Sich von Kindern verabschieden?
Wie schon andernorts erwähnt, konnte ich einen Job bei einer Familie ergattern, bei der ich stundenweise mal die Kinderbetreuung übernehme. Die Mutter hat recht viele Termine, und manchmal ist es schon belastend, wenn sie zwei oder drei Kinder dabei hat. Somit ist die Kinderbetreuung für sie eine Erleichterung, zumal sie auch wohl noch dieses Jahr wieder mit dem Arbeiten beginnen muss und die Kinder gut versorgt wissen will. Man könnte also sagen, dass es jetzt eine Eingewöhnungsphase ist, um später die Kinder dauerhaft und regelmäßig zu betreuen.
Diese Woche hatte ich also für etwas mehr als zwei Stunden auf das mittlere Kind aufgepasst, welches zwei Jahre alt ist. Es hat wunderbar geklappt, wir haben gut miteinander gespielt, wobei ich sagen muss, dass das Kind am Anfang etwas skeptisch war und erst nach einer halben bis einer Stunde das Reden mit mir anfing. Aber es gab kein Geschrei und kein Geweine, sondern es war alles ganz wunderbar und völlig unkompliziert. Es hat einmal nach der Mama gefragt, worauf ich geantwortet habe, dass sie gleich wieder käme und damit war es auch gut.
Die Mutter ist auch bewusst ohne eine Verabschiedung weggegangen, weil sie die Erfahrung bereits machte, dass das Kind dann das Klammern beginnt. Auch von anderen Eltern habe ich es erlebt, dass da keine großartige Verabschiedung erfolgte, einfach, um es den Kindern nicht ganz so schwer zu machen. Denn gerade in dem Alter ist es ja schon so, dass Kinder nur ungern die Mama oder auch den Papa gehen lassen.
Wie haltet Ihr es, wenn das Kind zum Beispiel von Großeltern, Freunden, anderen Verwandten oder auch von einem Babysitter oder ähnlichm betreut wird? Verabschiedet Ihr Euch von Euren Kindern oder geht Ihr auch ohne ein Wort? Könnt Ihr es verstehen, wenn entgegen Eurer Einstellung oder Eurem Handeln es anders gehandhabt wird oder habt Ihr dafür kein Verständnis?
Ich habe mich immer verabschiedet. Denn ich habe auch immer daran gedacht, dass etwas passieren kann. Egal, ob mit dem Kind oder mit mir und wenn ich dann ohne Verabschiedung gegangen wäre, hätte ich es mir niemals verzeihen können. Ich denke auch, dass die Kinder sich daran gewöhnen, wenn die Mutter geht und sich verabschiedet. Sie wissen ja, dass die Mutter wiederkommt. Zumindest merken sie es, auch wenn sie die ersten Male vielleicht weinen.
Im Kindergarten wollten die Erzieherinnen auch, dass ich meine Kinder ohne Verabschiedung dort lasse. Aber da habe ich mich durchgesetzt. Ich habe meinen Kindern erklärt, dass ich bald wieder komme und es war gut. Sicher muss man den Kindern es erklären und kann nicht einfach sagen Tschüss und sonst nichts. Ich finde, dass das Vertrauen verschwinden kann, wenn die Mutter auf einmal nicht mehr da ist. Auch wenn die Betreuung dann erklärt, dass die Mutter bald wieder kommt, ist es meines Erachtens nicht richtig.
Vielleicht denke ich auch so, weil ich es damals als Kind miterlebt habe, wie die Mutter meiner Freundin aus dem Haus gegangen ist und nicht mehr wiedergekommen ist, weil sie einen Unfall hatte. Auch sie hat sich nicht von dem Kind verabschiedet und meine damalige Freundin hat da lange dran zu knabbern gehabt, dass sie der Mutter nicht mal einen Abschiedskuss gegeben hat.
Wir verabschieden eigentlich immer unsere Kinder. Es gab mal eine Zeit im Kindergarten, wo meine Tochter sehr geklammert hatte. Die Erzieherin wollte mich zwar ständig in einem unbedachten Moment, wo meine Tochter kurz abgelenkt war, schnell wegschicken, aber ich tat dies nicht. Auch wenn ich mir jeden Tag das Theater antun musste, verabschiedete ich mich immer mit ein paar lieben Worten und einen Kuss. Genauso handhaben wir es, auch wenn wir mal wegfahren und die Kinder bei einer Nachbarin kurz bleiben. Ich selbst habe zwar noch keine negativen Erlebnisse gehabt, dass was passiert ist, dennoch würde ich mir sicherlich Vorwürfe machen.
Ich habe mich auch immer verabschiedet von meinen Kindern. Auch heute noch, wo sie ja schon zur Schule gehen, gibt es morgens eine Verabschiedung. Ich denke Kinder brauchen auch dieses Ritual, um wirklich zu verstehen, dass Mama oder Papa nun eine Weile nicht da sein werden. Und Kinder klammern auch nicht grundsätzlich. Ich habe in der Kindergartenzeit meiner Töchter nur wenige Kinder erlebt, welche da morgens wirklich ein großes Problem hatten, wenn das bringende Elternteil dann gegangen ist.
