Informationen die ihr vor Beginn der Beziehung benötigt
Es klingt jetzt fast so, wie wenn eine solche Anbahnung eine Art eines formalisierten Bewerbungsverfahren entsprechen würde, wobei die erste Hürde die ist, in dieses Assessment-Verfahren zu kommen. Entspricht der Mann hier also oberflächlich den Ansprüchen, kann weiter nachgefragt werden. Offenkundig kommt es so aber eher nie zu reinen Bettgeschichten - oder aber sind diese Art der Partner hier nicht mit eingeschlossen?
Es ist jedenfalls schon lustig, wenn z.B. ernsthaft an Altersgrenzen festgehalten wird und man eben - auch wenn sonst alles perfekt wirkt - auf eine "Beziehung" verzichtet, weil der Kandidat einen Monat zu alt/jung ist oder aber eine Freundin zu wenig hatte. Wer solche Kriterien aufstellt und wirklich eisern verlangt, wird wohl selbst eher Single bleiben.
Natürlich interessiert man sich für das "Vorleben" einer Person. Insbesondere wenn es ein potentieller Partner ist. Aber das Ganze an Wissen ergibt sich ja auch mit der Zeit. Ehrlich gesagt kenne ich keine Frau in meinem Leben, mit der ich detailliert und ehrlich über mein sexuelles Vorleben gesprochen hätte, ohne das ich mit der Frau nicht selbst schon ein Kondom verwendet hatte. Aber das wäre der Freundin hier wohl zu früh.
Was unbedingt gewusst werden soll oder nicht, ergibt sich wie geschrieben, mit der Zeit. Natürlich will man wissen, ob das Gegenüber Single ist oder nicht. Aber diese Frage ist nur dann entscheidend, wenn man sich tatsächlich eine Zukunft mit dem/der Anderen vorstellen kann. Aber was dann z.B. ein Trennungsgrund bei der letzten Beziehung war (um ein Beispiel zu nennen), kann Gesprächsthema sein - aber es keine echte Informationen geben, die dann Einfluss auf mein weiteres Interesse hätte. Immerhin würde man sich so in eine Reihe der Ex-Partner stellen und ich gehe schon ein wenig von der marxschen Maxime aus, dass jeder Mensch anders ist!
Ich finde es ehrlich gesagt völlig irrelevant, mit wie vielen Frauen oder Männern oder Sonstigem mein potentieller Partner schon im Bett war und wie viele davon richtige Beziehungen waren. Ich wüsste nicht, was mir das bringen sollte und warum das für meine Beziehung irgendwie relevant wäre. Wenn jemand eher wenig selbstbewusst ist, kann das doch sogar ziemlich schlecht für die Beziehung sein. Ich meine, angenommen der Typ hatte schon 50 Frauen im Bett oder behauptet es zumindest, würde sich jemand mit wenig Selbstbewusstsein dann nicht Gedanken darüber machen, wie sie wohl im Vergleich abschneidet? Ob die ein oder andere vielleicht besser war und ob er sie vielleicht sogar vergleicht und insgeheim bewertet?
Genauso irrelevant finde ich die Gründe, die zu einer Trennung geführt haben. Erstens denke ich nicht an eine Trennung, wenn ich gerade dabei bin eine Beziehung einzugehen, und zweitens frage ich mich hier halt auch wieder, was ich mit dem Wissen anfangen sollte. Angenommen der Mann hätte sich von seiner Ex-Freundin getrennt, weil sie keine zu wenig Zeit füreinander hatten, sollte ich mich als Konsequenz dann für seine Hobbys interessieren und mit ins Fußballstadion kommen, obwohl das überhaupt nicht mein Fall ist?
Frühere Beziehungen würden mich nur interessieren, wenn daraus irgendwelche Verpflichtungen entstehen, die sich auf meine Beziehung auswirken könnten, oder wenn die frühere Beziehung vielleicht noch gar nicht abgeschlossen ist. Ich würde mich wahrscheinlich nicht auf einen (noch) verheirateten Mann einlassen und ich hätte natürlich auch keine Lust, dass nach ein paar Wochen Beziehung plötzlich zwei Kinder aus einer früheren Beziehung auf der Matte stehen.
