Verursachte fehlerhafter Herzschrittmacher den Tod?
A verstarb vor zwei Jahren ganz plötzlich. Der Notarzt stellte die Todesursache nicht fest und gab an, wahrscheinlich Herzversagen. A hatte einen Herzschrittmacher seit sieben Jahren. In den letzten zwei Jahren vor dem Todes klagte A wegen Problemen und teilte das auch dem Kardiologen mit. Dieser überprüfte das Gerät und meinte, es sei alles in Ordnung. Die letzte Untersuchung hatte A kurz vor dem Tod, wo der Kardiologe meinte, dass das Gerät in sechs Monaten ausgetauscht werden sollte gegen ein neues.
A wurde von B geraten, einen anderen Kardiologen aufzusuchen, was A nicht gemacht hat. Kurze Zeit später war A tot. Eine andere Todesursache als Herzversagen kann so gut wie ausgeschlossen werden.
Nun fand B einen alten Artikel: „Todesfalle Herzschrittmacher.“ Über diesen Artikel hatte B vier Jahre vor A's Tod mit A gesprochen und auch namentlich den Hersteller des Schrittmachers genannt und A um Überprüfung gebeten. Das lehnte A damals ab. Nun fiel B durch Zufall der Patientenausweis über den Herzschrittmacher in die Hände. Laut diesem Ausweis hatte A genau den Herzschrittmacher „GUIDANT INSIGNIA" eingepflanzt bekommen, vor dem gewarnt wurde.
Die Firma Guidant aus Amerika, einer der größten Hersteller in Medizintechnik, rief viele Geräte zurück, weil bei einigen die Isolierung undicht war. Eine vorzeitige Entladung durch Kriechstrom war möglich. Lebensgefahr drohte bei Versagen der Geräte. Beim Ausfallen des Elektroschocks konnte es bei Herzrhythmusstörungen zum Tod kommen durch Kammerflimmern.
Nach Auskunft des Herstellers wurden 3.135 fehlerhafte Herzschrittmacher mit den fehlerhaften Kondensatoren nach Deutschland verkauft. Bundesweit wurden vom Hersteller Herzspezialisten angeschrieben, die die betroffenen Patienten informieren sollten. Zahlreiche Schadenersatzansprüche von Hinterbliebenen von US-Amerikanern gingen beim Hersteller ein. In Deutschland wollte ein Rechtsanwalt sich den Sammelklagen anschließen.
B ist nun vollkommen fertig, weil nach Überprüfung des Ausweises auch A einen fehlerhaften Herzschrittmacher hatte. Wie soll B mit dieser Erkenntnis umgehen? Wenn es euch betreffen würde, und ihr einen lieben Verwandten verloren hättet und annehmen müsstet, dass der fehlerhafte Herzschrittmacher den Tod verursacht hätte, wie würdet ihr wieder Ruhe finden? Könnt ihr B einen Rat geben?
Ich verstehe es ja, dass B nun vollkommen fertig ist, weil er daran denkt, dass vermutlich der fehlerhafte Herzschrittmacher von A zu dessen Tod geführt hat. Das würde nun sicher jeden fertig machen. Allerdings hatte er doch lange vor dem Tod von A mit ihm darüber gesprochen, dass es diese fehlerhaften Herzschrittmacher gibt und dass A es überprüfen soll, ob er einen solchen hat, beziehungsweise von welcher Firma seiner eben ist.
Das hat A doch abgelehnt, was ich nicht wirklich verstehen kann. Aber es ist nun einmal so gewesen, dass A es scheinbar nicht wissen wollte, was für einen Herzschrittmacher er in sich trägt und ob er ihm gefährlich werden kann. Diese Entscheidung hat A für sich getroffen und somit hat B doch alles getan, was in seiner Macht stand. Aber die schlussendliche Entscheidung musste A treffen und das hat er getan.
Ich verstehe auch nicht so ganz, wie man sich selbst deswegen fertig machen kann. Mehr als den Träger des Herzschrittmachers darauf hinzuweisen kann man doch auch nicht machen und wenn man so einen Schrittmacher tragen muss, ist man in den allermeisten Fällen erwachsen und für sein Tun und Handeln damit selbst verantwortlich. Daher würde ich das Thema einfach abhaken und gut ist. Es ist schließlich nicht meine Schuld, wenn gut gemeinte Ratschläge von mir einfach ignoriert werden.
B trifft doch keine Schuld, den B wusste ja nicht, was für ein Modell eingesetzt war und das dieses Modell dann auch zurückgerufen wurde. Es ist natürlich ein tragischer Fall und ich kann ansatzweise verstehen, wie man in dem Moment zu solchen Gedanken kommt, aber B muss sich nichts vorwerfen, eher der Kardiologe von A, der besser informiert hätte sein müssen.
Nun ist es aber immer leicht gesagt und B hilft das an der Stelle auch absolut nicht weiter. An der Stelle von B würde ich dennoch versuchen an der Trauer zu arbeiten. Vielleicht hilft es ihm den Verstorbenen noch mal einen Brief zu schreiben oder man schaut sich zusammen mit der Familie alte Bilder an, erzählt Geschichten, die einem mit A verbunden haben und so weiter. Es muss nun aber ein Weg heraus aus der Trauer gefunden werden und nicht ein Weg hinein ins Schuldbewusste.
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