Ohrräude bei Kaninchen - wer hat Erfahrungen damit?
Als unsere Pflegekaninchen eingezogen sind, hatte einer der Beiden eine heftige Ohrräude. Die Milben hatten schon die Gehörgänge angegriffen und die kompletten Ohreninnenseiten waren mit Krusten übersät. Selbst der Tierarzt war erschrocken von dem schlechten Zustand. Das arme Tier konnte nichts mehr hören und hatte wohl höllische Schmerzen. Das Ohr blutete heftig und dadurch bildeten sich immer neue Krusten und Wunden. Diego wurde in Narkose gelegt und die Ohrräude wurde dann in Narkose abgelöst. Außerdem musste er lange Medikamente bekommen. Sowohl ein Antibiotikum, als auch eine antibakterielle Ohrsalbe mussten sein. Die Wunden sind gut verheilt, auch wenn einige Narben zurück geblieben sind.
Nun habe ich gestern gesehen, dass im Ohr ein kleiner roter Punkt ist. Ich weiß nicht wie Ohrräude beginnt und beobachte die Ohren von Diego immer sehr genau. Wenn ein Tier einmal daran erkrankt ist, ist die Wahrscheinlichkeit dann höher noch mal dran zu erkranken? Wie entsteht Ohrräude denn? Ich weiß schon, dass es Milben sind, welche die Haut angreifen, aber wo befinden sich diese Milben? Habt ihr schon bei einem eurer Tiere Erfahrungen mit Ohrräude gemacht? Wie sahen diese Erfahrungen aus? War nach der Behandlung auch auf Dauer Ruhe?
Ich würde schnell zu einem Tierarzt gehen. Denn wie du selber festgestellt hast, ist die Behandlung, wenn es fortgeschritten ist sehr langwierig und auch teuer. Deswegen früh zum Tierarzt und besser einmal zu viel als einmal zu wenig. Diese Milben stecken im Prinzip überall. Im Heu, im Einstreu, im frischen Gras usw. Und wenn ein Kaninchen einmal Ohrmilben hatte, dann ist es anfälliger, weil die Ohren einfach schon sehr geschädigt sind und die Haut durch den starken Befall auch sehr dünn ist. Auf Dauer ist meist keine Ruhe.
Vor allem sollte man Kaninchen mit Ohrmilben nicht unbedingt in der Gruppe der anderen Kaninchen lassen. Auch wenn nur ein Verdacht besteht sollte man so schnell es geht diese Ohrmilben ausschließen lassen und es untersuchen lassen. Ein Fläschchen Surolan sollte man in dem Fall immer zu hause haben.
Die Ohrhaut ist doch nicht dünner, sondern dicker. Haut bildet sich bei allen Lebewesen wieder neu und durch die großen Vernarbungen im Ohr, sind die Ohren auch deutlich dicker, als bei anderen Kaninchen. Aber ob die Haut dünn oder dick ist spielt bei Ohrräude auch gar keine Rolle. Ich habe mich inzwischen schon weiter erkundigt. Die Tiere gehen meist nur an kranke Tiere oder Tiere die verwahrlost sind. Das war bei Diego leider vermutlich lange Zeit der Fall.
Der rote Punkt hat sich nicht weiter entwickelt und er scheint sich wohl ein klein wenig verletzt zu haben. Reicht ja schon wenn er ein Strohhalm im Ohr pieksen hatte.
Was ich nun an deiner Aussage aber nicht verstehe ist, dass du sagst, dass das Kaninchen nicht in der Gruppe bleiben soll. Wenn die Milben doch überall sind, dann kann sich jedes Kaninchen doch an den Milben anstecken und es ist egal ob ein Kaninchen diese Milben an sich hat oder eben das Heu. Das widerspricht sich etwas. Außerdem würde ich die Beiden nicht wegen einer Erkrankung trennen. Die anschließende Vergesellschaftung wäre deutlich mehr Stress, als beide Tiere zu behandeln bzw. das andere Tier erst zu beobachten.
Lara2011 hat geschrieben:Die Ohrhaut ist doch nicht dünner, sondern dicker. Haut bildet sich bei allen Lebewesen wieder neu und durch die großen Vernarbungen im Ohr, sind die Ohren auch deutlich dicker, als bei anderen Kaninchen.
Das Ohr selber wird vielleicht dicker sein. Aber Narbenhaut ist immer dünner als die normale Haut wenn es nicht gerade wuchernde Narben sind. Du kannst ja nicht mit bloßem Auge in das Ohr hineinsehen, wo die Milben sich aufhalten. Dieses Narbengewebe schubbt sehr oft und davon ernähren sich die Milben. Besonders, wenn die vernarbte Haut dort ist, wo es warm und feucht ist, wie im Ohr.
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