Bildung, bzw. deren Mangel, merkt man jemandem ja meistens recht schnell an und mit einem ungebildeten Mann würde ich überhaupt nicht so weit kommen, dass ich eine Beziehung ernsthaft in Betracht ziehen würde. Und für das Kennenlernen der persönlichen Interessen und der Familiengeschichten ist doch eigentlich die Beziehung da. Ich fände es jedenfalls langweilig, wenn ich jemanden schon in und auswendig kennen würde, bevor ich überhaupt mit ihm zusammen komme. Und es ist ja auch nicht so, dass man irgendwelche großartigen Verpflichtungen mit einer Beziehung eingeht oder größere Investitionen tätigt. Wenn es nicht klappt, dann klappt es eben nicht. Dann hat man eben ein paar Wochen Spaß gehabt und geht danach wieder getrennte Wege.
Warum lange Beziehungen in die Brüche gegangen sind, finde ich schon für die eigene Beziehung wichtig. Denn da muss ja was schief gelaufen sein und das kann man dann ja versuchen zu vermeiden. Da mein Freund mehr oder weniger ohne Vorwarnung von seiner Ex-Frau rausgeworfen wurde, waren die Gründe für mich schon wichtig.
Genauso weiß mein Freund auch, warum meine Ehe den Bach runter gegangen ist. Und ich stelle immer wieder im erstaunen fest, dass wir wirklich aufpassen, damit diese Fehler sich nicht wiederholen. Allerdings sind das auch Themen, welche nicht gleich beim ersten Date besprochen werden sollten. So was ergibt sich dann nach einiger Zeit von allein.
Ich möchte ja auch einiges wissen, bevor ich eine Beziehung eingehe. Allerdings gibt es da kein Schema F, dass so ausgeklügelt ist und dass ich dann abarbeite. Zunächst muss erst einmal das Alter, das Geschlecht und auch die sexuelle Orientierung stimmen. Ich bin nun einmal eine heterosexuelle Frau und würde keine Beziehung mit einer Frau eingehen. Auch beim Alter habe ich so meine Vorstellungen, auch wenn das vielleicht merkwürdig erscheint.
Was mich nun wirklich höchstens am Rande interessiert ist die Anzahl bisheriger Partnerinnen. Wenn ein Mann bisher noch keine feste Beziehung hätte, dann interessiert mich nur warum das so ist. Bei einer früheren Beziehung aus der es noch Verpflichtungen gibt, würde mich wohl die Art der Verpflichtung interessieren; hier sind Kinder ab einem bestimmten Alter des potentiellen Partners wohl fast zu erwarten. Trennungsgründe finde ich dann schon einmal interessant, wenn es sich um langjährige Beziehungen handelt. Wie Punktedieb denke ich, dass man aus eventuell gemachten Fehlern ja lernen kann.
Bildung ist mir schon wichtig, aber die drückt sich nicht immer in Abschlüssen aus. Wichtiger als die erreichten Abschlüsse sind mir da die geistige Flexibilität und die Lebenstüchtigkeit. So etwas drückt sich schließlich nicht immer in irgendwelchen (Schul-)Abschlüssen aus. Hier kann man viel aus dem aktuellen Stand im Berufsleben und auch Gesprächen erfahren; und da gibt es für mich keine richtigen oder falschen Antworten.
Daneben finde ich Hobbys schon recht interessant. Es ist natürlich schön, wenn man gemeinsame Hobbys hat, aber kein Muss. Ich finde es beispielsweise auch völlig in Ordnung, wenn man auch Hobbys hat, die man nicht mit dem Partner teilt. Aber auch das Wissen um die Hobbys macht ja einen Teil des Ganzen aus. Dabei gibt es aber auch hier kein Richtig oder Falsch. Es ist ja auch nicht ausgeschlossen, dass der eine den anderen mit dem Hobby begeistert und so eine Gemeinsamkeit entsteht.
So merkwürdig wie du das Verhalten deiner Freundin findest, so merkwürdig finde ich dich, wenn ich ehrlich bin. Wenn man beispielsweise gewisse Standards bei der Partnersuche setzt und eben vom Partner erwartet, dass er einen gewissen Bildungsgrad aufweisen kann, dann finde ich das gar nicht mal so schlimm. Daraus folgen nämlich auch andere Sachen, beispielsweise hat man dann vielleicht eher gleiche Interessen, kann sich besser unterhalten und womöglich sind dann auch die Verdienste ähnlich, so dass nicht einer durch ein Top-Gehalt glänzt während der andere nur den Mindestlohn bekommt. Mit dem Alter ist es natürlich schon ein bisschen übertrieben, wobei bei mir eigentlich auch gilt, dass ich niemals einen jüngeren Partner haben wollen würde.
