Praxis für Ergotherapie eröffnen?
Eine Freundin von mir arbeitet in einem so genannten Medizinischen Versorgungszentrum. Das sind private Praxen von Ärzten oder sonstigem medizinischen Personal, die an ein Krankenhaus angegliedert sind. In ihrem Fall ist es eine Praxis für Ergotherapie. Sie ist also dort bei der Praxis angestellt, wird aber gewissermaßen in das zugehörige Krankenhaus entsendet und arbeitet dort auf verschiedenen Stationen. Nur für sie bekommt ihr Chef vom Krankenhaus ein Honorar, was ziemlich hoch ist (2500 EUR), meine Freundin hingegen bekommt von ihrem Chef nur einen vergleichsweise geringen Betrag für ihre halbe Stelle (1200 EUR) als tatsächlichen Lohn (brutto).
Wir haben neulich mal zusammen ausgerechnet, dass der Chef, wenn man das Arbeitgeberbrutto und die Fahrkostenerstattung, die sie erhält, einbezieht, dennoch ohne etwas dafür zu tun für ihre Arbeit in der Klinik jeden Monat über 700 EUR heraus bekommt. Seitdem Ihr das mal so richtig bewusst geworden ist, ist sie ziemlich deprimiert. Ihr Chef hat ja auch mehrere Mitarbeiter, bei denen es genauso funktionieren wird und wenn man bedenkt, wie viel er dann nur dafür bekommt, dass er andere arbeiten schickt, ist das schon sehr krass.
Zudem ist das Krankenhaus immer bestrebt, noch mehr zu sparen und dabei werden immer weitere Mitarbeiter in solche externen Praxen ausgegliedert oder Arbeitsstunden gekürzt. Es ist also ein klassisches Beispiel dafür, wie die Privatisierung von Kliniken zu Personalabbau und schlechter Bezahlung führt.
Da kam uns die Idee, dass wir doch auch eine Praxis eröffnen könnten und uns dann gewissermaßen selber in so ein medizinisches Versorgungszentrum einmieten und dann selber das hohe Honorar, was nun ihr Chef bekommt, kassieren könnten. Also wir würden wahrscheinlich nicht 2500 EUR für eine halbe Stelle verlangen, das erscheint mir fast schon unverschämt viel. Zudem braucht man sich dann nicht wundern, wenn irgendwann die Klinik versucht, das was einzusparen. Aber wenn wir für 20 Stunden Leistung so 1800 bis 2000 EUR bekämen, wäre es ja auch total ausreichend.
Ich habe nämlich auch eine medizinische Ausbildung absolviert, auch wenn ich nur teilweise in dieser Richtung tätig bin. Aber wir könnten ja zumindest mal versuchen, ob so eine Gemeinschaftspraxis angenommen werden würde. Man muss das ja nicht gleich vollzeit machen, sondern kann nebenberuflich damit anfangen, für den Fall, dass es doch nichts wird.
Wir wissen nur gar nicht, wie man das so gestalten müsste. Darf sich z.B. jeder Ergotherapeut einfach so selbstständig machen oder muss man da (ähnlich wie bei Handwerksberufen als Meister) noch irgendeine Zusatzqualifikation erwerben? Hat das vielleicht mal jemand von Euch schon durch und kann berichten?
1800 oder 2000 Euro mögen euch als Nebeneinkommen viel vor kommen. Allerdings solltet ihr auch Bedenken, wenn ihr eine eigene Praxis habt, hättet ihr zu Zweit dann etwa 3600 bis 4000 Euro. Vom dem "Einkommen" muss dann aber auch Miete bezahlt werden, Steuern sind auch noch fällig. Da bleiben von den 3600 bis 4000 Euro nicht mehr viel übrig. Hinzu kommt, dass die Büroräume auch eingerichtet werden müssen. Klar reicht da ein Schreibtisch und ein paar Stühle. Arbeitsmaterial müsst ihr auch kaufen, oder bezahlen die Kliniken das Material? Mit irgendwas müsst ihr ja arbeiten.
