Zusammen oder getrennt zu Mittag essen?

vom 21.04.2012, 09:03 Uhr

Frau A hat einen zweijährigen Sohn. Dieser hat gegen 12Uhr meistens Hunger, so dass ihn Frau A zu dieser Zeit auch füttert, denn warten kann ein Kind nicht und soll es auch gar nicht. Zum gleichen Zeitpunkt muss sie dann auch das Mittagessen für sich und ihren Mann zubereiten, da dieser meistens gegen 12.30Uhr oder 13Uhr von der Arbeit nach Hause kommt. Da Frau A selber dann um diese Uhrzeit Hunger hat und ihr Mann nach getaner Arbeit sowieso, versucht sie das Mittagessen immer pünktlich auf dem Tisch stehen zu haben, um Wartezeiten zu vermeiden.

Nun kommt es aber in letzter Zeit häufiger vor, dass der Mann von A nicht pünktlich zu Hause ankommt. Wären es ein paar Minuten oder auch einmal eine Viertelstunde, würde Frau A sicherlich nichts sagen. Das kann schließlich immer einmal vorkommen, wenn zum Beispiel Kollegen noch etwas wollen oder auch das Verkehrsaufkommen dementsprechend hoch ist. Aber momentan kommt ihr Mann meistens zwischen einer halben und einer ganzen Stunde zu spät nach Hause. Anrufen tut er nicht, dass es ihm nicht zur verabredeten Zeit reicht. Das hat Frau A schon häufig versucht ihm mitzuteilen, damit sie das Mittagessen besser planen kann, aber er ignoriert das immer, obwohl es für ihn überhaupt kein Problem darstellen würde.

Inzwischen reicht es Frau A, denn sie hat nicht nur Hunger, wenn ihr Mann dann auch mal erst gegen 14Uhr nach Hause kommt, sondern es hindert sie auch am weiteren Tagesablauf, da sie, wenn sie auf ihren Mann wartet nicht viel andere Sachen beginnen kann, die vielleicht etwas länger dauern. Außerdem kann sie nicht immer nur das kochen, was auch gut zum Aufwärmen ist bzw. zum gut Warmhalten ist.

Frau A hat sich nun inzwischen überlegt, ob sie nicht früher zu Mittag essen sollte, zum Beispiel wenn auch ihr Sohn zu Mittag isst, denn er würde dann wenigstens einen geregelten Tagesablauf mitbekommen. Des weiteren hat sie sich überlegt, dass sie dann isst, wenn die verabredete Uhrzeit gerade vorbei ist, also ihrem Mann doch noch die Chance gibt, gemeinsam mit ihr zu essen. Allerdings würde das dann wieder heißen, dass sie sich insgesamt dreimal um das Essen kümmern muss, nämlich einmal für das ihres Sohnes (der bekommt zur Zeit noch etwas anderes als Frau A und ihr Mann), einmal um ihr eigenes und zu guter Letzt noch um das Essen ihres Mannes, wenn dieser von der Arbeit kommt.

Was würdet ihr an der Stelle von Frau A machen? Geht euch das im Alltag vielleicht selber so? Wie reagiert ihr oder der Partner, wenn jeder praktisch alleine für sich zu Mittag isst, obwohl ihr eigentlich Wert auf ein gemeinsames Mittagessen legt? Würdet ihr euren Mann eventuell das Mittagessen dann selber warm machen lassen und euch gar nicht mehr groß darum kümmern? Das würde allerdings, im Fall von Frau A, nicht ihrem Sinnbild einer Familie entsprechen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bei uns ist es so, dass wir abends immer gemeinsam essen. Sobald mein Mann auch mal nur 5 Minuten später kommt, ruft er an und sagt Bescheid. Das finde ich auch ganz wichtig, da ich sonst ebenfalls nicht planen könnte. An der Stelle von Frau A. würde ich die Essenszeit des Kindes versuchen eine halbe Stunde nach hinten zu schieben. So würden ja beide Essenzeiten zusammenlaufen. Wenn der Mann dann mal nicht pünktlich kommt, dann würde ich einfach gemeinsam mit dem Kind essen.

Außerdem würde ich meinem Mann dann noch einmal ganz klar sagen, dass er anrufen soll, da ansonsten das Essen eben kalt ist oder gar verbrannt oder verkocht. Wenn er dann nicht anruft, dann würde ich ihm das Essen auch nicht mehr warm machen und er müsste es selbst machen. Gerade wenn so eine Situation häufiger vorkommt, kann das schon sehr ärgerlich sein und ich würde das nicht immer einfach „durchgehen“ lassen. Meiner Meinung nach muss auch ein Mann bestimmte Regeln einhalten und ein kurzer Anruf reicht ja schon aus um zu sagen, wann er denn nach Hause kommt.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Anstelle von Frau A würde ich es so handhaben, dass eben zusammen mit dem zweijährigem Kind gegessen wird und dass man dann am Abend vielleicht eine Mahlzeit gemeinsam einnimmt. Denn dieses allein essen ist ja nun nicht sonderlich schön, wie ich finde und das Essen immer so lange warmzuhalten, ist auch nicht so toll. Da die bisherigen Absprachen scheinbar nichts gebracht haben, sich Herr A auch nicht meldet, wenn es mal länger dauert, sollte Frau A wohl dann die Konsequenzen ziehen. Herr A kann ja bei einem Eintreffen sich dann in der Tat das Essen aufwärmen oder eben abends essen und somit stellt sich für Frau A auch nicht, wie das weitere Handeln aussehen sollte.

