der Klout-Score als Einfluss- & Werbemesser im Internet

vom 26.04.2012, 14:59 Uhr

Mithilfe des Internets hat sich in den letzten Jahren eine neue Form der Werbung durchgesetzt, das virale Marketing. Hierzu werden soziale Netzwerke genutzt um Nachrichten über verschiedene Dinge zu verbreiten und somit den Bekanntheitsgrad der entsprechenden Hersteller und Unternehmer zu vergrößern. Die Mund-zu-Mund-Propaganda wird ausgeschöpft.

Seit neuesten gibt es ein neues "Instrument", welches mithilfe der sozialen Netzwerke den Unternehmen verhelfen soll, Meinungsführer zu identifizieren. Es handelt sich hierbei um den so gennanten Klout-Score. Anhand des eigenen Namens in Twitter, Facebook oder anderen Netzwerken wird mithilfe eines Algorithmus zunächst analysiert, wie aktiv man in den Netzwerken ist. Es wird nach Anzahl der verschickten Nachrichten gesucht, sowie die Anzahl der Leserschaft dieser und die weitere Verbreitung dieser Nachricht.

Daraus wird ein Score ermittelt, der den eigenen Einfluss im Netzwerk misst und somit einen "Statuswert" widerspiegeln soll. Die Daten der betreffenden Person werden anschließend an die Unternehmen weitergeleitet, sodass die Person bspw. zu Modemessen oder anderen Veranstaltungen eingeladen wird, weil man sich anscheinend sicher sein kann, dass diese das Ganze natürlich über die Netzwerke wieder kommuniziert und mit der großen Anhängerschaft sich die Nachricht weit verbreitet.

Was haltet ihr von einem solchen Verfahren? Glaubt ihr, dass es einem Unternehmen nutzen schafft? Inwieweit kann es sich hierbei um einen wichtigen und verlässlichen Wert handeln?

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist ein sehr interessantes Thema, von dem ich bisher noch nicht gehört habe, auch wenn ich privat sehr viel mit solchen Themen in Berührung komme. Dennoch habe ich dazu eine Meinung, und die sieht leider ganz anders aus, als die der lieben Wirtschaft.

Das von dir beschriebene Verfahren ist interessant, und kann funktionieren, allerdings ist gerade, und schon aufgrund der Bedeutung des Wortes, virales Marketing immer eine Sache des Glücks, bzw. des Zufalls. Virales Marketing baut ja gerade, wenn ich das mal anhand des Beispiels Facebook nutzen darf, darauf auf, das ein Artikel, oder ein Text, den ich veröffentliche, hier beziehe ich mich einfach mal auf meinen Blog, von anderen Usern gelesen, und weiter verbreitet wird.

Dabei ist aber der Zeitpunkt zu dem ich einen Artikel wesentlich ausschlaggebender, als die Tatsache wie oft, oder wie weit sich ein Artikel verbreitet. Gerade wer viele Freunde bei Facebook hat, erreicht einen hohen viralen Wert mit seinen Posts, das zeigt mir meine Facebook Fanpage Statistik ganz klar und deutlich, denn diese differenziert mir Tageszeitpunkt, und erreichte User, die Anzahl derer die darüber sprechen, und wie oft Artikel geteilt, gelesen & kommentiert wurden, anhand der Anzahl der Artikel die ich bei Facebook veröffentlicht habe.

Hier erreiche ich in der Regel locker 10.000 User in der Woche. Dennoch sind die Leserzahlen derer, die sich wirklich später dafür interessieren gerade dann hoch, wenn ich zu bestimmten Zeitpunkten poste, und nicht wenn ich viel poste, das von vielen gesehen wird. Als kleines Beispiel möchte ich mal meine letzte Woche anbringen...