Außer der reinen Arbeit als Ergotherapeuten, fallen auch noch andere Aufgaben an. Zumindest wenn man selbstständig arbeiten möchte. Da kommen durchaus auch Befundberichte und so was dazu. Sachen die direkt bei der Arbeit mit den Patienten nicht gemacht werden können. Dokumentation wird mittlerweile auch fast überall gefordert. Dann fallen auch noch Sachen wie Gespräche mit den behandelnden Ärzten an, die dann zusätzlich geführt werden müssen. Und auch Gespräche mit Angehörigen gehören durchaus auch mit dazu. Das ist dann nicht mehr nur, man geht zum Patienten, zieht die Ergozeit durch und fertig.
1200 Euro für eine halbe Stelle empfinde ich persönlich als relativ viel Geld. Wäre für eine volle Stelle immerhin 2400 Euro. Ich habe nun die Gehälter bei Ergotherapeuten nicht im Kopf, das dürfte aber der Durchschnitt sein. Klar verdient der Arbeitgeber noch mit. Das ist aber in jedem Beruf so. Bestes Beispiel sind da Handwerksberufe. Der Arbeitgeber bekommt vom Kunde da auch einen wesentlich höheren Stundenlohn, den er nicht komplett an den Arbeitnehmer weiter gibt. Dafür trägt der Arbeitgeber aber einmal das Risiko, er muss die Versicherungen bezahlen und so weiter. Mit dem reinen Zahlen des Arbeitslohns ist es ja nicht getan.
LittleSister hat geschrieben:1800 oder 2000 Euro mögen euch als Nebeneinkommen viel vor kommen. Allerdings solltet ihr auch Bedenken, wenn ihr eine eigene Praxis habt, hättet ihr zu Zweit dann etwa 3600 bis 4000 Euro. Vom dem "Einkommen" muss dann aber auch Miete bezahlt werden, Steuern sind auch noch fällig. Da bleiben von den 3600 bis 4000 Euro nicht mehr viel übrig. Hinzu kommt, dass die Büroräume auch eingerichtet werden müssen. Klar reicht da ein Schreibtisch und ein paar Stühle. Arbeitsmaterial müsst ihr auch kaufen, oder bezahlen die Kliniken das Material? Mit irgendwas müsst ihr ja arbeiten.
Krankenkasse und Versicherungen hast du noch vergessen. Denn auch ein Ergotherapeut sollte gut versichert sein. Denn auch er kann Fehler machen. Die Krankenkasse ist auch nicht gerade billig. Es hört sich immer viel an, wenn man nur das Netto sieht. Man sollte sich es wirklich gut durchrechnen und am besten einen Fachmann zur Rate ziehen, damit man nichts vergisst.
Na ja, der Plan wäre ja, das ganze nur nebenberuflich zu machen und ansonsten noch irgendwo fest angestellt zu sein. Damit müssten wir keine private Krankenversicherung zahlen, sondern wären über das parallel bestehende Angestelltenverhältnis gesetzlich krankenversichert. Und wenn wir eine UG gründen, also so eine Mini-Gmbh, dann sind wir in der Haftung ja ohnehin beschränkt und so ein Stück weit geschützt. Zumindest habe ich gelesen, dass spezielle Berufshaftpflicht-Versicherungen nicht notwendig sind, wenn man eine UG hat.
Natürlich müssten wir uns dabei von einem Berater unterstützen lassen, vor allem kennen wir uns beide mit Bilanzen wenig aus, die ja erstellt werden müssten, wenn man eine UG hat. Ich bin derzeit in einem ganz anderen Bereich freiberuflich tätig (auch als Nebenjob), wobei ich nur eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung beim Finanzamt einreichen muss. Das mit der Praxis wäre auf jeden Fall komplizierter.