Das rationale Denken was deine Freundin hier aufbringt, hat sicherlich nichts mit Liebe zu tun, aber eine Beziehung die auf spontaner Liebe beruht, hält erfahrungsgemäß auch nicht sonderlich lange. Wenn man von vornherein weiß, dass man mit Leuten nicht gut klar kommt, wenn die Gehalts- oder Bildungsunterschiede innerhalb der Beziehung zu groß sind, dann finde ich es eigentlich nicht sonderlich falsch, wenn man hingeht und einfach offen sagt, dass man diese Personen eben in Sachen Beziehung ausschließt. Ich finde das gar nicht so verkehrt.
Was nun dich angeht, so finde ich dein Verhalten ehrlich gesagt besonders schlimm, denn man merkt scheinbar einfach, dass du irgendwie eifersüchtig auf die vorigen Partnerinnen des Mannes bist. Das er vorher schon Partnerinnen hatte, ist klar, aber du scheinst damit irgendwie nicht klar zu kommen, weil du alles über sie wissen möchtest und das zeigt auch, dass du dich scheinbar mit ihnen vergleichen musst, um quasi auswerten zu können, ob du besser oder schlechter bist als seine Ex-Freundin. Es ist eine Mischung aus Neugier und Eifersucht. Auch hat es nichts damit zu tun, wie die letzte Beziehung ausgegangen ist, dass hat dich doch eigentlich gar nichts anzugehen und die Probleme sind nicht übertragbar.
Ich selbst muss ganz ehrlich sagen, dass ich meinem Partner niemals etwas über meinen Ex erzählen würde, nie. So grundlegende Dinge sind in Ordnung und die erfährt man auch beiläufig, also so Sachen wie den Namen und so weiter, wo man vielleicht mal zusammen war, aber genaue Details und sogar Informationen darüber, wieso die Beziehung gescheitert ist, sowas hat wirklich niemanden anzugehen und das würde ich keinem sagen. Würde mir jetzt mein neuer Partner sowas aus der Nase ziehen wollen, dann wäre er mir glatt unsympathisch, mitunter sogar ein Grund, die neue Beziehung nicht einzugehen. So neugierig muss keiner sein.
Ich selbst muss nicht viel über meinen Partner wissen, aber es geht schon eher in die Richtung deiner Freundin. Beim Alter kommt zu jung für mich nicht in Frage, 8-15 Jahre älter finde ich optimal, mit solchen Männern verstehe ich mich eben immer noch am Besten. Was die Bildung angeht, so wäre es mir auf jeden Fall wichtig, dass man mehr oder weniger auf dem selben Niveau ist, Abitur wäre schon toll und wenn nicht, dann wenigstens aus einem guten Grund und ein vernünftiger Arbeitsplatz schadet auch nicht.
Ich selbst hätte es schon gerne so, dass man vom Gehalt her mehr oder weniger auf der selben Stufe ist, weil ich nicht viel weniger verdienen möchte als der Mann, mich aber auch irgendwie komisch fühlen würde, wenn ich deutlich mehr verdienen würde und mir dann bessere Sachen leisten könnte, als mein Freund. Ansonsten würde für mich generell noch der Charakter entscheidend sein, ich habe eine Abneigung gegen Menschen die Mode, Mainstream und all sowas mögen und mag es gerne etwas individueller. Es wäre schon toll, wenn ich das von meinem Partner auch vorher mitbekommen würde und nicht irgendwann in der Beziehung feststellen muss, dass er ein Langweiler ist.
Das klingt ja gerade so, als müsste man vorher ein Interview führen. Ich habe meinen Partner auf den ersten Blick sehr gut gefunden, und als er dann so ein bisschen von sich erzählte, merkte ich, dass eben alles passt. Wir kannten uns ein Jahr mehr oder weniger gut, bevor wir zusammenkamen.
Für mich spielt das Alter keine große Rolle. Ich wusste auch sein Alter nicht und das habe ich erst erfragt, als wir schon ein paar Stunden am Küssen waren. Für mich sind andere Sachen eben wichtiger. Man muss miteinander lachen können und genauso muss man auch mal über ernste Themen reden können.
Dass man so absolut feste Vorstellungen von einem Partner hat, widerspricht mir wirklich sehr. Dann ist mehr keineswegs mehr offen für jeden und kann so manchen sehr netten Menschen einfach nicht kennenlernen, weil er eben nicht in das Optimum passt. Es ist so doch schon schwierig genug, da muss man nicht noch so übertriebene Vorstellungen vom Leben haben.
