Lebensabschnittsgefährte - passend oder unpassend?

vom 23.03.2008, 14:00 Uhr

Da gibt es für mich nur eine Meinung - ich bin ihr Freund, ihr Verlobter oder ihr Mann. Lebensabschnittgefährte heißt für mich, sie geht davon aus, das es nicht ewig hält und dann sollte man eh nicht zusammen sein. Wenn meine Frau mich früher so genannt hätte, wären wir heute nicht verheiratet, das steht für mich fest.

Vielleicht finden es manche mit 40 Jahren unpassend, wenn sie nicht verheiratet sind und finden den Ausdruck Freund oder Freundin blöd, aber man sollte dazu stehen, das man eben nicht verheiratet ist. Lebensabschnittgefährte klingt auf jeden Fall richtig blöde, ich glaube nicht je das jemand so was sein will.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bevorzuge auch Lebensgefährte. Wie ich sehe, bin ich nicht die Einzige für die sich Lebensabschnittsgefährte nach einer Phase anhört. Freund klingt so nach etwas frischem und noch nicht wirklich festen Partner.

Diese Einstufung Freund-Verlobter-Mann finde ich etwas mager. Da quetsche ich lieber noch den Lebensgefährten dazwischen als jahrelang von meinem Verlobten zu sprechen. Sorry, aber wenn ich hör das jemand schon seit 3oder mehr Jahren der/die Verlobte ist, muss ich mir das Lachen verkneifen.

Entweder verlobt man sich und heiratet bald oder man lässt es. Für mich ist es nach wie vor das Eheversprechen was man innerhalb von einem Jahr erfüllt und nicht einfach nur eine schönere Bezeichnung für den Partner.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich mag dieses Wort auch nicht und benutze es nur zum Spaß, wenn ich meinen Freund ärgern will. Aber dann weiß er auch, dass ich es spaßig meine. Ansonsten reden wir von "Mann" und "Frau" wenn wir voneinander reden, auch wenn wir nicht verheiratet sind und das auch nicht vorhaben.

Dieses Lebensabschnitsgefährte klingt wirklich sehr negativ und abwertend für den Partner. Nicht, dass es einfach nach "zeitlich begrenzt" klingt, sondern es wertet den Partner an sich ab, finde ich.

Da wäre wirklich interessant zu wissen, wer dieses Wort erfunden hat. Irgendwie klingt es nach Beamtendeutsch.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde diese Wort schrecklich. Ich möchte mit meinem Freund zusammen bleiben, also ist er mein Lebensgefährte, aber sicherlich nicht nur ein Abschnittsgefährde. Wenn mein Freund mich so bezeichnen würde, würde ich meine Sachen packen und ausziehen. Denn er will ja offensichtlich nur einen Abschnitt seines Lebens mit mir verbringen. Das wäre mir zu wenig. Da gehe ich lieber gleich und verkürze diesen Abschnitt ein wenig.

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» jetchen » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,76 »



Ich selbst finde die Bezeichnung Lebensabschnittsgefährte weder unpassend noch diskriminierend. Denn es sind nunmal Fakten, dass sich heutzutage die Beziehungen schneller lösen und auch viele geschlossene Ehen wieder in die Brüche gehen. Früher vor fünfzig Jahren war das noch nicht üblich, dass sich die Frauen von den Männern einfach scheiden lassen konnten und dann ihren eigenen Weg mit einem neuen Mann gegangen sind. Damals war man verachtet, wenn man diesen Schritt gemacht hatte und war auch schon auf der Strasse gestanden wenn der Mann vor der Frau verstorben ist, da diese meistens nur die Kinder aufgezogen hat und sonst weiter keine Ausbildung gemacht hat. Somit war die finanzielle Versorung alleine Sache der Männer.