Ich hatte die sonstigen "Lohnnebenkosten" an anderer Stelle erwähnt und deshalb den ersten Absatz dazu nicht mehr korrigiert. Wobei ich da bei der Krankenkasse nicht wirklich sicher bin, ob im Falle einer Selbstständigkeit als Nebengewerbe, nicht auch höhere Krankenkassenbeiträge anfallen. Die Berufshaftpflicht sollte aber in dem Bereich auf alle Fälle bedacht werden. Hier geht es wahrscheinlich nicht darum, wie viele Stunden oder in welchem Umfang ihr arbeitet, sondern eher darum, was ihr macht. Und ich würde mich da absichern, wenn ich einen medizinischen Beruf mache.
Das mit dem man macht es eben nebenberuflich und hat sonst noch ein festes Einkommen, ist in vielen Bereichen sicherlich möglich. In einem Bereich, in dem man aber an die Behandlungszeiten gebunden ist und noch dazu eventuell flexibel sein muss, halte ich das nicht für wirklich machbar. Ihr seit in dem Moment auf die Zeiten des Auftragsgebers gebunden. 20 Stunden sind relativ viel Zeit, wenn man die zusätzlich in einem begrenztem Zeitrahmen leisten möchte. Gerade aus Krankenhäusern kenne ich Therapiezeiten zwischen 9 und maximal 17 Uhr. Eher von 10 bis 16 Uhr, je nach Station. Sprich ihr braucht einen Hauptjob den ihr außerhalb der Zeiten ausübt, was recht schwer sein dürfte.
Und klar wollt ihr das nur so nebenbei machen. Aber wenn ihr von den Einnahmen keinen Cent übrig habt, könnt ihr euch das auch Sparen. Denn ihr werdet relativ viel Geld in Nebenkosten stecken. Ihr werdet die Arbeitszeit für 20 Stunden Arbeit am Patienten vergütet bekommen. Alles was sonst noch anfällt, da sehr ihr keinen Cent für. Und wenn ihr krank seid, ihr Urlaub habt und so weiter, fallen trotzdem weiter die festen Kosten an. Zumindest die Kosten für die Büroräume. Wobei Kliniken gerne auch Personal von außen nehmen, damit sie keine Leerlaufzeiten haben, wenn das Personal krank ist oder Urlaub hat. Ein Punkt den ihr auch bedenken solltet.
Also erst mal halte ich 1.200 Euro für eine halbe Stelle für ein sehr gutes Einkommen. Das schaffen ja manche in Vollzeit nicht zu verdienen. Allerdings wenn deine Freundin diese 700 Euro so deprimieren, die ihr Chef ja angeblich einfach nur einstreicht, solltet ihr auch noch andere Kosten mit bedenken, welche der Chef neben dem Lohn und den Lohnnebenkosten noch hat.
Da fallen unter anderem die Versicherungsbeiträge für die Berufsgenossenschaft rein. Dazu kommen noch Miete, Mietnebenkosten, laufende Kosten für die Büroausstattung usw. Diese Dinge habt ihr nämlich in eurer Überlegung schlicht und einfach vergessen. Der Chef streicht ja schließlich nur das Geld ein. So ein böser Mensch aber auch.
Nun aber zu euren eigenen Plänen. Ihr glaubt wirklich, das ihr den Markt dann mit Dumpingpreisen aufmischen könnt? Das ganze auch noch als Nebengewerbe und dazu die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses genießen wollen. Was meint ihr, wie eure Vorgesetzten reagieren werden, wenn ihr denen quasi Konkurrenz macht? Dann sitzt ihr beiden schneller auf dem Arbeitsamt, wie ihr euch vorstellen könnt.
Denn auch wenn die Krankenhäuser sparen wollen oder müssen, werden sie auch stutzig, wenn ihr plötzlich mit Preisangeboten daherkommt, welche rund 30 Prozent unter den üblichen Marktpreisen liegen. Selbst wenn solche Verträge per Ausschreibung immer wieder neu vergeben werden, bekommt am Ende nie der billigste Anbieter den Zuschlag. Außerdem müsstet ihr eben auch die oben genannten Kosten tragen und selbst wollt ihr am Ende auch noch ein Einkommen daraus erzielen.
