Essen eure Kinder mehr, wenn ihr das Abendbrot macht?

vom 19.04.2012, 17:45 Uhr

Eigentlich machen meine Kinder ihre Abendbrotschnitten selbst. Suchen sich dazu noch Obst oder Gemüse und einen Joghurt aus. Meistens sind sie dann nach einer halben oder ganzen Schnitte satt. Wenn ich allerdings einen Schnittenteller und einen Obstteller mache und diesen Tag hinstelle, dann verputzen die gut und gerne mal 2 ganze Schnitten und der Obstteller wird auch komplett verputzt. Muss man das verstehen? Ich mache auch keine anderen Sachen drauf als Wurst oder Käse. Schmeckt es von Mutti besser oder gibt es eine andere Erklärung? Was denkt ihr? Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich kann das nur bestätigen. Wenn man was vorgesetzt bekommt, dann isst man mehr und das geht in der Regel nicht nur Kindern so. Bei uns war es immer so, dass unsere Mutti die Schnitten anders geschnitten hat. Also meistens geviertelt. Außerdem waren eben verschiedene Sachen dabei und wenn man sich selber ein Brot schmiert, mach man meistens nicht so viel.

Ich war auch schon immer zu faul mir Obst und Gemüse zu schneiden und dabei esse ich das wirklich sehr gerne. Wenn meine Mutti das geschnitten und zurecht gemacht hat, dann habe ich da auch immer wirklich viel gegessen (ich hatte Glück das meine Geschwister das nicht so mochten). Vor allem Orange liebe ich, hasse es aber, die zu schälen. Wir haben da auch wirklich immer wesentlich mehr gegessen.

Ich denke das hat wirklich hauptsächlich was damit zu tun, dass man die Energie nicht mit dem Schmieren verschwendet, sondern dann eben einfach los essen kann, wenn es vor einem steht. Ich esse auch heute noch mehr, wenn man mir das vorsetzt. Muss ich mir selber was schmieren oder kochen, dann ist das immer weniger.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Als ich noch klein war, habe ich Schnitten auch am liebsten gegessen, wenn mein Vater oder meine Mutter einen großen Teller voll machten, von dem sich jeder etwas nehmen konnte. Wenn wir hingegen alle zusammen am gedeckten Tisch saßen und jeder sich seine Brote selber schmieren musste, habe ich weniger gegessen. Heute ist das allerdings umgekehrt, da mache ich mir meine Schnitten lieber selber.

Bei Kindern liegt das wahrscheinlich daran, dass es für sie schneller und bequemer ist, wenn sie die Brote fertig geschmiert vorgesetzt bekommen. Kinder brauchen ja auch meist etwas länger, weil sie noch nicht so geübt im Schnitten schmieren sind.

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist einfach angenehmer wenn man das Essen serviert bekommt. Das ist aber nicht nur bei den Kindern so sondern auch bei uns erwachsenen. Ich sehe es jetzt gerade bei meinem Mann. Normalerweise hat er überhaupt noch nie gefrühstückt sondern einfach am Tag gegessen wann er Lust dazu hatte. Er hatte überhaupt keine geregelten Mahlzeiten.

Jetzt hatte er einen Unfall und kann sich nicht selber versorgen und bekommt von mir in der Früh sein Frühstück hingestellt und er isst es auch. Und er hat selber gemeint das sich er sicher nichts machen würde oder wenn, dann halt mal schnell eine Schnitte. Aber wenn man es jetzt serviert bekommt ist es ja doch ganz angenehm.

Meine Tochter ist noch zu jung um sich selber etwas zu machen, aber ich denke das Auge isst mit. Denn wenn ich ihr eine Gurke hinstelle, wo sie abbeißen muss dann isst sie wenig, wenn ich es schön in Stücke schneide wird alles verputzt. Kommt ja im Prinzip auf das gleiche. Bei der ganzen Gurke muss sie sich bemühen, das andere wird serviert.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Noch heute ist es ja bei mir so, wenn jemand mir einen Salatteller hinstellt oder Gemüse mundgerecht geschnitten hat, esse ich eher davon, als, wenn ich mir selbst die Arbeit machen müsste. :lol: Allerdings esse ich halt auch sehr gern Gemüse und da muss ich mich eben meistens selbst hinstellen, manchmal übernimmt auch mein Partner diese Schnitzarbeit und da ist es schon etwas anderes, als wenn man eben selbst sich sein Essen zurecht macht. Manchmal jedoch habe ich Lust zum Kochen, da sieht es dann etwas anders aus.

