Wie macht man als Frau dem Mann einen Heiratsantrag?
Normalerweise macht ja der Mann der Frau den Heiratsantrag. Meine Freundin hat nun schon seit längerem einen Freund und möchte gerne eine Familie gründen. Sie hat auch schon mit ihm gesprochen und er hat prinzipiell wohl nichts gegen Kinder. Ich kenne ihn auch und er ist in vielen Dingen recht unentschieden und sagt gerne mal ja, um einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Meine Freundin weiß das auch und ist sich gar nicht so sicher, ob er sie wirklich liebt und auch die Verantwortung für eine Familie mit Kindern übernehmen will. Grundsätzlich hätte sie auch nichts gegen Kinder, wenn sie nicht verheiratet wären, hat aber Angst, dass er nur aus Bequemlichkeit bei ihr bleibt und verschwindet, wenn es mit den Kindern zu schwierig würde. Wenn sie verheiratet wären, wäre er sich seiner Verantwortung vielleicht bewusster.
Sie hat sich nun in den Kopf gesetzt, ihn zu fragen, ob er sie heiraten will. Und zwar möchte sie das nicht nur so nebenher fragen, weil sie fürchtet, dass er dann wieder ausweicht, sondern einen richtigen Antrag stellen, so wie man sich das so vorstellt. Wir haben das ganze Wochenende (er war auf Geschäftsreise) diskutiert, wie sie das am besten macht. Er kann ja bei einem solchen offiziellen Antrag nicht ausweichen. Wenn er rumdruckst, sieht sie das als Nein an und würde sich von ihm trennen. Es muss ein klares Ja kommen.
Wie könnte so ein Heiratsantrag aussehen? Mit Kniefall, Blumen und kleiner Rede? Auf einer Wochenendfahrt nach Paris, Venedig oder so? Geld haben beide genügend für einen Kurztripp. Für Ideen sind wir dankbar.
Mir kommt es hier so vor, als ob erst durch die Heirat ein sozialer Druck auf ihn ausgeübt werden muss, damit er bei ihr bleibt und sich um die von ihr gewünschten Kinder kümmert. Das würde mir bedenken geben. Wenn er von sich aus nicht will, dann kann diese soziale Norm und Vorstellung von "Wir sind jetzt verheiratet, Frau und Mann und du musst jetzt bei mir bleiben" doch auf Dauer nicht gut gehen. Laut deiner Aussage scheint es so zu sein, als ob nur sie will, er aber nicht so richtig, und sie jetzt versucht durch eine "Repressalie" ihn an sich zu binden.
Wenn es ihm dann mit der Familie doch nicht so gefallen sollte, wird er verschwinden, auch wenn beide einen "offiziellen Bund" eingegangen sind. Ich glaube, dass man erst Recht durch einen äußeren Druck, wie den der Heirat, eine für sich als negativ empfundene Situation, also die mit Kindern, noch verstärkt als Zwickmühle ansieht und nur noch das "Weite suchen will". Wenn von vornherein von beiden Seiten keine eindeutige Zustimmung besteht, kann auch durch einen "offiziellen Antrag" keine Sicherheit im Nachhinein hergestellt werden. Sie muss von Anbeginn bestehen. Auch beim Antrag kann er also Ja sagen, weil er sich vielleicht bedrängt fühlt.
anlupa hat geschrieben:Normalerweise macht ja der Mann der Frau den Heiratsantrag.
Das ist schon eine sehr veraltete Sicht der Dinge und gehört in die Zeit, in der die Frau als Anhängsel des Mannes verstanden wurde und eben nur der Mann bestimmen konnte/sollte, ob eben geheiratet wird oder nicht bzw. dem Mann eben die Wahl gegeben wurde und die Frau hat warten müssen, ohne selbst über ihr Leben entscheiden zu können. Und das ist keine "romantische" Sicht - vielmehr eine schlicht verklärte (im Sinne von: früher war alles besser).
anlupa hat geschrieben:Meine Freundin weiß das auch und ist sich gar nicht so sicher, ob er sie wirklich liebt und auch die Verantwortung für eine Familie mit Kindern übernehmen will.