Wenn man als Ergotherapeut reichlich verdienen will, sollte man darüber nachdenken in eines der skandinavischen Länder auszuwandern. Dort werden diese Therapeutenberufe weit besser bezahlt als hier. Allerdings ist das eben ein sehr einschneidender Wechsel.
Mich wundert etwas, dass man so etwas in der Ausbildung zum Ergotherapeuten nicht lernt, ob man sich selbstständig machen kann oder nicht, wenn man den Abschluss der jeweiligen Schule in der Tasche hat. In eurem Fall würde ich mal bei der Bildungseinrichtung anfragen, wo ihr eure Ausbildung gemacht habt. Dort sollte man euch im Einzelfall fundierte Auskünfte geben können, denn nicht jeder Ergotherapeut hat die gleiche Ausbildung. Manche kommen von staatlichen Schulen, manche von privaten Schulen und ein kleiner Teil hat sogar studiert.
Vor dem Selbstständig machen würde ich bei der IHK oder einem ähnlichen Bildungsträger ein entsprechendes Seminar besuchen. Dann würde ich zusehen, dass ich in anderen Städten, die zu euch nicht in Konkurrenz stehen, mal Kontakt mit selbstständigen Ergotherapeuten aufnehme, ob sich ihre Praxis rentiert. Wenn man erst mal diese Insiderinformationen hat, kann man für den Businessplan sicher besser ausrechnen, wie die Situation bei euch in der Region ist.
Dann ist es sicherlich noch eine wichtige Frage, als was du im medizinischen Bereich ausgebildet bist. Wenn du in der Krankenpflege oder Altenpflege ausgebildet bist, macht so aus Laiensicht das Eröffnen einer Praxis mit einem Ergotherapeuten zusammen wohl weniger Sinn, als wenn du auch Therapien anbieten kannst, weil du zum Beispiel Logopäde oder Physiotherapeut oder Heilpraktiker bist.
Also erst mal halte ich 1.200 Euro für eine halbe Stelle für ein sehr gutes Einkommen. Das schaffen ja manche in Vollzeit nicht zu verdienen.
Sicher gibt es viele, die weniger verdienen. Aber der Weg zum Ergotherapeuten ist ja auch wirklich anstrengend und der Beruf an sich sehr belastend. Noch dazu, wenn man ständig Überstunden leisten muss, weil es nicht genug Kollegen gibt und diese Überstunden aber nur teilweise bezahlt werden. Wenn man dann bedenkt, was alles so zu den Aufgaben eines Ergotherapeuten im Krankenhaus gehört, ist es dann doch nicht mehr so viel.
Der Chef streicht ja schließlich nur das Geld ein. So ein böser Mensch aber auch.
Wenn er fünf Mitarbeiter hat und für jeden 700 EUR einstreicht, zusätzlich noch sein eigenes Gehalt, dann hat er ein monatliches Honorar von schätzungsweise 6000 EUR. Ich finde schon, dass man da mehr an seine Mitarbeiter hätte weitergeben können. Die Miete für die Praxisräume ist überschaubar, das sind etwa 200 EUR im Monat – Vorzugspreis für das medizinische Versorgungszentrum. Und viele Geräte benötigt die Praxis auch nicht, da auf den einzelnen Stationen das Inventar vor Ort verwendet wird. Mir ist schon klar, dass ihr Chef auch administrative Tätigkeiten ausführen muss, die man nicht vergessen darf, aber das rechtfertigt wirklich nicht 6000 EUR Honorar.
Nun aber zu euren eigenen Plänen. Ihr glaubt wirklich, das ihr den Markt dann mit Dumpingpreisen aufmischen könnt?
