Kindern bei den Hausaufgaben helfen?

Hier wird ja gefragt ob man Kindern beim Aufsatz helfen/ korrigieren sollte. Mich würde mal interessieren, wie es bei den Hausaufgaben ist. Sollte man den Kindern da immer helfen? Ab welchem Alter und bis welchem Alter sollte man sich neben die Kinder setzen und helfen oder hilfreich zur Seite stehen? Sollte man die Hausaufgaben korrigieren oder sollte man die Kinder machen lassen und sie in der Schule dann von den Lehrern korrigieren lassen? Wie habt ihr es bei euren Kindern gemacht oder wie haben es eure Eltern gemacht?`

Ich habe es nur so aus meiner Schulzeit gekannt, dass ich meine Mutter immer fragen konnte, wenn ich etwas nicht konnte. Sie hat nun aber nicht die ganze Zeit neben mir gesessen, und mir immer geholfen, wenn ich mal nichts wusste. Wenn ich schon von alleine gesehen habe, dass ich bei etwas nicht weiter komme, habe ich selber gefragt. Wenn ich mit meinen Hausaufgaben dann fertig war, dann hat sie meine Mutter immer nochmals kontrolliert.

Falls es dann einen Fehler gab, hat sie mir das natürlich gesagt. Und erst dann fing sie an, mir es richtig zu erklären und mir dabei zu helfen. Ich fand es auch so ganz gut, und würde es auch so mit meinen Kindern machen. Denn es bringt ja nichts, wenn man als Elternteil die ganze Zeit daneben sitzt. Man sollte das Kind doch erst einmal selber machen lassen. Aus gemachten Fehlern lernt man auch einfach, und man kann sich dann zusammen mit dem Kind die falschen Aufgaben besonders genau anschauen.

Warum sollte man Kindern nicht bei den Hausaufgaben helfen und wieso sollte das vom Alter abhängig sein? Es kommt nur darauf an, dass es eben beim Helfen bleibt. Lösungsansätze aufzeigen oder vielleicht auch die ersten Aufgaben gemeinsam machen. Das bringt einem Kind doch mehr, als wenn man es allein lässt und es dabei falsche Vorgehensweisen übt.

Ich muss mich zwar nur am Wochenende um die Hausaufgaben meiner Töchter kümmern, da sie unter der Woche diese im Schulhort erledigen. Aber ich frage immer, ob sie mit allem auch klar kommen, bevor sie beginnen. Auch wenn sie mittendrin merken, das sie es allein nicht schaffen, können sie mich um Hilfe bitten. Meist reicht es, wenn man ihnen eben, gerade in Mathematik, ein paar Tipps gibt, wie der Rechenweg ist.

Ich habe nie Hilfe von meinen Eltern bei den Hausaufgaben bekommen und ich fand das auch ganz gut so. Ich habe auch nie nachgefragt, eigentlich konnte ich meine Hausaufgaben, wenn ich sie gemacht habe, auch immer und wenn nicht, dann habe ich die Lehrer in der Schule gefragt, was die betreffende Aufgabe mir eigentlich da sagen wollte. Da die Hausaufgaben ja auch verglichen werden in der Schule finde ich es auch nicht notwendig, dass die Eltern sie kontrollieren und dann ihren Kindern erklären, wo der Fehler liegt. Das ist auch für die Lehrer schlecht, denn man braucht als Lehrer auch das Feedback von seinen Schülerinnen und Schülern, ob sie alleine mit den Aufgaben klarkommen. Deswegen wird ja auch so oft gefragt, wer was falsch gehabt hat. Und wenn dann kaum jemand eine Frage im Unterricht zu den Hausaufgaben stellt, dann wird man als Lehrer davon ausgehen, dass die Hausaufgaben kein Problem dargestellt haben und auch nicht noch einmal erklären, wie man vorgehen muss.

