Welche Möglichkeiten noch mit 30?
Ich bin vor kurzem 30 geworden bin seit Anfang des Jahres auf einer Abendschule. Habe zuletzt vor mehr als 10 Jahren meinen Hauptschulabschluss gemacht danach gab es Gesundheitliche Probleme nach mehr als 8 Jahren Dialyse wurde ich erfolgreich Transplantiert. 2 Jahre lang wurde ich vom Arbeitsamt von Maßnahme zu Maßnahme geschickt. Habe dann festgestellt dass es mir nicht weiterhilft und mich dafür entschieden die 8 verlorenen Jahre aufzuholen. Das heißt ich wollte vor der Niereninsuffizienz-Diagnose wollte ich höhere Abschlüsse machen (Abitur) um eine Ausbildung zb als Bankkaufmann oder Immobilienmakler zu machen. Nun in der Abendschule habe ich direkt mit dem 2. Semester angefangen und im Moment habe ich überall sehr gute Noten (1,2). Ich komme auch auf jeden Fall ins 3.Semester und strebe das Abitur an.
Meine Frage: Hätte ich Chancen eine Ausbildungsstelle zu bekommen aufgrund meines Alters? Viele sagen ich sei zu alt und junge Leute werden eher bevorzugt. Ich muss sagen ich habe schon langsam ein wenig Zukunftsangst. Vielleicht gibt es ja einige hier die mit 30+ eine Ausbildung machen und können mir die Angst wegnehmen. Wäre dann nochmehr Motivation für mich am Ball zu bleiben.
Also ich denke, wenn man wirklich etwas erreichen will, so wie du, dann ist doch alles noch offen und möglich. Ich denke, das man sich einfach nur mehr bemühen muss, als manch junge Leute, aber dann wird der Ehrgeiz auch mit Sicherheit auch belohnt, auch wenn man dreißig ist.
Bei mir selber war es so, das ich lange Hausfrau und Mutter war und nun mit 36 die Chance bekommen habe, durch eine Maßnahme einen festen Job zu bekommen und ich habe meine Chance auch komplett genutzt und habe jetzt einen festen Arbeitsvertrag und bin froh, das meine Mühe und mein Einsatz belohnt wurde. Also alles ist möglich, man muss sich nur einsetzen für seine Ziele.
Mit 30 sind Sie noch jung. Sie dürfen auf keinen Fall auf Andere hören. Sie haben alle Chancen der Welt. Hier einige reale Beispiele aus meinem Leben.
Ich habe meinen Universitätsabschluss erst mit 28 Jahren gemacht, bin danach ein Jahr lang durch die Welt gereist und habe mit 29 meinen ersten Job bekommen, den ich acht Jahre lang ausgeübt habe.Danach folgten 6 Jahre Kindererziehungspause. Mit 43 wollte ich wieder einsteigen, jeder hat mich belächelt und behauptet, ich hätte doch keine Chance mehr in meinem Alter und vor allen Dingen im IT-Bereich, wo sich doch alles so grundsätzlich geändert habe. Ich habe mich dann gar nicht getraut, mich irgendwo zu bewerben und erst einmal beim Arbeitsamt eine einjährige Fortbildung mit anerkanntem Abschluss (MCSE) gemacht. Tatsächlich habe ich auf Grund der Fortbildung keine Teilzeit-Arbeitsstelle gefunden. Irgendwann habe ich dann angefangen, mich in meinem früheren IT-Bereich zu bewerben, und hatte sofort 3 Stellenangebote. Eines habe ich genommen, es war gut bezahlt, teilzeit und teilweise Heimarbeit möglich. Und von wegen, es habe sich doch alles geändert. Nichts Wesentliches hatte sich geändert, ich bin gut klargekommen. Letztes Jahr wollte ich wieder etwas Neues anfangen und bin in den Schulbetrieb eingestiegen, und dort bin ich trotz meines Alters genommen worden. Im Moment mache ich aus gesundheitlichen Gründen ein Jahr Pause, wohlgemerkt nur Pause und kein Aufhören, daher habe ich auch die Zeit, hier zu schreiben. Meine Freundin hat nach 10 Jahren Kinderpause mit 45 noch eine Arbeitsstelle gefunden.
Anderes Beispiel: Ein Studienkollege von mir hat mit 29 während seiner Diplomarbeit das Studium abgebrochen und noch ein Medizinstudium angefangen, wo er jahrelang auf der Warteliste stand. Er war erst mit Mitte 30 fertig und ist jetzt forensischer Psychiater.
Alter spielt mittlerweile bei gefragten Berufen absolut keine Rolle mehr, also weiterlernen, studieren oder Ausbildung machen und nicht aufs Arbeitsamt gehen, die haben absolut keine Ahnung, was höher qualifizierte Jobs angeht.
Man muss nur an sich glauben und es wirklich wollen, dann spielt das Alter schon fast keine Rolle mehr. Ich habe auch erst mit 23 meine zweite Ausbildung begonnen. Wenn man etwas erreichen will, dann schafft man es. In manchen Branchen werden sogar reifere Menschen gesucht.
