Zeichenfiguren - die einem Angst einjagen

vom 26.04.2012, 11:04 Uhr

Ich habe früher von meinen Eltern ziemlich häufig irgendwelche Geschichten vorgelesen bekommen. Oft waren das Sagen, Comics oder Fabeln. Manche dieser Bücher waren illustriert und das fand ich als Kind besonders interessant. Jedenfalls gab es in den meisten Büchern immer wieder Figuren, die richtig schrecklich aussahen. Beispielsweise hatten die ein Buch von Max und Moritz, wo der Schneider sehr böse aussah.

Ich hatte damals immer Angst vor dieser Figur. Aber auch bei anderen Büchern oder Zeichentrickserien gab es immer wieder Figuren, die mir Angst einjagten. Mir ist klar, dass es manchmal Sinn ergibt, wenn die Figur ein wenig böse aussieht, wie beispielsweise der Wolf bei dem Rotkäppchen Märchen.

Allerdings war ich der Meinung, dass auch Figuren, die eigentlich gut sind und nichts böses im Sinn hatten, immer wieder sehr böse aussahen und mir zumindest Angst einjagten. Wie war das bei euch? Findet ihr ebenfalls, dass sehr viele Zeichentrickfiguren oder andere Figuren zu beängstigend aussehen? Vor was für Figuren hattet ihr denn früher Angst?

Benutzeravatar

» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich hatte vor dem Schneider mit der Schere im Struwwelpeter auch eine panische Angst. Er sah richtig unheimlich aus, wie er mit der Riesenschere dem Daumenlutscher die Daumen abgeschnitten hat. Die meisten Struwwelpetergeschichten fand ich brutal, daher habe ich sie meinen Kindern auch nie vorgelesen. Einige der Geschichten habe ich gar nicht verstanden, vor allen Dingen die letzte, wo das Kind mit dem Regenschirm davon geflogen ist. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum diese Geschichte in Bilderrahmen dargestellt wird. Jedenfalls fand ich es unheimlich, dass jemand mit einem Schirm so weit in die Höhe fliegt. Ich habe das Buch als Kind nie freiwillig in die Hand genommen. Meine Tante hat uns gerne daraus vorgelesen, ich habe dann oft woanders hingeschaut. Meine Schwester und meine Cousine waren von dem Buch allerdings fasziniert.

Später gab es das Buch der Struwwelliese. Das gefiel mir sehr gut, weil es ein happy end hatte, die Struwwelliese wurde am Schluss, nachdem sie mehrere Wochen - ich weiß gar nicht mehr, warum - im Krankenhaus gelegen hatte, sehr ordentlich und schön.

Auch sehr gruselig fand ich Max und Moritz, diese beiden hatten zwar ihren Mitmenschen eine Menge Streiche gespielt, aber dass sie am Schluss dafür zerschreddert wurden, hat mir immer eine Gänsehaut gemacht. Dadurch bedingt habe ich wahrscheinlich eine Angst vor unserer Kaffeemühle entwickelt.

Die meiste Angst haben mir allerdings religiöse Darstellungen in Schulbüchern gemacht. Bilder von Teufeln und Qualen in Fegefeuern, verbrennende, gefolterte Märtyrer, Bilder vom Tod hat man uns damals in Schulbüchern zugemutet. Diese brutalen Bilder sind immer noch im Unterbewusstsein fest verankert. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese katholischen Märtyrergeschichten mit den zugehörigen Illustrationen bei mir immer noch unbewusste Ängste auslösen. Vor dem Bild des Teufels mit seinen Hörnern und Pferdefüßen habe ich panische Angst gehabt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe als kleines Kind den Film ''Watership Down-Unten am Fluss'' absolut gruselig gefunden, und wenn ich so darüber nach denke, dann heute auch noch. In dem Film geht es um eine Rangfede zwischen Kaninchen. Und dafür, dass er für Kinder sein soll, ist er echt gruselig. Denn die Kaninchen sehen auch in den geringfügig vorhandenen gewaltfreien Szenen zum Teil sehr grausam aus. Außerdem beinhaltet dieser Film Szenen, in denen die Kaninchen sich nahezu zerfleischen, die dieses Bild nicht besser machen. Natürlich endet dieser Film auch noch mit einer für Kinder nicht allzu verständlichen und meiner Meinung etwas makaberen Szene, in der der Tod, der als verschwommenes Kaninchen dargestellt ist, den Helden des Filmes zu sich holt.

Struwwelpeter ist, glaube ich, für so ziemlich jedes Kind etwas grausam. Von der Moral schon grausam und mit den Bildern noch schlimmer.

Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass ich als kleines Kind ''Pumuckl'' etwas angsteinflößend fand. Die Art seiner Zeichnung spielte dabei genauso eine große Rolle, wie seine Stimme und die Tatsache, dass er überall unbemerkt hin gelangte. Wenn ich heute darüber nachdenke, dann muss ich immer lachen, weil er ja eigentlich immer so tollpatschig und lieb war. :lol:

Benutzeravatar

» $unglasses » Beiträge: 92 » Talkpoints: 57,30 »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^