Wenn ein Kind wirklich Hilfe benötigt und um Hilfe bittet, dann sollte man ihm auch schon helfen, ganz klare Sache. Aber ansonsten sollte man sich zurück halten und ich finde, dass man bei einigen Aufgaben auch schon deutlich sagen muss, dass es dazu keine Hilfe gibt, weil die Schülerinnen und Schüler es auch schon alleine lösen können müssen. Das kommt natürlich individuell mit auf das Kind an, aber allgemein bin ich der Meinung, dass man nicht bei jeder Aufgabe helfen muss/sollte, auch wenn nach Hilfe gefragt wird. Man kann eine Motivation aufzeigen, aber dann sollte man bei einigen Aufgaben auch aufhören.

Und ab einer gewissen Klassenstufe würde ich so viel Selbstständigkeit von meinem Kind erwarten, dass es sich selber um seine Aufgaben bemüht und wenn es sein muss auch Hilfe aus Büchern sucht, anstatt sich auf die Hilfe von mir als Elternteil zu verlassen. In der zehnten Klasse in Geschichte oder in deutsch zum Beispiel würde ich nicht mehr helfen, außer wenn ich wüsste dass es dort ganz gezielt bestimmte Probleme gibt, die sozusagen einen Härtefall ausmachen würden. Und in der Oberstufe würde ich auch nicht mehr helfen, denn wenn man das Abitur anstrebt, dann muss man auch etwas dafür tun. Und ich bin eben ganz klar der Meinung, dass man das Abitur sich verdienen muss und dafür auch in der Lage sein muss, selbstständig zu arbeiten und ohne menschliche Hilfe gestellte Aufgaben bewältigen zu können.

Ich, als anstrebende Lehrkraft, würde meinen Kindern deswegen nicht immer bei ihren Hausaufgaben helfen und ich würde diesen Rat auch den Eltern der Kinder aus meiner Schulklasse geben.

Ich selber habe keine Kinder, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie meine Eltern es bei mir gehandhabt haben. Nach dem Mittagessen habe ich meine Hausaufgaben immer alleine und selbstständig gemacht und meine Mutter hat sie im Anschluss gelesen und mich auf meine Fehler aufmerksam gemacht, sie hat mir aber nur gesagt, da ist ein Fehler und dann sollte ich erst mal selber überlegen und die richtige Antwort finden, wenn ich das nicht geschafft habe, hat sie mir erklärt wie es geht, aber sie hat mir nie einfach die Lösung genannt.

Als ich dann auf der weiterführenden Schule schon in der Mittelstufe war konnte mir meine Mutter nicht mehr in allen Fächern helfen und so habe ich dann im Lernkreis mit Klassenkameraden meine Hausaufgaben gemacht und für Klausuren und Tests gelernt.

Ich finde, man sollte in den ersten Klassen schon dabei sitzen, einfach um den Kindern das Gefühl zu geben, dass man sich für sie interessiert und sie auch beobachtet. Sonst passiert es auch schnell, dass ein Kind die Hausaufgaben nicht macht. Und einmal damit angefangen, steigt die Wahrscheinlichkeit zum Wiederholungstäter zu werden.

Korrigieren sollte man nicht zwangsläufig sehr viel. Ich habe es bei meinem Neffen und meiner Nichte gesehen, dass das heute alles anders vermittelt wird. Die einfachsten Rechnungen konnte ich nicht mehr folgen. Da es dann aber zu Fehlern kam und ich auch die Rechnung nicht verstanden habe, habe ich den beiden dann die mir bekannte Rechenweise gezeigt. Sie empfanden sie als viel leichter und haben sie dann umgesetzt. Das Ende vom Lied war Ärger mit der Lehrerin, weil sie es anders gemacht hatten. Es ist also nicht immer von Vorteil.

Wenn die Aufgaben aber in der Schule nicht korrigiert werden, dann sollte man auf jeden Fall korrigieren, sonst prägen sich womöglich falsche Dinge ein. Und die später zu korrigieren kann mitunter sehr schwer und aufwändig werden.

Mein Sohn ist jetzt in der zweiten Klasse, und wenn er Hausaufgaben aufhat, dann setzen wir uns gemeinsam hin und machen sie zusammen. Dabei schaue ich nur, ob er es richtig macht. Ich gebe ihn nicht die Lösungen vor, nur weil er keine Lust hat. Wenn er nicht weiter weiß, dann helfe ich ihm natürlich. Wie es später wird, weiß ich noch nicht, allerdings werde ich immer da sei, um ihn zu helfen.