Heute gehen auch die Frauen arbeiten und haben ihr eigenes Leben, somit sind sie in dieser Hinsicht nicht mehr Abhängig auf den Mann sondern können auch selbst etwas bewegen. Da auch die Frauen in den letzten Jahren immer mehr Mitspracherecht bekommen haben, und sich auch einmal gegen die Männer auflehnen und nicht mehr zu allem ja und Amen sagen, kann es auch in einer Beziehung schnell krieseln was manchmal in einer Trennung endet. Was ich damit sagen möchte ist, dass früher die Frauen nur mit einem Mann zusammen waren/sein konnten und es heute wesentlich einfacher ist, sich etwas neues aufzubauen wenn die alte Beziehung nicht mehr funktioniert hat und man muss nicht bei dem Partner bleiben um Versorgt zu sein.

Ich selbst bezeiche meinen Freund auch immer nur als Lebensabschnittsgefährten, denn ich bin noch jung und ich weiß nicht, ob ich mich in dem jungen Alter schon an jemanden bis "das der Tod euch scheidet" binden möchte. Zudem kann ich auch keine Aussagen über das Verhältnis über viele Jahre aussagen. Denn es kann schon sein, dass man sich voneinander entfernt oder auch einer der Partner sich in jemand neuen Verliebt und lieber mit dieser Person zusammen sein möchte und ein gemeinsames Leben führen. Klar würde ich mir das nicht wünschen, aber ausschliessen kann man es nie. Und mit den neuen Technologien wie Internet und verschiedene Kommunikationsplattformen und Kontaktbörsen, ist es noch einfacher geworden in kurzer Zeit viele Kontakte zu knüpfen. Das es nicht mehr die Seltenheit ist, seinen Partner über das Internet zu finden, kann es auch hier zu etwas mehr kommen als nur einer Freundschaft oder Internetbekanntschaft.

Ich sehe es auch keinesfalls als unpassend, und bislang haben mich auch meine Lebensgefährten als die "Lebensabschnittsgefährtin" vorgestellt, gerade dann wenn sie bereits mehrere Beziehungen oder gar Ehe(n) hinter sich hatten. Ich denke auch nicht, dass es heutzutage noch zeitgemäß ist sich auf Lebenszeit zu binden im Falle einer Heirat. Deswegen fand ich auch den Vorschlag der Fürther Abgeordneten Pauli mit der Begrenzung der Ehe auf 7 Jahre nicht so schlecht, der vor einiger Zeit von ihr gemacht wurde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich finde das Wort "Lebensabschnittsgefährte" ebenfalls irgendwie schlecht formuliert. Denn es sieht so nach "Momentan liebe ich dich noch, aber irgendwann will ich dich eh nichtmehr haben" aus. Da nur ein gewisser Abschnitt bezeichnet wird und nicht soetwas zeitloses wie Freund/Verlobter/Mann gebraucht wird. Denn da geht ja jeder davon aus, dass die beiden Glücklichen vorhaben, ein Leben lang zusammen zu bleiben und nicht nur einen Abschnitt des Lebens.

Sicherlich ist es in der heutigen Zeit schwer, von ewiger Liebe oder dergleichen zu reden, da es schon längst nichtmehr aktuell ist. Jetzt werden mir wieder einige widersprechen und sagen, dass es doch eine ewige Liebe gibt. Ich denke selbst auch daran bei mir und meiner Freundin - doch sein wir mal realistisch... wieviele Ehen werden jährlich auf der Welt geschlossen und wie viele gehen davon in dem ersten halben Jahr wieder zu Bruch und führen zu Trennung? Ich finde ziemlich viele, angesichts der Tatsache, dass sich die Partner ewige Treue und Beistand schwören.Doch soll jeder darüber denken, wie er mag.

Für mich persönlich würde ich niemals den Namen "Lebensabschnittsgefährte" verwenden wollen, da ich derzeit so glücklich wie noch nie in meinem Leben bin und ein Mädchen gefunden habe, mit dem ich Alt werden will (derzeit bin ich 17 und werde bald 18 - sie ist 16). Auch hier werden wieder Anmerkungen kommen, von wegen: ist das nicht ein bisschen früh, so von deinem Leben zu reden? Meine Antwort darauf: nein! Ich denke, man kann niemals zu viel planen - eher noch zu wenig ;)

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» Dark_Shogun » Beiträge: 173 » Talkpoints: -2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde das Wort auch total daneben. Es klingt so, als gäbe man der Beziehung gar keine Chance und sieht schon die Trennung vor Augen. Da fragt man sich doch dann auch, was das überhaupt für eine Beziehung ist, die da geführt wird, wenn schon an die Trennung gedacht wird.

