Psychotherapie nun auch ohne lange Wartelisten möglich

vom 20.04.2012, 23:32 Uhr

Da das Thema hier immer mal wieder auftaucht, würde ich die Information einfach gerne mal weitergeben. Mit hilfreichen Tipps und Ratschlägen.

Viele Menschen haben psychische Probleme. Einige davon versuchen auch Hilfe bei ihren Problemen zu finden. Nahe liegend ist es meistens, eben eine Psychotherapie zu machen. An die nötige Überweisung kommt man in der Regel rasch, nur die Suche nach einem Therapeuten gestaltet sich als schwierig und teilweise sehr langwierig. Viele Betroffene verlieren dann auch den Mut, den Weg überhaupt zu gehen.

In der Regel sucht man erst mal die Telefonnummern der Therapeuten in Wohnortnähe aus dem Telefonbuch, gelben Seiten, Internetseiten oder auch einer Liste der niedergelassenen Therapeuten der Kassenärztlichen Vereinigung. Dann telefoniert man rum. In der Regel ist die erste Hürde, dass fast alle Therapeuten nur über einen Anrufbeantworter zu kontaktieren sind. Man spricht dort dann drauf und hofft auf einen Rückruf. Den man leider nicht immer bekommt. Falls doch, bekommt man oft die Auskunft, dass der betreffende Therapeut zur Zeit keine freien Therapieplätze hat. Die Wartezeit für freie Plätze beträgt oftmals sechs Monate bis zu einem Jahr. Ist dann hinderlich, wenn man rasch Hilfe braucht.

Eine andere Möglichkeit sind dann oftmals Therapeuten, die keine Kassenzulassung haben. Diese mussten bisher aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Bei einer langfristigen Therapie für die meisten Betroffenen nicht finanzierbar. Allerdings sind dort die Wartelisten wesentlich kürzer oder es gibt keine Wartelisten.

Die Bundespsychotherapeutenkammer weist nun darauf hin, dass Wartezeiten Wartezeiten von sechs Monaten und länger einfach nicht zumutbar sind. Vor allem wenn es dem Patienten dauerhaft schlecht geht. Sollte das der Fall sein, kann man bei den Krankenkasse nun auch einen Antrag auf Kostenübernahme für eine Therapie bei einem Therapeuten stellen, der keine Kassenzulassung hat. Man sollte vorher alles dokumentieren. Also welche Therapeuten man angerufen hat und wie lange dort die Wartelisten sind. Dann kann man einen Antrag bei der Krankenkasse stellen.

Nähere Informationen, wie man die Kostenübernahme am besten beantragt, was man dazu braucht und andere Tipps kann man hier finden: Ratgeber Kostenerstattung

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Hast du Kenntnis, ob die Krankenkassen wirklich zahlen oder ob man gerichtlich vorgehen muss? Ich meine, wenn jemand heute krank ist und Hilfe benötigt, kann er nicht ein halbes Jahr oder länger warten.

Das ist genau wie bei allen anderen Krankheiten, dass man zeitnah Hilfe benötigt. Psychische Probleme nehmen ja immer mehr zu. Also wird sich das Problem noch verschärfen. Und wenn das mit der Kostenübernahme bei der Krankenkasse funktioniert, werden auch bald die privat arbeitenden Praxen überlaufen sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich habe bei meiner Krankenkasse mal nachgefragt. Dort bekam ich die Auskunft, ich muss fünf Psychotherapeuten mit Kassenzulassung vorlegen können, die eine Behandlung abgelehnt haben. Was sich bei mir vor Ort recht einfach gestaltet, da die Chancen auf einen freien Psychotherapieplatz gering sind. Allerdings habe ich bei der Krankenkasse da auch einen ein wenig anderen Status und die würden mir einen Psychotherapieplatz, bei jemand ohne Kassenzulassung, recht zügig bewilligen.

Hier kann man nach Wohnort suchen. Ich bekomme für meinen Wohnort massig Ergebnisse. Zum Großteil eben auch von Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung. Die haben alle dabei stehen, dass sie auch über das Kostenerstattungsverfahren arbeiten.

Ich habe mir auch schon öfters die angegebenen Homepages der Psychotherapeuten angesehen und dort steht auch, dass sie einem Helfen, in das Kostenerstattungsverfahren zu gehen. Demnach scheint das zwar Aufwand zu sein, der aber nicht wirklich sehr hoch sein kann.

Ich denke aber, die Krankenkassen handeln da noch mal unterschiedlich. Sinnvoll ist es sicherlich, sich gleich eine Liste anzulegen, wenn man die ersten Psychotherapeuten durch telefoniert und gleich einzutragen, wen ein Psychotherapeut gleich sagt, dass er keine freien Psychotherapieplätze hat. So hat man schon mal etwas in der Hand, mit dem man gegenüber der Krankenkasse argumentieren kann.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



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