Ich finde es nicht abwegig, dass man viele Dinge von einem potentiellen Beziehungspartner wissen möchte. Schließlich könnte es sein, dass man vorhat, mit diesem Menschen für einen gewissen Zeitraum sein Leben zu teilen und da wäre es zumindest nicht mein Fall, mit vielen Dingen zurechtkommen zu müssen, die mir an dem Partner nicht gefallen. Da schadet es nicht, wenn man vorher einfach etwas genauer hinsieht und schaut, ob der Partner in den wichtigsten Dingen ähnliche Meinungen vertritt und auch sonst zu einem passt.
Es kommt natürlich auch darauf an, auf was man sich da genau einlassen möchte. Wenn ich jemanden kennenlerne, mit dem ich mir wirklich eine richtige und längerfristige Beziehung vorstellen kann, dann sind die Ansprüche schon etwas höher. Auf der anderen Seite wäre es auch vorstellbar, dass man gerade keine Lust hat, alleine zu sein und aus diesem Grund eine eher lockere Geschichte anstrebt, die gar nicht als langfristige Beziehung geplant ist. In dem Fall kann man mit Abstrichen und Kompromissen vielleicht noch einigermaßen leben.
Das was deine Freundin macht, klingt für manche vielleicht etwas witzig. Vielleicht liegt das auch an der Art wie du es beschrieben hast. Es wirkt fast so, als hätte sie einen Castingbogen, mithilfe dessen dann der passende Partner ausgewählt wird. Das wird nicht so sein, wobei ich absolut nichts negatives daran finde, wenn man rational bei der Partnersuche vorgeht. Liebe allein reicht einfach nicht und das stellt man spätestens nach zwei bis drei Jahren fest, wenn die erste große Verliebtheit etwas abflaut.
Von einem richtigen Beziehungspartner, also von jemandem, mit dem ich mir eine längere Beziehung vorstellen könnte, möchte ich schon auch ein paar Dinge im Vorfeld wissen. Der Schulabschluss ist dabei vielleicht nicht das Wichtigste, aber ich möchte schon, dass mein Partner im Leben steht oder auf dem Weg dahin ist, einer soliden Tätigkeit nachzugehen. Wenn er studiert, ist das absolut in Ordnung, wenn er einen netten Job hat, ist das natürlich gut. Ich würde aber nun auch nicht unbedingt mit jemandem zusammen sein wollen, der seit zehn Jahren arbeitslos ist und das als Lifestyle betrachtet.
Natürlich interessiert mich auch, ob der Partner noch andere Beziehungsgeschichten hat. Ich habe kein Problem mit polygamen Beziehungsmustern, aber es interessiert mich schon, ob es noch jemanden gibt. Wichtig ist auch, dass der Partner körperliche Treue nicht als das Nonplusultra ansieht. Solche Dinge würde ich auch im Vorfeld direkt klären wollen. Sehr wichtig ist mir auch, dass er kinderlos ist oder zumindest keine Kinder unter 18 Jahren hat. Ich möchte nicht Ersatzpapa spielen und ich habe auch keine Lust, meine Freizeit auf einem Kinderspielplatz zu verbringen.
Extrem wichtig ist mir persönliche Freiheit. Der Partner muss in jedem Fall ebenso freiheitsliebend sein wie ich. Ich könnte nicht mit jemandem zusammen sein, der sehr stark klammert und nicht alleine sein kann. So etwas raubt mir die Luft zum atmen. Ich rechtfertige mich zum Beispiel nicht vor einem Partner, wenn ich mal für ein paar Tage wegfahre, ohne ihn zu informieren. Mir ist es wichtig, dass der Partner keinen Kontrollzwang hat oder denkt, dass er mir etwas vorschreiben kann. So etwas muss ich auch auf jeden Fall vorher wissen, weil es sonst garantiert zur Trennung kommen wird.
Absolut unwichtig sind allerdings Informationen aus früheren Beziehungen. Es ist vollkommen egal, ob jemand einen oder zehn Partner vor mir hatte und mit wem er vielleicht noch nebenbei auf irgendwelche Weise verbandelt war. Auch der Grund für das Scheitern der alten Beziehungen geht den neuen Partner nichts an. Ich denke auch, dass da einiges an Eifersucht im Spiel ist, wenn ein neuer Partner sich detailliert nach dem alten Partner seiner neuen Flamme erkundigt. Da geht es dann um irgendwelche Vergleiche und die Hoffnung, dass man besser abschneidet als der alte Partner. So etwas muss wirklich nicht sein und ich finde, dass solche Informationen einen neuen Partner nun wirklich nichts angehen.
