Schreien oder ruhig sagen - welcher Typ seid ihr?
Ich persönlich versuche auch immer, meinem Sohn alles in Ruhe zu erklären. Er testet ganz gerne mal seine Grenzen aus, aber ich bin generell eher ein ruhiger und gelassener Typ und daher dauert es schon lange, bis ich laut werde. Es ist dann aber nicht so, dass ich meinen Sohn extrem anbrülle oder auch noch wild gestikuliere, denn das bewirkt in meinen Augen eher das Gegenteil. Die Kleinen bekommen Angst und das ist echt das Letzte, was ich möchte. Wenn mein Sohn mal wieder partout auf kein einziges Wort hören möchte, das ich sage, dann wird mein Ton etwas energischer und auch lauter, aber es ist meiner Meinung nach absolut im Rahmen. Ich habe mich dann immer im Griff, weil ich weiß, dass mir ein lautes Herumschreien auch nicht weiterhelfen würde.
Wenn ich dann mal etwas lauter geworden bin, dann tut es mir auch immer sofort leid. Ich spreche mit meinem Sohn dann auch immer noch ganz in Ruhe und versuche ihm alles zu erklären. Es kommt aber oft vor, dass ich Eltern sehe, die ihre Kinder im Geschäft laut anschreien, beschimpfen und auch an ihren herumzerren. Das kann ich gar nicht nachvollziehen und mir tun die Kinder dann auch immer leid. Meine Mutter hat auch selten herumgebrüllt, allerdings kam sie danach immer ins Zimmer, um sich zu entschuldigen. Kinder sind auch anstrengend und es läuft auch nicht immer alles so, wie man es gerne hätte. Brüllen hilft da aber gar nichts, es macht alles noch schlimmer und ist in meinen Augen auch ein Zeichen der Schwäche. Die Beziehung zu den Eltern leidet durch das Herumschreien meiner Meinung nach auf jeden Fall, denn man wird eingeschüchtert und das muss echt nicht sein!
Ich bin eher der ruhige, besonnene Typ. Meine Eltern haben mir schon erklärt, wer schreit hat nicht automatisch Recht und das habe ich mir sehr zu Herzen genommen. Ich erkläre alles in einem ruhigen Ton, denn ich selber finde es auch nicht schön, angeschrieen zu werden, im Gegenteil, ich würde dadurch auf Dauer auch Kopfschmerzen bekommen. Wenn mich jemand anschreit würde ich ihn auch gar nicht richtig ernst nehmen.
Ich denke, dass Schreien den Vorteil hat, dass man sich, für erste, schnell und einfach Respekt verschaffen kann. Das Kind ist durch die laute Stimme erstmal eingeschüchtert und weiß im ersten Moment nicht, was es machen soll. Deswegen ist es verängstigt und gehorcht lieber, weil es vor dem Schreien Angst hat.
Ich selbst wurde als Kind manchmal auch angeschrien, aber das war nur selten der Fall. Der Grund ist der, dass meine Eltern es auch nicht für gut halten, wenn man seine Kinder anschreit. Es bringt auf Dauer nichts und wie du schon richtig gesagt hast ist es ja so, dass man seine Verbote und Regeln auch ruhig aussprechen kann. Wenn das Kind gut erzogen ist, dann wird es auch auf einen normalen Tonfall reagieren.
Es ist doch so, dass die Kinder auf Dauer den Respekt vor dem Schreien verlieren. Irgendwann wird es für sie für einen normalen Umgangston und die Kinder haben dann vor dem Schreien genau so wenig Respekt wie vor einer normalen Lautstärke. Damit hat man sein Ziel also definitiv verfehlt. Außerdem könnte es sein, dass die Kinder einen Schaden davontragen und dass sie im Leben denken, dass sie mehr erreichen, wenn sie schreien.
Ich selbst bin auch eher der ruhigere Typ und ich denke, dass ich auch meine Kinder nach dem Prinzip erziehen werde. Zu guter letzt kann man auch noch sagen, dass die Person, die schreit, nicht immer recht hat. Meistens ist Schreien auch eher ein Zeichen davon, dass man unsicher ist oder dass man Unrecht hat.