Im Alter von 30 Jahren steht dir die Welt noch offen. Nur nicht auf Pessimisten hören. Zieh deine angefangene Abendschule auf jeden Fall durch. Bewerbe dich dann frühzeitig um eine Banken-Lehrstelle mit Angabe der Gründe, warum du die Berufsausbildung erst so spät beginnen konntest. Sollte es nicht auf Anhieb klappen, dann studiere vorab passend zum Beruf des Bankkaufmannes und bewerbe dich dann erneut.
Deine Chancen werden meiner Meinung nach gut sein, weil du gezeigt hast, dass du trotz eines Handicaps nicht aufgegeben hast. Arbeitgeber wollen zuverlässige Mitarbeiter. Ich glaube nicht, dass dein Alter da eine Rolle spielt.
Mit 30 Jahren ist man auf keinen Fall zu alt, um noch etwas Neues zu lernen und vielleicht noch mal eine Ausbildung zu machen. Ich kenne tatsächlich mehrere Leute, die das geschafft haben. Wenn du das wirklich willst, dann wirst du das auch schaffen.
Ich denke auch, dass Arbeitgeber grundsätzlich nicht abgeneigt sind, "ältere" Leute einzustellen. Mit älteren Leuten meine ich jetzt mal Leute, die nicht direkt nach der Schule eine Ausbildung absolvieren. Insbesondere wenn man dann liest, dass eine solche Person mit 30 Jahren noch das Abitur nachgemacht hat und dieses dann auch mit guten Ergebnissen abschließt, ist das doch eigentlich sehr beeindruckt und zeigt, dass diese Person zielstrebig ist und wirklich etwas erreichen will. Denn den Plan, etwas zu verändern, haben ja viele Leute, aber nur wenige ziehen diesen dann auch bis zu Ende durch und sich mehrere Monate bzw. zwei Jahre anzustrengen und sich hinzusetzen und zu lernen, um den Abschluss nachzuholen, finde ich zumindest sehr gut.
Dazu kommt ja auch noch, dass du die letzten Jahre nicht einfach nur auf der faulen Haut lagst, sondern wegen gesundheitlicher Probleme nicht arbeiten konntest. Unter Umständen hast du durch deine Lebenserfahrung sogar Vorteile gegenüber jüngeren Bewerbern.
Ich denke auch, dass man mit 30 Jahren noch nicht zu alt ist. Ich werde dieses Jahr auch dreißig Jahre alt und werde im Sommer ein Fernstudium beginnen. Da haben mich auch einige belächelt, dass es doch gar keinen Sinn mehr macht, aber ich habe mich davon einfach nicht beirren lassen und werde meinen Weg gehen. Durch einige Umstände konnte ich mein Erststudium nicht mehr beenden, obwohl ich kurz vorm Abschluss stand. Da meinten auch schon einige Menschen zu mir, dass es wohl keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt geben wird und ich mich mit Hilfsarbeiterjobs begnügen müsste. Das glaube ich aber nicht.
In deinem Fall hat es ja auch seine Gründe, warum du erst relativ "spät" Abitur gemacht hast. Das wird ein zukünftiger Arbeitgeber natürlich auch berücksichtigen. Es ist wirklich etwas ganz anderes, ob man 8 Jahre lang gar nichts macht, weil man einfach zu faul ist oder es aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht schafft. Wenn man etwas erreichen möchte, dann kann man es auch schaffen. Man muss nur den Willen dazu haben und das Ganze dann auch durchziehen. Auch wenn der Weg vielleicht nicht gerade einfach ist, es lohnt sich auf jeden Fall, durchzuhalten. Ich denke auf jeden Fall, dass du noch gute Chancen hast und auf jeden Fall nicht aufgeben solltest!
@Brotlosaberkreativ, erst einmal meinen Respekt, dass du deinen Weg so zielstrebig gehst und Glückwunsch, dass du deine gesundheitlichen Probleme (weitestgehend) hinter dir gelassen hast.
Es ist immer leicht gesagt, was alles nicht geht. Natürlich gibt es Leute, die mit 30 nur schwer einen Ausbildungsplatz finden. Aber es gibt auch andere, die es mit 16 nicht schaffen, obwohl keine gesundheitlichen Probleme vorliegen. Gerade in einer Bank möchten viele nicht unbedingt mit einem Teenager über ihre Geldangelegenheiten sprechen. Zudem liegen bei dir gute Gründe für die verspätete Ausbildung vor! Und vermutlich hast du selbst bereits auf der Abendschule erlebt, dass nicht jeder so klare Ziele anstrebt und auch bereit ist, dafür etwas zu tun. Das sind vermutlich jene Leute, die anderen später wiederum erzählen, was alles nicht geht, nur weil sie es selbst nicht geschafft haben! Lass dich davon auf keinen Fall entmutigen.
Sofern du die Möglichkeiten hast, würde ich mich schon jetzt nach einem Nebenjob oder Praktika in deinem Wunschberuf umsehen. Manche Banken zum Beispiel beschäftigen auch studentische Aushilfen und Praktika sind auch oft möglich. Dadurch sammelst du nicht nur bereits erste Erfahrungen, sondern steht schon mit einem Bein in der Tür, da man dich und deine Arbeitsweise bereits kennenlernen konnte.