Ich habe jeden Tag etwa 2-3 Artikel geschrieben. Diese werden auf insgesamt 5 Facebook Targets verbreitet, davon 2 Profile und 3 Fanpages. Hierbei erreiche ich eine große Zahl an Nutzern von locker dreißig bis fünfzigtausend Nutzern in der Woche, und das bei weniger als 200 Facebookfreunden. Ich gehöre übrigens zu der Kategorie derer die mehr als 90% ihrer Facebookfreunde wirklich persönlich kennen.

Der Erfolg auf meinem Blog ist anhand der Leserzahlen zu kontrollieren. Hier erreiche ich deutlich mehr Leser wenn ich Beispielsweise in der Zeit von 12 bis 16 Uhr 3 Artikel veröffentliche. Wenn ich nun hingehe und täglich 10 Artikel schreibe, auch schon vorgekommen, aber diese Schlüsselzeit auslasse, erreiche ich nur mit hängen und würgen anständige Besucherzahlen. Dafür muss ich dann meist mehrfach bei Facebook posten, Twitter nutzen, Werkenntwen und Dshini noch dazu nutzen.

Warum ich soweit aushole und dabei abschweife ist wohl mittlerweile offensichtlich geworden. Ich möchte darauf hinaus das dieser Score meiner Meinung nach Unsinn ist. Das kann funktionieren, muss es aber nicht. Ich denke das ich sicherlich einen recht hohen Punktwert bekommen könnte, weil meine Facebook Posts zum Beispiel automatisch von meinen 3 Fanpages und einem weiteren Facebookprofil geteilt werden. Dazu erreichte ich mit meinen Aussagen ja wie bereits angeführt eine sehr hohe Leserschaft, die als potentielle Kunden sicherlich interessant wären. Dennoch sind für einen solchen Score sicherlich wesentlich komplizierte Algorithmen notwendig, und der Umfang einer solchen Aktion dürfte wohl schwer werden. Die Berechnung eines wirklich funktionierenden Scores müsste ja auch die virale Verbreitung einzelner Posts zurückverfolgen, die Scores anderer User mit einbeziehen, und daraus würde sich ein wahnsinniger Rechenaufwand ergeben.

Ich glaube das dieser Score leicht zu beeinflussen wäre, und vor allem nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt. Sicherlich erhöht er die Wahrscheinlichkeit den passenden Facebook User zu finden, aber eine wirkliche Garantie ist das nicht. Lädt man mich z.B. zu einer Filmgala ein, werde ich natürlich in meinem Blog ausführlichst darüber berichten, aber wahrscheinlich direkt nach der Gala, was zeitlich nicht ideal wäre.

» Frank The Tank » Beiträge: 350 » Talkpoints: 44,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wie auch in der normalen Kommunikationspolitik des Marketings, versucht man hier auch den Prozess der Werbung zu optimieren. Es war lediglich eine Frage der Zeit bis jemand cleveres, ein solches Instrument erfindet. Dabei haben Unternehmen schon längst die Plattform Internet als Instrument entdeckt, mit welchem sie in Kontakt mit dem Kunden treten können.

Da die sozialen Netzwerke in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt haben, bieten diese die perfekte Fläche für kommunikationspolitische Entscheidungen. Wer selber auf Facebook unterwegs ist, merkt doch wie ihm die Werbung um die Ohren fliegt. Dabei merkt man das sich die Werbung oft nach den eigenen Bedürfnissen richtet. Die werden zum Beispiel aus den "Gefällt mir" Angaben gefiltert.

Ich persönlich fühle mich, mit diesem neuem Instrument , als Kunde einfach noch stärker überwacht, als schon der Fall ist. Jedoch ist es auf der anderen Seite für die Unternehmen sicherlich eine nette Analyse von neuen Werbeflächen. Die den Kunden beeinflusst, ohne das er es überhaupt bemerkt . Jedoch stelle ich mir die Recherche, welche man betreiben muss bevor man eine geeignete Person gefunden hat, ziemlich komplex vor. Rentiert sich den der Aufwand, den man betreiben muss um diesen Score herauszufinden? Vielleicht für große Konzerne!

» OmFg! » Beiträge: 607 » Talkpoints: 1,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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