Solange es nicht funktioniert, dass sich Herr A zuverlässig meldet, würde ich durchaus nur Dinge kochen, die man auch aufgewärmt noch einmal essen kann. Da kann man ja wirklich einiges zubereiten und ich denke, wenn Herr A es nicht versteht oder einsehen kann/ will, wie wichtig gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie ist, dann sollte man eben umdisponieren und sich andere Möglichkeiten einfallen lassen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, wenn Frau A nun nicht zum Mittag etwas warmes zubereitet, sondern erst zum Abend hin, wenn sowieso alle Familienmitglieder anwesend sind. Mittags ließe sich die Zeit dann anderweitig überbrücken, zum Beispiel mit einer Brotzeit, einem Salat oder Reste vom Vortag.

Es gibt doch recht viele Familien, bei denen es so praktiziert wird und daher verstehe ich an sich das Problem nicht so wirklich. Ausweichmöglichkeiten hat man ja im Grunde genug, auch, wenn dies bedeutet, dass man ein wenig umplanen müsste. Mein Partner zum Beispiel weiß bei Frühschicht auch nie, wann er wirklich zu Hause ist und da gucke ich eben auch, dass ich später etwas koche oder dass wir eben am Abend etwas Warmes, aber gemeinsam essen. Hat er Nachtschicht, steht er mal um 16 Uhr, mal erst um 19 Uhr auf, da kann man auch nichts planen und dennoch schaffen wir es, zusammen zu essen oder eben getrennt zu essen. Dabei kann man aber dennoch sich gegenseitig Gesellschaft leisten.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Das ist für mich ganz klar. Frau A sollte selbstverständlich nicht auf ihren Mann warten, sondern mit ihrem Sohn zu Mittag essen. Es ist eine Unhöflichkeit und Missachtung ihrer Zeit, wenn er nicht vorher anruft. Es soll sich das Essen in der Mikrowelle oder auf dem Herd noch mal warmmachen, wenn er dann kommt. Da dies in der letzten Zeit wohl öfters vorgekommen ist, würde ich auch einmal ein ernsthaftes Wörtchen mit ihm reden, dass das so nicht geht und dass err ihre Arbeit genau so würdigen muss wie sie seine.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also bei uns ist es so, dass wir ohnehin nicht zusammen zu Mittag essen können, weil mein Mann mittags einfach nicht zuhause ist. Da stellt sich die Frage dann eigentlich auch gar nicht. Wir machen es dann eben so, dass ich mittags mit unserem dreijährigen Sohn eine kleine Mahlzeit einnehme. Das ist immer ganz unterschiedlich. Mal essen wir Brot, aber es kann auch schon mal Milchreis oder ein bunter Salat sein. So ist man für eine Weile gesättigt und ich koche dann eben abends, weil wir da alle zusammen essen können. Für mich ist es einfach total wichtig, wenigstens einmal am Tag gemeinsam zu essen. Am einfachsten ist es dann eben, abends warm zu essen, denn ich habe ehrlich gesagt auch keine große Lust, zweimal oder sogar dreimal am Tag vor dem Herd zu stehen. Bei uns klappt das auch ganz gut.

Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum unbedingt mittags warm gegessen werden muss. Also wäre ich in der Situation von Frau A, würde ich meinem Mann sofort vorschlagen, dass man doch abends gemeinsam essen könnte und es mittags nur ein paar belegte Brote gibt. Die kann der Mann dann auch noch essen, wenn er sich verspätet, denn die können ja nicht kalt werden und man ärgert sich dann auch nicht so sehr. Also ich kann den Unmut von Frau A schon verstehen, denn ich finde es schon ein wenig dreist, was der Ehemann sich da erlaubt. Man kann ja mal zu spät kommen, aber meiner Meinung nach sollte man dann auch seiner Frau Bescheid sagen, zumal er ja auch weiß, dass diese daheim mit dem Essen auf einen wartet. Also mein Mann meldet sich automatisch, wenn es bei ihm etwas später wird als geplant und dasselbe mache ich natürlich auch. Ich finde alles andere einfach nur unhöflich. Wenn es mal 5 Minuten später wird, ist das kein Weltuntergang, aber eine halbe Stunde oder Stunde finde ich schon heftig.

Also ich würde da auf keinen Fall auf meinen Mann warten. Ich würde es dann eben vorziehen, mit meinem Sohn gemeinsam zu essen und der Mann könnte sich das Essen dann eben aufwärmen, wenn er nach Hause kommt. Mir wäre das in dem Fall dann ehrlich gesagt auch egal, denn wenn er sich nicht an Verabredungen hält bzw. auf ein warmes Mittagessen besteht, dann kann er von seiner Frau auch nicht verlangen, dann man da eine Stunde lang wartet und hungrig ist. Geht er nicht auf die Vorschläge seiner Frau ein, das Problem zu lösen, dann hat er eben einfach Pech gehabt. Das klingt im ersten Moment zwar recht hart, aber vielleicht merkt er es dann eben mal, wenn Reden einfach nichts mehr bringt. Also ich würde einfach abends kochen, das wäre wirklich mit dem wenigsten Stress verbunden. Ich würde mir als Frau da nicht so viel Gedanken machen, da es dem Mann anscheinend auch ziemlich egal zu sein scheint und da wäre ich ehrlich gesagt auch ziemlich sauer und würde mir veräppelt vorkommen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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