dass diese Person irgendwann mal gelernt haben muss, wie sie sich verhalten sollte. Kinder befinden sich noch in diesem Lernprozess und ich denke, dass man sie nicht anschreien sollte.

Ich habe hier schon unheimlich viele Menschen begegnet, die ihre Kinder anschreien und anpampen. Ich weiß jetzt nicht, ob dies wegen dem Dialekt so aggressiv rüberkommt, weil dieser teilweise schon recht laut und unangepasst wirkt, oder ob sie ihre Kinder wirklich beständig so extrem anschreien. Auf jeden Fall stört mich diese Aggressivität, mit welcher manche Mütter ihre Kinder anmachen schon ziemlich und ich denke, dass man Kinder nicht so anfahren sollte.

Auch ich habe in meiner Nachbarschaft einige Menschen, die von morgens bis abends ihre Kinder, Partner oder haustiere anschreien und das Tag für Tag, was uns zeigen dürfte, dass sie damit scheinbar nicht weiterkommen. So wie Gewalt keine Lösung ist, so ist meiner Meinung nach ebenfalls das Schreien nicht nötig, denn mit einer plausiblen Erklärung in einem respektvollen Ton kommt man auf jeden Fall weiter. Zudem der Angeschrieene den Schreier früher oder später eh nicht mehr für ernst nimmt, was natürlich auch kein Wunder ist. So schreien die Kinder meiner Nachbarn mittlerweile zurück und das manchmal ewig lang, sodass ich verrückt werden könnte.

Ich bin persönlich eher der ruhigere Typ und so käme das Schreien für mich sowieso nicht in Frage, weder gegenüber meiner besseren Hälfte, meiner Kinder, noch meiner Haustiere und wir leben dennoch alle friedvoll zusammen, auch wenn dies sich jetzt etwas nach einer Sekte anhören könnte, welche wir selbstverständlich nicht sind.

Gerade, wenn man selbst mit, sagen wir mal, lauten Eltern aufgewachsen ist, weiß man ja in der Regel, wie es einem selbst ergangen ist. Dennoch kommt es auch bei Eltern, die an sich sonst eher ruhig und gelassen sind, auch mal zu lautstarken Auseinandersetzungen und mir ist es auch schon passiert, dass ich Kindern gegenüber laut geworden bin. Mir tut es letztendlich auch Leid und ich versuche dann auch die Situation zu klären und vor allem zu erklären, wenn es dann etwas ruhiger zugeht. Aber in den meisten Fällen bin ich schon ruhig, vor allem, wenn es sich um fremde Kinder handelt, die ich kaum kenne. Manche Auseinandersetzungen ließen sich auch nur laut gestalten, leider, aber ich denke, das kommt eher weniger vor.

In meinem Umfeld kenne ich auch eine Mutter, die recht schnell die Geduld verliert und dann immer mal etwas lauter wird. Mir tut das Kind dann immer doch recht Leid, weil es eben ein Kind ist und keine Maschine, die funktionieren soll. Und vermutlich ist es genau das, was manche Eltern zur Weißglut bringt, dass Kinder ihren eigenen Kopf haben und ihre eigenen Wege gehen wollen. Sie wollen für sich die Welt entdecken und lassen sich auch nicht immer auf irgendetwas ein, sie hören nicht zu und sind da recht stur. Durch das Schreien versuchen die Eltern dann eben die Aufmerksamkeit zu bekommen, soweit jedenfalls die Theorie.

Vorteile hat es meiner Meinung nach keine, dass man seine Kinder ständig und dauerhaft anschreit. Man macht sich nur selbst die Stimme, die Nerven, die Beziehung zu den Kindern kaputt und das muss es ja nun nicht sein. Die Nachteile haben meine Vorredner schon benannt, eben, dass man als Eltern/ Betreuer nicht mehr ernst genommen wird und auch, dass sich die Kinder selbst das Schreien angewöhnen, vielleicht später auch auf die eigene Kindheit sich erinnern und dann auch die eigenen Kinder wieder anschreien.

Ich meine, dass es mal etwas lauter zugehen kann, ist völlig normal, da habe ich auch durchaus mal Verständnis. Wenn es aber jeden Tag der Fall ist und dann auch noch mehrfach, da sollte man als Eltern doch einmal darüber nachdenken, ob der Weg so der richtige ist und ob es sein kann, dass man sich stets und ständig nur anschreien muss.

Nun ja, wenn ich meinem Sohn etwas schon 5 Mal in ruhigem Ton gesagt habe und es trotzdem immer noch nicht angekommen ist, dann werde ich auch mal laut, weil es mir dann einfach reicht. Wenn wir uns beide etwas beruhigt haben, versuche ich dann auch immer, ihm das ganze nochmal in Ruhe zu erklären. Aber das ist ja keine Situation, die wir alltäglich haben. So erfüllt das dann durchaus seinen Zweck und mein Sohn weiß dann einfach, dass er es dieses Mal zu weit getrieben hat.