Da ich berufstätig bin, ist mein Partner immer dafür zuständig, das die Kids ihre Hausaufgaben erledigen. Bei uns wird es so gehandhabt, das sie diese direkt nach der Schule beginnen und versuchen, sie so eigenständig wie möglich selber zu erledigen. Mein Partner kontrolliert sie hinterher zwar und gibt bei offenen Fragen auch immer Hilfestellungen und Antworten, aber in der Regel sollen sie sie schon ganz alleine schaffen. Kontrolliert und ggfs. korrigiert werden die auch direkt zuhause bei uns und lediglich wenn mal wirklich eine unlösbare Aufgabe zum Vorschein kommt, machen die Kids das in der Schule mit den Lehrern gemeinsam.

Die Hausaufgaben immer von den Lehrern korrigieren lassen? Wo lebst du denn? Das ist ja wohl etwas viel verlangt. Ich denke, dass man eigentlich davon ausgehen sollte, dass die Hausaufgaben richtig erledigt werden, wenn das Kind alles verstanden hat und man kann sicherlich nicht verlangen, dass der Lehrer jede Hausaufgaben von jedem Schüler immer korrigiert. Dann würde der Lehrer nämlich mit dem Stoff nicht vorankommen und die Kinder würden nichts neues lernen. Die Lehrer haben schon genug damit zu tun, die ganzen Tests und Klassenarbeiten zu korrigieren.

Ich finde es auch komisch, dass du fragst, mit welchem Alter man dem Kind noch helfen sollte. Fakt ist doch, dass man seinem Kind helfen sollte, wenn es Hilfe braucht und da ist es doch egal ob es in der 1. Klasse ist oder in der 5. oder in der 12. Der Unterschied besteht ja nur darin, dass das Kind in der 12. Klasse sich auch anderweitig Hilfe holen kann oder eher selbstständig nach Lösungswegen suchen kann. Aber ich würde trotzdem und in jedem Alter helfend zur Seite stehen und dann immer schauen, dass das Kind versucht, die Aufgaben selbstständig zu lösen, aber wenn es nicht weiter kommt, dann sollte es eben fragen und man hilft.

Die Hausaufgaben immer von den Lehrern korrigieren lassen? Wo lebst du denn? Das ist ja wohl etwas viel verlangt.

Und wieso bitte schön? Du schreibst selbst, dass man nur dann davon ausgehen kann, dass die Hausaufgaben richtig erledigt werden, wenn die Schüler den Stoff verstanden haben. Wie soll man das denn sonst überprüfen als durch Hausaufgaben? Man kann nicht davon ausgehen, dass die Eltern den Stoff beherrschen, den die Kinder gerade erlernen und so schon kontrollieren können. Wer soll denn bitte schön sonst kontrollieren? Es ist ja auch nicht die Rede davon, dass die Lehrer die Hausaufgaben jedes einzelnen Schülers einzeln korrigieren sollen, sondern zumindest ich kenne es so, dass gemeinsam verglichen wird und bei Problemen dann vielleicht noch einmal konkreter auf die Aufgabe eingegangen wird. Nur so kann schließlich sicher gestellt werden, dass der Schüler den Stoff verstanden hat.

Ich handhabe es so, dass ich meinen Kindern eher selten bei den Hausaufgaben helfe. Sie gehen beide in Ganztagsschulen, in denen auch eine Hausaufgabenbetreuung angeboten wird. Dort müssen sie die Hausaufgaben auch allein erledigen und erhalten nur Anstöße. Daher sind sie es auch schon gewöhnt, dass sie daheim eben auch nur Anstöße bekommen und dann eben die Aufgaben allein erledigen müssen. Für uns ist das die ideale Lösung, weil die Kinder eben so recht selbstständig sind und bei der Erledigung verschiedener Aufgaben, für die es mehrere Ansätze gibt, recht kreativ sind.