Also, das, was Deine Freundin da macht, hört sich für mich nun auch reichlich sonderbar an und ich kann das gar nicht wirklich einordnen oder beurteilen. Sagen kann ich aber immerhin, dass mir dieses Verhalten reichlich merkwürdig vorkommt und sie hoffentlich, wenn sie jemanden gefunden hat, der sämtliche Kriterien erfüllt, auch wirklich das entsprechende Gefühl aufbauen kann und dieses auch zurückerhält, damit sie emotional glücklich werden kann, denn das wäre ja nun mal durchaus wünschenswert für beide an der Beziehung Beteiligten.
Wenn ich jemanden kennenlerne, ergibt sich eher nach und nach, ob ich diese Person näher an mich heranlassen kann oder nicht, was ich zunächst auf rein emotionaler Ebene meine. Ich habe keine wirklichen Kritikpunkte, weder was die Optik betrifft noch was irgendwelche Gegebenheiten anbelangt, die derjenige mitbringen muss. Es ist mir tatsächlich egal, ob mein Partner dick oder dünn, groß oder klein, reich oder eher ärmlich ist, solange er aufrichtig ist. Und das ist für mich das wichtigste Kriterium: Ich muss wissen, dass jemand ehrlich ist, auch, wenn ich damit nicht meine, dass er mir jederzeit alles an den Knopf knallen soll, nur, weil er ansonsten „lügen“ würde. Sicherlich gibt es auch Aussagen, die nicht direkt das widerspiegeln, was man sich denkt und die man abwandeln kann, ohne, dass man gleichzeitig lügt. Das würde ich eher als Feingefühl bezeichnen. Es geht mir aber vor allem darum, dass mein Partner grundlegend ehrlich ist, weil ich sonst Schwierigkeiten damit habe, Vertrauen aufzubauen oder mein Vertrauen zu ihm aufrecht zu erhalten.
Sicherlich gibt es darüber hinaus auch noch einige andere Faktoren, die passen müssen, und aus einer vergangenen Beziehung, die auch nicht lange funktioniert hat, weiß ich, dass es für mich nur schwer möglich ist, mit jemandem zusammen zu sein, dem ich zwar das entsprechende Gefühl entgegenbringe, der aber ständig mit mir diskutieren will – und das auch noch über Dinge, in denen wir grundlegend unterschiedlicher Meinung sind, wobei er meine Meinung nicht einfach akzeptieren kann. Ich weiß mittlerweile, dass ich zwar kein Problem damit habe, wenn ich mit meinem Partner nicht in allen wichtigen Belangen gleicher Meinung bin, aber es gibt Bereiche, in denen es sich unglaublich beißt und schnell Unfrieden aufkommen kann, wenn man nicht dieselben Meinungen und Standpunkte vertritt. Eine grundlegend gleiche Haltung ist in vielen Bereichen für mich daher jedenfalls nicht unwillkommen, auch, wenn ich nicht darauf bestehe, dass wir die jeweiligen Ansichten teilen, sofern auch meine Meinung akzeptiert wird, sofern diese eine andere ist und ich nicht ständig nur die Meinung meines Partners akzeptieren soll, während meine eigene in der Luft zerrissen wird.
Außerdem gibt es noch einige vermeintliche Kleinigkeiten, die meiner Meinung nach eine große Auswirkung haben können. Solche Dinge wie vollkommen unterschiedliche Schlafenszeiten oder auch Unternehmungen, in denen man unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen hat, empfinde ich in der Praxis als teilweise wirklich schwierig. Ich könnte auch mit niemandem dauerhaft glücklich zusammen sein, der einfach nur geizig ist, wobei ich aber nichts dagegen einzuwenden habe, wenn jemand sparsam mit seinem Geld umgeht und Prioritäten zu setzen weiß. Auch sexuelle Vorstellungen sollten sich meiner Meinung nach grundlegend decken, denn wenn hier wirklich vollkommen unterschiedliche Vorstellungen vorherrschen, dann wird es ebenfalls schnell recht schwierig, einer kommt zu kurz, der andere fühlt sich ständig unter irgendeinem Leistungsdruck und im Endeffekt ist ein wichtiger Bereich der Beziehung am Scheitern. Auch das kann also nicht lange gut gehen, meine ich, und ich denke, dass gleichzeitig äußerst schwierig ist, hier bereits im Vorfeld einer Beziehung die entsprechenden Fragen zu stellen und dann auch ehrliche Antworten darauf zu erhalten, sodass man sich nötigenfalls auch wieder von dieser Person entfernen kann.