Auch wenn heutzutage viele Beziehungen in die Brüche gehen und neu geschlossen werden, finde ich es ziemlich verkehrt, das von Anfang an zu sehen. Denn wenn man der Meinung ist, dass die Beziehung eh auseinander geht, dann kann man sie doch gleich bleiben lassen und einfach eine Sexbeziehung führen.

Ich würde niemals jemanden als Lebensabschnittspartner bezeichnen, denn ich denke, dass jemand, der so genannt wird, das auch falsch verstehen kann. Dass man sozusagen durch die Blume gesagt Schluss machen möchte und nicht offen darüber redet, könnte verstanden werden.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Für mich hat das Wort Lebensabschnittsgefährte auch einen etwas merkwürdigen Beigeschmack. So nach dem Motto für diesen Lebensabschnitt diesen, für den nächsten jenen. Und ich kenne tatsächlich Menschen, die dieses Wort für den Menschen an ihrer Seite verwenden.

Am besten wäre natürlich Mann bzw. Frau zu verwenden, was aber ja nur wenn man verheiratet wirklich zutreffend ist. Partner/in oder Lebensgefährte treffen es eigentlich noch am besten. Hören sich für mich aber irgendwie auch irgendwie merkwürdig an. Leider gibt es im Deutschen irgendwie keine Bezeichnung, die sich "richtig" anhört.

Freund/in ist für mich eher die Bezeichnung, wenn die Beziehung noch nicht so fest ist. Und Verlobte/r ist zwar nach einem Heiratsantrag die richtige Bezeichnung. Allerdings muss ich dann immer eine gute Bekannte denken, die meint: verlobt ist wie warm gestellt und weiter gesucht :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Für mich ist das Wort ungewohnt, da ich es selten benutze. Obwohl es aber eigentlich genau das aussagt, was mein Partner auch ist: ein Lebensgefährte, der einen Abschnitt meines Lebens mit mir geht. Man hat es dann eben nur in ein Wort zusammengefasst.

Dennoch nutze ich eher das Wort "Partner", "Lebensgefährte" oder "Mann", wenn ich ihn in einem Satz einbauen möchte. Das Wort "Lebensabschnittsgefährte" finde ich altmodisch, es passt irgendwie nicht zu mir. Zudem wird man schon komisch angeschaut, wenn man das Wort verwendet. Es ist heute nicht mehr üblich.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde das Wort Lebensabschnittsgefährte auch ziemlich schrecklich, aber ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich Leute gibt, die ihren Mann, Freund, Partner, Lebensgefährten so betiteln. Bisher kannte ich das Wort immer nur aus dem Fernsehern oder wenn es von jemandem verwendet wurde, um sich über das Wort lustig zu machen.

Meiner Meinung nach hat das Wort auch einen negativen Beigeschmack. Ich muss dabei auch immer an "Abschnitt" denken. Es handelt sich also nur um einen Lebensabschnittsgefährten, wenn der Lebensabschnitt zu Ende ist, gibt es also einen neuen Mann an der Seite. So klingt es für mich jedenfalls, auch wenn es vielleicht anders gemeint ist. Wenn dann auch noch jemand sagt: "Nein, das ist nicht mein Partner, sondern mein Lebensabschnittsgefährte" ist es noch schlimmer. Der Partner möchte ich nicht unbedingt sein, der sich so etwas anhören muss.

Mich würde mal interessieren, wie dieses Wort entstanden ist. Ich dachte immer, es wäre eine Umschreibung für "häufig wechselnde Lebenspartner" oder so etwas in der Art. In dem Zusammenhang habe ich es jedenfalls immer gehört.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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