Also zunächst einmal würde ich 2000 EUR Honorar für eine halbe Stelle nicht als Dumpinggehalt bezeichnen. Vielmehr erscheinen mir die 2500 EUR, die der Chef erhält, sehr viel. Darum gab es ja scheinbar bei den Verantwortlichen in der Klinik, die solche Verträge mit z.B. den Ergotherapie-Praxen schließen, schon die Überlegung, da etwas zu kürzen. Genau das provoziert man nämlich mit solch hohen Gehältern, irgendwann wird es denen, die es bezahlen, zu teuer und dann sollen statt 20 nur noch 15 Stunden geleistet werden. Sowas kann man umgehen, indem man nicht von vorne herein solche Mondpreise festlegt. Gute Therapie soll auch ihren Preis haben, aber exorbitant darf es auch nicht werden.
Wahrscheinlich würden wir ja ohnehin erstmal schauen, wo solche Praxen vergeben werden und uns dafür bewerben. Je nachdem, was dabei herauskommt – es existieren schließlich mehrere Kliniken in der Umgebung – kann man ja am Konzept nachträglich auch etwas ändern.
Das ganze auch noch als Nebengewerbe und dazu die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses genießen wollen. Was meint ihr, wie eure Vorgesetzten reagieren werden, wenn ihr denen quasi Konkurrenz macht? Dann sitzt ihr beiden schneller auf dem Arbeitsamt, wie ihr euch vorstellen könnt.
Zur Konkurrenzsituation würde ich sagen, dass man ja auch innerhalb eines Berufszweiges verschiedene Spezialisierungen anbieten kann. Ich habe etwa eine universitäre Ausbildung, mit der ich in ganz verschiedenen Bereichen arbeiten kann und das auch tue, verteilt auf Hauptjob, Nebenjob und freiberufliche Tätigkeit, darüber hinaus noch eine Heilkundeerlaubnis. Zudem schadet es einer Festanstellung in Klinik A ja nicht, wenn man nebenbei noch in Klinik B arbeitet, die ganz andere Patientengruppen behandelt.
Natürlich wollen wir die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses genießen, alles andere wäre doch total leichtsinnig; schließlich kann es ja auch schief gehen und sich als nicht praktikabel oder kostendeckend erweisen. Ohne Festanstellung müssten wir uns zudem selbst krankenversichern, das wöllte ich nicht bezahlen müssen. Selbstverständlich sucht man sich da den günstigsten und bequemsten Weg, das finde ich nicht verwerflich.
Mich wundert etwas, dass man so etwas in der Ausbildung zum Ergotherapeuten nicht lernt, ob man sich selbstständig machen kann oder nicht, wenn man den Abschluss der jeweiligen Schule in der Tasche hat.
Na ja, das ist ja, wenn es erwähnt wird, auch schon wieder Jahre her und nur als Randnotiz aufgetaucht. Die Ausbildung ist ja keine genaue Gründungsberatung und da bleiben in jedem Fall noch Fragen offen, die man mit einem Berater klären müsste. Einfach mal Therapeuten in anderen Städten zu fragen hatte ich mir auch schon überlegt, das ist eine gute Idee.
Also ich habe nur eine einfache Ausbildung zur Fleischerei- Fachverkäuferin gemacht. Uns wurden aber während der Ausbildung durchaus Wege gezeigt, wie man sich fortbilden kann, was man mit dem Beruf noch machen kann und auch wie man sich mit dem Beruf eventuell selbstständig machen kann. Mit dem Unterschied, dass sich in dem Bereich in den letzten 20 Jahren einiges geändert hat. Aber ich gehe mal nicht davon aus, dass eure Ausbildung so lange her ist.
Zu der Bezahlung. Ich denke auch hier kommt es dann auch auf die Spezialisierung an oder nicht? Und wenn die Überstunden nicht vergütet werden, dann würde ich die Stelle wechseln. Ich ging bisher von 20 Stunden in der Woche aus und dem von dir genannten Gehalt. Wenn man natürlich 40 Stunden arbeiten muss und nur 20 Stunden vergütet bekommt, sieht die Sache anders aus. Trotzdem wird man eben nicht mit 20 Stunden hinkommen, wenn man selbstständig tätig ist. Da hängt noch mehr dran, als die reine Arbeit mit und am Patienten.