Es ist schon sehr verwegen davon auszugehen, dass jemand nur um einer "Auseinandersetzung" aus dem Weg zu gehen auch Kinder zeugen würde, die er/sie gar nicht haben will. Wenn das wirklich so wäre, dann sollte deine Freundin vielleicht doch den Freund selbst in Frage stellen. Auch mache ich mir bei solchen Aussagen, dass sie sich nicht sicher ist, ob er sie liebt oder Verantwortung für ein gemeinsames Leben übernehmen will, insofern Sorgen, als das die Frage berechtigt ist, ob sie ihn liebt (und warum!).
Übrigens stellt sich im Falle einer Zeugung auch gar nicht mehr die Frage, ob er will oder nicht. Denn dann hätte er sie - die Verantwortung - ganz automatisch! Daher denke ich, als erwachsener Mensch, sollte so eine Entscheidung (wenn sie eben bewusst gefällt wird) schon Bestand haben muss. Wenn sie aber glaubt mit einer Person zusammen zu sein, die nicht in der Lage ist, weitreichende Entscheidungen zu fällen, dann sollte sie zwar mit ihm Spaß haben, aber keine echte Lebensplanung mit ihm machen.
anlupa hat geschrieben:Wenn sie verheiratet wären, wäre er sich seiner Verantwortung vielleicht bewusster.
Diese Einstellung ist Quatsch und eine "Garantie" gibt der Schritt der Heirat eben auch nicht. Wenn sie heiraten will, um Sicherheit zu gewinnen oder die Bindung zu verstärken, dann stimmt mit dem Vertrauen schon im Vorfeld etwas nicht. Und wenn jetzt schon die Befürchtung im Raum steht, dass er nur aus "Gewohnheit" mit ihr zusammen ist, dann wäre dies die Garantie, dass er später nur wegen der Kosten einer Scheidung bei ihr bleiben würde. Was letztlich auch keine rosigen Aussichten wären.
Und nachdem letztlich das Scheidungsrecht jetzt dahingehend geändert wurde, dass die Frau nicht mehr ganz so gut geschützt wird, ist die Ehe eben auch kein "sicherer Hafen" mehr. Wenn die beiden im Leben stehen und dieses meistern, dann kann die Ehe sich eigentlich in erster Linie auf Grund der Steuerklassen positiv auswirken. Aber eine Beziehung "festigen" wird kein Eheschein können.
anlupa hat geschrieben:Sie hat sich nun in den Kopf gesetzt, ihn zu fragen, ob er sie heiraten will.
Dann gratuliere deiner Freundin zu diesem Schritt. Immerhin bringt sie so eine Bewegung ins Spiel und bestimmt die Taktung. Das ist eigentlich ein schöner Schritt - hoffentlich eben nicht aus den falschen Beweggründen.
anlupa hat geschrieben:Und zwar möchte sie das nicht nur so nebenher fragen, weil sie fürchtet, dass er dann wieder ausweicht,
Ein solches "ausweichen" gibt es nicht. Denn die Frage ist eine klassische "Ja/Nein" Frage und ein "zwischendrin" oder "ein bisschen" gibt es nicht. Das würde bedeuten, dass ein Ausweichen mit einem "Nein" gleichzusetzen ist. Ebenso ein "später"! Dessen sollte deine Freundin sich bewusst sein. Und daher muss sie keine Angst vor einem "ausweichen" haben. Schließlich will sie, so hoffe ich mal, keine vorgegebene Antwort erzwingen.
anlupa hat geschrieben:sondern einen richtigen Antrag stellen, so wie man sich das so vorstellt.