Die Vor- und Nachteile von laut schimpfenden Eltern sind meiner Meinung nach sehr vielfältig, aber man sollte zunächst bedenken, dass es auch unterschiedliche Art gibt, Kinder ''anzuschreien'', nicht immer ist das meiner Meinung nach schlecht. Nur um mal ein Beispiel zu nennen, Kleinkindern kann man nun mal leider nichts erklären. Rennt etwa ein Kleinkind über die Straße, was will die Mutter denn dann machen?
Sich vielleicht gemütlich mit dem Kind zusammen setzen und ihm erklären, dass es hätte sterben können, wenn ein Auto gekommen wäre? Daraus wird ein Kleinkind sich nichts machen. Um einem Kleinkind wirklich einzuprägen, dass es falsch ist einfach so über die Straße zu gehen, muss man zu anderen Mitteln greifen, beispielsweise einem Klaps auf den Po (selbst das ist schon verpönt) oder eben eine kleine Schimpftriade.
Wenn das Kind dann anfängt zu weinen, ist das eigentlich schon ganz in Ordnung so, denn das bedeutet, dass sich das Kind erschreckt hat und auch eingeschüchtert ist. Vermutlich aber hat es die Botschaft verstanden und wird beim nächsten mal nicht so leichtsinnig über die Straße gehen, aus Angst eben wieder angeschrien zu werden. So verkehrt kann das also gar nicht sein.
Das Eltern ihre Kinder anschreien, ist meiner Meinung nach eigentlich kein großartiges dominierendes Problem innerhalb unserer Gesellschaft, so sehe ich das zumindest. Wenn es nach mir geht, so ist eher das Gegenteil das Problem, nämlich das einfach viel zu viele Eltern mit ihren Kindern zu sanft umgehen und auch zu nachlässig sind. Kinder werden häufig nicht mehr bestraft und in ihre Grenzen gewiesen.
Stattdessen herrscht teilweise eine sehr freizügige Erziehung vor, die die Eltern wahrscheinlich als demokratisch betrachten, die manchmal aber schon laissez-faire und antiautoritär ist. Die Eltern greifen nicht mehr richtig durch und die Kinder nehmen sie auch nicht mehr als Autoritäten wahr. Sie machen dann was sie wollen und am Ende haben die Eltern wieder Probleme mit aufsässigen, unkontrollierbaren und unerzogenen Kindern, die machen, was sie wollen.
An sich muss ich also sagen, dass ich es nicht immer schlecht finde, wenn Eltern ihre Kinder auch mal anschreien und damit zeigen, dass sich diese nicht alles leisten können, was sie so treiben. Gerade bei dem Beispiel mit dem Supermarkt finde ich das teilweise erleichternd, wenn Eltern autoritär durchgreifen, weil mir das genörgel vieler Kinder hier teilweise mächtig auf die Nerven geht.
Dennoch darf das nicht ausarten und auf die andere Seite umschlagen, denn wenn Eltern nur noch am Schreien sind, dann bedeutet dass an sich, dass sie hilflos sind, nicht mehr weiter wissen und sich auch nur mit Gewalt weiter zu helfen wissen und keine Ahnung haben, wie sie die Sache so angehen können, dass sie dem Kind eben etwas beibringen oder vermitteln, ohne Laut zu werden.
Das ist dann eben die andere Seite dieses Handelns, aber das ist sicherlich nur in Ausnahmefällen so, bei Eltern die eben wirklich schon verzweifelt sind und in Sachen Erziehung auch nicht großartig viel drauf haben. An sich aber würde ich nicht so weit gehen zu sagen, dass Eltern ihre Kinder niemals anschreien dürfen, denn so schlimm ist das nicht, wenn man es nicht ständig tut und dem Kind wird dann auch die Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit der Situation bewusst, es merkt dann auch, dass die Eltern hier was zu sagen haben.