Auch frühzeitige Bewerbungen sind natürlich eine gute Möglichkeit, um bereits Chancen abzuklopfen. So kannst du dich bereits jetzt bewerben, vielleicht auch mit dem Hinweis, dass du gerne bereits während der Schulausbildung ein Praktikum machen würdest. Und vielleicht reicht sogar ein Fachabitur aus? Zumindest in manch anderen Einrichtungen des zweiten Bildungsweges bekommt man dieses bereits früher.
Brotlosaberkreativ hat geschrieben:Meine Frage: Hätte ich Chancen eine Ausbildungsstelle zu bekommen aufgrund meines Alters? Viele sagen ich sei zu alt und junge Leute werden eher bevorzugt. Ich muss sagen ich habe schon langsam ein wenig Zukunftsangst. Vielleicht gibt es ja einige hier die mit 30+ eine Ausbildung machen und können mir die Angst wegnehmen. Wäre dann nochmehr Motivation für mich am Ball zu bleiben.
Chancen sind nicht unmöglich und auch mit 30 kann man durchaus noch eine Ausbildung beginnen. Sicherlich wirst Du es etwas schwerer haben, weil man in der Tat doch oftmals lieber jüngere Leute einstellt, aber anhand des Alters kann man je nach Lebenslauf auch eine zuverlässige Person mit entsprechender Lebenserfahrung erwarten. Bei Dir war es scheinbar krankheitsbedingt, weshalb Du nun durchstarten kannst und wie gesagt, auch in Deinem Alter ist es möglich. Man muss vermutlich mehr Rückschläge in Kauf nehmen, als es bei Schulabgängern der Fall ist, aber es ist möglich.
Ein Freund von mir hat zum Beispiel seine Zweitausbildung mit Anfang 30 begonnen, er hat Kollegen, die älter sind und auch in der Ausbildung stecken, die nicht in Richtung Umschulung geht. Eine Freundin von mir ist nach erfolglosem Studium und längerer Arbeitslosenzeit nun auch mit Anfang 30 eine Auszubildende, die allerdings über ein Arbeitsamtprogramm läuft. Auch, als ich meine Ausbildung absolvierte, war es der Fall, dass ich Mitauszubildende hatte, die sogar noch älter als 30 Jahre waren und die dennoch genommen wurden.
Es ist immer leicht zu sagen, dass man nur wollen muss, aber selbst, wenn man will, liegen da manchmal Steine im Weg, die man eben umgehen muss und manchmal sind es auch Umwege, die störend sein können. Wichtig ist da im Grunde nur, dass man sich nicht abschrecken lässt und seinen Weg dennoch bestreitet. Auch könnte es hilfreich sein, sich mal beim Arbeitsamt zu informieren, ob man da nicht in irgendeiner Art und Weise Unterstützung bekommt, die Dich weiterbringt. Die Idee eines Praktikums finde ich auch ganz gut, einen Nebenjob zu suchen, mit der Aussicht, dort sich dann ausbilden zu lassen, ist auch möglich. Eventuell fragst Du einfach mal direkt bei den Banken und Immobilienfirmen an, die ausbilden und welches Höchstalter sie bei einem Auszubildenden erwarten, ob Du auch als eine Person um die 30 die Möglichkeit hast, Dich dort ausbilden zu lassen.
Natürlich ist man mit 30 nicht zwingend zu alt, aber man sollte auch dazu sagen, dass die meisten Firmen lieber jüngeren Menschen die Chance geben eine Ausbildung zu machen. Bei den meisten Firmen bewerben sich Jugendliche für einen Ausbildungsplatz und da möchte man meistens keinen 30 Jährigen dabei haben. Wenn doch, dann sind das Ausnahmen, das sollte mal erwähnt werden. Natürlich kann man es trotzdem schaffen, aber leicht wird es nicht.
Eine Freundin von mir hat sich auch mit 25 umbeworben und hat nichts gefunden. Sie hatte schon eine Ausbildung und wollte etwas anderes lernen, bekam aber auf ihren Wunschberufen keine Möglichkeit. Letztendlich hat sie dann Altenpflegerin gelernt, was ihr mittlerweile sehr gut gefällt. In dem Beruf gibt es auch sehr viele ältere Einsteiger, da hat man also eher mal die Chance genommen zu werden.
Wenn du keinen Ausbildungsplatz finden kannst, dann könntest du auch studieren gehen, das wäre mein Vorschlag. Denn einen Studienplatz bekommt man auch mit 30 noch, wenn es mit der Ausbildung einfach nicht klappen will. Ich möchte dir aber auch nicht deinen Mut nehmen, nur muss man hier realistisch sein. Es gibt sehr viele jüngere Bewerber und die werden lieber genommen, das weiß ich aus meinem Umfeld und auch, weil ich in einer großen Firma selbst in der Personalstelle arbeite. Jedoch solltest du es nicht aufgeben und es immer weiter versuchen, irgend einen Weg gibt es auch für dich.
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