Anders ist es, wenn Kinder jeden Tag und wegen jeder Kleinigkeit angeschrien werden. So war meine Mutter und ich habe recht schnell verstanden, dass die angedrohten Strafen sowieso nie eingetreten sind, wenn sie sich erstmal wieder beruhigt hatte. Irgendwann habe ich sie dann natürlich auch nicht mehr ernst genommen und ab einem gewissen Alter auch zurück geschrien. Eigentlich gab es dann ständig nur noch Streit, wir haben uns damit ja irgendwo auch gegenseitig hochgeschaukelt.

Ich bin eher der ruhige Typ, ganz ganz selten schreie ich dann auch mal, aber durchaus auch nicht so laut wie ich es auch manchmal draußen auf der Straße erlebe. Manchmal bin ich wirklich erschreckt, wie laut die Eltern ihre Kinder anbrüllen, obwohl das doch gar nichts bringt, das schaukelt die Situation doch nur noch mehr hoch. Ich finde solche Veranstaltungen sehr gut und würde mir wünschen das noch mehr Eltern so etwas besuchen.

Ich kann es schon nachvollziehen das man manchmal einfach Frust abbauen muss, kleine Kinder können einen durchaus reizen, auch wenn sie das nicht extra machen. Ich schreie einfach nicht, weil ich generell kein lauter Mensch bin.

Vorteile hat Schreien meiner Meinung nach keine. Ich wollte meine Kinder auch nie anschreien, weil meine Mutter uns immer angeschrien hat. Ich habe es allerdings nicht ganz vermeiden können, weil manchmal doch die Nerven durchgingen. Sinn macht es aber nicht, es dient nur dem eigenen Abreagieren. Die Kinder hören auch nicht besser auf einen, wenn man schreit. Besser ist es, in einem gewissen, bestimmten Ton mit den Kindern zu reden. Vor allen Dingen, wenn man die Kinder oft anschreit, gewöhnen sie sich daran und hören gar nicht mehr bei normaler Lautstärke. Ich glaube auch, dass Kinder die Hilflosigkeit einer schreienden Person erkennen und den Respekt verlieren.

Für mich ist lautes Schreien, Brüllen und Poltern einfach nur ein Zeichen von Schwäche. Wer nicht gelernt hat, sich auszudrücken, muss sich wohl künstlich aufblähen. Beeindrucken kann man mich damit auf keinen Fall - es fällt mir eher schwer, in diesen Fällen nicht zu lachen. Probleme sollten meiner Ansicht nach ruhig besprochen werden. Sofern man sich da auch gut zuhört und von übertriebenen Erwartungshaltungen frei macht, sollte sich eine Lösung eigentlich auch immer finden lassen. Und wenn nicht ... wir müssen nicht zwangsläufig der gleichen Meinung sein, ähnlich handeln oder gleiche Prinzipien verfolgen. Gegensätzliche Ansichten können durchaus nebeneinander bestehen - ohne dass dabei eine falsch und die andere richtig sein muss. Wichtig ist, wie ich finde, einfach nur der respektvolle Umgang miteinander. Verbale Entgleisungen und gezielte sprachliche Attacken haben in einer guten Konversation definitiv nichts verloren. Ich find's allerdings schade, dass das vielen nicht möglich ist.

Ich selbst stehe gerade erst davor, Mutter zu werden. Natürlich habe ich mir vorgenommen, mein Kind nicht anzuschreien - ob mir das wirklich gelingt, wird die Zukunft bald zeigen. Ich hoffe für mich selbst, dass ich mich da immer im Griff habe. Das heißt nicht, dass ich nicht mal wütend sein darf oder völlig apathisch durch die Gegend laufe. Nein, ich möchte einfach nur einen vernünftigen Umgangston wahren. Lautes Gekeife erzeugt gerade bei Kindern Angst, wirkt doch sehr dominant. Für mich wäre es schrecklich, diese Angst in den Augen meines Kindes zu sehen. Ich muss Unmut äußern und zurechtweisen dürfen. Dabei aber möchte ich sachlich bleiben und - wie jetzt auch im Umgang mit anderen Erwachsenen - meine Sicht der Dinge ruhig erklären. Und mir im Gegenzug aufmerksam anhören, wie die andere Seite zu ihrer Meinung gelangt oder weshalb sie reagiert, wie sie reagiert. Nur so kann ich den Respekt vor meinem Gegenüber wahren.