Eigentlich bin ich ein ruhiger Mensch. Aber komischerweise bringen mich meine beiden Jungs oft so schnell auf die Palme, dass ich auch gerne mal laut werde. Ich versuche, mir das wieder abzugewöhnen, da es meist eh nichts bringt, aber es verleitet halt, wenn das eigene Kind nach der zig tausendsten Aufforderung nicht hört, irgendwann laut zu werden, um so zumindest die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Für hilfreiche Tipps, wie man sich alternativ durchsetzen kann bzw. wie man vermeiden kann, dass die Kinder überhaupt nicht zuhören und ungeachtet dessen, was man sagt, einfach ihren Blödsinn weitermachen, wäre ich dankbar, da auch ich finde, dass Schreien nichts bringt, nur verfällt man leider sehr leicht in dieses Muster.
Ich habe keine eigenen Kinder, aber habe bereits öfters in Kindergärten gearbeitet. Dort ist mir aufgefallen, dass es viele Erzieher gibt, die auch gerne mal ihre Stimme einsetzen, um sich Respekt zu verschaffen. Ich habe das Ganze immer von außen betrachtet und selbst ich hatte neben diesen Personen Angst. Für mich klang es stimmlich so, als ob gleich die Hand hinterher geflogen käme. Meiner Meinung nach geht das gar nicht und gerade als Erzieherin kann man sich so nicht verhalten.
Ich habe es bei den Kindern immer im ruhigen Ton versucht und bin auch nie laut geworden. Das hatte zur Folge, dass die Kinder mit ihren Problemen immer zu mir kamen und nicht zu ihren Erzieherinnen. Ich habe sehr ängstliche Kinder gesehen und ich denke nicht, dass man Kinder so anschreien muss, dass sie Angst bekommen. Was soll das denn bringen? Mein Kind hat Angst und deswegen macht es alles? Das ist meiner Meinung nach einfach nur eine leichte Art mit Problemen umzugehen und schädigt die Kinder.
Ich hatte selber eine schreiende Mutter zu Hause. Mir war nie so richtig bewusst, warum sie nun schreit und warum es gerade dieses Mal so schlimm war. Ich wurde daraufhin immer zurückhaltender und ich denke nicht, dass man das seinem Kind antun muss. Wenn man die Sachen leise regelt, geht es auch. Kinder merken schon, wenn etwas nicht so gut gelaufen ist, wenn man es ihnen erklärt und da kann man auch mal sagen, dass man sich ärgert. Das ist doch normal.
Erfahrungsgemäß bringt die Schreierei auch nicht wirklich was, jedenfalls nicht auf Dauer. Zu Beginn wird sie ihre Wirkung nicht verfehlen, das Kind ist eingeschüchtert und wird vielleicht auch in dem Moment tun, was man von ihm verlangt. Aber auf Dauer ist der Mensch eben doch ein Gewohnheitstier und das Schreien verliert seinen Effekt. Je größer die Kinder werden, desto mehr artet das Ganze dann auch irgendwann in ein gegenseitiges Übertönen und Niederschreien aus und bringt nichts außer Frust und Ärger.
Ich bin von Haus aus ein sehr geduldiger Mensch und versuche sowieso erst mal, alles in eine ruhigen Umgangston zu regeln. Natürlich funktioniert das nicht immer, aber bei mir ist das laut werden dann immerhin schon eine Steigerung und zeigt deutlich, dass jetzt von Seiten des Kindes Handlungsbedarf besteht, während in einem anderen Haushalt, in dem das Schreien an der Tagesordnung ist, an diesem Punkt noch überhaupt nichts passiert. Meine Kinder wissen das auch. Sie wissen, wenn die Mama laut wird, dann wird's Zeit.
Wenn man mal eine gefährliche Situation im Straßenverkehr als Beispiel bemüht, sieht man leicht, dass es im Grunde fatal ist, wenn man permanent schreit. Rennt mein Kind auf die Straße, denkt es sich wahrscheinlich nicht all zu viel dabei, wenn ich schreie, weil ich das ja sowieso ständig tue. Ist das Kind mich aber eher ruhig gewöhnt, erschrickt es in dem Moment und wird wahrscheinlich sehr viel schneller innehalten. Wobei jetzt zu überlegen wäre, ob denn ein Erschrecken in dem Augenblick sinnvoll und hilfreich ist.
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