Daher halte ich es für falsch, wenn man sich einfach so davon macht. Denn daraus können Kinder doch eher Ängste entwickeln, dass die Mama eben auch für immer einfach so weg ist. Was man dem Kind dann sagt, warum man geht, ist aus meiner Sicht zweitrangig, wobei hier sicherlich auch kleine Unwahrheiten erlaubt sind, in dem man dem Kind nur das sagt, was es auch schon kennt. Wie eben Arbeit oder Arztbesuch.
Ich kann es in der Rolle der Mutter des Kindes auf das du aufpasst sehr gut nachvollziehen, wenn man hiermit schon ein Paar "negative" Erfahrungen gemacht hat. Ich war neulich zum Beispiel auch dabei, als meine Cousine ihre kleine Tochter in den Kindergarten gebracht hat und hier habe ich auch gleich zwei Mütter gesehen, die sich an der Tür des Kindergartens von ihren Kindern verabschiedet haben, welche auch sehr geklammert hatten, das weinen anfingen und gar nicht allein im Kindergarten bleiben wollten. Bei meiner Cousine ist dies zum Glück nicht so und ihre Tochter spielt gerne im Kindergarten, aber die kleine dort abzugeben hat sicher auch ihre fünf bis zehn Minuten gedauert und die anderen beiden Mütter waren ihre Kinder noch immer nicht "los". Ich weiß auch nicht, wie lange diese noch gebraucht haben, aber ständig würde ich so etwas auf die Dauer auch nicht haben wollen.
Ich kann es daher schon gut verstehen, wenn man sich nur kurz verabschiedet oder vielleicht auch mehr oder weniger heimlich aus dem Staub macht. Das ist natürlich eigentlich überhaupt nicht im Interesse des Kindes und wenn dieses plötzlich nach der Mama oder dem Papa fragt, steht man natürlich blöde da und muss eventuell damit klar kommen, dass man als Baby-Sitter dann mit einem bockigen Kind zu kämpfen hat, welches die ganze Zeit weint und zur Mama will, aber dies würde ich als Elternteil vermutlich auch in Kauf nehmen, wenn mein Kind zu stark klammern würde. Natürlich würde ich dies nicht gleich von Beginn an machen sondern erst mal schauen, ob es auch im normalen geht und ich mich normal von meinem Kind verabschieden kann, aber wenn sich das ganze immer so sehr in die Länge ziehen würde und es nie ohne Tränen geht, dann würde ich dies auch so machen.
Ich selbst war aber früher zum Beispiel auch eines dieser Kinder, welches sehr an Mama's Rockzipfel gehangen hat und habe sehr geklammert. Ich habe auch immer gleich losgeheult, wenn meine Mutter mich mal einen Nachmittag zu meiner Tante verfrachtet hat, da diese etwas vor hatte oder etwas erledigen musste. Meine Mutter gehörte jedoch nicht zu den Menschen, die sich dann einfach heimlich aus dem Staub gemacht haben - Sie hat diesen Fehler jedes mal gemacht und nicht daraus gelernt und das kann es ja irgendwie auch nicht sein, oder? Ich glaub ich sollte mich mal bei ihr entschuldigen .
Ich hätte meine Kinder nie ohne Verabschiedung verlassen. Das wäre für die Kinder doch sehr merkwürdig, wenn die Mutter plötzlich weg wäre. Die Mutter sollte dazu auch sagen, wann sie wieder kommt. Sonst meint das Kind vielleicht, dass die Mutte nie mehr wiederkommt, die Kinder machen sich ja die merkwürdigsten Gedanken. Mein Sohn war im Alter von fünf Jahren einmal mehrere Tage bei seinem Vater (normalerweise waren es immer nur ein oder zwei) und hat mir hinterher erzählt, er hätte Angst gehabt, ich wäre gestorben, weil ich ihn nicht abgeholt habe. Ich hatte ihm nicht erzählt, dass der Aufenthalt diesmal länger dauerte, weil ich ins Krankenhaus musste. Er wusste allerdings, dass ich ins Krankenhaus musste.
Bei der Verabschiedung im Kindergarten haben die Kinder zwar manchmal geweint, aber die Kindergärtnerin erzählte mir dann immer, dass sie sich ganz schnell wieder beruhigt haben, sobald ich weg war. Man sollte allerdings bei der Verabschiedung keine Unsicherheiten zeigen, sondern zeigen, dass es normal ist, dass man jetzt geht und dass nichts irgendetwas daran ändern kann.