Du schreibst bei den Einnahmen, dass ja auch die Arbeit des Chefs vergütet wird. Arbeitet er denn ebenfalls praktisch als Ergotherapeut oder kümmert er sich ausschließlich um die Kundengewinnung, Dienstpläne und so weiter? Denn ich befürchte er wird für Gespräche mit Ärzten etc. nicht wirklich bezahlt werden. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Zu den genannten Mietkosten kommen aber auch noch andere Kosten dazu. Schließlich braucht ihr Licht, Heizung und generell Strom. Auch andere Betriebskosten, wie zum Beispiel Wasser, sind in der Regel in den Mietpreisen nicht enthalten.
Ich war aber nun mal so frei und habe mich mal umgesehen, was man denn so braucht, wenn man eine Existenzgründung mit einer Ergotherapiepraxis anstrebt. Du schreibst ja, ihr braucht kein oder kaum Arbeitsmaterial, weil in den Kliniken ja alles vorhanden ist. Erst mal ist mir hier unklar, ob das wirklich reines Material der Kliniken ist oder ob das Material nicht sogar vom Arbeitgeber finanziert wurde. Nur eben seinen Standort in der Klinik hat.
Ansonsten braucht man, um überhaupt eine Praxis aufmachen zu dürfen, bestimmte räumliche Voraussetzungen. Und da werdet ihr in die Pflicht genommen werden und nicht der Vermieter. Außerdem muss durchaus Arbeitsmaterial zur Verfügung stehen. Und das sogar sehr umfangreich. Und die Grundausstattung ist eine Pflichtausstattung und keine kann man haben, muss man nicht haben Ausstattung. Auch eine Haftpflichtversicherung und die Anmeldung bei der zuständigen Berufsgenossenschaft ist Pflicht. Und um eine Ergotherapiepraxis eröffnen zu können, braucht man eine Berufsurkunde. Da du scheinbar einen anderen Beruf hast, wird dir diese sicherlich fehlen.
Am besten liest du das aber mal genauer selbst nach. Der Bundesverband für Ergotherapeuten hat da sehr umfangreiche und aktuelle Informationen auf seiner Webseite. Die Informationen zur Existenzgründung sind noch keine zwei Wochen alt. Die Webseite des Bundesverbandes für Ergotherapeuten findest du hier: klick.
@zitronengras: Meinst du, dass andere Leute keine Ausbildung machen, welche je nach Job entweder gleich etwas länger dauert oder dann Fortbildungen nach sich zieht. Also einen Verdienst für Fachkräfte auf die umfangreiche Ausbildung zu schieben, ist, milde ausgedrückt, lächerlich. Aber wenn wir den Verdienst mal auf einen Stundenlohn umrechnen, dann liegen wir bei 15 Euro. Dazu gibt es noch Fahrtkostenzuschuss, was andere Arbeitnehmer voll von ihrem Verdienst zahlen müssen und nur bei der Einkommenssteuererklärung geltend machen können.
Ich weiß zwar nicht wo du wohnst, aber Praxismieten von 200 Euro sehe ich als recht unrealistisch an. Das kriegst du hier im Osten nicht mal im ländlichen Bereich für das Geld. Was ich an Kosten für Geräte meinte, sind eben Computer, Drucker und dergleichen. Denn das wird heute meist geleast und bringt damit monatliche Kosten. Wobei die fachliche Software auch nicht gerade preiswert ist, welche man dabei benötigt. Dazu eben Kosten für Strom, Wasser, Müll und was noch so in die Nebenkosten reinzählt.
Ehrlich gesagt, wenn ich deine Argumente so lese, seht ist die nebenberufliche Selbständigkeit mit angemieteten Räumen mehr als blauäugig und die Grundlagen im kaufmännischem Bereich scheinen euch komplett zu fehlen. Achja und um die ganze Sache abzurunden. Verwaltungsangestellte eines Krankenhauses, welches das finanzielle Budget verwalten sind dazu da, um ständig auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten zu sein.
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