Bei meinen früheren Tageskindern jedoch konnte ich die Beobachtungen nicht ganz so machen. Sie haben nämlich bei der Essensvorbereitung gut und gern mitgeholfen und haben sich da nur seltenst bedienen lassen, wobei das Bedienen ganz und gar nicht böse gemeint ist. Sie haben eigentlich genauso gut oder schlecht gegessen, egal, ob sie mitgeholfen haben oder sich ihre Brote auch selbst geschmiert und belegt haben. Vielleicht ist das Alter ja auch eine Sache, die man mit berücksichtigen sollte, da die Kinder bereits im Schulalter waren und vielleicht hatte es auch so seinen Vorteil, dass das Familienoberhaupt selbst in der Gastronomie tätig ist und daher schon den Kindern das Kochen und Zubereiten von Mahlzeiten näher gebracht hat, als es vielleicht bei anderen Kindern der Fall war.

Denn andere Betreuungskinder, die ich schon hatte, waren eher so, wie Deine Kinder, alkalie1. Insbesondere beim Essen von Gemüse und Obst haben sie dann zugeschlagen, wenn sie es selbst nicht geschnitten haben. Es ist schon faszinierend, dass manche Kinder so, andere anders ticken und so jeder seinen Weg hat.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich kann mir das auch nur so erklären, dass es eben angenehmer ist, wenn man die Sachen, die man essen möchte, nicht noch selbst zubereiten muss. Das ist bei mir heute noch so und als Kind war ich da nicht anders. Wenn ein schöner Obstteller mit geschnittenem Obst vor mir steht, dann greife ich auch gerne öfter zu, weil ich Obst auch sehr gerne esse. Manchmal habe ich aber keine große Lust, die Mango zurecht zuschneiden (bei Ananas ist es noch schlimmer) und daher lasse ich es dann lieber. Wenn es aber schon vor mir au dem Tisch steht, dann greife ich liebend gerne zu, weil man dann die Arbeit nicht hat und sich einfach nur bedienen kann.

Bei deinen Kindern wird es daher genauso sein. Sie mögen es einfach, wenn Mama die Sachen zubereitet, weil sie dann selbst nichts mehr machen müssen. Sie müssen nur noch essen und daher essen sie auch ganz automatisch mehr. Also ich kann das schon sehr gut nachvollziehen. Mein Kleiner ist noch nicht soweit, dass es sich die Brote alleine schmiert oder das Obst selbst schneiden kann, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das später mal ähnlich aussehen wird. Schneide ich einen Apfel in vier Stücke, dann werden meistens nur zwei Stück gegessen. Wenn ich ihn allerdings in viele, mundgerechte Apfelschnitze schneide, dann verputzt er locker den ganzen Apfel, ohne mit der Wimper zu zucken. Es ist dann einfacher für ihn und er isst dann automatisch mehr.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich würde mal behaupten, dass der Unterschied in diesem Falle gar nicht so groß ist zwischen Kindern und Erwachsenen. Wenn Mutter Schnittchen macht und die noch lecker garniert und dazu dann Obst und Gemüse reicht, greift man einfach viel lieber zu, als wenn man sich selbst etwas zurechtmachen muss. Dann macht eben nur das Notwendigste, dass der Hunger gestillt ist. Im anderen Fall ist das aber schon wie eine Zeremonie, die etwas feierlicher ist.

Ich denke, es ist der Trägheit des Einzelnen zuzuschreiben, dass man sich gerne bedienen lässt und es dann viel, viel besser schmeckt. Handelt es sich um eine Person, die abnehmen sollte, ist es besser, dass sie die Schnittchen selbst macht, dann isst sie nicht so viel.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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