Head mounted Displays

vom 23.03.2008, 00:37 Uhr

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, erachte ich es als notwendig zuerst auf die Geschichte und die Funktionsweise der "Head mounted Displays" einzugehen:

Spätestens seit Filmen wie "Der Rasenmähermann" sollte diese Technologie auch der breiten Masse bekannt sein. Unter einem Head mounted Display (kurz HMD) versteht man eine Vorrichtung für den Kopf, an welcher in der Regel 2 kleine Displays angebracht sind (in seltenen Fällen auch nur ein Display). Ziel dieser Technologie ist es in der Regel dem User ein stereoskopische Sehen zu ermöglichen, kurzum, um räumlich sehen zu können.

Nun sind schon einige Jahre vergangen, seit man mit der Erforschung begann. Erste Pinonierarbeit leistete dabei Ivan Sutherland, als er im Jahre 1966 an der Harvard University das erste HMD entwarf und auch baute. Sicher ist dieses Gerät nur noch im Ansatz mit heutigen HMDs verwandt, da die Apparatur noch an einer Decke befestigt werden musste (bedingt durch zwei Kathodenstrahl-Bildschirme) und somit noch nicht frei getragen werden konne, doch der Anfang war gemacht. Es sollte aber noch ein langer Weg sein, ehe die HMDs die Fantasie diverser Autoren der 80er Jahre beflügeln sollte und ein ganzes Genre, nämlich das des Cyberpunks, stark prägen sollte...

Erste Erwähnungen finden die Displays in frühen Cyberpunk Romanen der gerade angebrochenen 80er Jahre. Auch die Filmindustrie ließ sich nicht lumpen und bescherte uns einige Abenteuer in der virtuellen Realität. Man wollte dem Zuschauer ein Bild, der nicht all zu fernen Realität vermitteln. Ein Bild einer total vernetzten Welt, der totalen Kommunikation und der Interaktion auf den Datenautobahnen der Zukunft. All das sollte mithilfe der HMDs nun möglich sein.

Doch heute, gute 25 Jahre später (seit der Erfindung sogar 42 Jahre), frage ich mich, was aus dieser damals hochgelobten (und von Kritikern gefürchteten) Technologie denn wirklich geworden ist. Sie fristet ein Nischendasein in wenigen technischen Bereichen und der Medizin. Leute die privat ein HMD besitzen, werden selbst von alteingesessenen Computerfreaks schief angeschaut. Dabei ist diese Technologie seit einigen Jahren endlich auf dem Niveau angelangt, das man sich damals immer erträumt hatte. Wir haben schnelle Datenautobahnen, ein stabiles weltweites Netz und Rechenleistung die üppig für eine "echte" dreidimensionale Darstellung ausreicht. Auch die Qualität der HMDs lässt keineswegs mehr zu wünschen übrig. Im Privatbereich gibt es schon seit längerer Zeit Displays deren Auflösung eigentlich keine Wünsche mehr offenlassen sollte für deutlich unter 1000,-€

Es mangelt weder an der Hardware, noch an der Infrastruktur. Woran könnte es im Endeffekt liegen, dass wir heute noch nicht mit HMD und Datenhandschuh im Netz surfen könne oder wollen? Sind Leute wie meine Wenigkeit, die schon seit Jahren mit diesen Geräten auseinandersetzen vom Aussterben bedroht, oder ist der Tag einfach noch nicht gekommen für den Wandel des weltweiten Netzes?

Sicher ein ungewöhnlicher Beitrag für den Bereich dieses Forums, doch ist dies eine Frage, die mich schon seit einigen Jahren beschäftigt.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist eine gute Frage. Also ich persönlich fände es einfach unbequem, mir so einen Helm aufziehen zu müssen, um surfen zu können. Ich bin lieber einfach ohne Kopfbedeckung nur mit einer herkömmlichen Tastatur im Netz und so geht es wohl einigen Leuten. Vielleicht traut sich die Industrie daher einfach nicht, solche Produkte massentauglich zu produzieren.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne diese Geräte, durfte für einen Kunden auch mal eins konfiguieren für eine spezielle Umgebung und meine ehrliche Meinung war, das dies (trotz der technischen Genialotät) einfach nur der größe Haufen Technoschrott war, den ich bis dato gesehen habe. So ein Chaos und Inkompabilitäten habe ich lange nicht mehr gesehen, (wobei ich aber anmerken muss, das die Systeme, die nicht spziell auf ein System ausgelegt werden, deutlich einfacher zu konfiguieren und zu händeln sind).

Aber wenn ich das mal auf den Consumermarkt übertrage, dann bleibt nur festzuhalten, das es in diesem Markt kein wirkliches Bedürfnis nach solchen Geräten gibt und, abgesehen von ein paar speziellen Lösungen, im Pro Bereich diese Lösungen auch nicht das Ware sind. Zudem empfinde ich es als unnötig und zeitraubend, wenn ich mir noch einem Helmd anziehen müßte, um surfen zu können (im Sommer wirklich klasse). Ne, dann lieber mit Maus und Tastatur, später vielleicht ohne diese Hardware, aber mit dem gleichen Prinzip.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaube ihr seht nicht das Potenzial dieser Technologie. Ich warte auch schon seit Jahren, dass solche Produkte im Consumer Bereich stärker vertreten sind, aber es tut sich nichts.

Wann wird es endlich richtige Virtuelle Welten geben in denen man mit einem Datenanzug interagieren kann? Undzwar für normale Menschen wie du und ich. Vielleicht wagt man einfach nicht diesen Schritt zu machen, denn die Geräte dafür gibt es doch schon längst. Ich hoffe die Playstation 4 oder 5 wird zu so einer Welt. 8)

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» artolego » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,06 »



Ich wage mal zu behaupten, das so eine Entwicklung für den Consumermarkt noch mindestens 5 Jahre auf sich warten läßt, wenn nicht sogar noch deutlich länger. Das Problem dabei (egal wie genial diese Technik ist) ist das doch sehr beschränkte Einsatzgebiet, man müßte für so eine Hardware spezielle Software entferfen, was wieder Geld kosten würde. Eher kann ich mir so eine Technik eher in Spielhallen oder ähnlichen vorstellen, vielleicht auch auf der Kirmes, um eine technisch versierte Vision zu erzeugen.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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