Wie stellt man sich "einen richtigen" Antrag den vor? Einen mit Überrumpelung vor möglichst vielen Zeugen, so dass ein "Nein" praktisch unmöglich gemacht wird? Das ist dann vielleicht eine Traumantwort, aber ob die dann ehrlich gemeint war ist eher schwer auszumachen. Vielleiht sollte man weder der Heirat noch (oder erst Recht) dem Antrag nicht diese übertriebene Bedeutung beimessen.
anlupa hat geschrieben:Er kann ja bei einem solchen offiziellen Antrag nicht ausweichen. Wenn er rumdruckst, sieht sie das als Nein an und würde sich von ihm trennen. Es muss ein klares Ja kommen.
Wie kann man denn bei einer "Nebenbeifrage" ausweichen? Doch nur, wenn nicht nachgefragt wird. Und das kann beim Einkaufen ebenso sein, wie vor dem Schlafen gehen oder beim gemeinsamen Abendessen. Es geht um eine "einfache" Frage und hier kann sie mit Nachdruck auf eine Antwort bestehen, unabhängig von der Form der Fragestellung oder der Umgebung beim Fragen. Es macht hier keinen wirklichen Sinn, hier manipulierend eingreifen zu wollen.
Was aber vielleicht überdacht werden sollte, wäre eine sofortige Trennung, wenn kein "Ja" kommt. Denn das lässt ja kaum eine Wahl und würde wohl auch dem Stand der Beziehung nicht entsprechen. Außerdem muss geklärt werden, wie schnell so eine Trennung technisch umzusetzen wäre (Wohnungen usw.). Selbst bei einem "Nein" kann man ja zusammen bleiben und sich vielleicht noch mal über die Zukunftsvorstellungen unterhalten. Welche ja scheinbar aktuell nicht zusammen passen würden. Aber was ja nicht ist, kann später werden. Wenn trotzdem eine Trennung kommt, kann die in gegenseitigem Einvernehmen und ohne Streit geschehen.
anlupa hat geschrieben:Wie könnte so ein Heiratsantrag aussehen?
Wie geschrieben: es kommt nicht auf die Art oder den Ort an. Viel wichtiger ist, dass gefragt wird. Und auch, dass auf eine Antwort bestanden wird. Die Überlegung dazu nach Paris fahren zu müssen, ist kitschigen Romanvorlagen oder Daily-Soaps entnommen und hat in den wenigsten Fällen wirklich was mit Romantik zu tun.
Wie derpunkt schon sagte ist auch eine Ehe keine Garantie für eine funktionierende Beziehung und muss auch nicht gleich heißen, dass ihr Freund sich der Verantwortung bewusst wird und sie nicht verlässt. Auch finde ich es sehr merkwürdig, dass deine Freundin ihrem Freund nun unbedingt fragen möchte, obwohl sie sich gar nicht sicher ist, ob er sie liebt; eigentlich sollte man das doch wissen, wenn man zusammen ist. Haben die beiden denn auch mal über Hochzeit gesprochen? Vielleicht fühlt er sich im Moment einfach noch nicht bereits dazu, einen solchen Schritt zu gehen oder lehnt die Ehe grundsätzlich ab; was nicht heißen muss, dass er sie nicht liebt. Wie alt sind denn die Beiden und wie lange sind sie schon zusammen?
Alleine durch die Aussage, sie ihn quasi zu einem "ja" zwingen will, würde ich ganz stark davon abraten, solch einen Antrag zu machen und finde es auch extrem lächerlich, ihn da nun mit zu erpressen. Auch die Tatsache dass sie sich sofort von ihm trennt, wenn er ablehnt ist doch Blödsinn. Wenn sie ihn wirklich liebt, brauchen beide keinen Trauschein als Beweis für ihre Liebe. Ich würde in diesem Fall auf gar keinen Fall einen solch typischen, kitschigen Antrag machen, sondern erst mal versuchen da ganz normal drüber zu sprechen; ob er überhaupt heiraten möchte, wenn ja, ob er sich das in nächster Zeit vorstellen könnte und so weiter.
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