Wenn das Kind allerdings sehr klein ist, also im Monatebereich, darf man natürlich nicht gehen, wenn das Kind gerade die Fremdelphase hat. Das sollte man sehr ernst nehmen. Aber sobald das Kind etwas größer ist, trägt es eher einen Schaden davon, wenn man einfach geht und nicht sagt, dass man wiederkommt.
Meine Eltern haben sich immer ganz explizit von mir verabschiedet und das finde ich auch ganz gut so, denn wenn sie das nicht gemacht hätten und ich dann bemerkt hätte, dass sie nicht mehr zu hause sind, dann wäre ich entweder total wütend geworden, weil sie anscheinend nicht an mich gedacht hatten und mich mehr oder weniger vergessen hätten, oder, was vor allem in meinen jüngeren Jahren ganz sicherlich der Fall gewesen wäre, ich hätte Angst bekommen. Angst, dass ihnen etwas zugestoßen ist und sie vielleicht entführt worden sind. Ich hatte schon mehrere solcher Panikanfälle als ich klein gewesen bin und ich war danach immer total aufgelöst, wenn meine Eltern wiedergekommen sind und sich die Situation aufgelöst hatte.
Ich kenne auch keine Eltern, die sich nicht von ihren Kindern verabschieden. Und ich kenne ehrlich gesagt auch keine Kinder, welche stark klammern würden wenn ihre Eltern sich von ihnen verabschieden und dann gehen würden. Und ich denke auch einfach, dass man seinen Kindern sagen sollte wenn man weg geht damit sie keine Angst bekommen dass sie verlassen worden sind. Außerdem sollte man daran arbeiten, dass solche Kinder nicht mehr ganz so stark klammern und das kann man bestimmt auch noch mit anderen Methoden als indem man sich einfach nicht mehr verabschiedet.
Ich mache es unterschiedlich. Es kommt immer darauf an wie meine Tochter gerade drauf ist. Manchmal kann ich mich schön verabschieden und sie ruft mir noch hinterher dass ich ihr etwas mitbringen soll und manchmal komme ich dann gar nicht mehr aus dem Haus. Also gehe ich dann ohne ein Wort zu sagen.
Es kommt mir zwar komisch vor das ich dann nichts sage, aber wenn es zum Beispiel ein wichtiger Termin ist kann ich nicht anders und so ist es dann besser. Wenn ich mal weg bin weint sie auch nicht sondern spielt ganz normal weiter. Es ist nur so schlimm wenn ich gehe. Also muss ich es manchmal so machen.
Es kommt meiner Meinung nach sowohl auf das Kind, als auch auf die Situation an sich an. Hat man ein Kind, was mit Verabschiedungen gut klar kommt und die vielleicht auch einfach braucht um zu wissen, dass die Mama eben jetzt geht (aber mit dem Wissen, dass sie definitiv wieder kommt), dann kann man sich auch verabschieden. Hat man aber eben ein Kind wie jetzt in dem Fall, was sehr klammert, wenn man sich verabschiedet, dann sollte man das schon lassen auch wenn es schwer fällt.
In vielen Fällen sind es auch einfach die Mütter oder Väter die da klammern und sich gerne verabschieden und das Kind nochmal richtig umarmen wollen. Im Gegensatz zu einem Kind im gewissen Alter wissen die Eltern aber eben, dass sie das Kind wieder sehen und das weiß ein Kind eben nicht unbedingt und deswegen gibt es dann eben Geweine und Geschrei.
Gibt man das Kind zur Oma zum Beispiel, dann kann man sich in den meisten Fällen auch ordentlich verabschieden. Vorausgesetzt das Kind mag die Oma. Dann ist es in vertrauter Umgebung, wird die Eltern nicht ganz so sehr doll vermissen und wird auch nicht so fremdeln. Da kann man das Kind auch mal zum Verabschieden in den Arm nehmen.
Meine Nachbarin die Erzieherin ist, hat gesagt das es schon wichtig sei sich zu verabschieden, natürlich nicht mit großem Brimbamborium, sondern einfach Tschö sagen, dem Kind noch ein Küsschen geben, eventuell sagen das man z.B. arbeiten geht und dann gehen. Wenn man einfach so geht, ohne sich zu verabschieden, ist das für das Kind, besonders in dem Alter noch sehr schlimm, es ist besser für das Kind von der Mutter zu erfahren das sie jetzt geht, als das sie auf einmal weg ist, das löst im schlimmstenfall Panik aus.
Als ich anfing meine Tochter zur Tagesmutter zur bringen, hab ich mich auch immer verabschiedet, in der zweiten Wochen hatten wir dann zwei Tage wo sie wirklich geheult hat als ich gegangen bin, da muss man dann natürlich hart bleiben, aber die Tagesmutter hat sie dann abgelenkt und ich war schnell vergessen. Mittlerweile kann ich mich manchmal auch nur noch mit einem tschö verabschieden, weil sie kaum das sie bei der Tagesmutter rein ist, auch schon spielt und ich vergessen bin, aber tschö sage ich trotzdem
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