Ich habe mir über dieses Thema ehrlich gesagt noch nie so genau Gedanken gemacht. Wenn man wirklich verliebt in jemanden ist, dann ist man mit den Gedanken doch sowieso meist wo ganz anders, als bei irgendwelchen benötigten Informationen. Ich kann es mir zumindest nicht vorstellen, dass, wenn ich frisch verliebt bin, dann daran denke, dass ich noch dies und jenes von demjenigen erfahren muss, bevor ich mit ihm eine Beziehung eingehe.
In erster Linie sollte man sich erst einmal auf einer Wellenlänge befinden. Man sollte miteinander lachen können, sich gegenseitig verstehen und Spaß daran haben, mit dem anderen Zeit zu verbringen. Das sind erst einmal die wichtigsten Dinge. Wenn die stimmen, dann kann man sich ja mal Gedanken darüber machen, was man von dem Partner sonst noch so wissen will.
Zu den Informationen, die ich vor einer Beziehung unbedingt benötige, gehören die Ex-Partner aber absolut nicht. Ich wüsste auch erst einmal gar nicht, was ich mit dieser Information anfangen soll. Wenn man verliebt ist, denkt man doch auch nicht gleich daran, woran die neue Beziehung scheitern könnte, sondern denkt eher, dass genau der Mann derjenige ist, mit dem man den Rest des Lebens verbringen möchte, oder? So ganz nachvollziehen kann ich das nicht.
Für mich sind eher so grundlegende Dinge wichtig, wie das Alter oder was er gerade arbeitet beziehungsweise was er studiert, woher er kommt, was er so für Hobbys hat und so weiter. Einfach ein bisschen etwas über den Werdegang des jeweiligen wissen. Für Details bleibt in der Beziehung später noch genug Zeit, aber ein paar Informationen vorab finde ich schon ganz hilfreich. Heutzutage ist es ja sowieso so, dass man sich viele dieser Informationen auch ganz einfach über soziale Netzwerke wie Facebook beschaffen kann.
Ehrlich gesagt bin ich auch jemand, der sich erst einmal viele Informationen über jemanden einholt, bevor er eine Beziehung mit jemandem eingeht. Immerhin gehe ich immer nur mit Bedacht eine Beziehung ein und ich würde niemals mit jemandem einfach so von einem Tag auf den anderen zusammen kommen wollen. Wenn ich nämlich eine Beziehung mit jemandem eingehe, dann mit der Absicht, auch meine Zukunft mit dem Menschen zu verbringen und so lange wie möglich, beziehungsweise für immer mit der Person zusammen zu bleiben.
Ich mag es einfach nicht, wechselnde Partner zu haben und wenn ich eben eine Beziehung eingehe, dann ist das auf jeden Fall auch etwas Ernstes und ich muss mir dann eben auch ganz sicher sein, dass eine gemeinsame Zukunft auch möglich ist. Dafür muss ich eine Person aber erst einmal näher kennen lernen um herausfinden zu können, ob wir überhaupt zusammen passen. Da gehört es für mich auch absolut dazu, viele Fragen zu stellen.
Bevor ich mit jemandem zusammen komme, verbringe ich normalerweise immer viel Zeit mit der Person um sie erst einmal richtig kennen zu lernen. Und wenn man viel Zeit mit jemandem verbringt, dann ergibt sich daraus ja eigentlich auch zwangsläufig, dass man einander viele Fragen stellt. Von daher wusste ich bei meinen Partnern auch immer wirklich sehr viel, bevor ich mit ihnen eine Beziehung eingegangen bin. Das war mir aber auch immer sehr wichtig und ich würde das jederzeit wieder so handhaben.
Meine Beziehungen haben bis jetzt immer einige Jahre gehalten und mit meinem jetzigen Partner könnte es besser nicht laufen. Von daher zeigt mir das nur, dass ich bisher immer richtig gehandelt habe und dass ich das jederzeit wieder so tun würde. Für mich ist es daher selbstverständlich, dass ich einem Mann viele Fragen stelle, bevor ich mit ihm zusammen komme und ich könnte mir das ehrlich gesagt auch gar nicht anders vorstellen.
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